Selbstbewusste Mädchennamen inspirierender Vorbilder

Selbstbewusstsein ist mit Sicherheit eine der Eigenschaften, die sich jede Mama für ihre Tochter wünscht. Davon kann sie in ihrem Leben nämlich eine Menge gebrauchen. Denn wir Frauen müssen uns leider noch immer ganz schön strecken, um auch nur annähernd dieselben Chancen zu bekommen wie männliche Kollegen, Freunde, Partner. Selbstbewusstsein ist dabei sehr, sehr hilfreich. Sich bereits bei der Namenssuche über selbstbewusste Mädchennamen Gedanken zu machen, ist mit Sicherheit ein guter Anfang. Nomen est omen, wie es so schön heißt.

Selbstbewusste Mädchennamen – was soll das heißen?

Halten wir direkt zu Beginn eins fest: Namen können nicht „selbstbewusst“ sein. Wer danach sucht, möchte Vornamen finden, die aber ein gewisses Selbstbewusstsein ausstrahlen – und vom Klang her vielleicht eher in Richtung kernige Mädchennamen gehen.

Ob sie das letztlich wirklich tun, liegt natürlich immer im subjektiven Auge des Betrachters.

Und: Wer einen dieser selbstbewussten Mädchennamen trägt, läuft allein dadurch noch lange nicht erhobeneren Hauptes durchs Leben und lässt automatisch alle Widrigkeiten an sich abperlen.

Dazu braucht es selbstverständlich viel mehr. Ein liebevolles, häusliches Umfeld, das Mädchen Stärke und Selbstbewusstsein vermittelt, das ihnen echte Gleichberechtigung vorlebt und eine gute Basis für mentale Gesundheit bietet – beispielsweise.

Aber aus meiner Sicht sind vor allem andere Frauen entscheidend.

Unsere Töchter brauchen Role Models, an denen sie sich orientieren können. Und deshalb geht es in diesem Artikel nicht nur um Vornamen, die irgendwie schön selbstbewusst klingen, sondern um ihre berühmten Namensträgerinnen. Die aber nur dann Vorbilder sein können, wenn sie auch sichtbar sind.

Sorgen wir hier also für mehr Sichtbarkeit, mit einer Liste von Frauen, die allesamt wunderbare Namenspatroninnen für eure Töchter sind. Selbstbewusstere Mädchennamen als jene dieser bewundernswerten Frauen werdet ihr sonst nirgends finden. Und mit einem Klick auf die Namen kommt ihr zu den Lebensgeschichten, die sich hinter diesen Persönlichkeiten verbergen.

Selbstbewusste Mädchennamen im Überblick

Die Geschichten inspirierender Vorbilder hinter den selbstbewussten Mädchennamen

Ada Lovelace (1815-1852), Mathematikerin

Die britische Mathematikerin Ada Lovelace war eine echte Visionärin – denn sie erfand die allererste Programmiersprache und damit auch das erste Computerprogramm der Welt – und das im 19. Jahrhundert, also lange, bevor Personen wie Bill Gates oder Firmen wie IBM auf den Plan traten. In Anbetracht der Tatsache, dass schulische Bildung für Mädchen damals keine Selbstverständlichkeit war, ist ihr Lebensweg umso erstaunlicher. Ihr hebräischer Mädchenname Ada bedeutet „die Geschmückte“.

Alexandria Ocasio-Cortez (*1989), Politikerin

Wer in den USA nur durch seine Initialen („AOC“) bekannt ist, „hat es geschafft“ – wie man so schön sagt. Alexandria Orcasio-Cortez wurde 2019 als jüngste Frau jemals ins Repräsentantenhaus gewählt. Das Kind puertoricanischer Einwanderer aus der Bronx studierte Wirtschaft und Internationale Beziehungen, gilt als Spezialistin für Einwanderungsfragen und wurde in kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Stimmen der US-Demokraten. Ihr lateinischer Mädchenname Alexandria bedeutet „die Männerabwehrende“.

