Sind Linsen in der Schwangerschaft gesund?

Allgemein gelten Hülsenfrüchte als nährstoffreich und gesund. Aber trifft das auch auf Linsen zu? Und dürfen Linsen in der Schwangerschaft überhaupt gegessen werden? Schließlich können sie durchaus blähend wirken. Wir haben alles, was du dazu wissen musst, im Folgenden zusammengestellt.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • In der Schwangerschaft sind Linsen vor allem aufgrund der wertvollen Nährstoffe (wie z. B. Folsäure) zu empfehlen.
  • Allerdings sollten Linsen niemals roh gegessen, sondern immer erst geschält, eingeweicht und anschließend gekocht werden.
  • Da Linsen als schwer verdaulich gelten, können große Mengen zu Blähungen oder auch Bauchschmerzen führen.
  • Linsen aus der Dose sind bereits vorgegart und dürfen demnach kalt sowie warm verzehrt werden.
  • Gegen das Aufwärmen von Linsen spricht in der Schwangerschaft grundsätzlich ebenfalls nichts.

2. Darf ich Linsen essen in der Schwangerschaft?

Auf jeden Fall! Linsen sind für Schwangere sogar sehr gesund. Denn die Hülsenfrüchte sind zum Beispiel reich an Folsäure, dessen Einnahme bereits bei Kinderwunsch empfohlen wird und auch während der Schwangerschaft zur Erhaltung der Gesundheit des Kindes eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig liefern Linsen eine Menge Eiweiß (ist für den Muskelaufbau essenziell) sowie Eisen (unterstützt die Blutbildung). Ebenfalls enthalten sind zahlreiche Mineralstoffe wie Magnesium und Zink. Für eine gute Durchblutung sorgt außerdem der hohe Kaliumanteil, und Vitamin C unterstützt das Immunsystem. Du kannst also alle Arten von Linsen bedenkenlos essen – ganz egal, ob rote, gelbe, braune, grüne, Beluga oder Pardina Linsen.

Wie sieht es mit Linsen aus der Dose aus?

Auch Linsen aus der Dose darfst du in der Schwangerschaft essen – kalt und warm. Denn die Hülsenfrüchte sind in der Regel bereits vorgegart, sodass diese nicht mehr explizit erhitzt werden müssen.

Darf ich als Schwangere gekeimte Linsen essen?

Jein. Generell spricht nichts dagegen, Sprossen während der Schwangerschaft zu essen. Allerdings solltest du gekeimte Linsen genau wie Sojasprossen nicht roh essen, sondern unbedingt durchgaren. Nur so kannst du sicher sein, dass sie keine Krankheitserreger enthalten, die für dich und dein Baby gefährlich werden könnten.

Ich esse gerne Linsen Chips in der Schwangerschaft – geht das?

Grundsätzlich sind Chips in der Schwangerschaft natürlich nicht verboten. Allerdings solltest du diese nicht in großen Mengen, sondern nur in Maßen essen. Das gilt auch für Linsen Chips. Denn der beliebte Snack besitzt einen hohen Fettgehalt, viel Salz und oft auch Acrylamid. Letzteres entsteht beim starken Erhitzen von Lebensmitteln. Acrylamid wird von Expert:innen als problematisch angesehen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Linsen sind während der Schwangerschaft also erlaubt – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.

3. Sind rohe Linsen in der Schwangerschaft gefährlich?

Ob schwanger oder nicht: Linsen sollten nicht roh gegessen werden. Stattdessen müssen die Hülsenfrüchte vor dem Verzehr gekocht werden. Auch ein einfaches Einweichen reicht bei Linsen in der Regel nicht aus. Das liegt daran, dass durch das Erhitzen mögliche Giftstoffe in den Linsen abgebaut werden. Dazu zählt unter anderem der Eiweißstoff Phasin, welcher auch in Bohnen enthalten ist, sodass diese ebenfalls gut durchgekocht werden sollten. In Erbsen ist Phasin allerdings nicht zu finden – diese dürfen grundsätzlich also roh gegessen werden. Nimmt der Körper Phasin auf, kann das nicht selten zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.

