Viele Babys leiden an schmerzhaften Dreimonatskoliken oder werden aus anderen Gründen oft von Bauchschmerzen oder Blähungen geplagt. Fencheltee kann deinem Baby auf natürliche Weise helfen. Der Heiltee wirkt beruhigend, verdauungsfördernd und kann auch bei Erkältungen unterstützen. Allerdings solltest du einige Dinge beachten, bevor du deinem Baby Fencheltee gibst. Wir haben die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst.
1. Wie wirkt Fencheltee und wogegen kann er helfen?
Fencheltee ist eine wahre Wunderwaffe, wenn es um natürliche Heilpflanzen geht. Er ist bekannt für seine beruhigende Wirkung, ist verdauungsfördernd, entkrampfend, antiseptisch und hilft außerdem dabei, festsitzenden Schleim zu lösen. Auch wenn du unter Schlafstörungen leidest, kann Fencheltee dir helfen.
Seine Wirkung kommt vor allem durch seine Bitterstoffe zustande, die den Appetit anregen und damit die Verdauung fördern. Deshalb kann Fencheltee einem Baby bei Bauchkrämpfen und Blähungen helfen. Gleichzeitig helfen diese Bitterstoffe dabei, Entzündungen und Keime zu bekämpfen. Die ätherischen Öle der Fenchelsamen wirken ebenfalls verdauungsfördernd und gleichzeitig krampflösend. Sie helfen außerdem dabei, festsitzenden Schleim zu lösen und sind gut gegen Erkältung mit Husten und Schnupfen.
Ein weiterer Pluspunkt: Fencheltee enthält viele wichtige Vitamine und Mineralien. Du bekommst ihn in Drogerien und Supermärkten oder beispielsweise auch hier bei amazon.de*:
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2. Kann ich meinem Baby Fencheltee geben?
Grundsätzlich: ja. Fencheltee ist ein natürliches Mittel, das beruhigend auf dein Baby wirkt, ihm bei Bauchschmerzen und Blähungen und auch beim Einschlafen helfen kann. Aber Achtung: Zuviel Fencheltee kann dazu führen, dass dein Baby noch mehr Bauchschmerzen bekommt, als es sowieso schon hat.
Du solltest auch beachten, dass deine Muttermilch normalerweise alles enthält, was dein Baby braucht, um sich gegen eine Erkältung oder Bauchschmerzen zu wehren. Dazu kommt, dass Fencheltee zwar den Bauch deines Babys füllt, aber weder Nährstoffe noch Kalorien enthält. Das kann dazu führen, dass dein Schatz weniger Milch trinkt, weil er schon satt ist. Um eine Unterversorgung und im schlimmsten Fall eine Gedeihstörung zu vermeiden, solltest du deinem Baby deshalb nicht zu viel Fencheltee geben.
Wenn dein Baby unter Bauchschmerzen oder Blähungen leidet, und du ihm Fencheltee geben möchtest, sprich am besten einmal mit deinem Kinderarzt oder deiner Hebamme.
3. Ab wann darf mein Baby Fencheltee trinken?
Das lässt sich leider so pauschal nicht beantworten, da es mehrere unterschiedliche Empfehlungen gibt. Auf einigen Babytees steht gedruckt, dass sie „ab der 1. Woche“ geeignet sind, andere empfehlen Fencheltee erst ab dem 6. Monat, zum Start der Beikosteinführung.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt zum Beispiel, Babys in den ersten sechs Monaten voll zu stillen. Das bedeutet, dass sie ausschließlich Muttermilch (oder Flaschenkinder eben Pre-Milch) bekommen und nichts Anderes.
Andererseits trinken Babys, die früh an Fencheltee gewöhnt werden, ihn meistens auch später leichter. Und spätestens zum Beikost-Start braucht dein Schatz zusätzliche Flüssigkeit. Empfohlen wird hier stilles Wasser – du kannst deinem Schatz aber auch kleine Mengen Fencheltee geben.
Viele Babys leiden ab der 3. Woche unter den sogenannten Dreimonatskoliken. In diesen Fällen kann es helfen, ihm auch schon vor Ende des 6. Monats kleine Mengen Fencheltee (30-50 ml) vor dem Stillen oder dem Fläschchen zu geben.
Wenn dein Baby 8 Wochen alt oder jünger ist, kannst du versuchen, ihm den Fencheltee mit einem Löffel zu geben. So vermeidest du, dass es sich an die Flasche gewöhnt und vielleicht nicht mehr an der Brust trinken mag.
4. Hilft Fencheltee meinem Baby gegen Bauchschmerzen?
Viele Mamas schwören auf Fencheltee für ihr Baby, wenn es Bauchschmerzen hat. Und das aus gutem Grund: Wie oben schon geschrieben, wirken die ätherischen Öle, die in den Fenchelsamen enthalten sind, verdauungsfördernd und können gleichzeitig dabei helfen, Krämpfe zu lösen.
