Darf ich Ei während der Stillzeit essen?

In vielen Gerichten ist Ei enthalten – teilweise sogar roh, wie zum Beispiel in Tiramisu oder Tatar. Ist das für stillende Mamas erlaubt oder sollten sie von Ei in der Stillzeit lieber die Finger lassen? Wir klären dich darüber auf!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Ei stellt in der Stillzeit grundsätzlich kein Problem dar.
  • Tatsächlich soll sich der Verzehr von Ei während der Stillzeit sogar positiv auf die Milcheiweißbildung in der Muttermilch auswirken.
  • Außerdem sind Eier reich an Eisen und stecken voller Aminosäuren.
  • Erlaubt sind gekochte Eier jeglicher Art.
  • Grundsätzlich kannst du in der Stillzeit auch rohe Eier essen, solltest dabei aber besonders vorsichtig sein. Mögliche Infektionen mit Salmonellen werden allerdings nicht über die Muttermilch übertragen.

2. Ist Ei in der Stillzeit schädlich?

Nein! Ganz im Gegenteil: Um deinen Körper während der Stillzeit ausreichend mit Eiweiß zu versorgen, kannst du regelmäßig zu Fisch, Fleisch und Geflügel, Milchprodukten oder eben auch Eiern greifen. Ei ist in der Stillzeit grundsätzlich unproblematisch und wird sogar empfohlen. Zudem kann Ei beim Stillen die Bildung des Milcheiweißes in deiner Muttermilch positiv beeinflussen.

Gekochtes Ei in der Stillzeit

Ein gekochtes Ei ist wohl der Klassiker bei jedem Sonntagsfrühstück – und das nicht nur in der Stillzeit. Deshalb darfst du auch als Stillende ohne Bedenken zugreifen und musst hierbei nichts beachten (frisch sollte das Ei natürlich sein).

Weichgekochtes Ei in der Stillzeit

Weiches Ei während der Stillzeit ist ebenso erlaubt, solange es frisch ist, und du das Mindesthaltbarkeitsdatum im Blick behältst.

Rohes Ei in der Stillzeit

Während du rohe Eier in der Schwangerschaft vermeiden solltest, sind sie in der Stillzeit wieder erlaubt. Bei der Zubereitung von Speisen mit rohem Ei solltest du allerdings unbedingt auf die Hygiene achten. Andere Lebensmittel sollten nicht mit dem Ei in Berührung kommen, und nach der Verwendung von Küchenutensilien solltest du diese gründlich reinigen.

3. Wie viele Eier darf ich während der Stillzeit essen?

In der Stillzeit steigt nicht nur dein Kalorienbedarf, sondern auch dein Bedarf an Eiweiß.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung steigt der tägliche Bedarf an Eiweiß aufgrund der Milchbildung für dich als stillende Mama deutlich an. Während einer Frau grundsätzlich täglich 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen werden, sind es bei einer Stillenden 1,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Ein Beispiel: Bei einem Gewicht von 60 kg beträgt dein Eiweißbedarf 60 x 08,g = 48 g pro Tag. In der Stillzeit erhöht er sich auf 60 x 1,2 g = 72 g. Das sind also 24 g mehr pro Tag – eine ganz schöne Menge, oder?

Interessant zu wissen ist vielleicht auch, dass du für die Bildung eines Gramms Milcheiweiß zwei Gramm Eiweiß über die Nahrung aufnehmen musst.

Grundsätzlich gelten bis zu drei Eier pro Woche als gesund – auch in der Stillzeit.

4. Kann Ei beim Stillen Blähungen verursachen?

Informiert man sich über blähende Lebensmittel beim Stillen, liest man immer wieder, dass auch Eier dazugehören. Tatsächlich kann der Verzehr von Ei in der Stillzeit grundsätzlich Blähungen verursachen. Wissenschaftlich bewiesen ist das allerdings nicht. Oft liegt die Ursache für Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall beim Baby an der Unreife des frühkindlichen Darms.

5. Ei in der Stillzeit: Wie äußert sich eine Allergie?

Isst du gerne Ei in der Stillzeit und zeigt dein Baby mögliche Symptome wie zum Beispiel Neurodermitis, kann das auf eine Allergie gegen Hühnerei hinweisen – muss es aber natürlich nicht. Dass Stillkinder eine Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel entwickeln, kommt nämlich eher selten vor.

Solltest du bei deinem Baby Reaktionen bemerken, verzichte vorerst auf den Verzehr von Ei in der Stillzeit. Für Fragen stehen dir auch jederzeit deine Hebamme oder dein Arzt bzw. deine Ärztin zur Seite.

6. Fazit: Ei in der Stillzeit – ja oder nein?

Auf Ei in der Stillzeit musst du nicht verzichten. Ganz im Gegenteil! Der regelmäßige Verzehr von Eiweiß kann die Bildung von Milcheiweiß in der Muttermilch begünstigen. Ohnehin ist während der Stillzeit dein Bedarf an Proteinen erhöht.

Auch wenn eine mögliche Infektion mit Salmonellen nicht über die Muttermilch an dein Baby übertragen wird, kann sich dein Schatz dennoch durch die vorhandenen Bakterien bei dir anstecken. Hier ist also Vorsicht geboten. Zudem solltest du im Blick haben, dass die Eier stets frisch sind.

Achtest du bei der Zubereitung außerdem darauf, dass rohe Eier nicht in Berührung mit anderen Lebensmitteln oder Küchenutensilien kommen, welche du anschließend anderweitig verwendest, machst du alles richtig.

7. Rezept: Stillkekse mit Ei für die Stillzeit

Das Rezept für Stillkekse von milchundmehr.de soll die Milchbildung im Wochenbett anregen. Viel Spaß beim Ausprobieren und Snacken!

Für ein Blech brauchst du:

  • 85 g Haferflocken (zerkleinert)
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 15 g Speisestärke
  • 40 g Bierhefe
  • 1 EL Leinsamen
  • 1 TL Backpulver
  • etwas Salz
  • 1 TL Vanillezucker
  • 25 g Kokosöl (geschmolzen)
  • ein Ei
  • 1 TL Honig
  • 60 g Mandelmus (alternativ Erdnussmus)
  • je nach Geschmack Nüsse, Trockenobst und/oder Schokotropfen

So bereitest du die Stillkekse zu:

  1. Zunächst lässt du das Kokosöl in einer kleinen Pfanne schmelzen.
  2. Im nächsten Schritt zerkleinerst du die Haferflocken.
  3. Jetzt alle Zutaten gut miteinander vermengen.
  4. Je nach Geschmack kannst du deine Stillkekse mit Nüssen, Trockenobst oder auch Schokotropfen verfeinern.
  5. Zum Schluss kommen die Kekse bei 170 °C (Umluft) für rund zehn bis zwölf Minuten in den Backofen. Fertig!
Hast du auch schon einmal Stillkekse oder -kugeln für die Stillzeit selber gemacht? Falls ja, verrate uns in den Kommentaren doch einfach mal dein Lieblingsrezept. 
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Welche Lebensmittel sind neben Ei in der Stillzeit ebenfalls erlaubt?

Wenn du dein Baby stillst, musst du auf nichts verzichten. Wir haben dir hilfreiche Tipps für die verschiedensten Lebensmittel zusammengestellt – wie zum Beispiel:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du noch mehr Wissenswertes rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung » 

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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