Proteinpulver in der Stillzeit: ja oder nein?

Gerade als stillende Mama sind Diäten in der Regel tabu, eine gesunde und ausgewogene Ernährung dagegen ein Muss. Wie passt da also das Proteinpulver in die Stillzeit? Ganz einfach: Solange du es nicht als Ersatz für eine Mahlzeit einsetzt, spricht grundsätzlich nichts dagegen. Worauf du dabei sonst noch achten solltest, verraten wir dir hier!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • In der Stillzeit ist Proteinpulver in der Regel nicht komplett verboten.
  • Auch gegen veganes Proteinpulver spricht während der Stillzeit generell kaum etwas.
  • Tatsächlich ist der Proteinbedarf stillender Mamas sogar erhöht.
  • Zu empfehlen ist Proteinpulver in der Stillzeit als Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung.
  • Achte beim Kauf darauf, dass du dich für ein hochwertiges Proteinpulver ohne zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe entscheidest.

2. Ist Proteinpulver in der Stillzeit gesund?

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass du als stillende Mama ab und zu Proteinpulver zu dir nimmst. Schließlich ist es sogar so, dass der Bedarf an Proteinen in der Stillzeit erhöht ist. Wie viel Proteine du in dieser Zeit idealerweise pro Tag benötigst, erfährst du etwas später.

Wichtig ist allerdings, dass du während der Stillzeit keine kalorienreduzierte Diät machst. Davon raten auch zahlreiche Expert*innen ab. Du solltest keine vollständige Mahlzeit durch Proteinpulver, beispielsweise in Form eines Proteinshakes, ersetzen. Stattdessen kannst du Proteinpulver in der Stillzeit als einen gesunden Ersatz zu einer ausgewogenen Ernährung betrachten.

Tipp: Greife zu einem Proteinpulver mit einem möglichst hohen Proteinanteil. Bestenfalls liegt dieser bei mindestens 80 Prozent.

Wie sieht es mit veganem Proteinpulver während der Stillzeit aus?

Ernährst du dich vegetarisch oder vegan, kommt für dich lediglich ein veganes Proteinpulver während der Stillzeit infrage. Auch das solltest du als stillende Mutter nicht zu Diätzwecken zu dir nehmen, und natürlich darauf achten, dass du keinen Mangel an bestimmten Nährstoffen bekommst.

Darf ich Proteinpulver in der Stillzeit jeden Tag nehmen?

Im Prinzip spricht nichts dagegen, dass du ein geeignetes Proteinpulver während der Stillzeit jeden Tag zu dir nimmst. Du solltest dabei allerdings die Menge an Eiweiß im Blick behalten, die für die Deckung des täglichen Bedarfs erforderlich ist, und diese idealerweise nicht drastisch unter- sowie überschreiten.

3. Zu viel Eiweiß? Wie viel Protein sollte ich in der Stillzeit zu mir nehmen?

Während der Stillzeit steigt nicht nur der Kalorienbedarf für Mamas an, sondern auch der Bedarf an Proteinen. Aber wie viele Proteine solltest du nun am Tag zu dir nehmen?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung steigt die zusätzliche Zufuhr an Proteinen in der Stillzeit täglich im Durchschnitt von 15 g auf 23 g pro Tag. Natürlich hängt das immer auch ein bisschen von deiner Körpergröße und deinem Gewicht ab. Eine gute Faustregel: Du solltest täglich 1,2 g Proteine pro kg Körpergewicht zu dir nehmen, wenn du stillst.

4. Darf ich mit Proteinpulver in der Stillzeit abnehmen?

Nein. Der Einsatz von Proteinpulver zu Diätzwecken wird in der Stillzeit nicht empfohlen. Das gilt übrigens für jede Art der Diät. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist wichtig, damit dein Baby über die Muttermilch alle wichtigen Nährstoffe bekommt.