Auch die Bitterstoffe unterstützen die Verdauung, in dem sie den Appetit deines Babys anregen. Am besten gibst du deinem Schatz eine kleine Menge von 30 bis 50 Millilitern Fencheltee vor der nächsten Still- bzw. Flaschenmahlzeit.
Auch bei Durchfall kann Fencheltee helfen, den Bauch deines Babys zu beruhigen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Viele Babys leiden unter Bauchweh oder schmerzhaften Blähungen. Fencheltee kann auf natürliche Weise helfen.
Foto: Bigstock
5. Wie viel Fencheltee darf ich meinem Baby geben?
Fencheltee kann deinem Baby helfen, wenn es von fiesen Bauchschmerzen geplagt wird. Allerdings kann die Wirkung des Heiltees auch ins Gegenteil umschlagen, wenn dein Schatz zu viel davon trinkt, und die Bauchschmerzen können sich verstärken. Deshalb sollte ein Säugling bis zum Ende des vierten Monats maximal 50 ml Fencheltee pro Tag trinken, und das auch nur verdünnt. Innerhalb von 24 Stunden sollten es nicht mehr als insgesamt 150 ml sein. Zwischen vier und sechs Monaten kannst du deinem Baby 100 ml Fencheltee geben, und maximal 250 ml in 24 Stunden.
Wenn dein Baby an Koliken oder Luft im Bauch leidet, sprich am besten einmal mit deinem Kinderarzt, bevor du zum Fencheltee greifst. Er kann dir auch sagen, welche Menge für deinen Schatz empfehlenswert ist.
6. Wie oft darf ich meinem Baby Fencheltee geben?
Fencheltee ist ein sogenannter Heiltee, weil er eine heilende Wirkung hat. Deshalb sollte Fencheltee möglichst auch nur bei gesundheitlichen Problemen getrunken werden. Sonst kann es passieren, dass der Tee seine Wirkung verliert, weil der Körper zu sehr daran gewöhnt ist.
Außerdem enthält Fencheltee sogenannte Phytoöstrogene. Das sind Stoffe, die so ähnlich sind wie das weibliche Hormon Östrogen. Es gibt Vermutungen, dass diese Phytoöstrogene krebserregend sein können, wenn man sie dauerhaft und in großen Mengen zu sich nimmt. Aber keine Panik: Wenn du deinem Baby ab und zu eine kleine Menge Fencheltee gibst, ist das überhaupt kein Problem.
Wenn es darum geht, was dein Baby nach der Stillzeit täglich trinkt, wird allerdings nach wie vor normales Wasser als Hauptgetränk empfohlen. Deshalb ist es gut, wenn du deinen Schatz möglichst früh daran gewöhnst. Denn wenn er sich erst einmal an den süßlichen Geschmack von Fencheltee gewöhnt hat, kann es möglicherweise schwierig werden, ihn von Wasser zu überzeugen.
7. Wie kann ich Fencheltee für mein Baby zubereiten?
Wenn du Fencheltee für dein Baby kochen möchtest, hast du mehrere Möglichkeiten:
1. Instant-Fencheltee für Babys
Einige Hersteller bieten speziell für Babys sogenannten Instant-Fencheltee Das ist ein Pulver, das du einfach in warmem Wasser auflösen kannst. Super einfach! Du solltest nur darauf achten, dass es wirklich reiner Fencheltee ist, und kein Zucker oder andere Süßungsmittel beigemischt wurden.
2. Baby-Fencheltee im Teebeutel
Alternativ kannst du natürlich auch fertige Teebeutel verwenden, wenn du Fencheltee für dein Baby zubereiten möchtest:
- Wähle am besten einen Tee aus, der speziell für Babys und Kleinkinder entwickelt wurde. Denn die Hersteller achten bei diesen Produkten besonders stark auf eine mögliche Belastung mit Pestiziden. Außerdem ist die Dosierung für Babys meistens niedriger als bei Erwachsenentees.
- Übergieße den Teebeutel mit kochendem, am besten noch sprudelnden Wasser. Das tötet eventuelle Keime ab.
- Lasse den Tee nur so lange ziehen, wie es unbedingt nötig Angaben dazu findest du auf der Verpackung.
- Verdünne den Fencheltee für dein Baby mit Wasser. So verhinderst du, dass das kleine Bäuchlein überfordert wird, und dein Schatz (noch mehr) Bauchschmerzen bekommt.
- Achte unbedingt darauf, dass der Tee nicht mehr zu heiß ist, wenn du ihm deinem Baby gibst. Kalt darf er allerding auch nicht sein. Du kannst einige Tropfen auf dein Handgelenk geben – wenn es sich angenehm warm anfühlt, hat der Tee die richtige Temperatur.
3. Fencheltee für dein Baby selber machen
Wenn du keinen fertigen Tee verwenden möchtest, kannst du den Fencheltee für dein Baby auch relativ einfach selber machen:
- Zuerst kaufst du Fenchelsamen,. Die bekommst du entweder im Reformhaus oder Bioladen, der Apotheke oder auch im gut sortierten Supermarkt,
- Jetzt zerkleinerst du einen Esslöffel der Samen, am besten geht das mit einem Mörser. Dadurch werden die ätherischen Öle freigesetzt. Aber keine Sorge, zur Not kannst Du die Samen auch ganz lassen.
