Tee in der Schwangerschaft: Welcher ist erlaubt & welcher nicht?

Eine wohltuende Tasse Tee in der Schwangerschaft kann im ersten Trimester die morgendliche Übelkeit lindern und deinen Körper am Ende beim Wehen fördern unterstützen. Doch während viele Tees unbedenklich sind, gibt es auch einige, die werdende Mütter lieber vermeiden sollten. Hier erfährst du, welche Tees erlaubt sind und gegen Beschwerden wie Übelkeit, Erkältungen oder Husten helfen – und welche du als Schwangere lieber nicht bzw. selten trinken solltest. Übersichtlich als Liste!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Die meisten Teesorten sind in der Schwangerschaft erlaubt.
  • Besonders gut für dich sind Kräutertees und Rooibostees.
  • Tees, die man in der Schwangerschaft gar nicht trinken sollte? Gibt es kaum.
  • Allerdings heißt es Vorsicht bei Schwarzem Tee, Süßholzwurzeltee, Himbeerblättertee und einigen mehr.
  • Tatsächlich solltest du die meisten Sorten nur in Maßen genießen (ca. 2-3 Tassen pro Tag) und auf große Mengen verzichten.

Dein Kind ist schon da? Dann findest du hier alle Infos zum Thema Tee in der Stillzeit und Tee für Babys

2. Liste: Die besten Tees in der Schwangerschaft

Die folgenden Teesorten sind in der Schwangerschaft erlaubt. Bitte aber nicht mehr als 2 bis 3 Tassen pro Tag trinken:

3. Liste: Tees, die Schwangere nicht bzw. nur mit Vorsicht trinken sollten

Welche Tees in der Schwangerschaft vermeiden?

  • Spezielle Arznei-Tees, z. B. Blasen- und Nierentees

4. Welcher Tee in der Schwangerschaft ist gesund, gut und erlaubt?

Wenn du auf der Suche nach einem schwangerschaftssicheren Tee bist, sind Kräutertees die beste Wahl.

Kräutertees

  • versorgen deinen Körper mit Flüssigkeit,
  • sie liefern wichtige Nährstoffe,
  • darunter Kalzium, Magnesium und Eisen.

Diese Teesorten sind in der Schwangerschaft erlaubt und in Maßen, also ca. 2 bis 3 Tassen pro Tag, sehr gesund:

Rooibostee in der Schwangerschaft für die Verdauung

Rooibos-Tee ist der beste Tee in der Schwangerschaft. Rooibos ist koffeinfrei, enthält Kalzium, Magnesium und jede Menge Antioxidantien. Außerdem kann er positive Auswirkungen auf die Verdauung haben und Koliken und Reflux lindern.

Anders als schwarzer Tee enthält Rooibos kein Koffein und keine Gerbstoffe, die die Nährstoffaufnahme verringern. Er schmeckt hervorragend mit Milch und ein wenig Honig.

Rooibos ist auch eine tolle Basis für koffeinfreien Chaitee oder Eistee.

Fenchel gegen Bauchschmerzen und Übelkeit

Fencheltee, manchmal auch Fenchelwasser genannt, wird in der Regel durch Aufgießen von Fenchelsamen in heißem Wasser hergestellt. Fencheltee kann bei Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Verdauungsstörungen oder Sodbrennen helfen und ist super bekömmlich.

Pfefferminztee gegen Übelkeit, Blähungen und Bauchschmerzen

Neuste Studien haben gezeigt, dass Pfefferminztee weder der Mutter noch dem Baby schadet. Pfefferminztee kann dir bei Übelkeit helfen, da die ätherischen Öle der Pflanze krampflösend auf Magen, Darm und die Gallenwege wirken.

Allerdings solltest du sehr große Mengen vermeiden, 1 bis 2 Tassen pro Tag sind okay. In sehr (!) großen Mengen könnte er zu Kontraktionen der Gebärmutter führen, was Früh- und Fehlgeburten begünstigt. Außerdem führt übermäßiger Genuss schnell zu Sodbrennen, was gerade in der Schwangerschaft richtig lästig ist.

Übrigens: In der Stillzeit mit Pfefferminztee besser vorsichtig sein – er kann nämlich die Milchmenge reduzieren. Damit ist er wiederum ein guter Helfer, wenn du abstillen möchtest.

