Abstillen mit Pumpe: So vermeidest du einen Milchstau

Wenn du dein Baby stillst, wird er früher oder später kommen: Der Tag, an dem du über das Abstillen nachdenkst. Für die Entwöhnung von der Brust gibt es verschiedene Möglichkeiten, die du teilweise auch versuchen kannst, wenn du dein Kind nicht direkt stillst, sondern Muttermilch abpumpst. Wie genau das Abstillen mit der Pumpe funktioniert, erklären wir dir jetzt!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Beim Abstillen mit der Pumpe solltest du  Pumphäufigkeit, –dauer und -menge schrittweise reduzieren.
  • Denn: Wenn du von heute auf morgen mit dem Abpumpen aufhörst, kann das einen Milchstau verursachen.
  • Generell sollte nicht mehr Milch abgepumpt werden, als überhaupt noch notwendig ist.
  • Durch die zusätzliche Verwendung von Globuli, Tee oder bewährten Hausmitteln lässt sich die Milchbildung hemmen.
  • Bis dein Baby komplett abgestillt ist. kann es mehrere Wochen oder auch Monate dauern.

2. Was ist eigentlich Pumpstillen?

Als Pumpstillen wird es bezeichnet, wenn du dein Baby mit abgepumpter Muttermilch fütterst, anstatt es direkt an deiner Brust trinken zu lassen. Diese Methode kommt häufig zum Einsatz, wenn das Kind zu schwach zum Saugen ist, eine Trinkschwäche hat oder die Brust komplett verweigert. Auch bei wunden Brustwarzen kann es helfen, die Milch so lange abzupumpen, bis sie sich erholt habe.

Muss die Mutter vorübergehend Medikamente nehmen, wird die Milchproduktion durch das Abpumpen in Gang gehalten. Und auch, wenn du zum Beispiel mal einen Abend unterwegs bist, kannst du vorher Muttermilch abpumpen, mit der dein*e Partner*in das Baby füttern kann.

3. Anleitung: Wie kann ich mit der Pumpe abstillen?

Fütterst du dein Baby mit abgepumpter Muttermilch und möchtest abstillen, ist das das trotz Verwendung einer Pumpe möglich. In vielen Fällen macht es das sogar einfacher, weil du dich nicht nach den Trinkgewohnheiten deines Babys richten musst. Das heißt, du kannst entweder die Zeitabstände zwischen den einzelnen Pumpsessions langsam vergrößern, die Dauer des Abpumpens Schritt für Schritt verringern oder die Menge der abgepumpten Milch nach und nach reduzieren.

Wichtig ist, dass du sehr langsam und behutsam vorgehst und nicht von jetzt auf sofort einen kompletten Pumpzyklus ausfallen lässt. Denn das kann schnell zu einem schmerzhaften Milchstau führen.

Handpumpe oder elektrische Pumpe – was ist zum Abstillen besser?

Das kommt darauf an. Wenn du relativ häufig viel Muttermilch benötigst, geht es mit einer elektrischen Pumpe deutlich schneller. Ist die Milchmenge schon relativ gering, und du brauchst nur noch wenig Muttermilch, reicht auch eine Handpumpe aus.

Ist trotz Pumpe auch ein natürliches Abstillen möglich?

Ja. Denn beim natürlichen Abstillen bestimmt nicht die Mutter das Ende der Stillbeziehung, sondern der Nachwuchs. Ob du dein Kind zum Füttern nun an die Brust legst oder Muttermilch abpumpst und es deinem Baby mit der Flasche gibst, spielt dabei keine Rolle Wichtig ist nur, dass du dein Baby den passenden Zeitpunkt für das Abstillen vorgeben lässt.

Alles, was du über natürliches Abstillen wissen musst, kannst du hier nachlesen ➤ Natürliches Abstillen ohne Milchstau – so klappt’s!

Tipp: Auch beim natürlichen Abstillen kann eine Pumpe helfen

Wenn dein Baby plötzlich die Brust verweigert und sich quasi selbst abstillt, kann es sein, dass dein Körper mit der Veränderung nicht sofort zurecht kommt. Denn er braucht seine Zeit, um die Milchproduktion zu reduzieren. Wenn deine Brüste schmerzen, weil sie zu viel Milch enthalten, kannst versuchen, sie mit der Hand auszustreichen. Geht es dir dabei wie mir, und es funktioniert nicht, ist mein persönlicher Tipp, vorsichtig die Pumpe zu benutzen. Ich habe dann langsam genau so viel Milch abgepumpt, bis der unangenehme Druck weg war. Aber Achtung: Wenn Du es mit der Pumpe übertreibst, kurbelst du damit den Milchfluss an!