Amanda Gorman (*1998), Schriftstellerin

Ein einziger Auftritt machte die junge Lyrikerin Amanda Gorman im Jahr 2021 schlagartig berühmt. Damals trat sie bei der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden auf und trug ihr Gedicht „The Hills We Climb“ vor. Darin schildert sie ihr Erbe als Nachfahrin von Sklaven und regt mit versöhnlichen Formulierungen in wunderschönen Worten zum Nachdenken über den Umgang mit dieser Vergangenheit Amerikas an. Ihr Vorname Amanda bedeutet „die Liebenswerte“.

Amelia Earhart (1897-1937), Pilotin

Die US-amerikanische Flugpionierin Amelia Earhart stellte 1922 im Alter von nur 25 Jahren einen Weltrekord auf, weil sie mit 4.300 Metern so hoch flog wie noch keine andere Frau zuvor. Zudem war sie 1928 die erste Frau, die einen Nonstop-Transatlantikflug absolvierte – allerdings nur als Passagierin. Dass wir den Hinweis auf ihr Frau-Sein hier so betonen, würde ihr selbst allerdings gar nicht gefallen. Sie setzte sich nämlich dafür ein, an Frauen dieselben Maßstäbe anzulegen wie an Männer. Ihr altdeutscher Mädchenname Amelia bedeutet „die Tapfere“.

Angela Merkel (*1954), Politikerin

Was können wir hier schon über Angela Merkel erzählen, das ihr noch nicht wisst? Dass sie die erste, weibliche Bundeskanzlerin Deutschlands war und studierte Physikerin ist und dass ihre Politik umstritten war – das dürften keine Neuigkeiten sein. Überraschenderweise wollte sie als Kind eigentlich Eiskunstläuferin werden. Während ihrer 16-jährigen Amtszeit galt sie als die mächtigste Frau der Welt, weshalb sie natürlich auch in diese Liste aufgenommen werden musste. Ihr griechischer Mädchenname Angela bedeutet „die Botin“.

Astrid Lindgren (1907-2002), Schriftstellerin

Wenn ich an Astrid Lindgren denke, fällt mir vor allem ein: Sie war alleinerziehende Mutter eines unehelichen Sohnes, und das in den Zwanzigerjahren des 19. Jahrhunderts, als eine solche Konstellation gesellschaftlich noch viel problematischer war. Mit einer Gesamtauflage von 165 Millionen Büchern gehört sie noch heute zu den bekanntesten Kinderbuchautorinnen der Welt. Ihre Figuren wie Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter oder Michel aus Lönneberga haben schon viele lesebegeisterte Kinder begleitet. Darüber hinaus galt sie als Kämpferin für Kinderrechte – ihre erzieherische Grundsatzrede „Niemals Gewalt“ anlässlich einer Preisverleihung des Deutschen Buchhandels 1978 ist ein lebendiger Beweis dafür, der bis heute nachhallt. Ihr nordischer Mädchenname Astrid bedeutet „die göttliche Schönheit“.

Audrey Hepburn (1929-1993), Schauspielerin

Die in Belgien geborene Schauspielerin Audrey Hepburn gilt als einer der größten Filmstars der Fünfziger- und Sechzigerjahre, nachdem sie mit nur 24 Jahren ihren ersten Oscar für ihre Hauptrolle in Ein Herz und eine Krone erhalten hatte. Die britische Staatsbürgerin war zugleich Stilikone und Vorbild für viele junge Frauen – nicht zuletzt auch aufgrund ihres langjährigen Engagements für Kinderrechte bei UNICEF. Ihr englischer Mädchenname Audrey bedeutet „die Edle, die Starke“.

