So gut ist Pfefferminztee in der Schwangerschaft

Wenn es im Winter draußen stürmt und schneit, wärmt Pfefferminztee den Körper von innen; bei knackig-heißen Sommertemperaturen erfrischt die Minze hingegen herrlich. Eigentlich ist also immer die richtige Zeit für ein Tässchen Pfefferminztee. Hinzu kommen heilsame Eigenschaften: Pfefferminztee wirkt wohltuend auf den Verdauungstrakt. Das wissen viele, werdende Mamas in der Schwangerschaft zu schätzen. Generell ist gegen den Genuss von Pfefferminztee in der Schwangerschaft nichts einzuwenden – mit ein paar kleinen Einschränkungen.

Das Wichtigste über Pfefferminztee in der Schwangerschaft zuerst

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • In Maßen genossen ist Pfefferminztee in der Schwangerschaft erlaubt.
  • Pfefferminze enthält ätherische Öle, die sich positiv wie negativ auf die Gesundheit auswirken können.
  • Der Tee kann Verdauungsbeschwerden lindern und den Kreislauf ankurbeln.
  • Bei Erkältungen lässt Pfefferminztee die Schleimhäute abschwellen und hilft, die Bronchien zu befreien.
  • Seine ätherischen Öle können allerdings auch negative Effekte haben.
  • Sodbrennen wird durch Pfefferminztee beispielsweise verstärkt.
  • Es besteht der Verdacht, dass die Inhaltsstoffe der Pfefferminze Gebärmutterkontraktionen auslösen können.
  • Dies soll aber nur bei sehr hohen Konzentrationen der Fall sein.
  • Mehr als zwei Tassen Pfefferminztee pro Tag solltest du vorsichtshalber nicht konsumieren.
  • Zum Ende der Schwangerschaft lässt du Pfefferminztee lieber ganz weg, weil er die Milchbildung bremst.

Pfefferminze – was ist das?

Pfefferminze ist ebenso wie eine Reihe weiterer Arten wie Erdbeerminze, Grüne Minze, Apfelminze oder Ananasminze eine Unterart der Minze. Erkennen kannst du sie an den behaarten Stilen, ihren grob gezahnten, grünen Blättern sowie dem charakteristischen frischen Duft nach Menthol. Dieser entfaltet sich besonders intensiv, wenn du die Blätter zwischen den Fingern verreibst.

Zwischen Juli und September bildet Pfefferminze zudem hübsche rosa bis lila Blüten aus. Verantwortlich für ihren erfrischenden, etwas scharfen Geruch und den kühlenden Effekt der Pfefferminze ist vor allem das ätherische Öl Menthol. Daneben enthält Pfefferminze Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.

Positive Wirkung von Pfefferminztee in der Schwangerschaft

Pfefferminztee gilt in der Kräuterkunde als sanftes Heilmittel. Die pflanzlichen Stoffe der Pfefferminze wirken schmerz- und krampflösend, bringen den Kreislauf auf Trab und kurbeln die Produktion von Galle in der Leber an. Diese benötigst du vor allem, um fettige Speisen aufzuspalten und zu verdauen.

Durch seine wohltuenden Eigenschaften verschafft Pfefferminztee bei Beschwerden im Verdauungstrakt wie Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen Linderung. Bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen und Husten unterstützt Pfefferminztee zudem das Abschwellen der Schleimhäute und den Abtransport von Schleim aus den Bronchien.

Verantwortlich für die positive Wirkung auf den Organismus sind vorwiegend die ätherischen Öle im Pfefferminztee. In der Schwangerschaft können diese jedoch zum Problem werden.

Diese Nachteile kann Pfefferminztee in der Schwangerschaft haben

Leidest du in der Schwangerschaft unter Sodbrennen, solltest du keinen Pfefferminztee trinken. Seine entspannende Wirkung sorgt dafür, dass der Schließmuskel des Magenausgangs etwas erschlafft und Magensäure zurück in die Speiseröhre schwappen kann.

Zudem steht Pfefferminztee im Verdacht, über einen längeren Zeitraum und in hoher Menge konsumiert, die Gebärmutter anzuregen und so frühzeitig Wehen auszulösen. Wenn du in der Schwangerschaft jedoch nicht mehr als zwei Tassen Pfefferminztee am Tag trinkst, erreichst du die kritische Konzentration auf keinen Fall.

Ein anderes Problem bei zu intensivem Genuss von Pfefferminztee können jedoch sekundäre Pflanzenstoffe darstellen – und die stecken noch nicht einmal in der Pfefferminze selbst.

