Was dürfen Babys nicht essen? Praktische Liste & alle Infos

Der Start der Beikostphase ist nicht nur für die Kleinen eine besonders aufregende Zeit. Auch als Eltern begeben wir uns oftmals auf neues Terrain. Viele Mamas und Papas stellen sich deshalb die Frage: Was dürfen Babys nicht essen? Wir haben für dich eine praktische Checkliste und jede Menge Tipps für eine gesunde sowie ausgewogene Babyernährung.

1. Ungeeignete Lebensmittel: Was dürfen Babys unter 1 nicht essen?

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Mmh, das schmeckt aber gut! Sobald Babys feste Nahrung zu sich nehmen dürfen, wird eifrig ausprobiert und der Speiseplan kunterbunt gestaltet. Allerdings sind tatsächlich nicht alle Lebensmittel für Kleinkinder im Beikostalter geeignet. Teilweise sind die Produkte einfach super ungesund oder zu klein, um schon von Babys gegessen zu werden.

Zur besseren Übersicht haben wir dir hier eine Liste mit Lebensmitteln zusammengestellt, die dein Baby vorerst lieber noch nicht essen sollte:

Obst und Gemüse

Sind Heidelbeeren für mein Baby gesund oder gefährlich? Leider Letzteres. Wie bei Nüssen können auch Beeren & Co. beim Verschlucken gefährlich werden. Vor dem Anbieten daher unbedingt klein schneiden. So oder so sind ungeschältes Obst und rohes Gemüse für Babys ohne Zähnchen super schwer zu essen. Grundsätzlich solltest du das Obst immer von der Schale befreien und das Gemüse zur besseren Verdauung garen. Auch Blattsalate lassen sich von Babys nur schwer kauen und kleben dann oftmals unangenehm am Gaumen fest. Das Grünzeug daher immer püriert in Brei, Smoothie oder Soße anbieten.

Fleisch und Fisch (roh)

Auch von diesen Nahrungsmitteln für dein Baby solltest du grundsätzlich Abstand nehmen. Die Gefahr, dass Salmonellen oder andere Bakterien enthalten sind, ist einfach zu hoch. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sollten Kinder unter fünf Jahren auf rohes Fleisch verzichten (ja, auch Salami!).

Milchprodukte

Laut aktueller Empfehlung darf dein Baby pasteurisierte Kuhmilch ab dem 6. Monat essen, und zwar am besten, wenn du den Milch-Getreide-Brei einführst. Dabei liegt die maximale Menge pro Tag bei 200 ml und sollte nicht überschritten werden. Das heißt, mit dem Milchbrei ist diese Menge im Normalfall schon abgedeckt.

Pasteurisierten (salzarmen) Käse darfst du deinem Kind zum Ende des ersten Jahres anbieten.

Anders sieht es mit Rohmilchprodukten für Babys aus. Die empfehlen Experten erst ab dem fünften Lebensjahr. Denn Rohmilchprodukte können unter Umständen Listerien enthalten. Diese Bakterien können zu einer Listeriose führen, die wiederum Durchfall, Erbrechen und Fieber zur Folge hat.

Eier

Aufgrund von Salmonellengefahr sind rohe und weichgekochte Eier für Babys nicht geeignet. Ab etwa neun Monaten darfst du deinem Baby allerdings auch mal etwas Ei zum Probieren geben. Aber bitte nur hart gekocht. Auch Rührei ist grundsätzlich erlaubt. Als Faustformel gilt: nicht mehr als zwei Eier pro Woche.

Getreide

Vor allem Amaranth, Quinoa und Buchweizen sind nicht für Babys geeignet. Zwar enthalten die Produkte viel hochwertiges Eiweiß und Mineralien, aber auch schädliche Substanzen. In Amaranth sind beispielsweise Gerbstoffe zu finden, welche die Aufnahme von Mineralien und Vitaminen hemmen. Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren sollten auch noch kein Quinoa essen. Hier sind in der Schale Saponine enthalten, welche die Darmschleimhaut stark reizen können. Durch den hohen Puringehalt können zudem die Nieren deines Würmchens geschädigt werden.

Nüsse

Zwar sind Nüsse durchaus gesund. Allerdings lassen sich diese von den Kleinen noch zu schlecht kauen, sodass die Gefahr des Verschluckens sowie Erstickens einfach zu groß ist. Wichtige Tipps und Hinweise zur Nussallergie beim Kind findest du hier.

Honig, Zucker & Co.

Wusstest du, dass Lebensmittel wie Honig und Ahornsirup Bakterien enthalten können, die Botulinumgift bilden? Gruselig. Aktiviert werden die Bakterien im Darm des Babys aufgrund von fehlender Magensäure. Anschließend vermehren sie sich, bilden im Dünndarm Toxine und führen zur Vergiftung. Die Folge: Der Darm deines Babys wird gelähmt und im schlimmsten Fall ist sogar die Atemmuskulatur betroffen. Deshalb bitte: Keinen Honig oder Ahornsirup fürs Baby! Auf klassischen Süßstoff oder Stevia sollte ebenfalls verzichtet werden. Hier sind oftmals verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die zu Bauchschmerzen und Durchfall führen können. Sehr zuckerreiche Lebensmittel sind für Babys ebenfalls ein No-Go. Bestenfalls bietest du diese deinem Kind erst an, wenn es mit einem Jahr selbst danach verlangt. Leckere Rezeptideen für gesunde Süßigkeiten findest du übrigens hier.