Caitlyn Jenner (*1949), Zehnkämpferin

Oh nein – im Ernst? – mögen jetzt vielleicht viele denken. Nimmt sie wirklich eine Person aus dem Kardashian-Jenner-Clan hier auf? Aber natürlich. Denn immerhin ist Caitlyn Jenner, ehemals Bruce Jenner, nicht nur eine erfolgreiche Olympiasiegerin im Zehnkampf, sondern auch eine Ikone der Trans-Bewegung in den USA. Durch ihren öffentlichen Umgang mit ihrer Transformation zur Frau hat sie den Fokus auf ein sehr wichtiges Thema gelenkt und sich durch ihre Zielstrebigkeit und Unbeirrbarkeit ihren Platz in dieser Liste redlich verdient. Ihr britischer Mädchenname bedeutet „die Reine“.

Christine Lagarde (*1956), Politikerin und Anwältin

Als Kartell- und Arbeitsrechtlerin wurde Christine Lagarde 2019 als erste Frau überhaupt in das Amt der Präsidentin der Europäischen Zentralbank gehoben. Zuvor war sie unter anderem Wirtschaftsministerin und Landwirtschaftsministerin in Frankreich sowie Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Damit dürfte Lagarde die bislang mächtigste Frau des internationalen Finanzwesens sein, was ihr das Magazin Forbes auch seit einigen Jahren regelmäßig bescheinigt. Ihr Vorname Christine bedeutet „die Gesalbte“.

Clara Schumann (1819-1896), Pianistin und Komponistin

Nennt mir doch bitte mal 5 berühmte, weibliche Komponistinnen! Gar nicht so einfach, was? Bei den Männern kommen wir sofort auf Mozart, Bach, Beethoven, Strauß, Wagner. Gab es keine Frauen in der Klassik? Aber natürlich doch – nur weitaus weniger Damen brachten es in diesem Bereich zu Ruhm und Ehre. Eine von ihnen war die in Leipzig geborene Pianistin und Komponistin Clara Schumann. Sie galt als Wunderkind, das sein Instrument von Klein auf virtuos beherrschte. Lange Zeit zierte Clara Schumann den 100-Mark-Schein – auch ein Zeichen für ihre unanfechtbare Reputation und Bedeutung innerhalb der Klassik. Ihr römischer Mädchenname Clara bedeutet „die Helle“.

Cynthia Nixon (*1966), Schauspielerin

Zu größerer Bekanntheit kam die US-Schauspielerin Cynthia Nixon durch ihre Rolle der Anwältin Miranda Hobbes in der TV-Serie „Sex and the city“. Eine bewundernswerte Persönlichkeit ist sie aber vor allem wegen ihres Engagements für die gleichgeschlechtliche Ehe. Seit vielen Jahren setzt sie sich für die Belange der LGBTQIA+ ein und kämpft zudem für ein besseres, gesetzliches Krankenversicherungssystem in den USA. Ihr Vorname bedeutet „die vom Berg Kynthos Kommende“.

Dian Fossey (*1932-1985), Verhaltensforscherin

Das Leben der Berggorillas lag der Zoologin und Verhaltensforscherin Dian Fossey mehr am Herzen als alles andere auf der Welt. Deshalb warf sie 1966 in den USA alles hin und widmete sich fortan nur noch dieser Spezies. Die eigensinnige Wissenschaftlerin kämpfte erbittert für den Erhalt der Nationalparks in Ruanda und gegen Wilderer und wurde 1985 tot aufgefunden. Die Umstände sind bis heute ungeklärt. Ende der Achtzigerjahre widmete sich Hollywood ihrer Lebensgeschichte durch „Gorillas im Nebel“ mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle. Ihr persischer Mädchenname bedeutet „das Licht“.

Elliot, vormals Ellen Page (*1987), Schauspieler

Es ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit, sich als non-binär oder trans Person zu „outen“, denn von gesellschaftlicher Akzeptanz sind wir in diesem Bereich leider noch sehr weit entfernt. Bis Dezember 2020 war die Schauspielerin Ellen Page als Frau bekannt, gab dann aber an, fortan männliche Pronomen und den Vornamen Elliot zu benutzen. Im Jahr 2021 ging Page schließlich als der erste Transgender-Mann auf dem Titel des Time-Magazins in die Geschichte ein. Bemerkenswert ist nicht nur sein unbeirrtes Einstehen für die Gleichbehandlung von trans Personen, sondern auch sein unermüdlicher Kampf gegen den Klimawandel. Sein früherer Vorname Ellen bedeutet „die Strahlende“.

