Ist Schokolade in der Schwangerschaft erlaubt?

Du erwartest ein Baby und hast Heißhunger auf Süßes? Dann ist die gute Nachricht: Schokolade ist auch in der Schwangerschaft erlaubt. Und nicht nur das, sie kann dir sogar bei einigen typischen Schwangerschaftsbeschwerden helfen und hat noch einige andere positive Effekte für dich und dein Baby. Warum du es mit der Menge trotzdem nicht übertreiben solltest, und alles, was sonst zum Thema wichtig ist, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Schokolade darfst du ohne Bedenken auch in der Schwangerschaft essen.
  • Vor allem dunkle Schokolade wirkt sich in der Schwangerschaft positiv auf dich und dein Kind aus.
  • Iss Schokolade aber nur in Maßen, weil sie Zucker und Koffein enthält.
  • Im dritten Trimester solltest du deinen Schokoladenkonsum allerdings deutlich reduzieren.

Hier verraten wir dir, warum Zartbitterschokolade in der Schwangerschaft gesünder ist.

2. Darf ich Schokolade in der Schwangerschaft essen?

Ja! Auch wenn du schwanger bist, darfst du ohne Bedenken zu Schokolade greifen – so lange es sich um ein paar Stückchen handelt und nicht gleich um mehrere Tafeln. Denn wie bei fast allem gilt: Die richtige Menge macht’s. Wenn dich also der Heißhunger packt, greif ruhig zu und gönn dir ein bisschen Schoki. Aber denk immer daran: Die meisten Sorten enthalten wirklich sehr viel Zucker. Und was viele nicht wissen: Schokolade enthält auch Koffein.

3. Darf ich jeden Tag Schokolade essen, wenn ich schwanger bin?

So lange es (wirklich) nur ein paar kleine Stückchen sind, spricht nichts dagegen, dass du täglich etwas Schokolade naschst. Zuviel sollte es allerdings nicht sein, denn:

Schokolade enthält (viel) Zucker

In der Schwangerschaft solltest du auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Koffein, Zucker und Zusatzstoffe, solltest du nur in Maßen zu dir nehmen, da sie gesundheitliche Folgen für dich und dein ungeborenes Kind haben können.
Die Forschung hat gezeigt, dass der Konsum von zu vielen Kalorien und großen Mengen an Zuckerzusätzen während der Schwangerschaft zu negativen gesundheitlichen Folgen für Mutter und Kind führen kann.

Wer während der Schwangerschaft viel Zucker isst, hat ein höheres Risiko für:

  • Schwangerschaftsdiabetes
  • erhöhte Gewichtszunahme
  • Präeklampsie
  • Frühgeburt

Aus diesem Grund solltest du in der Schwangerschaft so wenig Zucker wie möglich essen, um diese Komplikationen zu vermeiden.

Das heißt aber nicht, dass du keine Schokolade genießen darfst. Es bedeutet nur, dass du Schokolade sowie andere Lebensmittel und Getränke mit viel Zucker nur in Maßen genießen solltest.

Zusätzlich kannst du den Zucker reduzieren, indem du Schokolade wählst, die weniger Zucker enthält. Generell gilt: Je dunkler die Schokolade, desto weniger Zucker enthält sie. Aber desto höher ist der Koffeingehalt – was uns zum nächsten Punkt bringt.

Schokolade enthält Koffein

In der Schwangerschaft musst du darauf achten, nicht zu viel Koffein zu dir zu nehmen. Denn Koffein wird u.a. mit einem Risiko einer Fehlgeburt in Verbindung gebracht. 300 Milligramm Koffein am Tag sind unbedenklich, drüber solltest du nicht kommen. Sei unbesorgt: Du kannst definitiv unter dieser Menge bleiben und trotzdem dein gelegentliches Stück Schokolade genießen.

Wie beim Zucker, kommt es auch hier auf die Art der Schokolade an. Dunkle Schokolade hat fast die dreifache Koffeinmenge wie Milchschokolade. Wenn du bereits zwei Tassen Kaffee am Tag getrunken hast, wird dich eine große Portion Schokolade über die empfohlene Koffeinmenge bringen.

Wenn du deinen Koffeinkonsum ein paar Tage lang verfolgst, bekommst du eine Vorstellung davon, wie viel Koffein du an einem typischen Tag zu dir nimmst.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

4. Ist Schokolade in der Schwangerschaft schädlich?

Nein. So lange du es nicht übertreibst, musst du dir im Normalfall keine Sorgen machen. Ganz im Gegenteil: Schokolade kann während der Schwangerschaft sogar positive Effekte für dich und dein ungeborenes Baby haben:

Kann bei Präeklampsie und Schwangerschaftsbluthochdruck helfen

Laut einer Studie aus dem Jahr 2010 kann regelmäßiger Schokoladengenuss dein Risiko für Präeklampsie und Schwangerschaftsbluthochdruck um bis zu 50 % senken.

Quelle für Magnesium, Kupfer, Eisen und Antioxidantien

Schokolade – insbesondere dunkle Schokolade – hat aber auch weitere Inhaltsstoffe, die sich positiv auf deine Schwangerschaft auswirken können. Zum Beispiel enthält dunkle Schokolade Magnesium, Kupfer, Eisen und Antioxidantien, die für die Gesundheit wichtig sind – nicht nur in der Schwangerschaft.

Kann Funktion der Plazenta steigern

Einer anderen Studie aus dem Jahr 2016 zufolge kann der Verzehr von Schokolade während der Schwangerschaft die Gesundheit von Mutter und Baby fördern, indem die enthaltenen Flavonoide die Funktion der Plazenta (die Plazenta stellt die Versorgung des Babys mit Nährstoffen sicher) verbessern. Achtung: Weiße Schokolade enthält keine Flavonoide. Je dunkler die Schokolade, umso höher der Flavonoid-Gehalt.

Kann helfen, Stress zu bewältigen

Da deine Hormone in diesen neun Monaten ganz schön durcheinander sind, kann das ganz schön stressig sein. Schokolade kann dabei helfen, deinen Stresspegel zu senken, sagen Forscher. Am besten klappt das ebenfalls mit dunkler Schokolade.

5. Darf ich Schokolade in jedem Trimester meiner Schwangerschaft essen?

Ja – so lange du es bei ein paar Stückchen am Tag belässt, ist das im Normalfall kein Problem. Vielleicht hast du gelesen, dass du im dritten Trimester den Verzehr von polyphenolhaltigen Lebensmitteln – zu denen auch Schokolade gehört – einschränken solltest. Der Grund dafür ist, dass Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) eine Verengung des fetalen Ductus Arteriosus (die Verbindung zwischen der Hauptschlagader und der Lungenschlagader) auslösen können. Das wiederum kann dazu führen dass zu viel Blut in den Lungen und dem Herzen des Babys zirkuliert.

Soweit ist das auch richtig, ABER: Damit es zu dieser Komplikation kommt, müsstest du schon sehr große Mengen Schokolade essen. Wenn du es bei ein paar Stücken pro Tag belässt, spricht auch im letzten Schwangerschaftsdrittel nichts dagegen.

Wir wünschen dir fröhliches Naschen und eine schöne Kugelzeit!

Und wenn dein Kind auf der Welt ist, verraten wir dir hier, wie es mit Schokolade in der Stillzeit aussieht, und ab wann Schokolade fürs Baby erlaubt ist.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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