Darf mein Baby Orange essen – und ab wann?

Sobald die Beikostphase startet, stellen sich viele Mamas die Frage, ob Zitrusfrüchte für den Nachwuchs schon geeignet sind. Dabei spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass dein Kind das Obst probiert. Über den richtigen Zeitpunkt gibt es allerdings unterschiedliche Meinungen. Ab wann du deinem Baby Orange anbieten kannst, welche Probleme dabei auftreten können und alles, was du sonst zum Thema wissen solltest, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick
Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Orangen gehören zu den Zitrusfrüchten und enthalten damit relativ viel Fruchtsäure, die gerade für Babys schwer zu verdauen ist.
  • Aus diesem Grund kann der Verzehr von Orangen auch zu Rötungen im Mundbereich oder einem wunden Po führen
  • Mit Einführung des Mittagsbreis (ab dem 5. Monat möglich) bekommt dein Baby den ersten Orangensaft.
  • Am besten beobachtest du am Anfang genau, wie dein Kind darauf reagiert.
  • Die Zitrusfrucht enthält zahlreiche Vitamine und Mineralien, die Orangen besonders gesund machen.
  • Wenn du deinem Baby eine Orange am Stück anbietest, dann schneide diese in der Mitte durch. Dadurch kann dein Kind das Obst besser festhalten und daran saugen.

2. Ab wann darf mein Baby Orange essen?

Die Empfehlung, Babys erst ab 6 Monaten oder noch besser, erst ab dem 1. Geburtstag Orange zu geben, ist heute nicht mehr aktuell. Denn mit Einführung der Beikost nach dem 5. Lebensmonat bekommt dein Baby auch Orange – nämlich in Form von Orangensaft, der dem Mittagsbrei beigemischt wird. Der Grund dafür ist der hohen Vitamin-C-Gehalt, der dazu beiträgt, dass dein Kind das im Brei enthaltene Eisen besser aufnehmen kann.

3. Ist Orange für mein Baby gesund?

In einer Orange sind zahlreiche wertvolle Vitamine und Mineralien zu finden, was das Obst besonders gesund macht – auch für Babys. Hierzu zählen unter anderem die Vitamine A, C, B1, B2 und B3, sowie eine kleine Menge an Folsäure. Ebenso sind Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor in der Zitrusfrucht zu finden. Mit rund 47 Kalorien (pro 100 g) gelten Orangen außerdem als relativ kalorienarm.

4. Ab wann darf mein Baby Orangensaft trinken?

Tatsächlich sollte dein Baby in den ersten sechs Lebensmonaten nur Muttermilch oder Pre-Nahrung bekommen und auf keinen Fall Orangensaft oder andere Flüssigkeiten. Generell werden Fruchtsäfte auch mit dem Start der Beikost lediglich zu den Breimahlzeiten angeboten – wenn überhaupt. Als Durstlöscher ist Orangensaft aufgrund von Fruchtsäure und Zucker grundsätzlich eher ungeeignet. Hier ist Wasser die deutlich bessere sowie gesündere Alternative.

5. Kann eine Orange Allergien beim Baby auslösen?

Ja, aber das gilt grundsätzlich für fast alle Obstsorten. Hautausschläge sowie andere allergische Reaktionen sind daher auch bei dem Verzehr von Orangen möglich. Gerade Zitrusfrüchte standen hier lange in der Kritik. Denn aufgrund der Fruchtsäure sind ein wunder Po oder Rötungen im Mundbereich keine Seltenheit.

Mittlerweile gehen Experten davon aus, dass Babys und Kleinkinder in den ersten zwölf Lebensmonaten nicht zwingend komplett auf Zitrusfrüchte verzichten sollten. Das Risiko, eine Allergie zu entwickeln, wird tatsächlich geringer, wenn dein Baby ab und zu dem Allergen ausgesetzt wird. Natürlich solltest du nur kleine Mengen Orange anbieten und immer darauf achten, wie dein Spatz auf die Frucht reagiert.

