Darf ich Soja in der Stillzeit essen?

Soja ist eine beliebte Alternative zu Lebensmitteln mit tierischem Eiweiß – nicht nur für Vegetarier*innen und Veganer*innen. Wenn du dein Baby derzeit allerdings stillst, solltest du Sojabohnen und deren Erzeugnisse lieber nur in Maßen zu dir nehmen. Warum Soja in der Stillzeit problematisch sein kann, verraten wir dir jetzt!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Der Verzehr von Soja ist während der Stillzeit nicht grundsätzlich verboten.
  • Laut Expert*innen sollten stillende Frauen Soja allerdings nur in kleinen Mengen essen.
  • Soja enthält unter anderem pflanzliche Östrogene, die in großen Mengen bei deinem Baby zu Fruchtbarkeitsstörungen führen können.
  • Blähungen, Bauchschmerzen und Hautausschlag können auf eine Sojaunverträglichkeit hinweisen.
  • Beliebte Ersatzprodukte für Soja mit (einem relativ hohen) pflanzlichen Eiweißgehalt sind zum Beispiel Bohnen, Kichererbsen oder auch Linsen.

2. Ist Soja während der Stillzeit erlaubt?

Jein, du darfst Soja in der Stillzeit essen, solltest aber unbedingt die Menge im Blick haben. Denn zu viel Soja kann sich beim Stillen negativ auf dein Baby auswirken. Genießt du ab und zu ein Glas Sojamilch oder bereitest dir mal Tofu mit Sojasauce zum Mittag zu, brauchst du natürlich keine Angst zu haben, dass es deinem Nachwuchs schaden könnte.

Wie sieht es mit Soja-Joghurt aus, wenn ich stille?

Isst du nicht täglich literweise Soja-Joghurt, spricht nichts gegen den Verzehr in der Stillzeit. Mit maximal 100 bis 200 ml täglich machst du grundsätzlich nichts verkehrt.

Und darf ich Sojasauce in der Stillzeit essen?

Auch Sojasauce ist in der Stillzeit nicht grundsätzlich verboten. Achte hier ebenfalls darauf, dass du nicht zu viel davon isst. Denn Sojasauce enthält in der Regel sehr viel Salz und Geschmacksverstärker und kann (je nach Sorte) sogar Alkohol enthalten.

Ist Sojamilch für stillende Mütter bedenklich?

Bei einer Milchunverträglichkeit ist Sojamilch in der Stillzeit eine hervorragende Alternative. Natürlich auch in diesem Fall auf die Menge achten.

3. Wie gesund ist Soja während der Stillzeit?

Die gute Nachricht: Nicht ohne Grund ist Soja gerade in der asiatischen Küche äußerst beliebt – als absolut ungesund würden wir das Nahrungsmittel also nicht einstufen. Tatsächlich ist Soja sogar ein idealer Lieferant für Ballaststoffe, Mineralstoffe und B-Vitamine sowie Eisen und Magnesium. Außerdem gilt Soja als sehr cholesterinarm und enthält jede Menge pflanzliches Eiweiß.

4. Welche Nebenwirkungen kann Soja in der Stillzeit haben?

Nicht nur während der Schwangerschaft gilt Soja in größeren Mengen als bedenklich, sondern auch in der Stillzeit. Zwar ist der Verzehr für stillende Mamas nicht grundsätzlich verboten, trotzdem solltest du dich über die möglichen Nebenwirkungen informieren.

Soja ist nämlich nicht nur reich an Ballast- und Mineralstoffen, sondern enthält auch pflanzliche Östrogene. Diese werden auch Isoflavone oder Isoflavonoide genannt.

Nimmst du in der Stillzeit großen Mengen Soja zu dir, gelangen die pflanzlichen Östrogene über die Muttermilch zu deinem Baby und können dort im schlimmsten Fall zu einer späteren Störung der Fruchtbarkeit führen.

Hinweis: Nicht selten ist Soja zudem mit Pestiziden verseucht. Aus diesem Grund empfehlen wir dir immer, Produkte in Bio-Qualität aus ökologischem Anbau zu kaufen.

Löst Soja beim Stillen Blähungen aus?

Das Essen von Soja kann unter Umständen zu Blähungen führen. Diese treten häufig auf, wenn eine Unverträglichkeit gegen das Lebensmittel besteht. Sollte also eine (bislang unentdeckte) Sojaallergie vorliegen, äußert sich diese oftmals mit Blähungen, Bauchschmerzen oder auch einem Hautausschlag.

Bei möglichen Symptomen solltest du in jedem Fall deinen Arzt bzw. deine Ärztin aufsuchen und dich fachlich beraten lassen.

Da Soja ein sehr ballaststoffreiches Produkt ist, kann aber auch der Verzehr großer Mengen Blähungen mit sich bringen. Solange du Soja in Maßen genießt und du keine Allergie hast, musst du dir generell keine Gedanken über mögliche Magen-Darm-Beschwerden machen.

5. Fazit: Soja beim Stillen – ja oder nein?

Wenn du während der Stillzeit hin und wieder zu Produkten aus Soja greifst, ist das in der Regel unbedenklich. Schließlich macht ja bekanntlich die Dosis das Gift. Übertreiben solltest du es dennoch nicht, da nach wie vor nicht erwiesen ist, wie sich ein erhöhter Konsum von Soja in der Stillzeit tatsächlich auf dein Baby auswirken kann.

Mit Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen oder auch Kichererbsen gibt es aber leckere Alternativen, die ebenso reich an Mineralstoffen wie Soja sind.

6. Rezept: Bananen-Shake mit Soja für die Stillzeit

Ob zum Frühstück oder für den Hunger zwischendurch: Der Bananen-Shake mit Sojamilch von dabluehichauf.de ist in nur drei Schritten total easy gemacht und ein leckerer Sattmacher. Lass es dir schmecken!

Diese Zutaten benötigst du für den Shake:

  • 300 ml Sojamilch
  • 150 ml Wasser
  • 1 Banane
  • 5 EL Haferflocken
  • 150 g Himbeeren

Und so wird der leckere Drink gemacht:

  1. Die Banane schälen und in kleine Stücke schneiden.
  2. Banane zusammen mit den restlichen Zutaten in einen Standmixer geben.
  3. Alles so lange mixen, bis eine homogene Masse entstanden ist. Fertig!

Tipp: Du kannst für den Shake jede beliebige Frucht nehmen. Bananen haben allerdings den Vorteil, dass sie sehr sättigend wirken.

Welches Soja-Rezept ist dein persönlicher Geheimtipp für stillende Mamas? Schreib es uns super gerne in die Kommentare. Wir freuen uns!
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Schreib uns dein liebstes Rezept:x

7. Ernährst du dich in der Stillzeit vegan?

Weitere Informationen über pflanzliche Produkte während der Stillzeit haben wir hier für dich zusammengestellt:

Was sollte ich in der Stillzeit nicht essen? ➤ Praktische Liste zum Download

Hier findest du noch mehr Wissenswertes rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen sowie Babyernährung » 

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit, sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Du möchtest dich mit anderen stillenden Mamas aus unserer Community über eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit austauschen? Dann komm dazu in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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