Ist Kamillentee in der Schwangerschaft erlaubt?

Pamela Koch
Pamela Koch
Ernährungs-Expertin

Pamela Koch ist eine erfahrene Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin, die seit 14 Jahren Familien und Multiplikatoren wie Erzieherinnen zu verschiedenen ernährungsbezogenen Themen berät.

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In der Schwangerschaft läuft der Körper zur Höchstleistung auf und benötigt neben gesunden Speisen auch viel Flüssigkeit. Doch nicht alles, was sonst unbesorgt in der Tasse landet, eignet sich jetzt auch als Getränk. Wie sieht es mit dem Genuss von Kamillentee in der Schwangerschaft aus? Ist der gesund oder gar schädlich? Wir verraten es dir.

Ist Kamillentee in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja, du darfst als Schwangere Kamillentee trinken. Wie bei allen Tees in der Schwangerschaft gilt jedoch auch hier: Die richtige Dosis macht gesund und glücklich. Übertreiben solltest du es mit dem Kamillentee in der Schwangerschaft daher nicht. Am besten wechselst du zwischen geeigneten Getränken wie Wasser und Früchtetees ab, um deinen erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Wie viel Kamillentee ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Da Kräutertees häufig eine sanfte medizinische Wirkung entfalten, trinkst du Kamillentee in der Schwangerschaft am besten nicht in größeren Mengen oder über einen längeren Zeitraum.

Ein bis drei Tassen Kamillentee pro Tag sind unproblematisch.

Idealerweise trinkst du ihn gezielt, wenn du mit Hilfe der Kamille gesundheitliche Beschwerden lindern möchtest, verzichtest aber auf einen dauerhaften Genuss in dieser Menge.

Kamillentee – woraus besteht er?

Wenn du dir einen Kamillentee aufbrühst, ist der Griff in die Teepackung schnell getan. Beutel in die Tasse hängen, heißes Wasser drüber, ziehen lassen – fertig ist die Laube. Was genau in dem Beutel steckt, der so zufrieden im heißen Wasser badet, wissen jedoch die wenigsten.

Kamillentee wird aus den getrockneten Blütenköpfen der Echten Kamille (Matricaria Chamonilla) hergestellt. Der Blütenkopf, auch Blütenkorb genannt, thront sonnengelb in der Mitte der Blüte und ist von einem Kranz aus weißen Zungenblüten umringt. Frisch geerntete Blütenköpfe werden für die Verarbeitung zu Tee getrocknet. Erst dann wandern sie in den Filterbeutel oder lose in die Teepackung, um später ihre wertvollen Wirkstoffe an das heiße Teewasser abzugeben.

Welche Wirkstoffe machen Kamillentee in der Schwangerschaft so wertvoll?

Hübsch, aber etwas unscheinbar, wächst Kamille zwischen Mai und August an Feldrändern und auf Wiesen. Wie viel Heilkraft in ihren zarten Blüten steckt, verrät das Kraut auf den ersten Blick nicht. In den Blütenköpfen der Kamille befinden sich allerhand Stoffe, die mit gemeinsamer Kraft ihre sanfte Heilwirkung entfalten. Die Hauptrolle übernimmt hierbei das ätherische Öl, das Chamazulen und Alpha-Bisabolol enthält. Im selben Team spielen jedoch auch die pflanzlichen Stoffe Cumarine, Flavonoide, Bitterstoffe und Gerbstoffe.

Welche Heilwirkung entfaltet Kamille?

Die Echte Kamille heilt sanft und besitzt keine kritischen Stoffe, die gegen den Genuss von Kamillentee in der Schwangerschaft sprechen würden. Kamillentee hilft dir bei folgenden Beschwerden:

  • Kamillentee lindert durch seine entzündungshemmende Wirkung Symptome wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen, die bei leichten Infekten wie Erkältungen auftreten.
  • Bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Sodbrennen, aber auch Magen-Darm-Infekten und Zahnfleischentzündungen beruhigt Kamillentee die Schleimhäute und wirkt krampflösend.

Vor allem in der ersten Schwangerschaft machen sich werdende Mamas häufig Gedanken, wie die Zukunft mit Baby wohl sein wird. Das gehört dazu, aber das Kopfkino sollte dir nicht zu viel Kraft rauben. Schlafstörungen und innere Unruhe kannst du mit der entspannenden Wirkung des Kamillentees bekämpfen.

Kann Kamillentee in der Schwangerschaft auch Nebenwirkungen haben?

