Ist Salami in der Stillzeit erlaubt – oder lieber nicht?

Während du in der Schwangerschaft nicht nur auf Sushi, sondern auch auf bestimmte Wurstsorten verzichten musstest, fragst du dich nach der Geburt deines Babys vielleicht: Darf Salami in der Stillzeit endlich wieder auf meinem Brot landen? Wir haben die Antwort für dich und erklären dir kurz und knapp, auf was du bei der Ernährung in der Stillzeit grundsätzlich achten musst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Hurra! In der Stillzeit darfst du endlich wieder Salami essen und musst auf dein geliebtes Wurstbrot nicht mehr verzichten.
  • Die Gefahr der Übertragung von Listeriose oder Toxoplasmose über die Muttermilch besteht nicht.
  • Denn lediglich ein kleiner Teil „deiner Ernährung“ wird über die Muttermilch an deinen Nachwuchs weitergegeben.
  • Auch scharfe Salami oder Edelschimmel Salami sind in der Stillzeit kein Problem mehr und können grundsätzlich gegessen werden, wenn dein Baby darauf nicht empfindlich reagiert.
  • Dass Salami auch in der Stillzeit verboten ist, ist also ein Mythos.

2. Darf ich Salami essen während der Stillzeit?

Die gute Nachricht für alle Wurstbrot-Fanatikerinnen unter euch: Ja, in der Stillzeit ist das Essen von Salami endlich wieder erlaubt – auch wenn diese nicht erhitzt wurde. Denn in der Stillzeit besteht die Gefahr von Missbildungen oder Schädigungen des Kindes durch keimbelastete Salami nicht mehr … Denn über die Muttermilch werden weder Toxoplasmen noch Listerien oder Salmonellen an das Baby überträgt.

Hinweis: Solltest du dennoch an einer dieser drei Krankheiten erkranken, ist oftmals sogar nicht einmal ein Abstillen erforderlich. Achte in solch einem Fall aber unbedingt auf eine besonders sorgfältige Hygiene. Denn eine Übertragung findet jetzt vor allem durch Schmierinfektion statt. Das heißt, wenn du auf der Toilette warst, solltest du unbedingt sehr gründlich deine Hände waschen.

Warum ist Salami in der Schwangerschaft überhaupt „verboten“?

In der Schwangerschaft gehört Salami nach wie vor zu den Lebensmitteln, die du unbedingt meiden solltest. Das liegt vor allem an der Gefahr, dass Schwangere durch den Genuss von Salami (sowie anderen bestimmten Nahrungsmitteln) etwa an Listeriose und Toxoplasmose erkranken können.  Sowohl Toxoplasmose als auch Listeriose können beim ungeborenen Kind schwere Schäden hervorrufen.

3. Also ist auch Salami-Pizza während der Stillzeit erlaubt?

Ja! Salamipizza darfst du sogar schon während der Schwangerschaft essen, denn durch die hohen Temperaturen und die lange Garzeit im Ofen werden potentielle Krankheitserreger abgetötet. Während du stillst, kannst du ohne Bedenken auch wieder zu roher Salami greifen, wenn du die leckere Wurst erst nach dem Backen auf die Pizza legen möchtest.

4. Darf ich auch scharfe Salami während der Stillzeit essen?

Ob es sich bei der Salami um eine klassische Wurstware handelt oder diese mit etwas (oder auch etwas mehr) Schärfe versehen ist, ist eigentlich egal. In der Stillzeit musst du hierauf nicht besonders achten.

Scharfes Essen kann deinem Baby sogar dabei helfen, neue bzw. andere Geschmäcker zu erleben. Zudem geht generell nur ein kleiner Teil dessen, was du in der Stillzeit isst, in die Muttermilch über. Es kann jedoch vorkommen, dass einige Babys auf die scharfe Salami reagieren. Dann solltest du diese auf deinem Speiseplan idealerweise etwas reduzieren.

Hier erfährst du alles Wissenswerte zum Thema scharfes Essen in der Stillzeit: Ist scharfes Essen in der Stillzeit erlaubt?

5. Wie sieht es mit Edelschimmel Salami in der Stillzeit aus?

Ebenfalls unproblematisch ist der Genuss von Edelschimmel Salami, wenn du stillst. Schließlich darfst du ab jetzt wirklich alles essen, was dein Kind verträgt. Sollte dein Würmchen allerdings empfindlich auf irgendetwas in der Muttermilch reagieren, dann lasse das Nahrungsmittel aus eigenem Interesse lieber erst einmal weg und beobachte dein Kind. Denn ein Baby mit Bauchschmerzen ist natürlich alles andere als schön.

6. Worauf ist bei der Ernährung in der Stillzeit generell zu achten?

Eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung ist in der Stillzeit absolut Pflicht. Da das Stillen tatsächlich mit Hochleistungssport vergleichbar ist, haben Stillende sogar einen Mehrbedarf von rund 300 bis 600 Kalorien pro Tag. Solange du auf deinen Körper hörst, kannst du eigentlich nichts falsch machen. Die zusätzlichen Kalorien solltest du aber nicht als Ausrede für hemmungsloses Naschen von Schoki & Co. nehmen.

Gibt es grundsätzlich verbotene Lebensmittel in der Stillzeit?

Sowohl Ärzt*innen als auch Hebammen sagen, dass es in der Stillzeit eigentlich keine verbotenen Lebensmittel gibt. Natürlich solltest du auch während der Stillzeit Alkohol und Nikotin am besten gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen zu dir nehmen – und die Muttermilch anschließend abpumpen und wegschütten.

Ebenso solltest du mit Zitrusfrüchten und Lebensmittel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt in der Stillzeit vorsichtig sein. Denn sie können durch den hohen Säureanteil zu einem wunden Po bei deinem Baby führen. Zwiebeln, Knoblauch, Kohl und Koffein können auch schwierig werden, da Blähungen sowie Bauchschmerzen bei deinem Baby nicht selten die Folge davon sind.

Grundsätzlich reagiert aber jeder Körper verschieden auf die jeweiligen Lebensmittel – und das gilt auch für dein Baby. Deshalb solltest du am besten (mit kleinen Mengen) ausprobieren, ob dein Kind die jeweiligen Dinge verträgt oder darauf reagiert.

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Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Hier findest du mehr Infos rund um das Thema Stillen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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