Darf ich Zwiebeln in der Stillzeit essen?

Immer wieder lesen wir, dass Zwiebeln beim Stillen besser nicht gegessen werden sollten. Teilweise wird sogar regelrecht vor dem Verzehr und möglichen Nebenwirkungen gewarnt. Zu Recht? Wir verraten dir, ob Zwiebeln in der Stillzeit wirklich so schlecht sind wie ihr Ruf und geben Tipps, worauf du grundsätzlich achten solltest!

1. Das Wichtigste zu Zwiebeln in der Stillzeit

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Grundsätzlich darfst du Zwiebeln auch in der Stillzeit essen.
  • Oft werden rohe Zwiebeln meisten etwas weniger gut vertragen als gedünstete Zwiebeln.
  • Am besten nimmst du Zwiebeln während der Stillzeit generell nur in kleinen Mengen zu dir.
  • Außerdem solltest du darauf achten, wie dein Baby nach dem Stillen reagiert.
  • Bemerkst du beispielsweise Blähungen oder Bauchschmerzen bei deinem Baby, empfehlen wir dir, erst einmal auf Zwiebeln in der Stillzeit zu verzichten.

2. Zwiebeln in der Stillzeit – ja oder nein?

Während der Stillzeit solltest du Zwiebeln nicht in zu großen Mengen essen, aber komplett verzichten musst du nicht. Sowohl rote als auch herkömmliche Zwiebeln sind erlaubt. Dass du Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte und bestimmte Obst- und Gemüsesorten als stillende Mama meiden solltest, gilt als längst überholt.

Darf ich rohe Zwiebeln beim Stillen essen?

Tatsächlich sind auch rohe Zwiebeln für stillende Mütter erlaubt. Allerdings werden diese oft schlechter vertragen, sodass Magen-Darm-Beschwerden die Folge sein können.

Sind gekochte Zwiebeln in der Stillzeit erlaubt?

Ja. Gekochte Zwiebeln gelten sogar als vergleichsweise gut verträglich und stellen in der Stillzeit kein Problem dar.

Kann ich gegarte Zwiebeln beim Stillen zu mir nehmen?

Gegarte Zwiebeln werden von Stillenden im Normalfall ebenfalls gut vertragen und sind in Maßen unbedenklich.

Sind gebratene Zwiebeln für stillende Mütter unbedenklich?

Isst du am liebsten gebratene Zwiebeln, kannst du das auch in der Stillzeit weiterhin tun. Um Beschwerden zu vermeiden, empfehlen wir dir, die Menge gering zu halten.

Wie sieht es mit Zwiebeln und Knoblauch in der Stillzeit aus?

Die Kombination aus Zwiebeln sowie Knoblauch ist sehr beliebt und darf auch von Stillenden gegessen werden. Bedenke aber, dass sich der Geschmack von Knoblauch (durch das Stoffwechselprodukt Allylmethylsulfid (kurz: AMS) auf die Muttermilch überträgt und dein Baby die Nahrungsaufnahme möglicherweise verweigert.

3. Wie lange sollte ich nicht stillen, wenn ich Zwiebeln gegessen habe?

Während du nach dem Genuss von Alkohol in der Stillzeit rund zwei Stunden mit dem nächsten Anlegen deines Babys warten solltest, gilt diese „Regelung“ nicht, nachdem du Zwiebeln gegessen hast. Du kannst dein Baby also wie gewohnt mit Muttermilch versorgen – auch wenn du vorab Zwiebeln zu dir genommen hast.

4. Lösen Zwiebeln in der Stillzeit Blähungen aus?

Wenn du zu große Mengen Zwiebeln isst oder empfindlich darauf reagierst, können Magen-Darm-Probleme die Folge sein – nicht nur in der Stillzeit. In Einzelfällen können Zwiebeln genau wie andere blähende Lebensmittel insbesondere Blähungen auslösen.

Es ist jedoch ein Mythos, dass die blähenden Inhaltsstoffe von Zwiebeln, Hülsenfrüchten & Co. in die Muttermilch übergehen, über das Stillen zu deinem Baby gelangen und dadurch Blähungen verursachen.

Dass einige Babys unter Verdauungsbeschwerden leiden, liegt größtenteils an der frühkindlichen Unreife des Darms und eben nicht an der blähenden Wirkung bestimmter Nahrungsmittel.

