Ist Mandelmilch in der Stillzeit gesund?

Ob Hafermilch, Kokosmilch oder Mandelmilch: In der Stillzeit stehen dir eine Menge pflanzliche sowie nussige Milchalternativen zur Verfügung, die du gelegentlich statt Kuhmilch zu dir nehmen kannst. Wir verraten dir alles, was du als stillende Mama über Mandelmilch wissen musst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Grundsätzlich spricht nichts gegen das Trinken von Mandelmilch in der Stillzeit.
  • Mandelmilch ist unter anderem reich an Vitamin E sowie Zink, was das Immunsystem stärkt.
  • Aber: Im Vergleich zur Kuhmilch besitzt Mandelmilch deutlich weniger Eiweiß und so gut wie kein Kalzium – es gibt allerdings einige Produkte, die extra mit Kalzium angereichert werden.
  • Deshalb ist sie als Ersatz für Kuhmilch in größeren Mengen ungeeignet.
  • Bei einer Nussallergie ist Mandelmilch nicht zu empfehlen.

2. Ist Mandelmilch in der Stillzeit erlaubt?

So wirklich verbotene Lebensmittel gibt es in der Stillzeit nicht und deshalb darfst du dir als stillende Mama gerne auch mal Mandelmilch gönnen. Gerade bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung wird vielfach auf den pflanzlichen Milchersatz zurückgegriffen, da er viele gesunde Inhaltsstoffe besitzt.

Allerdings enthält Mandelmilch im Vergleich zur Kuhmilch deutlich weniger Eiweiß und so gut wie kein Kalzium. Deshalb ist sie als vollwertiger Ersatz leider nicht geeignet.

Achtung: Wenn du an einer Nussallergie leidest, solltest du auf Mandelmilch nicht nur in der Stillzeit grundsätzlich verzichten. Denn wie der Name schon sagt, enthält sie Mandeln, wenn auch oft nur wenige Prozent.

Solltest du hingegen an einer Laktoseintoleranz oder einer Glutenunverträglichkeit leiden, ist Mandelmilch in der Stillzeit ebenfalls unproblematisch, da sie laktose- sowie glutenfrei ist.

Darf ich in der Stillzeit jeden Tag Mandelmilch trinken?

Generell ist die Mandelmilch in kleinen Mengen, wie zum Beispiel im täglichen Kaffee, als unbedenklich einzustufen. Du solltest sie allerdings nicht jeden Tag in großen Mengen konsumieren. Denn in der pflanzlichen Milchalternative ist Oxalsäure enthalten, und diese kann unter Umständen zu gesundheitlichen Beschwerden wie etwa Nierensteinen führen.

Ich stille und habe abgelaufene Mandelmilch getrunken – was jetzt?

Handelt es sich hierbei um einen einmaligen Konsum, musst du dir in der Regel keine Sorgen machen. Ähnlich wie bei verdorbener Kuhmilch kann es in einigen Fällen aber auch nach dem Genuss von abgelaufener Mandelmilch zu Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen kommen.

3. Wie gesund ist Mandelmilch in der Stillzeit?

Im Gegensatz zur Kuhmilch und anderen pflanzlichen Milchersatzprodukten ist Mandelmilch nahezu frei von allergenen Stoffen. So enthält sie weder Laktose noch Soja-Proteine, Gluten oder Milcheiweiß. Aufgrund der Mandeln bietet sie sich aber nicht für Personen an, die allergisch auf Nüsse reagieren.

Zudem steht Mandelmilch schon länger in der Kritik, die Aufnahme sowie das Verstoffwechseln von Jod negativ zu beeinflussen, was vor allem bei Kindern oder einer Schilddrüsenunterfunktion problematisch sein kann.

Dennoch enthält Mandelmilch auch eine Reihe von Inhaltsstoffen, die gesund sind, wie zum Beispiel:

  • Vitamin E: dient als natürlicher Zellschutz und unterstützt die Zellteilung sowie den Muskelaufbau.
  • Zink: wirkt antibakteriell und stärkt Haare sowie Nägel.
  • Eisen: trägt zu einem starken Immunsystem bei und ist verantwortlich für die Blutbildung.
  • Essentielle Aminosäuren: müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der menschliche Körper sie nicht selber herstellen kann. Sie tragen zu einem gesunden Stoffwechsel bei.

