Melissentee in der Stillzeit – ja oder nein?

Wusstest du, dass Melissentee als anerkanntes Naturheilmittel gilt? Bekannt ist die beliebte Teesorte vor allem durch ihr starkes, zitronenartiges Aroma. Deshalb wird der Tee auch oft als Zitronenmelissentee bezeichnet. Doch ist Melissentee in der Stillzeit ebenfalls gut? Oder solltest du als stillende Mama lieber zu einem anderen Entspannungstee greifen? Das verraten wir dir jetzt.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Melissentee darf in der Stillzeit generell getrunken werden.
  • Die beliebte Teesorte kann unter anderem bei Unruhe sowie Schlafstörungen helfen.
  • Während Schwangerschaft und Stillzeit empfiehlt sich der Verzehr von Melissentee allerdings nur in Maßen.
  • Im Gegensatz zu grünem oder schwarzem Tee enthält Melissentee kein Koffein.
  • Zitronenmelisse ist häufig in Milchbildungstees zu finden.

2. Darf ich Melissentee in der Stillzeit trinken?

Ja, in der Stillzeit musst du auf Melissentee nicht verzichten und darfst ihn weiterhin zu dir nehmen. Auch in der Schwangerschaft gilt Melissentee als unbedenklich , wenn er in Maßen getrunken wird.

Eine Ausnahme ist dabei allerdings eine Schilddrüsenunterfunktion. Denn Melisse kann die Aktivität der Schilddrüse unter Umständen beeinträchtigen. Solltest du also daran leiden, empfehlen Expert*innen, auf Melissentee zu verzichten.

Bist du dir generell unsicher, dann hole dir am besten fachlichen Rat bei deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin.

3. Wie viel Melissentee darf ich in der Stillzeit trinken?

Melissentee ist ein Kräutertee mit einer heilenden Wirkung. Aus diesem Grund ist er in der Stillzeit nur in Maßen geeignet. Bei einer Überdosierung können gesundheitliche Folgen für dich und dein Baby möglich sein.

Du solltest deshalb während der Stillzeit nicht mehr als ein bis zwei Tassen Melissentee pro Tag trinken – und das auch nicht dauerhaft. Damit bist du auf der sicheren Seite und musst dir keine Gedanken über eventuelle Nebenwirkungen machen.

Hinweis: Da Konzentrate und Extrakte besonders hoch konzentriert sind, eignet sich für die Stillzeit am besten Melissentee aus losen Blättern oder im klassischen Teebeutel zum Aufkochen.

4. Ist Melissentee in der Stillzeit gesund – oder schädlich?

Die Anwendung von Melissenblättern ist äußerst vielseitig. So wird Melissentee besonders gerne getrunken bei Beschwerden wie:

  • Nervosität bzw. Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Blähungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Erkältung

Auch in der Stillzeit kannst du von der positiven Wirkung des gesunden Tees profitieren. Dafür ist vor allem das ätherische Öl in den Melissenblättern verantwortlich, das Citral und Citronellal enthält. Dadurch entsteht auch der typische zitronige Duft.

Außerdem sind Melissenblätter reich an Flavonoiden und Rosmarinsäure, die krampflösende, entzündungshemmende sowie beruhigende Eigenschaften haben können.

5. Fördert Melissentee beim Stillen die Milchbildung?

Tatsächlich sind Melissenblätter häufig Bestandteil sogenannter Milchbildungs- oder auch Stilltees, welche die Milchproduktion in der Stillzeit anregen sollen. Es ist also naheliegend, dass auch reiner Melissentee sich positiv auf die Milchbildung auswirken kann. Wissenschaftlich ist das allerdings bislang nicht bewiesen – das Gegenteil aber auch nicht. Deshalb wird Melissentee, anders als Salbeitee oder Pfefferminztee, in der Stillzeit zumindest nicht als kontraproduktiv für den Milchbildungsprozess eingestuft.

6. Hat Melissentee in der Stillzeit Nebenwirkungen?

Wenn du dich an die Dosierung hältst und ab und zu nicht mehr als zwei Tassen Melissentee pro Tag trinkst, dann musst du dir keine Sorgen über Nebenwirkungen machen.

Achtung: Das gilt nicht, wenn du zusätzlich bestimmte Medikamente einnimmst. Dazu zählen zum Beispiel Medikamente für die Schilddrüse, Beruhigungsmittel oder auch Glaukom-Medikamente. Dann sind Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen! Sprich in diesem Fall bitte mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, bevor du zu Melissentee greifst.

Verzichten solltest du auf den Tee auch bei einer Allergie gegen Lippenblütler. Ebenso solltest du einen übermäßigen Konsum über einen längeren Zeitraum aufgrund möglich enthaltener Pyrrolizidinalkaloide (in der Melisse) vermeiden. Diese stehen nämlich im Verdacht, krebserregend zu sein und können außerdem eine giftige Wirkung auf die Leber haben.

7. Wo kann ich Melissentee für die Stillzeit kaufen?

Wenn du sichergehen möchtest, dass der Melissentee nicht mit Pestiziden belastet ist, solltest du am besten zu BIO-Produkten greifen. Ob du dich dabei für lose Melissenblätter oder Teebeutel entscheidest, bleibt natürlich dir überlassen. Beutel bekommst du in fast allen Drogerien und Supermärkten. Getrocknete Melissenblätter gibt es häufig in Reformhäusern, Bio-Läden oder Apotheken. Oder du machst es dir einfach und bestellst dir deinen Melissentee online*:

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8. Rezept: Milchbildungstee mit Melisse in der Stillzeit selber machen

Mit dem Rezept von kostbarenatur.net kannst du dir deinen eigenen Stilltee für die Stillzeit selber machen. Die Rezeptur reicht für rund 25 Tassen und ist fix gemacht. Viel Spaß beim Ausprobierten!

Das brauchst du für den Milchbildungstee:

  • 40 g Anissamen
  • 40 g Fenchelsamen
  • 25 g Schwarzkümmelsamen
  • 25 g Bockshornklee
  • 25 g Brennnesselblätter
  • 25 g Melissenblätter

So bereitest du den Stilltee ganz einfach zu:

  1. Zerstoße die Samen leicht mit einem Mörser.
  2. Vermenge alle Zutaten miteinander und bewahre sie in einer luftdichten, trockenen Dose auf.
  3. Für die Zubereitung einen Teelöffel von der Teemischung in ein Teesieb geben und mit kochendem Wasser übergießen.
  4. Den Milchbildungstee für circa fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Fertig!

Hinweis: Du solltest am Tag nicht mehr als zwei Tassen von dem selber gemachten Milchbildungstee trinken.

Welchen Tee darf ich in der Stillzeit trinken?

Nicht jede Teesorte ist für stillende Mütter gleichermaßen gut geeignet. Bei diesen Teesorten musst du dir aber grundsätzlich keine Sorgen machen:

Eine praktische Liste zum Download haben wir außerdem hier für dich: Welcher Tee ist in der Stillzeit erlaubt?

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Und hier findest du noch mehr hilfreiche Tipps, Infos & Rezepte rund um die Themen Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung »

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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