Ingwer: Tee in der Schwangerschaft gegen Übelkeit

Ingwertee kann ebenso wie Pfefferminztee helfen, Übelkeit zu lindern, da Ingwer dafür bekannt ist, den Magen zu beruhigen. In kleineren Mengen ist er sicher, wenn du schwanger bist oder stillst.

Löwenzahnblättertee in der Schwangerschaft gegen Wassereinlagerungen

Löwenzahnblättertee kann in der Spätschwangerschaft bei Wassereinlagerungen helfen. Der Tee ist reich an Kalium und hat eine sanfte, aber effektive harntreibende Wirkung. Füge Löwenzahnblatt zu einem anderen Tee wie Minze oder Kamille hinzu, da er einen leicht bitteren, grasigen Geschmack hat.

Kamillentee in der Schwangerschaft (Schlaf + Verdauung + Husten)

Eine Tasse Kamillentee vor dem Schlafengehen kann dich entspannen. Außerdem kann er bei Magen-Darm-Erkrankungen und Sodbrennen helfen – und auch wohltuend bei Husten oder Erkältungen.

Ansonsten gilt bei Husten: Immer schön die Schleimhäute befeuchten. Lutschbonbons sind auch ideal!

Salbei Tee gegen Halsschmerzen und Erkältungen

Salbeitee kann dir in der Schwangerschaft bei Verdauungsbeschwerden helfen und Erkältungen lindern. Bitte auch hier nur in Maßen genießen: Zu viel Salbeitee kann zu Krämpfen und Schwindel führen.

Thymian Tee gegen Husten

Dieser wohltuende Kräutertee kann bei Husten oder Bronchitis helfen und gilt für werdende Mamas als unbedenklich.

5. Warum sind manche Tees in der Schwangerschaft verboten bzw. nur in sehr kleinen Mengen erlaubt?

So richtig verboten ist im Grunde kaum ein Tee. Doch folgenden Tees solltest du als Schwangere trotzdem zur Sicherheit nur in kleinen Mengen trinken oder in bestimmten Schwangerschaftsdritteln ganz vermeiden. Wir erklären, warum.

Schwarzer Tee in der Schwangerschaft

Schwarzer Tee enthält Koffein. Im Vergleich zu Kaffee zwar etwa nur halb so viel pro Tasse (etwa 47 mg), trotzdem ist das eine Zutat, die Schwangere im Hinterkopf behalten sollten.

Wie viel schwarzer Tee in der Schwangerschaft?

Ernährungswissenschaftler raten, nicht mehr als ca. vier Tassen schwarzen Tee in der Schwangerschaft pro Tag zu trinken und generell dein tägliches Koffeinlimit im Blick zu behalten.

Die empfohlene Tagesdosis Koffein für Schwangere liegt nämlich bei 200 mg pro Tag. Und eine Tasse Filterkaffee hat bereits ca. 90-100 mg der wachmachenden Zutat!

Koffeingehalt in Lebensmitteln

Alle Angaben sind Näherungswerte, da Koffeingehalt und Portionsgrößen in und zwischen einzelnen Ländern schwanken. Foto: European Food Safety Authority

Grüner Tee in der Schwangerschaft

Gebrühter grüner Tee enthält etwa 28 mg Koffein pro Tasse, deshalb solltest du während der Schwangerschaft und Stillzeit ebenfalls nicht zu viel davon trinken.

Tees mit Süßholz Wurzel in der Schwangerschaft

Bekannt ist: Lakritz solltest du in der Schwangerschaft möglichst vermeiden. Lakritz stammt aus der Süßholzwurzel, die beliebter Bestandteil vieler Kräuterteemischungen ist. Der darin enthaltende Inhaltsstoff Glycyrrhizin kann leider das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.

Keine Sorge, das heißt jetzt nicht, dass du auf Teemischungen, die Süßholzwurzel enthalten in der Schwangerschaft komplett verzichten musst. Trinke solchen Tee jedoch mit Bedacht: Zwei oder drei Tassen pro Tag sind auch hier völlig in Ordnung.

Himbeerblättertee in der Schwangerschaft zur Vorbereitung auf die Geburt

Manche Frauen trinken im letzten Schwangerschaftsdrittel gern Himbeertee, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Himbeerblättertee kann Wehen anregend wirken. Deshalb empfiehlt es sich, ihn nur in den letzten Schwangerschaftswochen zu trinken. Zudem können Himbeerblätter die Muttermilchproduktion unterstützen. Das Kraut ist reich an Kalzium, Magnesium und Eisen.