Hinweis: Der Eiweißgehalt von Mandelmilch ist im Vergleich zur Kuhmilch geringer, sodass sich Mandelmilch zwar als Ergänzung, aber nicht als tatsächlicher Ersatz zur Deckung des täglichen Proteinbedarfs in der Stillzeit eignet.

4. Kann Mandelmilch in der Stillzeit schädlich sein?

Tatsächlich ist Mandelmilch als Milchersatz nicht ganz unumstritten. Bei einem erhöhten Konsum von rund einem Liter täglich kann es aufgrund der enthaltenen Oxalsäure gerade bei Kindern zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Im Vergleich zu anderen Milchalternativen ist der Oxalsäuregehalt von Mandelmilch nämlich sehr hoch.

Da Mandelmilch zudem einen niedrigen Kalzium- und Magnesiumgehalt hat, kann die Oxalsäure besonders einfach aufgenommen werden. Die Oxalsäure kommt in Mandeln zu 31 Prozent in gelöster Form vor, sodass sie über den Verdauungstrakt ungehindert in die Blutbahn gelangen kann.

Quelle: Ellis D, Lieb J (2015) Hyperoxaluria and Genitourinary Disorders in Children Ingesting Almond Milk Products. J Pediatr 167:1155-1158. EH

5. Fazit: Mandelmilch in der Stillzeit – ja oder nein?

Möchtest du den Schuss Kuhmilch im Kaffee oder im Müsli gegen eine Milchalternative ersetzen, die nicht tierischen Ursprungs ist, kannst du auch in der Stillzeit beruhigt auf Mandelmilch zurückgreifen.

Du solltest dabei aber bedenken, dass der Eiweißgehalt von Mandelmilch deutlich geringer ist als der Proteingehalt von Kuhmilch. Um deinen erhöhten Proteinbedarf in der Stillzeit ausreichend zu decken, empfiehlt sich Mandelmilch also nicht.

Zudem solltest du auf den täglichen Genuss von Mandelmilch in größeren Mengen verzichten, da das pflanzliche Milchersatzprodukt besonders viel Oxalsäure enthält, was bei einem erhöhten Konsum schlimmstenfalls zu Schmerzen beim Wasserlassen, Bildung von Kristallen oder Blut im Urin führen kann.

6. Rezept: Mandelmilch in der Stillzeit selber machen

Mit nur zwei Zutaten und dem Rezept von projekt-gesund-leben.de kannst du dir eine leckere Mandelmilch in der Stillzeit super einfach und total schnell selber machen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Für einen Liter Mandelmilch brauchst du:

  • 200 Gramm Mandeln
  • einen Liter Wasser

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So geht’s

  1. Gib die Mandeln in eine Schüssel und bedecke sie vollständig mit Wasser.
  2. Die Mandeln für mindestens zwölf Stunden (idealerweise sogar über Nacht) abgedeckt einweichen lassen.
  3. Anschließend die Mandeln in ein Sieb abgießen, sodass sie gut abtropfen können.
  4. Zusammen mit einem Liter Wasser die Mandeln in einen Hochleistungsmixer geben und möglichst fein zerkleinern.
  5. Nun alles in den Nussmilchbeutel umfüllen, ausreichend große Schüssel darunter stellen und die Mandeln im Beutel auswringen.
  6. Zum Schluss die Mandelmilch in geeignete Behälter gießen. Fertig!

Hinweis: Die selber gemachte Mandelmilch hält sich im Kühlschrank in einem luftdicht verschlossenen Gefäß rund zwei bis drei Tage.

Hast du dir schon einmal Mandelmilch selber gemacht? Schreib es uns in die Kommentare. Verrate uns auch gerne, ob du ein passendes Lieblingsrezept dazu hast oder welche Milchalternative du am liebsten magst. Wir sind gespannt!
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Was darf ich in der Stillzeit trinken?

Wichtige Infos dazu haben wir dir zum Beispiel hier zusammengestellt:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Entdecke hier weitere Tipps rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung.

Über eine gesunde Ernährung in der Stillzeit kannst du dich auch toll mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen. Komm dafür einfach in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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