Tipp: Vor dem Kochen sollten Linsen geschält und eingeweicht werden – außer gelbe sowie rote Linsen. Diese sind nämlich schon geschält und würden beim Kochen dann zerfallen.

4. Darf ich Linsen aufwärmen, wenn ich schwanger bin?

Bisher ist nicht bekannt, warum das Aufwärmen von Linsen in der Schwangerschaft nicht erlaubt sein sollte. Also ja, du darfst deine Linsensuppe vom Vortag auch während der Schwangerschaft aufwärmen. Wichtig ist dabei nur, dass du das Linsengericht vollständig erhitzt.

5. Verursachen Linsen in der Schwangerschaft Bauchschmerzen und Blähungen?

Tatsächlich gehören Linsen (wie auch andere Hülsenfrüchte) zu den schwer verdaulichen Lebensmitteln, die Blähungen sowie Bauchschmerzen verursachen können. Das trifft meistens vor allem dann zu, wenn Linsen in sehr großer Menge verzehrt werden. Um Blähungen oder auch Bauchschmerzen in der Schwangerschaft durch Linsen vorzubeugen, solltest du die Hülsenfrüchte nicht in einer zu großen Menge essen. Am besten probierst du mit einer kleinen Portion aus wie dein Körper auf die Linsen reagiert.

Außerdem solltest Du bei der Aufnahme von ballaststoffreichen Lebensmitteln auf eine ausreichend hohe Flüssigkeitsversorgung achten, damit die Ballaststoffe im Verdauungstrakt genug Wasser zum Quellen zur Verfügung haben.

6. Linsen sind bei Schwangerschaftsdiabetes geeignet

Für Diabetiker*innen sowie auch für Bald-Mamas mit Schwangerschaftsdiabetes sind Linsen sogar sehr zu empfehlen. Denn die Hülsenfrüchte besitzen einen hohen Ballaststoffanteil. Dieser sorgt dafür, dass die Ballaststoffe vergleichsweise langsam ins Blut übergehen. Zusätzlich steigt der Blutzuckerspiegel nur minimal an, was an dem hohen Proteingehalt der Linsen liegt.

7. Leckeres Rezept: Linsen während der Schwangerschaft zubereiten

Es gibt so viele leckere Rezepte mit Linsen, die super für die Schwangerschaft geeignet sind. Wir haben uns bei essen-fuer-zwei.de inspirieren lassen und dieses tolle Mangold-Curry mit Linsen gefunden:

Das brauchst du für zwei Portionen:

  • 75 g Linsen
  • 125 g Wildreis
  • 200 g Süßkartoffeln
  • 300 g Mangold
  • eine halbe Zwiebel
  • eine Knoblauchzehe
  • zwei Esslöffel Öl
  • 100 ml Wasser
  • 200 ml Kokosmilch
  • ein Teelöffel rote Currypaste

So bereitest du das Linsen-Curry zu:

  1. Wasche die Linsen besonders gründlich und bereite diese sowie auch den Wildreis laut Packungsanleitung zu.
  2. Nun Zwiebel und Knoblauch schälen und anschließend würfeln.
  3. Erhitze das Öl (idealerweise nimmst du Rapsöl) in einer Pfanne und brate Zwiebel sowie Knoblauch für rund zwei Minuten glasig.
  4. Im nächsten Schritt schälst du die Süßkartoffel und schneidest diese ebenso in kleine Würfel, die du für fünf Minuten bei leichter Hitze mit in die Pfanne gibst.
  5. Jetzt wird der Mangold gewaschen.
  6. Entferne anschließend die Stiele von den Blättern und schneide sie in 1,5 Zentimeter große Stücke.
  7. Jetzt den Mangold mit die Pfanne geben und für rund drei bis vier Minuten mitbraten.
  8. Dann das Wasser dazu geben und kurz kochen lassen.
  9. Die Kokosmilch zusammen mit der roten Currypaste ebenfalls dazugeben und für fünf Minuten köcheln lassen.
  10. Alles für weitere fünf bis zehn Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
  11. Zum Schluss die Linsen unterrühren, abschmecken und mit dem Wildreis servieren. Guten Appetit!

Übrigens: Wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Linsen in der Stillzeit.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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