- Gib die Fenchelsamen in ein Teesieb oder einen Teefilter (gibt es aus Papier die in fast jeder Drogerie) und übergieße sie mit kochendem Wasser.
- Jetzt noch etwa 7 Minuten ziehen lassen – fertig.
Wichtig: Den selbstgemachten Fencheltee solltest du für dein Baby stark verdünnen.

Aus Fenchelsamen kannst du Fencheltee für dein Baby selber machen.
Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay
8. Welche Temperatur sollte der Fencheltee für mein Baby haben?
Damit dein Baby den Fencheltee gut verträgt, sollte er am besten normale Körpertemperatur haben. Ist der Tee zu heiß, kann sich dein Schatz daran verbrennen. Zu kalter Tee kann wiederum zu Bauchschmerzen führen.
Um die richtige Temperatur zu finden, gibt es einen einfachen Trick: Nimm etwas Tee auf einen Löffel und lasse einige Tropfen auf deinen Handrücken oder die Innenseite deines Handgelenkes tropfen – wenn die Temperatur sich angenehm warm anfühlt, kannst du deinem Baby den Tee geben.
9. Soll ich den Fencheltee für mein Baby verdünnen?
Kurz gesagt: Ja. Babys schmecken alles noch sehr viel intensiver als wir Erwachsenen. Deshalb kann es sein, dass sie unverdünnten Fencheltee nicht mögen. Die Chance, dass sie ihn trinken, ist größer, wenn du den Tee verdünnst.
Außerdem ist auch der Verdauungstrakt eines Babys noch sehr empfindlich. Eine zu gro0ße Menge oder auch zu starker Fencheltee können dazu führen, dass dein Schatz noch mehr Bauchschmerzen bekommt, als er vielleicht eh schon hat.
10. Kann Fencheltee bei meinem Baby Nebenwirkungen auslösen?
Viele Heil- und Arzneipflanzen können Nebenwirkungen haben, die bei Babys meist stärker auftreten als bei Erwachsenen. Fencheltee gehört allerdings nicht dazu. Trotzdem kann es passieren, dass die Bauchschmerzen und Blähungen deines Babys sich verstärken, wenn es zu viel Fencheltee trinkt – oder der Tee schon zu kalt ist.
Außerdem gibt es sehr seltene Fälle, in denen ein Baby unter einer Unverträglichkeit gegen Fenchel leidet. Deshalb gibst du deinem Schatz am besten erst mal nur eine sehr kleine Menge.
11. Fencheltee beim Stillen
Wenn du dein Baby noch stillst und selbst Fencheltee trinken möchtest, ist das gar kein Problem. In vielen Stilltees ist sogar Fenchel enthalten, weil ihm nachgesagt wird, dass er die Milchbildung anregt. Seine beruhigende Wirkung geht dann in deine Muttermilch über und kann deinem Baby so bei Bauchschmerzen und Blähungen helfen, ohne dass es den Tee selbst trinkt.
Aber Achtung: Du solltest darauf achten, dass auch du nicht zu viel Fencheltee trinkst – sonst kann es wiederum passieren, dass du Blähungen bekommst und sie sich bei deinem Baby auch verstärken. Mit zwei bis drei Tassen pro Tag liegst du in einem guten Rahmen.
Alternativ kannst du übrigens auch Fenchelsamen kauen.
12. Flaschennahrung mit Fencheltee zubereiten
Wenn du dein Baby nicht stillst, sondern ihm die Flasche gibst, hast du die Möglichkeit, das Milchpulver mit Fencheltee statt mit Wasser anzurühren. Das kann deinem Schatz gegen Koliken und Blähungen helfen.
Allerdings solltest du das nur an einem oder maximal zwei Tagen nacheinander machen, da zu viel Fencheltee wiederum zu Bauchschmerzen führen kann. Nach einer Pause ist es aber kein Problem, die Flaschennahrung wieder für einen oder zwei Tage mit Fencheltee zuzubereiten.
Wichtig ist in jedem Fall, dass die dem Alter deines Babys entsprechend empfohlene Menge Fencheltee (siehe oben) nicht überschritten wird.
13. Welcher Fencheltee ist für mein Baby der Beste?
Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Du solltest allerdings darauf achten, dass du möglichst Bio-Tee verwendest, der extra für Babys und Kleinkinder entwickelt wurde. Den bekommst du inzwischen nicht mehr nur im Bioladen oder der Apotheke, sondern auch in den meisten Drogerien und Supermärkten.
Beim Anbau von Biotee kommen nämlich keine chemischen Pestizide zum Einsatz. Leider wurden diese trotzdem in einigen Teesorten nachgewiesen. Welche Babytees wirklich frei von Schadstoffen sind, hat Ökotest herausgefunden. Dort wird auch empfohlen, die Marke des Fencheltees für Babys wegen einer möglichen Pestizidbelastung regelmäßig zu wechseln.
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