Fast alles, was eine Wirkung hat, kann auch Nebenwirkungen haben. So geht es auch der Kamille. Allerdings sind diese nicht schwerwiegend, daher gilt Kamillentee in der Schwangerschaft als sicheres Getränk.

Vorsichtig sein solltest du jedoch, wenn du allergisch auf Korbblütler wie Löwenzahn, Beifuß, Arnika, Schafgarbe und Ringelblume reagierst. In diesem Fall solltest du auf Kamillentee in der Schwangerschaft komplett verzichten. Denn: Kamille gehört auch zu dieser Pflanzengattung und kann ebenfalls eine allergische Reaktion bei dir auslösen. Zu große Mengen des Tees können zudem Übelkeit und Erbrechen oder Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut hervorrufen.

Wenn du Nebenwirkungen bemerkst, verzichtest du am besten sofort auf Kamillentee und sprich mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.

Kann Kamillentee in der Schwangerschaft Wehen auslösen?

Nein, das kann Kamillentee nicht. Ihm fehlen dazu schlicht die Wirkstoffe, die ein Zusammenziehen der Gebärmutter oder andere problematische Reaktionen auslösen können. Anders sieht es hier jedoch bei Salbeitee und Himbeerblättertee aus. Während Salbeitee kein idealer Begleiter in der Schwangerschaft ist, solltest du Himbeerblättertee nur in Rücksprache mit deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme trinken. Im Endspurt Richtung Geburtstermin kann der Tee sogar richtig gute Dienste leisten, damit die Geburt pünktlich beginnt.

Welcher Kamillentee in der Schwangerschaft der Beste ist

Bio-Tees sind deutlich teurer als die Konkurrenz aus dem Supermarkt. Auch wenn du beim Blick auf das Preisschild schlucken musst, lohnt sich die Investition für die Zeit deiner Schwangerschaft. Teesorten in Bio-Qualität werden ohne Pestizide hergestellt – und auf diese Giftstoffe kann dein Körper sehr gut verzichten.

Ein bisschen romantisch ist es ja schon, sich selbst ein Sträußchen Kamille auf der Wiese zu pflücken und dann auf eigene Faust einen Tee daraus zu brühen. Doch aufgepasst! Schnell landet mal eine ungeeignete Pflanze dazwischen und das kann üble Folgen haben. Wenn du deinem botanischen Wissen also nicht hundertprozentig vertraust, wähle lieber die sichere Variante und kaufe die geprüften Tees im Laden.

Darauf solltest du beim Kochen von Kamillentee in der Schwangerschaft achten

Keime oder schädliche Stoffe, die wir im Normalfall problemlos wegstecken, können während der Schwangerschaft zum Problem für den Zwerg in deinem Bauch werden. Daher ist es wichtig, einige Verhaltensregeln aufzustellen und während der bummelig neun Monate zu beherzigen. Für das Teekochen gilt daher:

  • Lass das Wasser beim Erhitzen immer sprudeln, bevor du damit den Tee aufgießt. So erreichst du sicher die notwendige Temperatur, bei der Keime und Bakterien absterben, die an Kamillenblüten haften können.
  • Danach lässt du das heiße Wasser etwa zehn Minuten seinen Job machen und kannst danach deinen Tee garantiert keimfrei genießen.
  • Besonders viel Liebe wandert in die Tasse, wenn du deinen Tee aus getrockneten Kamillenblüten zubereitest. In diesem Fall gibst du zwei Teelöffel der Blüten in ein Teesieb und übergießt sie in einer Tasse mit 250 ml kochendem Wasser. Dann ebenfalls etwa fünf bis sieben Minuten ziehen lassen.

Ein letzter Tipp für alle Garten-Profis: Kamille selbst im Garten oder auf dem Balkon anbauen. So kannst du dir sicher sein, dass die Kamillenblüten keine Pestizide enthalten. Um deinen Kamillentee für die Schwangerschaft zuzubereiten, musst du die frischen Blüten nicht einmal trocknen, sondern kannst sie direkt mit kochendem Wasser aufgießen.

So gut geschult heißt es jetzt sorglos: Hoch die Teetassen und weiterhin mit offenen Augen durch die Schwangerschaft.

Wie sieht’s mit anderen Getränken in der Schwangerschaft aus?

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Ilona Utzig

Hey, mein Name ist Ilona, ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Am liebsten direkt in Skandinavien - denn dank eines sehr langen Skandinavistik-Studiums spreche ich fließend Schwedisch, habe sehr viel Zeit im hohen Norden verbracht und liebe diesen Landstrich. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit ganz besonders am Herzen.

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