Emma Thompson (*1959), Schauspielerin

Emma Thompson ist nicht nur eine großartige, mehrfach Oscar-prämierte Schauspielerin, sondern auch eine Kämpferin für Kinderrechte und die Rechte von Flüchtlingen. Durch ihr Engagement gegen AIDS traf sie bei einer Afrikareise im Jahr 2003 in Ruanda auf einen sechzehnjährigen Vollwaisen, der Missbrauchserfahrungen als Kindersoldat durchleiden musste und den sie später adoptierte. Seither wird sie nicht müde, auf die Missstände aufmerksam zu machen und ihre Geschichte zu teilen. Der althochdeutsche Mädchenname Emma bedeutet „die Große“.

Emma Watson (*1990), Schauspielerin

Schon das zweite, inspirierende Beispiel mit dem Vornamen „Emma“ in dieser Liste: Auch Emma Watsons politisches Engagement, vor allem für Frauenrechte, wollen wir an dieser Stelle würdigen. Die als Hermine Granger in „Harry Potter“ berühmt gewordene Schauspielerin setzt sich bereits seit vielen Jahren für Geschlechtergerechtigkeit ein und ist seit 2014 UN-Sonderbotschafterin für Frauen- und Mädchenrechte.

Florence Nightingale (1820-1910), Krankenschwester

Ihr Spitzname war „Lady with the lamp“ – weil die britische Krankenschwester nachts auf Kontrollgängen zu Patienten immer eine Lampe in der Hand trug. Aber Florence Nightingale war viel mehr als das: Man kann sagen, sie begründete im 19. Jahrhundert die Krankenpflege, und als Statistikerin legte sie wichtige Grundsteine für das Visualisieren von medizinischen Zusammenhängen. Noch heute sind viele Krankenhäuser nach ihr benannt, hierzulande beispielsweise in Düsseldorf. Der französische Mädchenname Florence steht für „die Blühende“.

Frida Kahlo (1907 – (eigentlich 1910)-1954)

Keine Liste inspirierender, weiblicher Vorbilder kommt ohne die legendäre Künstlerin Frida Kahlo aus, der mexikanischen Malerin mit den markanten Gesichtszügen und dem Blumenschmuck im Haar. Dass sie ein sehr politischer Mensch war, zeigt sich allein darin, dass sie ihr Geburtsdatum einfach von 1907 auf 1910 änderte, weil 1910 das Jahr der mexikanischen Revolution war. Als Kommunistin durch und durch wurde sie vor allem aufgrund ihrer Selbstporträts berühmt – aber auch durch ihren Kampfeswillen und ihre Entschlossenheit. Sie trotzte schweren Schicksalsschlägen und gesundheitlichen Problemen und wurde zur Ikone des Surrealismus, mit dem sie sich allerdings nie identifizierte. Der deutsche Mädchenname Frida bedeutet „die Friedliche“.

Gro Harlem Brundtland (*1939), Politikerin

Einen sehr außergewöhnlichen Mädchennamen trägt die ehemalige, norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland (Bedeutung: „Die Heilende“, „die Wachsende“). Sie war die erste Frau in diesem Amt, wurde aber vor allem bekannt, weil sie unerbittlich dafür kämpfte, Entwicklungsländern den dauerhaften Zugang zu Medikamenten gegen Malaria und Aids zu ermöglichen. Nach ihrer Amtszeit wurde sie 1998 Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO. Auch als Kämpferin für Frauenrechte hat sie sich einen Namen gemacht. Der norwegische Mädchenname Gro bedeutet „die Wachsende“.

