Ist Ayran in der Schwangerschaft erlaubt?

Das beliebte Erfrischungsgetränk aus Vorderasien schmeckt nicht nur gut, sondern liefert auch noch jede Menge wertvolle Nährstoffe. Außerdem gilt Ayran als ideale Quelle für hochwertige Proteine. Ob Ayran auch in der Schwangerschaft erlaubt ist, verraten wir dir im Folgenden – und geben dir Tipps, worauf du diesbezüglich unbedingt achten solltest.

Inhalt dieses Artikels

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ayran besteht aus Wasser, Joghurt und Salz und ist ein beliebtes Erfrischungsgetränk in der Türkei.
Der eiweißhaltige Joghurtdrink ist vergleichsweise kalorienarm und zudem reich an Nährstoffen.
In der Schwangerschaft ist das Trinken von Ayran in der Regel unbedenklich.
Wichtig ist nur, dass der für die Herstellung von Ayran verwendete Joghurt aus pasteurisierter Milch besteht.
Produkte aus Rohmilch stellen ein gesundheitliches Risiko dar und können für das ungeborene Baby ernste Folgen haben.

2. Was ist Ayran?

Aus dem Kaukasus und Anatolien stammend, gilt Ayran mittlerweile quasi als das „Nationalgetränk“ in der Türkei. Doch auch bei uns ist Ayran mittlerweile ziemlich beliebt. Der Drink schmeckt nicht nur super lecker und steckt voller gesunder Vitalstoffe, er lässt sich auch kinderleicht selber machen.

Wusstest du nämlich, dass Ayran lediglich aus drei Zutaten besteht? Und zwar aus Wasser sowie Joghurt (im Verhältnis von 2:1 schaumig geschlagen) und Salz. Während früher für die Herstellung von Ayran in der Regel Schafsmilch verwendet wurde, nimmt man heute vorwiegend Kuhmilch.

Tipp: Besonders gut schmeckt Ayran, wenn du den Drink mit ein wenig Basilikum, Minze oder Zitronenmelisse verfeinerst.

Nährwerte von Ayran (pro 100 g):

Brennwert: 34 kcal
Eiweiß: 1,7 g
Kohlenhydrate: 2,6 g
Fett: 1,9 g

3. Darf ich Ayran während der Schwangerschaft trinken?

Ja – auch während der Schwangerschaft musst du grundsätzlich nicht auf Ayran verzichten. Du solltest nur darauf achten, dass der für den Ayran verwendete Joghurt aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Damit Milch keine Gefahr für dich und/oder dein Baby darstellt, muss diese nämlich ausreichend erhitzt werden (um Keime und Bakterien abzutöten).

Auf Produkte aus Rohmilch solltest du als Bald-Mama in dieser Zeit also besser verzichten. Bei dem klassischen Ayran aus dem Kühlregal im Supermarkt findest du den Hinweis dazu meistens auf der Verpackung.

Ayran ist während der Schwangerschaft also erlaubt – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.

4. Wie viel Ayran darf ich pro Tag trinken, wenn ich schwanger bin?

Obwohl häufig empfohlen wird, dass Schwangere täglich rund drei bis vier Portionen Milchprodukte zu sich nehmen sollten, ist bei Ayran ein klein wenig Vorsicht geboten. Denn das Erfrischungsgetränk enthält vergleichsweise viel Salz.

Zwar ist eine salzarme Ernährung für Bald-Mamas ebenfalls nicht zu empfehlen, aber mehr als circa sechs Gramm Salz am Tag sollten Schwangere normalerweise nicht zu sich nehmen. Generell gelten bis zu 750 Milliliter Ayran in der Schwangerschaft täglich als unproblematisch.

Bist du dir unsicher, frag immer deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin um Rat.

5. Ist frischer Ayran in der Schwangerschaft okay?

Streng genommen spricht auch in der Schwangerschaft nichts gegen den Verzehr von frischem Ayran – wenn dieser aus Joghurt mit pasteurisierter Milch zubereitet wurde. Um sicherzugehen, hilft ein Blick auf die Zutatenliste: Laut Gesetz muss auf der Verpackung des Joghurts nämlich ein Hinweis darauf zu finden sein, wenn dieser aus Rohmilch hergestellt wurde.

Und wenn du im Restaurant Ayran bestellen möchtest, solltest du am besten einmal kurz nachfragen.

6. So gesund ist Ayran in der Schwangerschaft

Ayran ist besonders reich an zahlreichen B-Vitaminen, die sich unter anderem positiv auf das Nervensystem deines ungeborenen Babys auswirken können. Gleichzeitig stecken in dem beliebten Joghurtdrink jede Menge Kalzium, Magnesium, Jod und Selen. Zudem wird Ayran nachgesagt, die Verdauung zu unterstützen (durch die enthaltenen Milchsäurebakterien) und das Immunsystem zu stärken. Durch den hohen Proteingehalt kann das Erfrischungsgetränks ebenso das Wachstum des Babys fördern.

7. Warum kann Rohmilch für Schwangere so gefährlich sein?

Lebensmittel, welche aus nicht wärmebehandelter Milch produziert wurden, können in der Schwangerschaft tatsächlich zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Denn nicht selten lassen sich hier verschiedene Bakterien, Krankheitserreger oder Parasiten nachweisen.

Vor allem Toxoplasmose und Listerien möchten wir in diesem Zusammenhang nennen. Oftmals sind derartige krankmachende Keime für Schwangere zwar kein Problem, stellen aber eine große Gefahr für das Baby dar. Neben Organschäden kann eine Infektion der Mama beispielsweise auch eine Fehlgeburt verursachen.

Solange Ayran also keine Rohmilch enthält, bist du auf der sicheren Seite.

8. Rezept: Ayran ganz einfach selber machen

Du möchtest deinen Ayran selbst zubereiten? Kein Problem! Dafür brauchst du wie gesagt nur 3 Zutaten:

250 ml türkischen Joghurt
250 ml kaltes Wasser
1 TL Salz

Jetzt einfach Joghurt und Wasser in eine Schüssel geben und zum Beispiel mit einem Schneebesen glattrühren. Salz dazu, noch mal gut umrühren – fertig!

Wir wünschen dir eine schöne Kugelzeit!

Wenn du dir unsicher bist, welche Milchprodukte in der Schwangerschaft bedenkenlos gegessen werden dürfen und welche eher nicht, schau mal hier:

Unsere Expertin

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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