Sind Nüsse in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich gelten Nüsse ja als ziemlich gesund. Immerhin enthalten die kleinen Kraftpakete jede Menge ungesättigte Fettsäuren und Vitamine. Doch gilt das auch für Bald-Mamas sowie das Baby im Bauch? Ob du Nüsse in der Schwangerschaft essen darfst, und worauf du dabei idealerweise achten solltest, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Generell sind Nüsse in der Schwangerschaft erlaubt und dürfen auch täglich gegessen werden – aufgrund der hohen Kalorienmenge nur nicht in zu großer Menge.
  • Nüsse stecken voller Vitamine, Ballaststoffe, Mineralien, Antioxidantien oder auch Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
  • Der Verzehr von rund 90 bis 200 Gramm Nüsse pro Woche (im ersten Trimester) kann die Hirnleistung deines Babys positiv beeinflussen.
  • Reagierst du auf Nüsse allergisch, solltest du diese natürlich auch während der Schwangerschaft meiden.

2. Darf ich Nüsse in der Schwangerschaft essen?

Die gute Nachricht: Ja, du darfst Nüsse auch in der Schwangerschaft essen. Aufgrund ihrer gesunden Inhaltsstoffe sind sie sogar das perfekte Superfood für Schwangere. Allerdings enthalten Nüsse auch relativ viele Kalorien. Deshalb raten Experten dazu, Nüsse in der Schwangerschaft nicht in zu großen Mengen zu essen. Eine Handvoll naturbelassende Nüsse pro Tag wird allerdings sogar empfohlen.

Wichtig: Selbstverständlich solltest du keine Nüsse essen, wenn du bereits allergisch auf das Superfood reagierst. Dass Nüsse in der Schwangerschaft übrigens das Allergiepotenzial bei dem ungeborenen Kind steigern, konnte wissenschaftlich bislang nicht bewiesen werden.

Welche Nüsse sind in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich sind alle Nüsse in der Schwangerschaft erlaubt. Als besonders empfehlenswert gelten für Bald-Mamas aber vor allem Walnüsse, da diese reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Aber auch zu Pinienkernen sowie Cashewnüssen wird aufgrund des enthaltenen Zinks geraten. Isst du besonders gerne Mandeln, darfst du auch diese Nüsse in der Schwangerschaft weiterhin genießen – in ihnen stecken zahlreiche Ballaststoffe. Und zu guter Letzt: Sesamsamen, denn sie sind reich an Eisen.

Welche Nüsse bei Schwangerschaftsübelkeit?

Viele Hebammen raten Schwangeren, die unter Übelkeit leiden, zu einer Handvoll Nüsse. Dabei ist es grundsätzlich egal, für welche Sorten du dich entscheidest. Am besten mischst du deine liebsten Nüsse einfach. Denn fast alle sind besonders nahrhaft und füllen den Magen, was wiederum das unangenehme Übelkeitsgefühl dämpfen und den Blutzuckerwert stabil halten soll. Letzteres kann außerdem dazu beitragen, dass du keine Schwangerschaftsdiabetes entwickelst.

Wie sieht es mit gesalzenen Nüssen aus, wenn ich schwanger bin?

So lecker sie auch sind: Auf gesalzenen Nüssen solltest du als Schwangere lieber verzichten. Denn Salz kann dazu führen, dass dein Blutdruck sich erhöht. Und das wiederum kann in der Schwangerschaft schnell gefährlich werden. Im schlimmsten Fall kann zu hoher Blutdruck zu einer Präklampsie oder einer Eklampsie führen, und dein Baby muss eventuell früher auf die Welt geholt werden. Aber: Wenn du ab und zu ein paar gesalzene Nüsse isst, wird das im Normalfall nicht passieren! Trotzdem ist es sicherer, während der Schwangerschaft auf gesalzene Nüsse zu verzichten.

3. Sind Nüsse in der Schwangerschaft gesund?

Ja! Nüsse sind kleine Kraftpakete und auch in der Schwangerschaft gesund. Je nach Sorte bieten Nüsse eine breite Palette an wichtigen Nährstoffen wie Vitamine, Ballaststoffe, Mineralien, Antioxidantien sowie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.