4. Wann kann ich anfangen, mit der Pumpe abzustillen?

Grundsätzlich empfiehlt die WHO, Babys mindestens sechs Monate lang voll zu stillen, und es auch nach der Einführung der Beikost bis zum Ende des zweiten Lebensjahres (oder Lnger) beizubehalten. Das gilt natürlich auch, wenn du dein Kind mit angepumpter Muttermilch fütterst. Im besten Fall solltest du also frühestens nach sechs Monaten mit dem Abstillen anfangen. Falls du dich schon früher dazu entscheidest oder es aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich ist, zu stillen, ist das grundsätzlich natürlich aber auch möglich.

5. Wie oft sollte ich beim Abstillen abpumpen?

Das hängt ganz davon ab, wie oft du bisher abgepumpt hat, und wie häufig bzw. wie viel dein Baby trinkt. Wenn du mit dem Abstillen startest, solltest du nicht direkt eine Abpumpzeit weglassen, sondern am besten die Abstände nach und nach langsam vergrößern. Alternativ kann du auch weniger Milch abpumpen, nämlich genau so lange, bis deine Brust weich ist. Wenn du von heute auf morgen deutlich weniger bzw. seltener abpumpst, kann das zu einem scherzhaften Milchstau führen.

6. Wie lange muss ich abpumpen, um abzustillen?

Durch das schrittweise Reduzieren des Pumpens oder der Milchmenge funktioniert das Abstillen mit der Pumpe nicht von heute auf morgen. Das ist auch gut so. Denn ein langsames Abstillen gilt als schonend für die Brust und verringert das Risiko für die Entstehung von Milchstau, Brustentzündung und/oder Brustabszessen. Wie lange das Abstillen mit der Pumpe dauert, ist von Mama zu Mama unterschiedlich und lässt sich nicht pauschal beantworten. Bei den meisten Müttern dauert der Vorgang mehrere Wochen bis mehrere Monate.

Kann ich mit der Pumpe auch schnell abstillen?

Grundsätzlich empfehlen wir dir, das Abstillen langsam anzugehen und dir und deinem Baby Zeit zu lassen. Dein Körper kann die langsame Umstellung besser verarbeiten, sich auf die verringerte Milchproduktion einstellen, und das Risiko eines Milchstaus oder einer Brustentzündung sind deutlich niedriger. Wenn du trotzdem schneller abstillen möchtest, oder es vielleicht sogar notwendig ist, kannst du den Vorgang mit natürlichen Mitteln wie Tee oder Globuli unterstützen. In medizinisch notwendigen Fällen gibt es auch Medikamente, die die Milchproduktion hemmen.

Ob natürlich oder medikamentös: Am besten sprichst du vorher einmal mit deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin!

7. Mit diesen Tipps vermeidest du beim Abstillen mit der Pumpe einen Milchstau

Vor allem in den ersten zwölf Wochen nach der Geburt kann es häufiger vorkommen, dass stillende Mütter einen Milchstau bekommen – und auch während des Abstillens kann dieser auftreten. Nämlich dann, wenn du beispielsweise mehr Milch produzierst, als dein Baby zu diesem Zeitpunkt benötigt.

Ein Milchstau beim Abstillen ist generell nicht ungewöhnlich, lässt sich in der Regel aber vermeiden, indem du zum Beispiel die Abstände zwischen den einzelnen Pumpmahlzeiten nicht zu schnell erhöhst. Lass dir damit Zeit und reduziere die Pumpdauer Schritt für Schritt. Wenn du bisher immer 20 Minuten lang abgepumpt hast, dann verringere die Dauer als Nächstes auf 15 Minuten, dann auf 10 Minuten usw. Gleichzeitig kannst du probieren, den Abstand zwischen zwei Pumpsitzungen ebenfalls schrittweise zu verlängern.

Was hat dir bei einem Milchstau am besten geholfen? Verrate uns deine Tipps gerne in den Kommentaren. Wir freuen uns!
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8. Abstillen mit der Pumpe klappt bei mir nicht – was jetzt?

Gibt es Probleme beim Abstillen mit der Pumpe, zum Beispiek weil weiterhin unangenehme Verhärtungen in der Brust auftreten, die häufig durch (zu viel) angestaute Muttermilch verursacht werden? Dann achte darauf, dass du wirklich nur abpumpst, wenn du ein Druckgefühl verspürst. Außerdem solltest du nur so viel Milch abpumpen, bis der Druck nachgelassen hat und nicht darüber hinaus pumpen. Dadurch soll die Muttermilch automatisch weniger werden. Teilweise kann es sogar ausreichen, wenn du deine Brust bei einem Spannungsgefühl sanft mit der Hand ausstreichst.

Um die Milchbildung zu reduzieren, kannst du das Abstillen zusätzlich mit Tee wie Salbeitee oder Pfefferminztee unterstützen, die die Milchbildung hemmen.

9. Wie kann ich ohne Pumpe abstillen?

Mehr Infos zum Thema Stillen und Babyernährung findest du übrigens HIER »

Du bist auf die Tipps von anderen Mamas aus unserer Community gespannt, die ihr Baby ebenfalls mit der Pumpe abgestillt haben? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“ und tausche dich mit ihnen aus!

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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