Jacinda Ardern (*1980), Politikerin

Siehe da – Ministerpräsidentinnen können Babys bekommen und sie sogar zum Stillen mit in den Plenarsaal bringen. Eigentlich unglaublich, dass das heutzutage noch eine Nachricht wert ist. Umso wichtiger, dass es Frauen wie die ehemalige, neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern gibt, die allen Menschen auf dieser Welt gezeigt hat, wie normal das sein sollte. Doch nicht nur in dieser Hinsicht war sie eine Pionierin: Sie hat während ihrer sechsjährigen Amtszeit eine ganz neue Politik-Kultur in Neuseeland geprägt und sich damit weit über die Grenzen ihres Landes hinaus hervorgetan. Der niederländische Mädchenname Jacinda steht für „die Hyazinthe“.

Janet Yellen (*1946), Wirtschaftswissenschaftlerin

Die aktuelle Finanzministerin der Vereinigten Staaten (und erste Frau in diesem Amt) hat eine steile Karriere hingelegt: Als langjährige Wirtschafts-Dozentin der Harvard-University schaffte sie es 1997 in den Rat der Wirtschaftsberater unter US-Präsident Clinton und wurde 2013 Chefin des Federeal Reserve Boards (FED), also der US-Notenbank. Damit zählt sie im Bereich Wirtschaft zu den mächstigsten, einflussreichsten Frauen der Welt. Sie gilt als starke Befürworterin der CO2-Steuer und setzt sich damit für die Klimarettung ein. Der französische Mädchenname Janet bedeutet „der Herr ist gnädig“.

Judit Polgár (*1976), Schachspielerin

Judit Polgár – nie gehört? Das ist die beste, weibliche Schachspielerin in der Geschichte dieses Spiels. Als einzige Frau hat sie es in die Top 10 der Schach-Weltrangliste geschafft. „Sie besitzt fantastisches Schach-Talent, aber sie ist trotz allem eine Frau. Keine Frau ist in der Lage, eine lange Schlacht zu überstehen,“ soll der russische Weltmeister Garri Kasparov über sie gesagt haben. Im Jahr 2002, mit 26 Jahren, schlug sie ihn das erste Mal. Der jüdische Mädchenname Judit bedeutet „die Gepriesene“.

Junko Tabel (*1939), Bergsteigerin

Die Japanerin Junko Tabel war die erste Frau, die den Mount Everest bestieg. Zudem hat sie alle „Seven Summits“, also die jeweils höchsten Gipfel der sieben Kontinente, erklommen. Eine erfolgreiche Bergsteigerin zu sein war ihr großer Kindheitstraum. Nach Junko sind sowohl ein Asteroid („6897 Tabei“) und eine Bergkette auf dem Pluto („Tabei Montes“) benannt. „Technik und Können allein bringen dich nicht an die Spitze; es ist die Willenskraft, die am wichtigsten ist“, sagte sie über ihre große Leidenschaft. Ihr japanischer Mädchenname Junko bedeutet „das reine Kind“.

Kamala Harris (*1964), Anwältin und Politikerin

Kamala Harris ist seit ihrer Amtseinführung 2021 nach sage und schreibe 48 männlichen Amtsinhabern die erste weibliche Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten. Die Tochter einer Brustkrebsforscherin und eines Wirtschaftsprofessors studierte Politik, Wirtschaftswissenschaften und Jura war vor ihrem Amtsantritt Gouverneurin von Kalifornien. Sie ist eine strikte Gegnerin der Todesstrafe. Ihr hinduistischer Mädchenname Kamala bedeutet „die aus dem Lotus Geborene“.

Kimberlé Crenshaw (*1959), Juristin

Die US-Juristin Kimberlé Crenshaw ist Jura-Professorin an der University of California. Sie gilt als Erfinderin des Begriffs der Intersektionalität, der vereinfacht gesagt die Überschneidung verschiedener Diskriminierungsmöglichkeiten bei ein und derselben Person umreißt. Gleichzeitig hat sie mit ihren Theorien den Grundstein für den Forschungsbereich der Critical Race Theory gelegt und gilt als eine der wichtigsten, gesellschaftswissenschaftlichen Stimmen im Kampf gegen institutionalen Rassismus. Ihr Vorname bedeutet „die Herrscherin“.

