Nüsse fürs Baby: Ab wann darf mein Kind sie essen?

Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln: Viele Nüsse sind gesund – aber sind die Knabbereien auch schon für die Kleinen geeignet? Wir erklären dir, ab wann du Nüsse auch deinem Baby gefahrlos anbieten darfst und worauf du dabei achten solltest. Viel Spaß beim Lesen und wir wünschen einen guten Appetit mit unseren passenden Rezeptideen!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Aufgrund der Erstickungsgefahr sind ganze Nüsse für Kinder unter vier Jahren noch nicht geeignet.
  • Für Babys und Kleinkinder (etwa ab Ende des 1. Lebensjahres) eignen sich aber gemahlene Nüsse im Babybrei sehr gut.
  • Nüsse bergen ein hohes Allergiepotenzial. Daher solltest du darauf achten, ob dein Würmchen nach dem Verzehr auf die Nüsse reagiert.
  • Mandelmus oder auch Erdnussmus sind als Beigabe zum Babybrei sehr beliebt.
  • Solltest du noch stillen, kannst du problemlos Nüsse essen. Diese sind in der Stillzeit grundsätzlich nicht verboten.

Dein Baby ist noch zu jung für Beikost? Dann findest du hier alle Infos über Nüsse in der Stillzeit.

2. Ab wann dürfen Babys Nüsse essen?

Nüsse schmecken nicht nur sehr gut, sie sind auch ein beliebter Snack für den kleinen Hunger. Allerdings solltest du gerade bei Babys und Kleinkindern gut aufpassen. Viele Experten, wie auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, raten dazu, Kindern unter vier Jahren noch keine ganzen Nüsse zu geben. Vor allem bei den Kleinen können Nüsse in die Atemwege gelangen und im schlimmsten Fall zur Erstickung führen.

Ab wann darf mein Baby gemahlene Nüsse essen?

Auch wenn du deinem Kind ganze Nüsse erst ab rund vier bis fünf Jahren anbieten solltest kannst du deinem Baby gemahlene Nüsse schon deutlich früher geben. Diese lassen sich zum Beispiel auch super im Babybrei verarbeiten, genauso wie Nussmus oder Erdnussbutter.

Behalte aber stets das Allergiepotenzial von Nüssen im Hinterkopf. Viele Kinder sind nämlich allergisch gegen die nussigen Knabbereien. Genau aus diesem Grund solltest du auf Nüsse für dein Baby allerdings nicht komplett verzichten: Um Allergien vorzubeugen, wird nämlich empfohlen, kleine Mengen  zum Ende des ersten Jahres einzuführen. Dabei solltest du unbedingt beobachten, wie dein Kind auf die Nüsse reagiert.

Achtung: Im Gegensatz zu gemahlenen Nüssen sind gehackte Nüsse für dein Baby nicht geeignet. Denn auch an den kleinen Stückchen kann es sich verschlucken oder sie versehentlich einatmen. Bleiben sie in der Lunge stecken, müssen sie im schlimmsten Fall unter Vollnarkose im Krankenhaus wieder entfernt werden.

Kann ich die Nüsse für mein Baby auch pürieren?

Ja, im Prinzip kannst du mit einem leistungsstarken Mixer die Nüsse für dein Baby auch pürieren und zum Beispiel in den Brei mischen. Einfacher ist es allerdings, wenn du zu fertigem Nussmus greifst. Dabei solltest du nur darauf achten, dass es keine unnötigen Zusatzstoffe und keinen zusätzlichen Zucker enthält.

3. Warum sollten Babys lieber keine Nüsse essen?

Wie bereits erwähnt sind ganze Nüsse für Babys und Kleinkinder noch nicht geeignet. Bevor sie diese essen „können“, sollte bestenfalls das Gebiss voll ausgebildet sein. Dadurch wird ein Verschlucken weitestgehend verhindert und die Nüsse können richtig durchgekaut werden. Allerdings können kleinere Kinder auch Nussstückchen versehentlich einatmen, zum Beispiel, wenn sie sich verschlucken. Gelangen die Stücke in die Lunge, müssen sie notfalls im Krankenhaus per OP wieder entfernt werden.

4. Wie gesund sind Nüsse?

Neben wichtigen Mineralstoffen enthalten Nüsse vor allem zahlreiche Vitamine aus der B-Gruppe sowie auch Vitamin E. Zudem lassen sich ebenso Kalium, Natrium, Magnesium und Phosphor darin finden. Als wertvolle Nährstofflieferanten sind Nüsse auf dem Speiseplan also gar nicht so verkehrt.

Achtung bei einer Nussallergie

Wenn du deinem Baby Nüsse anbietest, solltest du unbedingt darauf achten, ob es sie auch verträgt. Denn Nüsse bringen leider ein relativ hohes Allergiepotential mit. Die Symptome zeigen sich im Normalfall schon wenige Minuten nach dem Essen. Verspürt dein Kind zum Beispiel ein Kribbeln auf der Zunge, juckt sein Gaumen oder bekommt es sogar schlecht Luft, solltest du unbedingt direkt zum Kinderarzt gehen – und in Zukunft erst einmal auf Nüsse verzichten. Eine Nussallergie kann nämlich auch zu Atemnot und im schlimmsten Fall zur Erstickung führen.

Mehr Infos zum Thema Nussallergie beim Kind findest du hier >>>

5. Sorgen Nüsse beim Baby für Blähungen?

Dass Nüsse bei Babys Blähungen verursachen, ist grundsätzlich nicht bekannt. Es kann aber natürlich sein, dass dein Liebling nach dem Verzehr bestimmter Nusssorten auf diese (allergisch) reagiert. Dann solltest du diese erst einmal vom Speiseplan streichen und deinen Nachwuchs weiterhin genau beobachten. Ein Besuch beim Kinderarzt/der Kinderärztin ist so oder so nie verkehrt.

