Sojasprossen in der Schwangerschaft: Durchgegart kein Problem

Ob im Salat, in einem warmen Reisgericht oder als leckeres Topping auf dem Brot – Sojasprossen schmecken nicht nur unglaublich lecker, sie stecken auch voller wichtiger Nährstoffe und Mineralien. Leider können rohe Sojasprossen in der Schwangerschaft aber auch richtig gefährlich für dich werden. Wir zeigen, wie du das verhinderst und trotzdem in den Genuss ihrer Vorteile kommst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Sojasprossen stecken voller Proteine, gesunder sekundärer Pflanzenwirkstoffe und wichtiger Mineralstoffe.
  • Du solltest Sojasprossen während der Schwangerschaft nur dann essen, wenn sie gut durchgegart (mehrere Minuten über 70 °C) wurden.
  • Rohe Sojasprossen können gefährliche Krankheitserreger enthalten.
  • Auch selbst gezüchtete Sojasprossen in der Schwangerschaft niemals roh verzehren.

2. Sind Sojasprossen in der Schwangerschaft gesund?

Ja. Sie stecken voller Proteine, gesunder sekundärer Pflanzenwirkstoffe und wichtiger Mineralstoffe, die du und dein Baby für eine gesunde Entwicklung gut gebrauchen können.

Aber du solltest Sojasprossen während der Schwangerschaft nur dann essen, wenn sie gut durchgegart sind, z.B. in einem Wok oder Auflauf. Übrigens gilt das genauso für alle anderen Arten von Sprossen, einschließlich Alfalfa, Klee, Rettich, Mungobohnen und Weizengras.

3. Warum sollte ich keine rohen Sprossen in der Schwangerschaft essen?

Bakterien – darunter Salmonellen, Listerien und E. coli – können durch Risse in der Schale in den Sprossensamen gelangen. Und wenn die Bakterien erst einmal im Samen sind, gedeihen sie unter denselben warmen, feuchten Bedingungen, die Sprossen zum Wachsen brauchen.

Aus diesem Grund sollten schwangere Frauen und alle anderen Personen mit geschwächtem Immunsystem keine rohen Sprossen essen. Beim Kochen und Durchgaren werden diese Bakterien abgetötet und unschädlich gemacht.

Durchgegart sind Sprossen für Schwangere erlaubt, auf andere Lebensmittel solltest du verzichten. Welche das sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

In der Vergangenheit wurden viele lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit verunreinigten Sprossensamen in Verbindung gebracht. Die Krankheiten, die durch die in Sprossen vorkommenden Bakterien verursacht werden, können für schwangere Frauen besonders gefährlich sein.

Listeriose kann zu Fehlgeburten, Totgeburten, Frühgeburten und lebensbedrohlichen Infektionen bei Neugeborenen führen. Ebenso sind Salmonellen und E. coli-Bakterien dazu in der Lage, schwere Krankheiten zu verursachen, die auch tödlich enden können.

Wichtig: Auch Sprossen, die du selbst anbaust, sind nicht sicher, wenn du sie roh verzehrst, da sie ebenfalls mit Bakterien kontaminiert sein könnten.

4. Was sollte ich beachten, wenn ich Sojasprossen in der Schwangerschaft esse?

Wenn du Sojasprossen essen willst, solltest du darauf achten, dass du die Sprossen über mehrere Minuten hinweg auf mindestens 70 °C erhitzt, um das Krankheitsrisiko zu verringern. Leichtes Garen bietet nicht genug Hitze, um eventuell vorhandene Bakterien abzutöten.

Wenn du in Restaurants und Feinkostläden bestellst, stelle sicher, dass keine rohen Sprossen auf deinem Essen sind. Wenn die Bedienung dir Essen mit Sprossen bringt, sei besonders vorsichtig und bitte die Küche, dein Essen neu zuzubereiten, anstatt nur die Sprossen von der Oberseite zu entfernen.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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