Folgende Inhaltsstoffe machen Nüsse in der Schwangerschaft gesund:

1. Eisen

Das in den Nüssen enthaltene Eisen ist ideal, um in der Schwangerschaft eine Anämie vorzubeugen. Denn gerade mit Baby im Bauch ist der Eisenbedarf für die werdende Mama deutlich höher.

2. Folsäure

Gerade in der Schwangerschaft ist Folsäure ein wichtiges Vitamin, um für eine gesunde Entwicklung des Babys zu sorgen. Hierfür sind vor allem Erdnüsse gut.

3. Kalzium

In der Schwangerschaft erhöht sich dein Kalzium-Bedarf um etwa 20 Prozent. Kalzium ist vor allem in Mandeln sowie Haselnüssen reichlich enthalten und trägt zu einem gesunden Knochenaufbau bei.

4. Magnesium

Für einen gesunden Muskelaufbau deines Babys kannst du in der Schwangerschaft gerne zu Cashewnüssen greifen. Aber auch Pinienkerne sind reich an Magnesium.

5. Proteine

Proteine sind unter anderem für die Hormonproduktion sowie für den Aufbau von roten Blutkörperchen verantwortlich und stecken vermehrt vor allem in Haselnüssen, Erdnüssen oder auch Mandeln.

6. Selen

Reichlich Selen steckt zum Beispiel in der Paranuss. Es wirkt sich positiv auf das Schilddrüsenhormon aus und unterstützt das Zellwachstum.

7. Vitamin E

Der Körper kann Vitamin E nicht selber herstellen. Allerdings wird es benötigt, um das Immunsystem zu stärken. In Haselnüssen, Erdnüssen sowie Mandeln steckt besonders viel Vitamin E.

Nüsse sind während der Schwangerschaft also gesund – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.

4. Steigern Nüsse in der Schwangerschaft die Intelligenz beim Baby?

Tatsächlich kann der Genuss von Nüssen in der Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns deines Babys haben. Dafür empfehlen Experten etwa 90 bis 200 Gramm Nüsse pro Woche zu essen – und das am besten im ersten Trimester der Schwangerschaft. Vor allem durch die enthaltene Folsäure sowie die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren soll die kindliche Hirnleistung zu diesem Zeitpunkt erheblich gefördert werden.

5. Können Nüsse in der Schwangerschaft gefährlich werden?

Generell gelten Nüsse zwar nicht als gefährlich, in der Schwangerschaft solltest du allerdings lieber immer etwas genauer hinsehen. Denn Nüsse, die mit Aflatoxinen belastet sind, können sich negativ auf deine Gesundheit auswirken. Die Schimmelpilzgifte stehen sogar im Verdacht, das Erbgut zu schädigen, bösartige Tumore zu erzeugen oder Fehlbildungen beim ungeborenen Kind hervorzurufen. Besonders anfällig für Schimmelpilze sind Walnüsse, Pistazien und Erdnüsse.

Um dich vor Aflatoxin zu schützen, solltest du deshalb die Nüsse stets frisch essen oder sie ggf. kühl lagern. Nüsse, die muffig riechen, am besten direkt entsorgen.

Auch Toxoplasmose ist in der Schwangerschaft im Zusammenhang mit Nüssen ein Thema. Experten empfehlen daher, keine gemahlenen Nüsse zu kaufen. Auf Nummer sicher gehst du außerdem, wenn du die Nüsse vor dem Verzehr selber in einer Pfanne röstest.

Ich habe versehentlich ranzige Nüsse gegessen – und jetzt?

Wenn du aus Versehen ein paar ranzige Nüsse erwischt hast, ist das im Normalfall nicht gleich ein Grund zur Panik. Eine sehr kleine Menge sollte eigentlich keine gesundheitlichen Folgen haben. Wenn du merkst, dass dir übel wird, du Durchfall bekommst oder andere Symptome auftreten, sprich am besten einmal mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Das Gleiche gilt, wenn du dir Sorgen wegen der ranzigen Nüsse machst.

Du willst wissen, welche Nüsse gut in der Schwangerschaft sind? Schau mal hier:

Und wenn dein Kind auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu den Themen Nüsse in der Stillzeit und Nüsse fürs Baby.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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