Kylie Jenner (*1997), Unternehmerin

Ja, sie ist als Kardashian-Jenner-Kind mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden und hat ihre Kindheit in der Reality-TV-Serie „Keeping up with the Kardashians“ verbracht. Ja, sie lebt davon, sich über Social-Media-Kanäle zu vermarkten. Aber sie hat daraus ein Make-up-Imperium geschaffen, und das ist trotz Start-Bonus schon eine reife Leistung. Kylie Jenner galt 2019 im Alter von 20 Jahren als jüngste Milliardärin der Welt. Ihr schottischer Vorname bedeutet „der Bumerang“.

Lise Meitner (1878-1968), Physikerin

In dieser Liste haben wir bereits einige Physikerinnen benannt – und in der illustren Runde darf Lise Meitner natürlich nicht fehlen. Sie bildete gemeinsam mit dem Chemiker Otto Hahn ein Team, das für die Entdeckung der Kernspaltung verantwortlich zeichnet. Doch anders als Otto Hahn bekam sie dafür keinen Nobelpreis – obwohl sie genauso daran beteiligt war wie er. Dies gilt bis heute als eine der größten Fehlentscheidungen des Nobel-Kommittees. Wir würdigen sie an dieser Stelle umso lieber. Ihr biblischer Mädchenname Lise bedeutet „Gott ist Fülle“.

Madeleine Albright (1937-2022), Politikerin

Die in Prag geborene Marie Jana Körbelová, besser bekannt als Madeleine Albright, war die erste, weibliche Außenministerin der USA. Als solche lässt sie sich als eine der wichtigsten Stimmen der US-Außenpolitik des 20. Jahrhunderts bezeichnen. Der Spezialistin für internationale Krisen wird unter anderem ein entscheidender, diplomatischer Anteil am Zerfall des Ostblocks zugesprochen. Ihr Vorname bedeutet „die Erhabene“.

Marie Curie (1867-19934), Physikerin und Chemikerin

Wie zu Beginn dieses Artikels bereits beschrieben, wird Marie Curie und ihrem Mann Pierre Curie die Entdeckung der Radioaktivität zugesprochen. Dafür wurde sie bereits 1903 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Im Jahr 1911 erhielt sie die Auszeichnung erneut, diesmal für die Entdeckung der chemischen Elemente Radium und Polonium. Zeitlebens stand sie dennoch wissenschaftlich gesehen im Schatten ihres Mannes Pierre Curie, mit dem sie partnerschaftlich zusammenarbeitete. Ihr Vorname bedeutet „die Ungezähmte“.

Margaret Thatcher (1925-2013), Politikerin

„Die eiserne Lady“ – so wurde Margaret Thatcher, Großbritanniens erste, weibliche Premierministerin, aufgrund ihres eisernen Reformwillens genannt. Sie kämpfte damit gegen die anhaltende Inflation, löste allerdings auch eine Pleitewelle der nicht mehr staatlich unterstützten Industrieunternehmen aus – weshalb ihre Politik in Großbritannien bis heute als umstritten gilt. Sie war ein Mädchen aus der Mittelschicht und studierte Chemikerin und Juristin. Ihr Vorname bedeutet „die Perle“.

Mildred Scheel (1931-1985), Medizinerin

Nanu – die Gattin eines Politikers in dieser Liste? Ja – und zwar zu Recht. Denn Mildred Scheel war soviel mehr als die Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel. Die sturierte Medizinerin hätte sich niemals auf ihrer Rolle als First Lady ausgeruht. Im Jahr 1974 begründete sie die Deutsche Krebshilfe, zu deren Charakteristika zählt, keine Spenden der Pharmaindustrie anzunehmen. In dieser Zeit war es zudem noch recht unüblich, überhaupt über Krebsarten wie Unterleibskrebs oder Prostatakrebs zu sprechen. Mildred Scheel tat genau das und sammelte unermüdlich Spenden für ihren Verein. Ihr englischer Vorname bedeutet „die Sanfte, die Starke“.