Salz

Ab wann darf mein Baby Salz essen und wie viel? Vor dem ersten Geburtstag raten wir von zu viel Salz für deinen Nachwuchs ab, da dies die Nieren zu stark belasten kann. Tatsächlich braucht dein Baby im ersten Lebensjahr nicht mehr als ein Gramm Salz pro Tag. Diese Menge wird über Muttermilch oder Säuglingsmilch abgedeckt, und Breie werden grundsätzlich nicht gesalzen

2. Was dürfen Babys mit Unverträglichkeiten nicht essen?

In der Regel sind Lebensmittelallergien bei Babys und Kleinkindern eher selten. Allerdings kann der kleine Körper auf bestimmte Nahrungsmittel Reaktionen einer Unverträglichkeit zeigen, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder auch Hautausschlag. Gerade bei den folgenden drei Unverträglichkeiten solltest du darauf achten, was bei deinem Spatz auf dem Speiseplan steht:

Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)

Eine Zöliakie bei Kindern kann bereits ab zwölf Monaten auftreten. Ist dein Würmchen von dieser chronischen Erkrankung des Dünndarms betroffen, sind glutenhaltige Lebensmittel absolut zu vermeiden. Dazu zählen vor allem natürlich sämtliche Produkte mit Roggen, Hafer, Weizen, Gerste oder verwandten Getreidesorten (wie Dinkel oder Grünkern), aber auch diverse Brotaufstriche, Fertiggerichte oder einzelne Wurstwaren. Noch mehr Tipps in Sachen Ernährung bei einer Glutenunverträglichkeit bekommst du hier ➤ Kinder glutenfrei ernähren: Rezepte und Tipps

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz kann der Milchzucker vom menschlichen Organismus nicht richtig verdaut werden. Deshalb solltest du bei einer Laktoseintoleranz deines Babys auf laktosefreie Produkte zurückgreifen. Wichtig ist, dass nicht nur herkömmlicher Milchbrei Laktose enthält. Auch in Keksen sowie Joghurt lässt sich Milchzucker finden.

Und noch ein Hinweis: Alternativen wie Sojamilch und Co. sind nur bedingt für dein Baby geeignet und sollten nicht regelmäßig gegeben werden.

Histaminintoleranz

Ist dein Baby von einer Histaminintoleranz betroffen, kann der Körper den Botenstoff Histamin aus den jeweiligen Nahrungsmitteln nicht oder nicht schnell genug abbauen. Dadurch gelangt dieser über die Darmschleimhaut ins Blut. Die Folge: Hautausschlag, Juckreiz oder, oder, oder. Die Liste ist lang. Zwar gibt es einige Lebensmittel, welche bei einer Histaminunverträglichkeit ohne Probleme gegessen werden können – an den Rest muss sich dein Würmchen langsam herantasten. Besonders viel Histamin steckt etwa in Spinat, Tomaten, Avocado sowie Weizen, Erdbeeren, Zitrusfrüchten, Bananen oder auch Produkten mit Soja … um nur einige zu nennen.

3. Was dürfen Babys mit Neurodermitis nicht essen?

Leidet dein Würmchen unter Neurodermitis, solltest du noch verstärkter auf die Ernährung achten und einen Arzt/Ärztin aufsuchen. Zudem können vor allem folgende Lebensmittel zur Verstärkung der Hauterkrankung sowie zu allergischen Reaktionen führen:

  • Kuhmilch-, Hühner- und Sojaprotein
  • Produkte aus Weizen
  • Zitrusfrüchte
  • Nüsse und Erdnüsse
  • Möhren, Paprika, Sellerie sowie Tomaten
  • Fisch und Fleisch (vor allem Schweinefleisch und Geflügel)
  • industriell stark verarbeitete Lebensmittel

4. Was dürfen Babys nicht essen: Liste von A bis Z

Damit du auf einen Blick siehst, welche Lebensmittel für dein Baby nicht geeignet sind, haben wir sie hier noch einmal als Liste für dich zusammengefasst:

  • unerhitzer Ahornsirup
  • Alkohol
  • Eier (roh und weichgekocht)
  • Fisch (roh)
  • Fleisch (roh)
  • Fruchtsaft
  • Gemüse (roh)
  • Getreide
  • Gewürze (scharf)
  • Grüntee
  • unerhitzter Honig
  • Kaffee
  • nicht-pasteurisierte Kuhmilch
  • ungemahlene Nüsse
  • Obst (ungeschält)
  • Rohmilchkäse
  • Salz
  • Stevia
  • Süßigkeiten
  • Süßstoff
  • Schwarztee
  • Wurst
  • Zucker

Jede Menge weitere Tipps für eine gesunde Ernährung deines Nachwuchses findest du hier:

Was isst dein Baby eigentlich am liebsten? Hast du vielleicht sogar ein Lieblingsrezept, das der ganzen Familie schmeckt? Wir freuen uns über deinen Vorschlag in den Kommentaren!Schreib uns

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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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