Rohmilchkäse in der Schwangerschaft: Was kann passieren?

Viele Schwangere kennen die Heißhunger-Attacken, bei denen frau plötzlich Appetit auf die verrücktesten Dinge hat. Leider manchmal auch auf Lebensmittel, die für werdende Mamas nicht geeignet sind. Unter anderem steht auch Rohmilchkäse in der Schwangerschaft auf der Liste der „NoGos“. Warum das so ist, was im schlimmsten Fall passieren kann, und welchen Käse du trotz Rohmilch essen darfst, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste zu Rohmilchkäse in der Schwangerschaft:

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Grundsätzlich wird von Rohmilchkäse in der Schwangerschaft abgeraten.
  • Denn der Käse wird bei der Herstellung nicht ausreichend erhitzt, um mögliche Keime und Bakterien abzutöten.
  • Besonders Listerien können gefährlich für Schwangere und das ungeborene Baby werden.
  • Im schlimmsten Fall droht bei einer Listeriose sogar eine Früh- oder Fehlgeburt.
  • Aber: Komplett verzichten musst du als Schwangere auf Rohmilchkäse trotzdem nicht.
  • Er sollte vor dem Essen nur unbedingt ausreichend erhitzt werden – mindestens 2 Minuten bei mehr als 74 °C.
  • Auch Parmesan ist grundsätzlich erlaubt, obwohl er aus Rohmilch besteht.

2. Was ist Rohmilchkäse?

Von Rohmilchkäse spricht man immer dann, wenn der Käse bei der Herstellung nicht erhitzt (pasteurisiert) wurde. Er besteht also aus unbehandelter und somit „roher“ Milch. Das hat zur Folge, dass er Keime wie zum Beispiel Listerien enthalten kann, die besonders für Schwangere sehr gefährlich werden können.

Aber keine Sorge: Produkte, die Rohmilch enthalten, müssen entsprechend gekennzeichnet werden. Einen Hinweis dazu findest du auf der jeweiligen Verpackung.

3. Darf ich Rohmilchkäse in der Schwangerschaft essen?

Nein. Grundsätzlich solltest du in der Schwangerschaft am besten komplett auf Rohmilchkäse wie Camembert, Brie oder Feta verzichten. Denn dadurch, dass er bei der Herstellung nicht (ausreichend) erhitzt wird, kann er Krankheitserreger wie Listerien enthalten, die für das Baby gefährlich werden können. Das gilt übrigens sowohl für abgepackten Rohmilchkäse als auch für Käse von der Frischetheke.

Ausnahme: Hartkäse aus Rohmilch ist für Schwangere erlaubt

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Hartkäse wie Parmesan ist auch in der Schwangerschaft erlaubt, obwohl er ebenfalls aus Rohmilch besteht. Allerdings reift dieser Käse mehrere Monate, sodass mögliche Keime keine Chance zum Überleben haben. Du kannst deine Spaghetti also weiterhin mit Parmesan essen, ohne dir Sorgen zu machen.

Was ist mit gebackenem Rohmilchkäse, wenn ich schwanger bin?

Wenn du gern Rohmilchkäse zum Überbacken eines Auflaufes oder auf der Pizza verwendest, solltest du unbedingt darauf achten, dass er bei hohen Temperaturen und lange genug erhitzt wird. Dadurch sterben Listerien und andere Erreger ab, und du kannst auch als Schwangere bedenkenlos zugreifen.

Wie lange muss ich den Rohmilchkäse erhitzen, damit er in der Schwangerschaft sicher ist?

Damit Listerien keine Chance haben, solltest du den Käse bei mehr als 74 °C für mindestens zwei Minuten komplett erhitzen. Bei Pizza, Auflauf und Co. werden diese Temperaturen und auch die Zeit im Normalfall sowieso überschritten. Du musst dir also keine Gedanken machen.

Darf ich als Schwangere Gerichte mit Rohmilchkäse einfrieren?

Ja. Du darfst Speisen, die mit Rohmilchkäse zubereitet wurden, grundsätzlich einfrieren. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass das bloße Einfrieren von Rohmilchkäse mögliche Erreger von Listeriose nicht abtötet. Möchtest du also das eingefrorene Gericht essen, solltest du es vorher unbedingt ausreichend erhitzen.

4. Was kann passieren, wenn ich Rohmilchkäse in der Schwangerschaft esse?

Wenn du als Schwangere Käse aus Rohmilch isst, birgt das die Gefahr, dass du dich mit Listerien infizierst. Das kommt zwar grundsätzlich relativ selten vor, allerdings sind Schwangere von einer so genannten Listeriose deutlich häufiger betroffen als Nicht-Schwangere. Und die Folgen können leider dramatisch sein, denn die Erreger können über die Nabelschnur in den Blutkreislauf des Babys gelangen. Im schlimmsten Fall kann das zu einer Früh- oder sogar Fehlgeburt führen.

Auch, wenn das Kind sich während der Geburt mit Listerien infiziert, kann eine Listeriose lebensgefährlich werden.

5. Ich bin schwanger und habe aus Versehen Rohmilchkäse gegessen – und jetzt?

Es ist passiert: Du hast während der Schwangerschaft aus Versehen Rohmilchkäse gegessen? Das sollte generell zwar eine Ausnahme bleiben, kann aber trotzdem vorkommen. Mach dich deshalb nicht verrückt. Im Normalfall hast du nichts zu befürchten. Die Chance, sich mit Listerien zu infizieren, ist sehr gering (aber natürlich nicht ausgeschlossen). Am besten wartest du ab, ob du überhaupt Symptome entwickelst, die auf eine mögliche Übertragung hinweisen. Das können zum Beispiel Fieber oder auch Schüttelfrost sein.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest oder dir Sorgen machst, sprich am besten mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin. Mit Hilfe einer Blut- und Stuhl- Untersuchung kann eine mögliche Infektion mit Listerien nachgewiesen werden.

8. Rezept: Auflauf mit Rohmilchkäse für die Schwangerschaft

Richtig lecker schmeckt der Auberginen-Auflauf mit Mozzarella nach dem Rezept von essen-und-trinken.de. Wir verraten dir, was du dafür alles brauchst, und wie du das Gericht schnell und einfach zubereitest. Guten Hunger!

Für zwei Portionen benötigst du:

  • 500 g Auberginen 
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 125 g Mozzarella
  • 70 g italienischen Hartkäse
  • 500 ml Tomatensauce
  • etwas Salz und Pfeffer

So wird der Auflauf gemacht:

  1. Zuerst putzt du die Auberginen und schneidest sie längs in circa ein bis zwei Zentimeter dicke Scheiben.
  2. Anschließend fettest du ein Backblech mit einem Esslöffel Olivenöl ein.
  3. Würze die Auberginen-Scheiben von beiden Seiten mit ausreichend Salz und Pfeffer und lege sie nebeneinander auf das eingefettete Blech.
  4. Die Auberginen nun mit zwei Esslöffeln Olivenöl beträufeln und bei 200 °C (Ober-/ Unterhitze) für circa 30 Minuten backen.
  5. In der Zwischenzeit die Knoblauchzehe schälen, halbieren und mit der Schnittfläche eine Auflaufform einreiben.
  6. Jetzt die Auflaufform mit einem Esslöffel Olivenöl einfetten.
  7. Sind die Auberginen fertig, diese abwechselnd mit der Tomatensauce und dem fein gewürfelten Mozzarella sowie dem geriebenen Hartkäse in die Auflaufform geben.
  8. Die letzte Schicht des Auflaufs mit Käse bestreuen und alles bei 200 °C (Ober-/ Unterhitze) für 10 bis 15 Minuten überbacken. Fertig!
Welches ist dein liebstes Rezept mit Rohmilchkäse, das auch für die Schwangerschaft geeignet ist? Verrate uns deinen Tipp in den Kommentaren!
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9. Welchen Käse darf ich in der Schwangerschaft essen?

Viele Käsesorten sind auch während der Schwangerschaft unproblematisch, aber längst nicht alle. Was du dazu wissen musst:

Hier haben wir dir noch viele weitere Tipps, Infos sowie einfache Rezepte zum Ausprobieren rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung zusammengestellt »

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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