Niki de Saint Phalle (1930-2002), Künstlerin

Die Französin Niki de Saint Phalle dürfte eine der bekanntesten Bildhauerinnen unserer Zeit sein. Zu internationalem Ruhm gelangte sie in erster Linie durch ihre „Nanas“ – bunte Skulpturen des weiblichen Körpers mit betonten, absichtlich übertriebenen Rundungen. Bekannt war sie aber vor allem auch dafür, mit Farbkanonen auf Figuren oder Leinwände zu schießen. Ihre Kunst war für sie ein wichtiger Weg, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen. Wütend war sie vor allem auf das Patriarchat. Insofern stellen die Nanas eine bewusste Auseinandersetzung mit weiblicher Präsenz dar. Ihr griechischer Vorname Niki bedeutet „die Siegreiche“.

Ruth Bader Ginsburg (1933-2022), Juristin

In dieser Liste befinden sich viele, großartige Frauen – aber hier sprechen wir von einer echten Legende. Ruth Bader Ginsburg war nach Sandra Day O’Connor (siehe unten) erst die zweite, weibliche Richterin am Supreme Court der Vereinigten Staaten, und zwar von 1993 bis zu ihrem Tod 2022. Sie hat sich aktiv für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen eingesetzt und dabei relevantes, geltendes Recht in die entsprechende Richtung verändert. Sie stammte aus Brooklyns Arbeiterviertel und hatte bereits eine kleine Tochter, als sie 1956 in Harvard ihr Jurastudium aufnahm. Zeit ihres Lebens war sie immer eine der wenigen Frauen in einer Männerdomäne. Ihr jüdischer Mädchenname bedeutet „die Freundin Gottes“.

Sandra Day O’Connor (*1930), Juristin

Die gebürtige Texanerin Sandra Day O’Connor war die allererste, weibliche Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten und hatte dieses Amt von 1981 bis 2006 inne. Ähnlich wie Ruth Bader Ginsburg (s.o.) trat auch sie für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen – vor allem vor dem Gesetz ein. Ihren Juraabschluss absolvierte sie in Stanford, praktizierte als Anwältin unter anderem in Frankfurt, bevor sie 1981 von Ronald Reagan zur Richterin ins hohe Amt berufen wurde. Ihr lateinischer Mädchenname bedeutet „die Verteidigerin“.

Sanna Marin (*1985), Politikerin

Bei ihrer Amtseinführung zur finnischen Präsidentin 2019 war Sanna Marin das weltweit jüngste Staatsoberhaupt. Sie ist gleichzeitig Vorsitzende der Sozialdemokraten, studierte Verwaltungswissenschaften und startete ihre politische Karriere im Stadtrat von Tampere. Sie wuchs als Tochter zweier Mütter auf, setzt sich für Diversität ein und ist kämpft für einen NATO-Beitritt Finnlands. Ihr nordischer Mädchenname Sanna bedeutet „die Wahrhaftige“.

Simone Biles (*1987), Turnerin

Mit sage und schreibe 25 WM-Medaillen ist die 1,42 Meter kleine Turnerin Simone Biles aus den USA die bislang erfolgreichste Turnerin der Geschichte. Als erster Frau überhaupt gelang ihr ein sogenanntes Triple Double am Boden – ein Doppelsalto mit Dreifachschraube. Biles stammt aus schwierigen Verhältnissen. Ihre Mutter war lange drogen- und alkoholsüchtig, sie wuchs deshalb mit ihren Geschwistern bei den Großeltern auf. Mit 6 Jahren stand sie das erste Mal auf einer Turnmatte – ihr Talent wurde schnell entdeckt, und der Rest ist Geschichte. Ihr hebräischer Mädchenname bedeutet „die von Gott Erhörte“.