Brennnesseltee in der Schwangerschaft

Brennesselblättertee liefert einen hohen Anteil an wasserlöslichem Eisen, Magnesium und Kalzium. Allerdings kann er den Flüssigkeitshaushalt der Mama stören und Auswirkungen auf die Gebärmutter haben, weshalb manche Experten davon abraten, diesen Tee in der Schwangerschaft zu trinken. Andere raten zu maßvollem Genuss. Sie sagen, 1-2 Tassen seien völlig okay. Wenn du unsicher bist, besprich dich am besten mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.

Arznei-Tees in der Schwangerschaft, z. B. gegen Blasenentzündung

Bevor du Arzneitees trinkst, lass dich sicherheitshalber von deiner Ärztin bzw. deinem Arzt untersuchen und frag wegen Dosierung und Verträglichkeit nach. Vor allem wenn du unter einer Blasenentzündung leidest. Schwerwiegende Infekte müssen behandelt werden. Spezielle Blasen- und Nierentees in der Schwangerschaft bitte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt trinken! 

Unterstützend kannst du bei einer Blasenentzündung folgendes tun:

  • Flüssigkeit hilft immer (2-3 Liter). Am besten so viel wie möglich, um die Harnwege durch- und Keime herauszuspülen.
  • Dafür eignet sich z. B. verdünnter Rooibos-Tee oder Fenchel-Tee.
  • Außerdem wirkt Wärme wohltuend,
  • Vitamin C (auch als Saft) hilft,
  • genau wie regelmäßige Toilettengänge. Achte dabei darauf, deine Blase vollständig zu entleeren.

Brombeerblätter und Hibiskus Tee in der Schwangerschaft

Die meisten Früchtetees sind für Schwangere erlaubt! Gerade Tees mit Brombeerblätter oder Hibiskus gelten als wahre Immun-Booster: Hibiskustee enthält viel Vitamin C, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell und kommt zum Beispiel bei Erkältungen oder Blasenbeschwerden zum Einsatz. Brombeerblätter können helfen, den Magen zu beruhigen und Entzündungen im Mund zu heilen.

Da sie sich in hoher Dosis auf die Gebärmutter auswirken könnten, solltest du diese Teesorten in der Schwangerschaft allerdings erst ab der 37. Schwangerschaftswoche bzw. nur ab und zu in Maßen trinken.

Keine Sorge bei Teemischungen mit Hibiskus – der Anteil ist sehr gering!

Mehr zu Früchtetees in der Schwangerschaft liest du hier. 

Chai Tee in der Schwangerschaft

Auch Chai Tee kannst du in Maßen trinken. Der im Supermarkt erhältliche Tee ist oft mit Schwarztee versetzt. Deshalb am besten dein Koffeinlimit im Blick behalten! Die enthaltenen Gewürze wie Zimt oder Kardamom sind in diesen kleineren Mengen übrigens nicht gefährlich.

6. Welche Tees fördern die Schwangerschaft?

Leider gibt es keinen Tee, der explizit die bereits intakte Schwangerschaft fördert. Wenn du darauf achtest,

  • generell viel zu trinken (am besten Wasser und Tee in Maßen),
  • dich ausreichend zu bewegen und
  • ausgewogen isst,

tust du dir selbst und deinem Baby viel Gutes.

Generell wird dem so genannten Frauenmanteltee eine durchblutungsfördernde Wirkung auf die Gebärmutter und den Beckenboden nachgesagt; gleichzeitig soll er auch wehenfördernde Eigenschaften haben. Er enthält aber auch pflanzliches Progesteron, welches dabei hilft, die Schwangerschaft in den ersten Wochen aufrechtzuerhalten.

Deshalb kannst du Frauenmanteltee nur in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft sowie in den letzten Schwangerschaftswochen trinken – und dann auch höchstens ein bis zwei Tassen pro Tag.

7. Fazit zu Tee in der Schwangerschaft: Die Mischung macht´s

Tee ist sehr gesund, und hilft dir und deinem Baby gut durch die Kugelzeit zu kommen. Am besten achtest du einfach auf Abwechslung bei den Tees und darauf, keine Sorte in Massen oder über längere Zeit ausschließlich zu trinken. Das gilt übrigens auch für alle Lebensmittel: Ausgewogenheit ist das A und O.

Wenn du dir unsicher bist, frag gern deinen Arzt bzw. deine Ärztin oder deine Hebamme.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

8. Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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