6. Welche Nüsse sind für Babybrei geeignet?

Es gibt ganze Nüsse, grob gehackte Nüsse, gemahlene Nüsse oder Nussmus – aber was eignet sich nun tatsächlich am besten als Zusatz für den Babybrei? Die Antwort: Es kommt darauf an. Sehr beliebt sind zum Beispiel Mandelmus oder auch Erdnussmus, die als echte Energielieferanten gelten. Wichtig ist hier, dass die Produkte nicht gezuckert sind und keine industriell gehärteten Fette besitzen. Natürlich sollte dein Spatz auch keine Allergie gegen die jeweilige Nusssorte haben. Ganze Nüsse sind für den Babybrei aufgrund der Erstickungsgefahr dagegen nicht geeignet!

7. Darf ich Nüsse essen, wenn ich mein Baby stille?

Also generell spricht absolut nichts dagegen, wenn du in deiner Stillzeit Nüsse isst. Bis auf Alkohol (und Nikotin) musst du während des Stilles deines Babys in der Regel auf keine Lebensmittel verzichten. Oft werden Nüsse für stillende Mamas sogar empfohlen, da ihnen eine Steigerung der Milchbildung nachgesagt wird. Achte allerdings darauf, ob dein Würmchen irgendwelche allergischen Reaktionen aufweist. Diese könnten durch bestimmte Produkte (wie eben auch Nüsse), die du verzehrt hast, hervorgerufen werden. Das kann, muss aber natürlich nicht sein. Wenn du dir unsicher bist, dann hole dir auf jeden Fall Rat bei deinem Kinderarzt/ Kinderärztin.

8. Nüsse fürs Baby: Leckere Rezepte zum Selbermachen

Während ganze Nüsse für Babys und Kleinkinder tabu sein sollten, kannst du mit gemahlenen Nüssen oder auch Nussmus leckere Rezepte kreieren. Das sind unsere drei Ideen für kleine Naschkatzen, die sich schnell zubereiten lassen:

1. Rezept: Kinderleichte Apfel-Nuss-Schnecken

Für Babys und Kleinkinder ist das zuckerfreie Rezept für die Apfel-Nuss-Schnecken von breirezept.de einfach perfekt. Und den Erwachsenen schmeckt es garantiert ebenso!

Für zehn Schnecken benötigst du:

  • 120 g Mehl
  • 60 ml Vollmilch
  • etwas Öl
  • einen Teelöffel Backpulver
  • etwas gemahlene Vanille
  • 150 g Apfelmus
  • 20 g gemahlene Nüsse
  • 20 g Rosinen (oder Datteln)

Zubereitung:

  1. Zerkleinere die Rosinen mit einem Messer.
  2. Nun vermischst du die kleinen Rosinenstückchen, das Apfelmus sowie die gemahlenen Nüsse.
  3. Gib das Mehl, die Milch, drei Esslöffel Öl, das Backpulver und die gemahlene Vanille in eine Rührschüssel.
  4. Alles zu einem möglichst glatten Teig verkneten.
  5. Anschließend formst du eine Kugel daraus.
  6. Verteile etwas Mehl auf der Arbeitsplatte und rolle den Teig aus.
  7. Jetzt den Teig mit der Apfel-Nuss-Mischung bestreichen.
  8. Rolle den Teig längs auf und schneide diesen in gleich große Scheiben.
  9. Heize den Backofen vor (180 Grad Ober-/ Unterhitze).
  10. Die Apfel-Nuss-Schnecken für etwa 20 Minuten goldbraun backen. Guten Appetit!

2. Rezept: Babybrei mit Banane und Erdnüssen

Gefunden haben wir das Rezept für den Abendbrei auf babybrei-selber-machen.de – geeignet ist dies für Babys ab etwa acht Monaten.

Das brauchst du:

  • 200 ml Vollmilch
  • 20 g Reisflocken
  • 30 g Banane
  • einen Teelöffel Erdnussmus

Und so wird der Brei gemacht:

  1. Gieße die Milch in einen kleinen Topf.
  2. Bereite die Reisflocken nach Packungsanleitung zu.
  3. Alles für rund drei Minuten sanft weiter köcheln lassen (umrühren nicht vergessen).
  4. Jetzt schälst du die Banane und zerdrückst diese mit einer Gabel.
  5. Gib das Bananen- sowie Erdnussmus vorsichtig unter die Reisflocken.
  6. Wenn du magst, kannst du den Abendbrei zusätzlich pürieren.

3. Rezept: Haselnussmus für Babys

Das selber gemachte Haselnussmus nach dem Rezept von babyled-weaning.de ist für Babys ab sechs Monaten zu empfehlen.

Benötigte Zutaten:

  • zwei handvoll Haselnüsse
  • drei Esslöffel Öl (zum Beispiel Sonnenblumenöl)

So geht die Zubereitung:

  1. Gebe die Haselnüsse in einen geeigneten Mixer (am besten ist hierfür ein Hochleistungsmixer geeignet).
  2. Die Nüsse möglichst fein mahlen.
  3. Schritt für Schritt gibst du nun das Öl hinzu.
  4. Sobald eine geschmeidige Masse entstanden ist, ist das Haselnussmus fertig.
  5. Perfekt als Brotaufstrich oder zum Verfeinern von Babybrei.

Bei uns findest du noch viele weitere nützliche Tipps und Rezepte rund um das Thema Babyernährung:

Und für alle werdenden Mamas haben wir hier die Infos über Nüsse in der Schwangerschaft gesammelt.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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