Mehr über blähende Lebensmittel beim Stillen gibt es hier ➤ Blähende Lebensmittel beim Stillen? Infos & praktische Liste

Können Zwiebeln für stillende Mutter noch andere Nebenwirkungen haben?

Isst du eine große Menge an Zwiebeln, wirst du vermutlich einen unangenehmen Nachgeschmack im Mund bemerken. Tatsächlich kann sich auch der Geruch der Haut durch den Verzehr von Zwiebeln verändern.

5. Ich stille und habe Zwiebeln gegessen – was jetzt?

Wenn du dein Baby stillst und Zwiebeln gegessen hast, musst du dir im Normalfall erst einmal keine Sorgen machen. Der Verzehr von Zwiebeln während der Stillzeit ist nicht verboten und keinesfalls schädlich für dein Baby.

Dennoch solltest du deinen Schatz im Auge behalten und auf mögliche Reaktionen achten. Hin und wieder können gestillte Kinder mit Blähungen, Bauchschmerzen oder auch Durchfall auf den Genuss von Zwiebeln (eingenommen durch die Mutter) reagieren. Ist das der Fall, streiche Zwiebeln vorerst von deinem Speiseplan.

Zeigt dein Würmchen allerdings kein Unwohlsein, sind Zwiebeln beim Stillen generell unproblematisch.

6. Rezept für die Stillzeit: Schnelle Zwiebelsuppe

Das französische Originalrezept von einfachkochen.de ist wirklich einfach umzusetzen und das Ergebnis schmeckt unglaublich lecker. Probiere es gerne aus! Wir wünschen dir viel Spaß und guten Hunger.

Diese Zutaten benötigst du für vier Portionen:

  • 750 g Zwiebeln
  • 1 Knoblauchzehe
  • 70 g Butter
  • 20 g Weizenmehl
  • 150 ml Weißwein (trocken)
  • 1 l Gemüsebrühe
  • 1 Lorbeerblatt 
  • 3 Stiele Thymian 
  • 100 g Gruyère
  • 8 Scheiben Baguette
  • etwas Salz und Pfeffer
  • 1 EL Weißweinessig

So wird die Zwiebelsuppe gemacht:

  1. Bevor es ans Kochen geht, schälst du die Zwiebeln und den Knoblauch. Die Zwiebeln anschließend halbieren und in feine Streifen schneiden. Den Knoblauch möglichst fein hacken.
  2. Jetzt zerlässt du die Butter in einem ausreichend großen Topf und schwitzt die Zwiebeln für ca. acht bis zehn Minuten darin an.
  3. Als Nächstes gibst du den Knoblauch dazu, bestäubst alles mit etwas Mehl und lässt es für eine weitere Minute anschwitzen.
  4. Danach mit Weißwein ablöschen, umrühren und für eine Minute einkochen.
  5. Anschließend die Gemüsebrühe dazugeben und unter Rühren aufkochen.
  6. Zusammen mit dem Lorbeerblatt sowie dem Thymian alles für rund 20 Minuten sanft köcheln lassen.
  7. In der Zwischenzeit reibst du den Käse. Wenn du magst, kannst du außerdem die Baguettescheiben mit etwas Butter bestreichen.
  8. Jetzt entfernst du sowohl das Lorbeerblatt als auch den Thymian aus der Suppe und schmeckst diese mit Salz, Pfeffer sowie Essig ab.
  9. Zum Schluss das Baguette auf die Suppe legen, mit dem Käse bestreuen und bei 220 °C (Ober-/ Unterhitze) in den Backofen geben, bis alles goldbraun gebacken ist. Fertig!
Bei welchem Gericht dürfen für dich auch beim Stillen keine Zwiebeln fehlen? Schreib uns deinen Tipp gerne in die Kommentare! Wir freuen uns.
0
Schreib uns dein liebstes Rezept:x

7. Gibt es in der Stillzeit verbotene Lebensmittel?

Ja, zwar darfst du im Vergleich zur Schwangerschaft fast alles wieder essen, solltest aber laut aktueller Empfehlungen zum Beispiel auch Fencheltee in der Stillzeit verzichten. Dazu kommen einige Lebensmittel, die nur am besten nur in kleinen Mengen zu dir nehmen solltest:

Eine praktische Liste zur Übersicht haben wir ebenfalls für dich ➤ Speiseplan für die Stillzeit

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Weitere Tipps, hilfreiche Informationen und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung findest du HIER »

Du möchtest dich zum Thema „Ernährung in der Stillzeit“ zusätzlich mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen? Dann komm dazu gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen