Ist Reibekäse in der Schwangerschaft erlaubt?

Ob Lasagne, Pizza oder Auflauf: Mit herzhaftem Käse überbacken, schmeckt es doch einfach viel besser. Findest du nicht auch? Solltest du aktuell schwanger sein, stellst du dir dabei vielleicht die Frage, ob du Reibekäse in der Schwangerschaft essen darfst? Wir verraten dir, welche Sorten okay sind, worauf du achten – und wo von lieber die Finger lassen solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Generell darfst du Reibekäse auch in der Schwangerschaft essen – du solltest vor dem Verzehr aber einige Dinge beachten.
  • In vorgefertigtem, abgepacktem Reibekäse aus dem Supermarkt wurden vereinzelt Listerien gefunden. Aber:
  • Wenn der Reibekäse auf der Pizza oder dem Auflauf usw. lang genug im Backofen erhitzt wird, werden mögliche Bakterien abgetötet.
  • Möchtest du Reibekäse aus Hartkäse wie Emmentaler oder Parmesan selber machen? Dann vorher stets die Rinde entfernen.
  • Auch Reibekäse aus Mozzarella stellt in der Schwangerschaft (wenn dieser ausreichend im Ofen erhitzt wird) grundsätzlich kein Problem dar.

2. Darf ich Reibekäse in der Schwangerschaft essen?

Dass in der Schwangerschaft auf Rohmilchkäse lieber verzichtet werden sollte, wissen wir. Doch wie sieht es mit Reibekäse aus? Darf dieser unbesorgt gegessen werden, wenn man schwanger ist? Die Antwort: Jein. Es kommt hierbei tatsächlich darauf an, wie du den Reibekäse nutzen möchtest, also zum Beispiel roh oder zum Überbacken.

Wenn du ihn roh essen möchtest, solltest du ihn im Idealfall frisch selbst reiben, anstatt zu abgepackten Produkten zu greifen. Beim Überbacken hingegen ist auch fertig abgepackter Reibekäse kein Problem. Denn selbst, wenn er (in seltenen Fällen!) Listerien enthalten sollte, werden diese durch die Hitze abgetötet.

Und zu guter Letzt ist auch die jeweilige Käsesorte ausschlaggebend. Denn während Sorten, die aus pasteurisierter Milch hergestellt werden, im Normalfall kein Problem sind, sieht es mit Reibekäse aus Rohmilch und vorgefertigtem Parmesan leider anders aus. Hier warnen Expert*innen davor, dass bei der Herstellung unter Umständen Listerien auf den Käse gelangen könnte.

3. Welcher Reibekäse ist für Schwangere erlaubt?

Grundsätzlich kann man sagen, dass du Käsesorten aus pasteurisierter Milch auch in der Schwangerschaft essen darfst. Das gilt auch für Reibekäse – wenn du ihn selber reibst. Wenn du also zum Beispiel geriebenen Gouda auf deinem Auflauf essen möchtest, kannst du das ohne Bedenken tun.

Auch Reibekäse aus Emmentaler oder Mozzarella sind in der Schwangerschaft erlaubt. Beide Sorten eignen sich zum Beispiel wunderbar als Topping auf der Lieblingspizza oder Lasagne. Dabei solltest du besonders beim Mozzarella darauf achten, dass er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Beim Emmentaler gehst du auf Nummer sicher, wenn du die Rinde entfernst. 

Auch Butterkäse, Cheddar, Edamer oder Leerdammer sind frisch gerieben oder gut erhitzt für Schwangere erlaubt.

Reibekäse ist während der Schwangerschaft also teilweise erlaubt – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.

4. Wie sieht es mit abgepacktem Reibekäse in der Schwangerschaft aus?

Während für werdende Mamas nichts gegen selbst gemachten Reibekäse spricht, ist laut Expert*innen bei vorgefertigtem Reibekäse Vorsicht geboten. Das gilt vor allem für abgepackten, geriebenen Parmesan aus dem Kühlregal. Die Tüten mit dem Streukäse enthalten häufig nicht nur den geriebenen Käselaib, sondern auch die Randstücke. Außerdem können sich durch das vorherige Zerkleinern Bakterien bilden, die sich schlimmstenfalls negativ auf die Gesundheit von Mutter sowie Kind auswirken können.

Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du Parmesan in der Schwangerschaft also immer selber reiben und nicht im Supermarkt kaufen. Es sei denn, du nutzt den Reibekäse zum Überbacken im Ofen – dann sorgen die hohen Temperaturen nämlich dafür, dass potentielle Krankheitserreger abgetötet werden.

Hinweis:
Bei Parmesan sowie Emmentaler vorher übrigens unbedingt die Rinde abschneiden.

5. Sind Pizza, Lasagne oder Auflauf mit Reibekäse für Schwangere okay?

Von unserer Seite aus gibt es diesbezüglich ein ganz klares „Ja“! Zum Überbacken im Ofen ist Reibekäse auch in der Schwangerschaft geeignet – in diesem Fall kannst du sogar zu abgepacktem Käse oder Käse aus Rohmilch greifen. Denn ab einer Temperatur von 70 Grad Celsius werden Bakterien wie Listerien abgetötet und stellen somit für dich sowie dein Baby in der Regel keine Gefahr mehr dar. Du kannst es dir also schmecken lassen. Guten Appetit!

Wie lange sollte Reibekäse in der Schwangerschaft erhitzt werden?

Um potenziell schädliche Keime im Reibekäse abzutöten, sollte dieser für mindestens zwei Minuten auf über 70 Grad erhitzt werden. So werden potentielle Keime abgetötet, und du kannst Lasagne, Pizza und Co. mit bestem Gewissen genießen.

Wenn du wissen möchtest, wie es mit anderen Käsesorten in der Schwangerschaft aussieht, dann schau mal hier:

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Viele weitere Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du außerdem HIER »

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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