Ist Ingwertee in der Stillzeit erlaubt?

Ingwer ist ein traditionelles Hausmittel, das bei Übelkeit oder Erkältung helfen kann. Aber hilft Ingwertee auch die Muttermilchproduktion in der Stillzeit zu erhöhen? Und ist er sicher für stillende Mütter und Babys? Hier erfährst du mehr.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Grundsätzlich ist Ingwer in der Stillzeit sehr gesund für dich und dein Baby.
  • Ingwer kann die Milchproduktion anregen.
  • Außerdem kann die scharfe Knolle gegen Übelkeit helfen.
  • Er kann die Verdauung unterstützen und dir und deinem Baby sogar bei Blähungen helfen.

2. Was ist Ingwer überhaupt?

Ingwer kommt ursprünglich aus China und Indien. Es ist eine Knolle bzw. Wurzel, ein Lebensmittelgewürz und wird als ein natürliches Medikament seit tausenden von Jahren verwendet. Aufgrund seines ausgeprägten Geschmacks ist er eine häufige Zutat in vielen Hauptgerichten, Backwaren und Tees. In vielen Kulturen Asiens und des Nahen Ostens gilt Ingwer seit Jahrtausenden als Allheilmittel. Die Wunderknolle enthält viel Vitamin C, Kalzium, Eisen, Natrium und Phosphor.

3. Darf ich Ingwertee in der Stillzeit trinken?

Ja. Ingwertee kann gesundheitliche Vorteile für dich und dein Baby haben, sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit. Das ätherische Öl Gingerol, das in Ingwer enthalten ist, kann deinem Baby bei Blähungen helfen. Es wird außerdem angenommen, dass Ingwer die Milchproduktion anregt.

Obwohl es Beweise für die erfolgreiche Verwendung von Ingwer bei stillenden Müttern gibt, gibt es nicht viele verlässliche, wissenschaftliche Quellen über die Wirkung von Ingwer. Eine im Jahr 2016 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Verwendung der scharfen Knolle als natürliche Methode zur Steigerung der Muttermilchproduktion in der frühen Phase nach der Geburt erfolgversprechend sein kann.

4. Beeinflusst Ingwertee in der Stillzeit den Geschmack der Muttermilch?

Eine Studie über den Einfluss scharfer Stoffe auf die Muttermilch hat ergeben, dass zwar Schärfe aus Pfeffer und Curry in die Muttermilch übergehen, die Stoffe aus Chili und Ingwer jedoch nicht. Das heißt, du musst nicht befürchten, dass deinem Baby die Milch zu scharf sein könnte, wenn du Ingwertee trinkst. Und auch laut Embryotox, dem Infoportal der Berliner Charité, gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Ingwer den Geschmack der Muttermilch beeinflusst.

5. Hat Ingwertee in der Stillzeit gesundheitliche Vorteile?

Ingwer enthält verschiedene Verbindungen, die einer stillenden Mutter langfristig gesundheitliche Vorteile bieten können. Wir stellen euch einige davon vor.

Kann Übelkeit reduzieren

Einige Mütter können in den ersten Tagen nach der Geburt unter Übelkeit leiden. Die Forschung zeigt, dass Ingwer Übelkeit und Erbrechen lindern kann.

Kann die Verdauung unterstützen

Ingwer reduziert Darmkrämpfe und hilft bei Blähungen und Völlegefühl – nicht nur bei Mama, sondern auch bei dem gestillten Säugling.

Kann oxidativen Stress reduzieren

Ingwer enthält hohe Mengen an Gesamtantioxidantien und bioaktiven Verbindungen. Diese können helfen, oxidativen Stress zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit langfristig zu erhalten.

Kann Schmerzen lindern

Die entzündungshemmende Wirkung von Ingwer kann bei chronischen Schmerzen wie Menstruationskrämpfe helfen.

Kann das Immunsystem stärken

Frischer Ingwer hat antioxidative und antivirale Eigenschaften und kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken. Wenn du also gerade eine Erkältung auskurierst, kann Ingwertee dich dabei unterstützen.

6. Kann zu viel Ingwertee in der Stillzeit negative Auswirkungen  haben?

Wie du weißt, solltest du alles in Maßen genießen. Zu viel Ingwer kann Sodbrennen, Durchfall und Mundreizungen verursachen.

7. Rezept: Ingwer-Tee für die Stillzeit selber machen

Natürlich kannst du fertigen Ingwertee im Beutel kaufen. Aber selbstgemachter Ingwertee aus einer frischen Wurzel schmeckt viel besser.

Das brauchst du:

  • Einige Scheiben Ingwer
  • Wasser
  • 2 Teelöffel Zucker oder Honig (optional)

Und so wird’s gemacht:

  • Koche etwas Wasser in einem kleinen Topf oder einem Wasserkocher.
  • Schäle ein Stück der frischen Ingwerknolle und schneide es in dünne Scheiben.
  • Jetzt legst du die Scheiben in eine Tasse und gibst das kochende Wasser dazu.
  • 5 Minuten ziehen lassen, Ingwer herausnehmen – fertig ist der Tee!
  • Um den starken Ingwergeschmack zu versüßen, kannst du ein oder zwei Teelöffel Honig hinzufügen.

Hier verraten wir dir, wie es grundsätzlich mit Ingwer beim Stillen aussieht.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Hier findest Du mehr Infos rund ums Thema Stillen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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