5. Welches Proteinpulver in der Stillzeit?

Hast du dich entschieden, in der Stillzeit deinen Proteinbedarf unter anderem mithilfe von Proteinpulver zu decken, dann ist das völlig okay. Dennoch empfehlen wir dir, auf ein paar Dinge zu achten, damit dein Körper die Proteine optimal aufnehmen und verwerten kann:

  • Wähle ein Eiweißpulver ohne zusätzliche Vitamine sowie Mineralstoffe. Denn vieles wird schnell überdosiert und kann dann etwas zu viel des Guten sein.
  • Wirf unbedingt einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Diese sollten möglichst natürlich und ohne zu viele chemische Zusatzstoffe sein.
  • Proteinpulver mit Koffein ist nur in Maßen ratsam. In der Stillzeit solltest du nämlich nicht mehr als 200 mg Koffein am Tag zu dir nehmen.
  • Es gibt mittlerweile auch Proteinpulver, das speziell für stillende Mütter entwickelt wurde.
  • Natürlich sollte ein Proteinpulver für die Stillzeit stets frei von Schadstoffen sein.

Hinweis: Zusätzlich kannst du dir bei Fragen zum Thema Ernährung in der Stillzeit auch immer einen fachlichen Rat einholen. Dafür kannst du deine Hebamme oder auch deinen Arzt bzw. deine Ärztin ansprechen.

6. Ist Proteinpulver in der Stillzeit schädlich oder sogar gefährlich?

Als stillende Mama kannst du in der Regel ohne Bedenken zu Proteinpulver greifen. Achte aber darauf, dass du dich für ein hochwertiges Produkt entscheidest, das einen hohen Proteingehalt und möglichst keine zusätzlichen Vitamine oder Mineralstoffe aufweist.

Wenn du dich außerdem an die Angaben des Herstellers zur Zubereitung hältst, ist Proteinpulver in der Stillzeit grundsätzlich nicht schädlich oder gefährlich.

7. Gibt es Nebenwirkungen, wenn ich Proteinpulver in der Stillzeit nehme?

Solange du dich an die Dosierung hältst und Proteinpulver nicht zu Diätzwecken in der Stillzeit einnimmst, besteht im Normalfall kein Risiko für dich oder dein Baby, dass sich Nebenwirkungen bemerkbar machen.

Dennoch kann es gerade bei Proteinpulver, das eine Reihe von Zusatzstoffen enthält, vorkommen, dass du nach dem Verzehr Blähungen, Bauchschmerzen oder allgemein Magen-Darm-Beschwerden bekommst. Ein weiterer Grund, um während der Stillzeit nur Proteinpulver zu verwenden, dass hochwertig und frei von jeglichen Zusätzen ist.

8. Wo kann ich Proteinpulver für die Stillzeit kaufen?

Proteinpulver bekommst du mittlerweile in nahezu jeder gut sortierten Drogerie oder auch in vielen Supermärkten. Allerdings ist die Auswahl dort in der Regel nicht sonderlich groß. Auch viele Fitness-Shops oder Shops für Sportlernahrung bieten das Pulver an. Oder du bestellst dir das Proteinpulver ganz einfach online, zum Beispiel bei Amazon. Das Eiweißpulver von Whey* gibt es zum Beispiel in verschiedenen Geschmacksrichtungen:

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Und wenn du eine vegane Variante suchst, gibt es dort zu Beispiel den Vegan Wondershake von Protein Works*:

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9. Rezept: Proteinpulver für die Stillzeit selber machen

Möchtest du kein Proteinpulver kaufen, kannst du es dir für die Stillzeit auch ganz easy selber herstellen. Mit dem Rezept von projekt-gesund-leben.de geht es super schnell und kinderleicht. Viel Spaß!

Das brauchst du dafür:

  • 100 Gramm Kokosmehl
  • 50 Gramm Mandelmehl
  • 25 Gramm Leinsamenmehl
  • einen Esslöffel Vanille (gemahlen)

So wird das Proteinpulver gemacht:

Gib das Kokosmehl zusammen mit dem Mandelmehl, dem Leinsamenmehl sowie der gemahlenen Vanille in eine Schüssel und vermenge alles gut. Anschließend füllst du das selber gemachte Proteinpulver in einen Behälter um, der sich luftdicht verschließen lässt. Fertig!

Gibt es in der Stillzeit verbotene Lebensmittel?

Grundsätzlich nicht. Jedoch macht ja bekanntlich die Menge das Gift, und bei diesen Nahrungsmitteln solltest du in der Stillzeit etwas aufpassen:

Alles, was du dazu wissen musst, haben wir dir hier zusammengestellt ➤ Stillen: Was sollte man nicht essen? Praktische Liste als Download

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du noch mehr hilfreiche Tipps und Infos rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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