Sojasauce in der Stillzeit: ja oder nein?

Lebensmittel, die generell unbedenklich sind, können für Schwangere sowie Stillende zur Gefahr werden. So ist etwa Sojasauce bei vielen Gerichten aus der asiatischen Küche ein wesentlicher Bestandteil – ebenso wie Sojabohnen im Allgemeinen, die in der Vergangenheit ja häufig in der Kritik standen. Wie sieht es also grundsätzlich mit dem Verzehr von Sojasauce in der Stillzeit aus? Wir klären dich darüber auf!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Grundsätzlich ist Sojasauce in der Stillzeit erlaubt, aber du solltest nicht zu viel davon essen.
  • Das Gleiche gilt übrigens generell für Soja in der Stillzeit.
  • Die in der Sauce enthaltenen Sojabohnen sind reich an pflanzlichen Östrogenen.
  • Sogenannte Isoflavone bzw. Isoflavonoide können bei deinem Baby eine (spätere) Störung der Fruchtbarkeit verursachen.
  • Am besten isst du Sojasauce in der Stillzeit nur in kleinen Mengen.
  • Leidest du unter einer Schilddrüsenüberfunktion, solltest du weitestgehend auf Sojasauce verzichten.

2. Darf ich Sojasauce in der Stillzeit essen?

Jein. Da es in der Stillzeit keine verbotenen Lebensmittel gibt, musst du auch auf Sojasauce nicht verzichten. Aber Expert*innen warnen vor dem Genuss und raten stillenden Frauen dazu, Sojasauce nur in geringer Menge zu sich zu nehmen.

Hinweis: Bist du dir unsicher, kannst du selbstverständlich auch immer deine Hebamme oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin um einen fachlichen Rat bitten.

Wie sieht es mit Sojasauce während der Stillzeit aus, wenn diese Alkohol enthält?

Ganz grundsätzlich stellt auch Alkohol in der Stillzeit kein Verbot dar. Deshalb musst du auch in der Stillzeit Sojasauce, die Alkohol enthält, nicht zwingend von deinem Speiseplan streichen. Allerdings raten wir dir dazu, dein Baby nach dem Verzehr von alkoholhaltigen Speisen sowie Getränken mindestens zwei bis zweieinhalb Stunden nicht zu stillen.

3. Wie viel Sojasauce darf ich als stillende Mama pro Tag essen?

Eine genaue Mengenangabe können wir dir diesbezüglich leider nicht liefern. Möchtest du auf Sojasauce während der Stillzeit nicht verzichten, orientiere dich an der üblichen Verzehrmenge und halte den Konsum möglichst in Grenzen.

Während du in der Schwangerschaft komplett auf Sojasauce verzichten solltest, gilt eine sehr kleine Menge davon in der Stillzeit in der Regel als unbedenklich.

4. Ist Sojasauce in der Stillzeit gesund?

Tatsächlich würden wir Sojasauce nicht unbedingt als gesund einstufen – weder in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit, noch in der Zeit danach.

Zwar ist Sojasauce reich an pflanzlichem Eiweiß und wertvollen Antioxidantien und gilt als „gesunder“ Salzersatz, aber sie enthält oftmals eben auch jede Menge Geschmacksverstärker. Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die bereits erwähnten pflanzlichen Östrogene, die in hoher Konzentration für stillende Babys schädlich sein können.

5. Warum gilt Sojasauce beim Stillen als bedenklich?

Bereits Schwangeren wird von dem Konsum von Sojasauce abgeraten und das nicht ohne Grund. Denn in großen Mengen kann diese bei einem ungeborenen Baby zu Fehlbildungen führen.

In der Stillzeit ist der Verzehr von Sojasauce in hoher Konzentration ebenfalls sehr bedenklich. Ausschlaggebend sind dafür die in den Sojabohnen enthaltenen pflanzlichen Östrogene (auch Isoflavone oder Isoflavonoide genannt). Diese gelangen über die Muttermilch zu deinem Baby und können schlimmstenfalls zu einer negativen Beeinträchtigung der späteren Fruchtbarkeit führen. Allerdings musst du dafür schon extrem viel Sojasauce essen. Verwendest du beispielsweise nur wenig Sojasauce für dein Sushi, ist das Risiko praktisch nicht vorhanden.

Außerdem ist Soja immer häufiger mit Pestiziden verunreinigt. Wenn du dir Sojasauce für die Stillzeit kaufst, dann entscheide dich für ein Bio-Produkt aus ökologischem Anbau.

6. Fazit: Sojasauce und Stillen – sollte ich lieber darauf verzichten?

Streichen musst du Sojasauce von deinem Speiseplan in der Stillzeit nicht. Aber wir empfehlen dir dringend darauf zu achten, dass du die asiatische Sauce nicht regelmäßig in großer Menge isst. Bei vielen Gerichten lässt sich Sojasauce zum Beispiel auch prima durch eine klassische Gemüsebrühe ersetzen. In Maßen ist gegen Sojasauce während der Stillzeit aber nichts einzuwenden.

7. Rezept: Reissalat mit Sojasauce während der Stillzeit

Nicht nur während der Stillzeit ein leckeres Gericht, welches sich schnell zubereiten lässt und für die ganze Familie super geeignet ist. Hier geht es zum Rezept von familienkost.de – vielen Dank für die tolle Inspiration!

Diese Zutaten brauchst du für vier Portionen:

  • 250 g Reis
  • 1 Dose Mandarinen
  • 1 kleines Glas Salatdressing (Joghurt)
  • 150 g Kochschinken
  • 1 rote Paprika
  • 1 grüne Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 2 Teelöffel Sojasauce
  • 1 kleine Dose Mais
  • etwas Petersilie und Schnittlauch (nach Geschmack)

So wird der Reissalat zubereitet:

  1. Bereite den Reis nach Packungsanweisung zu.
  2. In der Zwischenzeit wäschst du die beiden Paprikaschoten, entkernst sie und schneidest sie in kleine Würfel.
  3. Jetzt die Zwiebel schälen und ebenfalls würfeln.
  4. Anschließend kommen Paprika und Zwiebel in eine Schüssel.
  5. Den Kochschinken in kleine Würfel schneiden und zusammen mit dem abgetropften Reis ebenfalls in die Schüssel geben.
  6. Ist der Reis fertig und gut abgekühlt, kommt auch dieser zu den restlichen Zutaten.
  7. Im letzten Schritt die Mandarinen abgießen, halbieren und in die Schüssel füllen. Mit dem Joghurt-Dressing alles gut vermengen.
  8. Nach Geschmack mit Sojasauce und frischen Kräutern verfeinern. Fertig!

Tipp: Bis zum Verzehr solltest du den Reissalat im Kühlschrank aufbewahren.

Verrate uns doch mal: Bei welchem Rezept darf Sojasauce für dich in der Stillzeit nicht fehlen? Schreib uns deine Favoriten gerne in die Kommentare!
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Wie sieht es eigentlich mit Sushi in der Stillzeit aus?

Sushi (mit rohem Fisch) war in der Schwangerschaft ein Tabu. Während der Stillzeit musst du auf das beliebte Reisgericht zum Glück nicht mehr verzichten. Mehr Infos dazu haben wir im Folgenden für dich:

Hier findest du noch mehr Wissenswertes rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung » 

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Du möchtest dich gerne mit anderen stillenden Mamas aus unserer Community über eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit austauschen? Dann komm dazu einfach in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“. Wir freuen uns auf dich!

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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