Eis in der Schwangerschaft: Das gibt’s zu beachten

Du hättest nie gedacht, dass du in die Schwangerschaftsklischees passen würdest. Aber jetzt sehnst du dich so sehr nach Eiscreme, dass du deinen Partner noch schnell am Abend in den Supermarkt schickst, um eine Packung zu holen? Du bist nicht allein! Eis ist in der Schwangerschaft ein ziemlich häufiges Verlangen – mit oder ohne saure Gurken. Natürlich ist Eis essen in der Schwangerschaft in Ordnung, aber du solltest deine Gelüste nach Süßem ein bisschen im Blick behalten.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Eis enthält viel Zucker und Kalorien, deswegen solltest du es während der Schwangerschaft nur gelegentlich essen.
  • Nimm lieber Abstand von Eis mit rohem Ei sowie Alkohol und Rohmilch, denn das alles kann sich negativ auswirken.

Dein Kind ist schon da? Dann findest du hier die Antwort auf die Frage „Ab wann darf mein Baby Eis essen?“

2. Worauf muss ich achten, wenn ich Eis in der Schwangerschaft esse?

Generell gilt: Abgepacktes Eis, das du im Supermarkt kaufst, kannst du bedenkenlos essen. In Deutschland gelten strenge Hygienestandards und nur Ware, die diese Standards befolgt, kommt ins Verkaufsregal.

Aber: Augen auf bei Eis aus der Eisdiele, im Restaurant und bei selbstgemachtem Eis. Wenn das Eis

enthält, musst du davon in der Schwangerschaft die Finger lassen. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, frage am besten nach, ob das Eis auch wirklich nur mit pasteurisierter Milch hergestellt wurde und ob rohe Eier verwendet wurden. In rohen Eiern können sich Salmonellen bei mangelhafter Kühlung ungehindert ausbreiten, was eine Lebensmittelinfektion begünstigt. Rohmilch wurde nicht wärmebehandelt, auch hier können sich gefährliche Keime vermehren, die dir und deinem Baby schaden könnten. Alkohol ist selbstredend während der Schwangerschaft völlig tabu, kommt aber gern mal in Eissorten wie zum Beispiel Málaga vor. Frag also lieber beim Eismann nach, welche Sorten unbedenklich für dich sind, bevor du dir deine Eiskugeln zusammenstellst.

Wirf außerdem einen kritischen Blick auf die hygienischen Zustände der Eisdiele oder des Restaurants. Wenn du das Gefühl hast, dass hier nicht ausreichend auf Hygiene geachtet wird, geh‘ lieber zur nächsten Eisdiele.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

3. Welche Eis-Sorten in der Schwangerschaft meiden?

Wenn dein Lieblingsgeschmack Erdbeere oder Schokolade ist, kannst du deinem Verlangen nachgeben. Aber nicht alle Sorten sind erlaubt:

  • Alkoholhaltige Eissorten sind in der Schwangerschaft tabu. Dazu zählt u.a. Eis mit Eierlikör oder Málaga.
  • Bei koffeinhaltigen Eissorten, wie z.B. Eis mit Kaffeegeschmack oder Grüner Tee, solltest du prüfen, ob das noch dein täglicher Koffein-Konsum erlaubt. Eine Schwangere sollte nicht mehr als 200 Milligramm Koffein pro Tag zu sich nehmen.

4. Welche Gefahren birgt Eis in der Schwangerschaft?

Eis hat einen sehr hohen Kalorien- und Zuckergehalt. Du solltest es als Genussmittel behandeln und in kleinen Mengen genießen, und deine Ernährung ansonsten abwechslungsreich und mit nährstoffreichen Lebensmitteln zusammenstellen. Grundsätzlich gilt: Zu viele Kalorien führen zu einer übermäßigen Gewichtszunahme und können andere gesundheitlichen Komplikationen auslösen, die sich negativ auf deine Gesundheit und die deines Babys auswirken können.

Und auch in Sachen Zucker solltest du es nicht übertreiben. Ein hoher Zuckerkonsum und eine übermäßige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft werden mit einem höheren Risiko für Schwangerschaftsdiabetes in Verbindung gebracht, eine Erkrankung, bei der die Zellen deines Körpers Probleme haben, das Hormon Insulin effizient zu produzieren und zu nutzen.

Eine Schwangerschaftsdiabetes kann wiederum dein Risiko erhöhen, Bluthochdruck und eine sehr ernste Erkrankung namens Präeklampsie zu entwickeln. Sie sorgt u.a. dafür, dass Eiweiß aus deinem Blut in deinen Urin gelangt.

Schwangerschaftsdiabetes kann auch einige gesundheitliche Risiken für dein Baby mit sich bringen, wie z.B:

  • Frühgeburt
  • Atemprobleme
  • Niedriger Blutzuckerspiegel direkt nach der Geburt

Außerdem sind Babys, die von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes geboren werden, eher größer, was manchmal zu Schwierigkeiten bei der Geburt führen kann.

5. Fazit: Eis in der Schwangerschaft

Für Schwangere ist es am besten, Eis als gelegentliche Leckerei zu genießen, nicht als Grundnahrungsmittel. Das liegt daran, dass die meisten Eis-Sorten viel Zucker und Kalorien enthalten. Der Verzehr von zu vielen zucker- und kalorienlastigen Leckereien ist nicht gut für deine Gesundheit. Obwohl Eiscreme Nährstoffe enthält, die während der Schwangerschaft wichtig sind, wie z.B. Kalzium, ist das kein Argument, das dafür spricht, Eis zu einem festen Teil deiner Ernährung zu machen.

Dafür weichst du besser auf kalziumreiche, gesündere Lebensmittel aus, wie zum Beispiel Milch, Brokkoli, Chiasamen, Käse, ungesüßter Joghurt, Spinat und Mandeln.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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