Walentina Tereschkowa (*1937), Kosmonautin

Walentina – wer? Na sowas, den ersten Mann im All, Juri Gagarin, kennt man doch schließlich auch. Aber von der ersten Frau im All hat noch niemand gehört. Genau das war die russische Kosmonautin Walentina Tereschkowa im Jahr 1963. Sie ist bis heute auch die einzige Frau, die eine Solomission ins All vorweisen kann. Sie galt als große Bewunderin Gagarins – insofern hatte er einen gewissen Anteil an ihrer Bewerbung an der Kosmonautenschule. Ihr lateinischer Mädchenname bedeutet „die Gesunde“.

Waris Dirie (*1965), Model

Das Kind einer somalischen Nomadenfamilie setzt sich vehement gegen Genitalverstümmelung bei Mädchen in ihrer Heimat ein. Über Umwege floh sie als junge Frau nach Großbritannien und wurde dort 1987 als Model entdeckt. In ihrer Biografie „Wüstenblume“, die zum internationalen Bestseller wurde, berichtete sie schonungslos offen von ihrer eigenen Beschneidung und lenkte damit den Fokus der Öffentlichkeit nachhaltig auf dieses Thema. Ihr somalischer Mädchenname bedeutet passenderweise „die Wüstenblume“.

Diese Mädchennamen haben die Bedeutung „selbstbewusst“

Und dann gibt es natürlich Mädchennamen, deren Bedeutung mit Selbstbewusstsein zu tun hat, hier ein paar schöne Beispiele:

  • Allie – „die Vornehme“
  • Amira – „die Mächtige“
  • Artun – „die Selbstbewusste“, „die Stolze“
  • Aubrey – „die Mächtige“
  • Berenike – „die Siegerin“
  • Biddy – „die Erhabene“
  • Bree – „die Göttliche, die Erhabene“
  • Britta – „die Erhabene“
  • Colette – „die Siegerin“
  • Carda – „die Mächtige“
  • Diren – „mit starkem Durchsetzungsvermögen“
  • Fiera – „die Stolze“
  • Julia – „die Starke“
  • Maysa – „die mit stolzem, schwingendem Gang“
  • Sebastiane – „die Ehrwürdige“

Zum Schluss noch ein Buchtipp in Sachen „Selbstbewusste Mädchennamen“

Kennt ihr „Good Night Stories for Rebel Girls“*? Kann ich nur empfehlen. Es erzählt nämlich auf jeder Seite die Geschichte einer erfolgreichen Frau, von denen viel zu viele unsichtbar blieben. Jede von ihnen ist ein tolles Vorbild und eine super Namensgeberin, deren Namen eure Töchter mit Stolz durchs Leben tragen können.

Meine Tochter liebt das Buch, weil es ihr zeigt, was Frauen können – nämlich alles, was Männer auch können. Wenn man sie lässt. Und dass eher Letzteres der springende Punkt ist, hat sie schnell kapiert.

Hier also meine dringende Empfehlung für die beste Gute-Nacht-Lektüre ever – die übrigens für Söhne nicht weniger interessant ist:

Good Night Stories for Rebel Girls
Sie sind ins All und über den Atlantik geflogen, haben den Erdball schon mit 16 umsegelt und die höchsten Gipfel in Röcken bestiegen.

Haben wir eine wichtige Frau wurde bei den selbstbewussten Mädchennamen vergessen?

Keine Frage – diese Liste selbstbewusster Mädchennamen ließe sich noch um viele weitere ergänzen. Welches wichtige, inspirierende Vorbild sollte hier unbedingt noch genannt werden? Kommentiert gern, wir sind gespannt, wer euch einfällt.

Auf eurer Namenssuche haben wir hier noch mehr Inspiration für euch:

Welche Mädchennamen andere für selbstbewusst halten? Frag doch mal in unserer Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“ nach!

Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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