Verunreinigung durch andere Pflanzenarten

Bei der Ernte mogeln sich manchmal artfremde Pflanzen unter die Pfefferminze. Einige von ihnen enthalten den sekundären Pflanzenstoff Pyrrolizidinalkaloid (PA), mit dem sie Fressfeinde abwehren. Diese Pflanzen werden beim Herstellungsprozess des Pfefferminztees nicht herausgefiltert und landen daher mit in der Tasse – allerdings in sehr kleinen Mengen. Bei andauerndem Genuss von verunreinigtem Tee kann der Pflanzenstoff Leberschäden verursachen. Dafür müsstest du Pfefferminztee jedoch täglich literweise trinken.

Um dieses kleine Risiko noch weiter zu minimieren, solltest du Pfefferminztee in der Schwangerschaft nur gelegentlich trinken und stattdessen zu Getränken greifen, die unbedenklich sind, wie Wasser, Früchtetees, Fruchtschorlen, Kakao oder eine heiße Milch mit Honig.

Andere Kräuter-Teesorten teilen das Problem des Pfefferminztees. Auch ihnen können PA-haltige Zweitpflanzen zugemischt sein. Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen wurde in Stichproben von Pfefferminze und vor allem auch in den Kräuterteesorten Melisse, Kamille, Fenchel, Brennnessel, Rotbuschtee sowie grünem und schwarzem Tee eine PA-Belastung festgestellt.

Kein Pfefferminztee zum Ende der Schwangerschaft

Pfefferminze kann sich auch auf die Milchbildung auswirken und diese bremsen. Daher solltest du gen Ende der Schwangerschaft – wenn in deinem Körper die Milchproduktion bereits anläuft, also etwa 12 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin – komplett auf das Getränk verzichten. Spezielle Still-Tees sind während dieser Zeit hingegen ideal.

Wie viel Pfefferminztee ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Eine wirkliche Gefahr geht vom Pfefferminztee nicht aus. Denn eine so große Menge, die all diese Komplikationen in der Schwangerschaft hervorrufen können, wirst du sicherlich nicht zu dir nehmen. Ein bisschen Vorsicht kann aber nicht schaden. Daher empfehlen wir dir, nicht mehr als zwei Tassen pro Tag zu dir zu nehmen und am Ende der Schwangerschaft vollständig darauf zu verzichten.

Wie sieht es mit Minzöl in der Schwangerschaft aus?

In Minzöl konzentrieren sich die ätherischen Öle der Pfefferminze. Damit sind die bedenklichen Wirkstoffe im Minzöl um ein Vielfaches höher als im Pfefferminztee. In der Schwangerschaft solltest du daher keine Minzöl-Kapseln zu dir nehmen. Eine äußerliche Anwendung des Öls – beispielsweise durch das Einmassieren an den Schläfen gegen Spannungskopfschmerzen oder bei Erkältungen – ist hingegen auch in der Schwangerschaft völlig ok.

Pfefferminztee selbst aus frischer Minze zubereiten

Wenn du dir in der Schwangerschaft deinen Pfefferminztee am liebsten richtig frisch zubereiten möchtest, ist das gar nicht so schwer. Du benötigst lediglich einige Zweige frische Minze. Am besten besorgst du diese in einem Bio-Markt, denn Pfefferminze aus Bio-Anbau ist weniger mit Pestiziden belastet als die von klassisch gepflegten Ackern.

Jetzt musst du die Blätter nur noch unter kühlem fließendem Wasser abwaschen, um Schmutz und eventuell vorhandene Keime herunter zu spülen. Dann gibst du den Zweig in einen Teebecher oder ein Teeglas und übergießt ihn mit kochendem Wasser. Die Pfefferminze braucht nun mindestens zehn Minuten Zeit, um ihre Aromen an das heiße Wasser abzugeben. Danach ist der frische Pfefferminztee für die gemütlichen Stunden in der Schwangerschaft fertig.

Welche Tees bevorzugst du in der Schwangerschaft?

Ist Pfefferminztee auch dein Favourite in der Schwangerschaft, oder greifst du lieber zu anderen Teesorten?

Erzähl uns gern, mit welchen Tees du in der Schwangerschaft gute Erfahrungen gemacht hast.
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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der SchwangerschaftStillen und Babyernährung.

Du möchtest dich zum Thema „Ernährung in der Stillzeit“ ebenfalls mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen? Dann komm gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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