6. Orange fürs Baby: Mus, gekocht oder als Fingerfood geben?

Um deinem Baby Orange anzubieten, hast du verschiedene Möglichkeiten. Besonders beliebt ist die Zitrusfrucht beim Baby-led Weaning als Fingerfood am Stück. Damit dein Würmchen das Obst besser halten kann, empfehlen wir die Orange in der Mitte durchzuschneiden. Auch ein Fruchtsauger kann das „Kauen“ erleichtern.

Natürlich kannst du eine Orange auch kochen. Dadurch wird ein Teil der Fruchtsäure zersetzt, wodurch die Orange deutlich einfacher zu verdauen ist. Auf Orangen aus der Dose solltest du allerdings lieber verzichten. Diese werden in der Regel mit Zucker haltbar gemacht und enthalten kaum noch wertvolle Inhaltsstoffe.

7.  Rezepte für dein Baby mit Orange

Nicht nur als Fingerfood schmeckt Orange den kleinen Schleckermäulchen. Auch im Brei ist die Zitrusfrucht für Babys eine beliebte Zutat. Diese drei Rezepte lassen sich schnell zubereiten und schmecken auch noch super lecker.

Orangenbrei fürs Baby

Der Babybrei mit Orange von ichkoche.at lässt sich mit nur vier Zutaten zubereiten und ist für Babys ab zwölf Monaten perfekt.

Diese Zutaten brauchst du:

  • zwei Orangen
  • zwei Vollkornkekse
  • etwas Vanillezucker
  • etwas Rapsöl

Die Zubereitung dauert weniger als fünf Minuten:

  1. Die Orange schälen, in Spalten zerteilen und die Kerne entfernen (sollten welche vorhanden sein).
  2. Jetzt die Vollkornkekse sowie die Orange zusammen mit dem Rapsöl mithilfe eines Mixers fein pürieren.
  3. Für die Süße kann etwas Vanillezucker verwendet werden. Dieser ist allerdings überflüssig, sollten die Orangen schon relativ süß sein.

Polenta-Orangen-Brei

Gefunden haben wir das leckere Rezept auf eatsmarter.de – und es ist vor allem als Abendbrei für Babys zu empfehlen.

Was du dafür benötigst:

  • 200 ml Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett
  • eine halbe Orange
  • einen Esslöffel Polenta
  • eine halbe Banane

So wird der Brei gemacht:

  1. Die Milch in einem geeigneten Topf erwärmen.
  2. Nun die Polenta langsam mit einem Schneebesen einrühren.
  3. Alles kurz aufkochen und anschließend bei niedriger Hitze für etwa fünf Minuten (unter ständigem Rühren) quellen lassen.
  4. Jetzt die Banane schälen, in kleine Stücke schneiden und mit einer Gabel zerdrücken.
  5. Die Orangenhälfte auspressen.
  6. Den Orangensaft sowie die gemuste Banane in die Polenta einrühren. Fertig!

Süßkartoffelbrei mit Orange

Schnell zubereitet und gesund ist auch das Brei-Rezept von gutekueche.at mit Orange und Süßkartoffel!

Benötigte Zutaten für den Brei:

  • eine Süßkartoffel
  • 450 g Erbsen
  • eine Orange
  • etwas Rapsöl

So einfach geht’s:

  1. Im ersten Schritt die Süßkartoffel waschen und mit etwas Wasser in einem Topf für etwa 40 Minuten kochen.
  2. In einem weiteren Topf mit Wasser die Erbsen ebenfalls zum Kochen bringen.
  3. Sobald die Süßkartoffel gar ist, diese pellen, in kleine Stücke schneiden und zu den Erbsen geben.
  4. Jetzt noch das Rapsöl unterrühren und alles mit einem Kartoffelstampfer musen.
  5. Den Brei abschließend mit dem Saft einer Orange abschmecken.

Frische Früchte sind gesund, doch gilt das auch für Babys und Kleinkinder? Hier bekommst du noch mehr Tipps:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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