Beikostplan zum Download: Beikost einführen leicht gemacht

Wann darf man frühestens mit Beikost anfangen? Mit welcher Mahlzeit sollte man beginnen? Darf mein Kind auch Fleisch essen? Fragen über Fragen, Beikost scheint wirklich eine Wissenschaft für sich. Klar, man kann dazu Bücher studieren, sich mit Freunden austauschen und Rezepte besorgen. Oder viel einfacher: unseren Beikostplan als Vorlage nehmen.

Ab wann sollte ich die Beikost einführen?

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

In den ersten Wochen und Monaten ist Muttermilch (oder alternativ Pre-Milch) das Beste für dein Baby. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem es Zeit wird für den ersten Brei. Frühestens nach dem vollendeten vierten Lebensmonat deines Kindes kannst du mit den ersten Beikost-Versuchen starten. Dabei solltest du dein Kind ganz genau beobachten.

Bemerkst du Beikost-Reifezeichen? Zeigt es Interesse am Brei? Wie reagiert es auf den ersten Brei? Wenn es ihn zum Beispiel immer wieder aus dem Mund schiebt, macht es Sinn, einfach noch etwas zu warten, und dann einen zweiten Versuch zu starten. Das Gleiche gilt, falls dein Schatz nach dem Essen Bauchweh bekommt.

HA-Milch und glutenfreies Getreide?

Manche Experten empfehlen, das Baby die ersten 4 Monate nur mit HA-Milch zu füttern, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien vorzubeugen. HA heißt hypo-allergen und meint, dass das Milchpulver nur kleinere und damit leichter verdauliche Milch-Proteine enthält.

Aus dem gleichen Grund empfehlen sie, die ersten 6 Monate nur glutenfreie Getreide einzusetzen (Hirse, Reis, Mais). Diesen fehlt das sog. Kleber-Eiweiß, das Brot und andere Backwaren so gut zusammenhält (Weizen, Hafer). Die Argumentation: Erst in dem Alter ist der Darm des Kindes soweit, „normales“ Brot und „normale“ Milch zu verarbeiten.

Da es dazu jedoch widersprüchliche Meinungen gibt, halten wir uns in dem Beikostplan zwar daran, geben euch aber Alternativen.

Für die Einführung der Beikost ist es übrigens egal, ob du dein Kind bisher gestillt oder ihm die Flasche gegeben hast. Wichtig ist, dass es mindestens (!) vier Monate alt ist.

Beikostplan für die ersten Monate – so geht’s

1. Mittagsbrei einführen: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (alternativ Fisch oder Getreide)

1. Woche: Püriertes Gemüse, am besten nur Karotte. Alternativen, weil gut verträglich: Zucchini, Pastinake, Brokkoli und Kürbis.
2. Woche: eine Gemüsesorte (wie oben) plus Kartoffel
3. + 4. Woche: Gemüse + Kartoffel + Fleisch – 1 bis 2x pro Woche Fleisch durch fettreichen Seefisch ersetzen. Wenn du kein Fleisch geben möchtest, kannst du es durch Hafer oder Hirse ersetzen.

Wichtig: Entweder Gläschen kaufen oder alles sämig pürieren. Manche Babys mögen selbst Mini-Stückchen im Essen nicht. Den Kindern nichts Anderes geben.

Menge pro Portion: 90 – 100 g Gemüse, 40 – 60 g Kartoffeln, 20 – 30 g Fleisch/Fisch (im Gläschen bereits im Verhältnis gemischt) oder alternativ 10 g Hirse bzw. Hafer, 15 – 20 g Obstsaft (bei Getreide 30 – 45 g Orangensaft)

Extra-Tipp: 
Bei allen Mahlzeiten 1 EL Rapsöl zugeben (8-10 g). Die gesunden ungesättigten Fettsäuren lösen die fettlöslichen Vitamine im Essen. Außerdem sind sie wichtig für die kindliche Gehirnentwicklung. Bei Gläschen solltest du 1 TL Rapsöl zusätzlich ergänzen.

2. Abendbrei einführen: Milch-Getreide-Brei

1. – 4. Woche: Reis- oder Hirseflocken am besten in Vollkorn-Qualität, mit Milch (anfangs HA- oder Muttermilch, später auf Vollmilch umstellen) + Obst oder Gemüse + Rapsöl oder Mandelmus. Ab dem 7. Lebensmonat des Kindes kannst du auch Weizen und Hafer geben.

Menge pro Portion: 200 ml Milch, 20 g Getreideflocken, 20 g Obstpüree oder Obstsaft

Achtung: Wenn du fertigen Milch-Getreide-Brei im Gläschen oder als Pulver zum Anrühren kaufst, solltest du unbedingt auf versteckten Zucker achten.

3. Nachmittagsbrei einführen: Getreide-Obst-Brei

1. – 4. Woche: Getreideflocken (ab 7. Monat glutenhaltig Dinkel, Hafer) + Wasser + Obst

Menge pro Portion: 20 g Getreideflocken, 100 ml Wasser, 100g Obst, 1 TL Rapsöl (auch bei fertigen Gläschen zugeben)

Gut zu wissen: Reisflocken sind (neben Mais- und Hirseflocken) glutenfrei. Gluten ist das sog. „Kleber-Eiweiß“, das z.B. Brot und andere Backwaren zusammenhält. Es ist u.a. enthalten in Weizen und Hafer. Ist dein Kind bei Einführung mindestens zehn Monate alt, kannst du auch diese statt der Reisflocken verwenden.

Extra-Tipp: Wenn drei Mahlzeiten als Brei gegeben werden, entsteht normalerweise extra Durst. Dann gerne stilles Wasser oder Kinder-Früchtetee geben.

Übrigens: Die Mahlzeiten sollten dein Kind tagsüber rund vier Stunden satt halten. Nicht selten essen gestillte Babys anfangs deutlich kleinere Mengen und sind dementsprechend nicht so lange statt. Je nach Breimenge und Hunger kannst du nach Bedarf noch stillen oder Säuglingsmilch geben.  Zusätzlich ist auch ein zuckerfreier Reis-Snack (z. B. Reiswaffel) möglich.

Und was ist mit dem Frühstück?

Im ersten Lebensjahr deine Babys wird als morgendliche Mahlzeit Muttermilch oder Säuglingsmilch empfohlen. Danach könnt ihr mit dem Übergang zum Familienfrühstück starten, zum Beispiel in Form von Brothäppchen oder Müsli.

Noch ein Tipp zum Beikostplan: entspannt bleiben!

Nach rund 16 Wochen sollte sich dein Baby im Normalfall ans Essen gewöhnt haben, ein paar Wochen mehr oder weniger sind aber absolut ok. Du weißt: Am wichtigsten ist, dass ihr euch dabei entspannt…denn jedes Kind is(s)t anders!

Beikostplan als PDF zum Downloaden & Ausdrucken

Unser Beikostplan hilft dir durch die ersten Wochen der Beikost-Einführung. Damit du ihn immer bei dir hast und schnell einen Blick darauf werfen kannst, haben wir dir alle wichtigen Infos noch einmal in einem übersichtlichen PDF zusammengefasst. Du kannst es dir ganz einfach downloaden, dann hast du den Plan auf deinem Handy immer dabei. Oder du druckst ihn dir aus und hängst ihn zum Beispiel an den Kühlschrank:

Echte Mamas Beikostplan als PDF zum Download

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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