Darf ich Süßigkeiten in der Stillzeit essen?

Beim Stillen ernährst du nicht nur dich, sondern über die Muttermilch auch dein Baby. Es ist also keine Überraschung, dass du während dieser Zeit am besten zu besonders gesunden Lebensmitteln greifen solltest, die eine ausgewogene Ernährung sicherstellen. Aber bedeutet es, dass du zwangsläufig auf Süßigkeiten in der Stillzeit verzichten musst? Nein – und wir klären dich darüber auf!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Natürlich sind Süßigkeiten nicht gesund, während der Stillzeit aber auch nicht grundsätzlich verboten.
  • In Maßen kannst du beim Stillen Süßigkeiten essen. Kleine Sünden sind erlaubt 😉
  • Lebensmittel, die viel Zucker enthalten, können Karies verursachen, Magen-Darm-Beschwerden begünstigen oder Kopfschmerzen sowie Hautprobleme auslösen.
  • Eine Schwächung des Immunsystems kann ebenfalls Folge eines zu hohen Zuckerkonsums sein.
  • Viele Frauen haben während der Stillzeit häufiger Heißhunger auf Süßigkeiten.

2. Sind Süßigkeiten in der Stillzeit erlaubt?

Gute Nachrichten für alle Naschkatzen: Süßigkeiten sind in der Stillzeit kein absolutes No-Go, und du darfst die Leckereien genießen – aber bitte in Maßen.

Aufgrund des hohen Zucker- und Kaloriengehalts sollten Süßigkeiten, ob während der Stillzeit oder nicht, generell nicht die Basis für deine Ernährung, sondern eher eine Ausnahme auf deinem Speiseplan sein.

Ernährst du dich beim Stillen gesund und ausgewogen, spricht aber nichts gegen ein paar Süßigkeiten, die du dir ab und zu mal gönnst.

Tipp: Wenn du gerne naschst, dann versuche an anderer Stelle den Zucker einzusparen – zum Beispiel, indem du auf zuckerhaltige Getränke wie Eistee oder Cola in der Stillzeit verzichtest. Greife stattdessen lieber zu Wasser, das du mit frischen Früchten pimpst, oder ungesüßten Tee.

Geht Zucker in die Muttermilch über?

Nein. Da Muttermilch aus dem Blut gebildet wird, geht der Zucker nicht direkt in die Muttermilch über, wenn du Süßigkeiten isst. Um diesen Punkt musst du dir also keine Sorgen machen – so lange du es mit dem Naschen nicht übertreibst. Denn wenn du zu viel Süßes isst, wirkt sich das negativ auf deinen Blutzuckerspiegel und deine Gesundheit aus. Und das wiederum kann auch die Zusammensetzung der Muttermilch negativ beeinflussen.

3. Sind Süßigkeiten für stillende Mütter wirklich so ungesund?

Leider ja. Tatsächlich kann ein zu hoher Zuckerkonsum negative Folgen für die Gesundheit haben. Der regelmäßige Verzehr von Süßigkeiten in der Stillzeit macht sich in der Regel nicht nur irgendwann auf der Waage bemerkbar, sondern kann auch gesundheitliche Auswirkungen haben:

  • Entstehung von Karies
  • allgemeine Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Verstopfungen
  • Verschlechterung des Hautbildes
  • starke Kopfschmerzen bis hin zu Migräne
  • Schwächung des Immunsystems

Zusätzlich kann zu viel Zucker den Blutzuckerspiegel in die Höhe schießen lassen und zu einer inneren Unruhe oder auch Antriebslosigkeit führen.

Sorgen Süßigkeiten in der Stillzeit für Blähungen?

Dass Süßigkeiten beim Stillen wirklich Blähungen verursachen, lässt sich nicht komplett ausschließen, ist aber eher die Seltenheit. Mögliche Nebenwirkungen, die wir bereits erwähnt haben, treten überwiegend auf, wenn du regelmäßig Zucker in hoher Dosis zu dir nimmst. Also jeden Abend eine Tafel Schokolade in der Stillzeit zu essen, ist nicht zu empfehlen.

Blähungen bei gestillten Babys entstehen häufig im Zusammenhang mit dem Verzehr von raffiniertem Zucker in Verbindung mit Vollkornprodukten. Mehr darüber kannst du hier nachlesen ➤ Blähende Lebensmittel beim Stillen? Infos & praktische Liste

4. Zu viel Süßigkeiten in der Stillzeit – was jetzt?

Manchmal muss es einfach die ganze Schoki sein. Total verständlich, und solange es nicht zur Gewohnheit wird, und du es nicht regelmäßig mit dem Genuss von Süßigkeiten übertreibst, musst du dir auch keine großartigen Sorgen machen.

Achte darauf, dass du dich während der Stillzeit idealerweise gesund und ausgewogen ernährst. Dann ist es auch kein Drama, wenn es an einem Tag dann doch einfach mal mehr Süßes als sonst ist.

5. Heißhunger: Gibt es eine Süßigkeiten-Sucht in der Stillzeit?

Jein. Eine Sucht nach Süßigkeiten gibt es während der Stillzeit in diesem Sinne nicht. Es kommt aber gar nicht so selten vor, dass stillende Mütter ein gesteigertes Verlangen nach zuckrigen Lebensmitteln oder auch Produkten mit einem hohen Fettgehalt haben. Das liegt daran, dass sich die Gehirnaktivität durch das Stillen des Babys verändert, wodurch vor allem Süßigkeiten und fetthaltige Nahrungsmittel im Körper der Mutter eine chemische Reaktion auslösen, die wiederum den Heißhunger triggert.

6. Rezept: Schokolade für die Stillzeit ohne Zucker

Das Rezept von habe-ich-selbstgemacht.de kommt ganz ohne zusätzlichen Zucker aus und ist außerdem  eine leckere Geschenkidee. Viel Spaß beim Nachmachen, Verschenken – und guten Appetit!

Du brauchst dafür:

  • 100 g Kakaobutter
  • 50 g Nussmus
  • 40 g Kakaopulver
  • 50 g Datteln
  • 50 g getrocknete Früchte

Und so geht’s:

  1. Erhitze die Kakaobutter auf niedriger Stufe auf dem Herd in einem Wasserbad.
  2. Sobald die Kakaobutter geschmolzen ist, nimmst du sie vom Kochfeld.
  3. In einem Mixer pürierst du die Datteln zu einem möglichst feinen Mus.
  4. Anschließend gibst du das Dattelmus zusammen mit dem Nussmus, dem Kakaopulver sowie der Kakaobutter in eine Schüssel und vermengst diese mit einem Schneebesen.
  5. Jetzt füllst du alles in eine Silikonform und verzierst die DIY-Schokolade mit den getrockneten Früchten.
  6. Stelle die Schokolade für rund 30 Minuten in den Kühlschrank. Fertig!
Kennst du ein Rezept für „gesunde“ Süßigkeiten in der Stillzeit? Schreib uns deinen Tipp gerne in die Kommentare! Wir sind total gespannt auf deine Idee(n).
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7. Wie sieht die ideale Ernährung in der Stillzeit aus?

Als stillende Mama solltest du dich natürlich gesund und vor allem ausgewogen ernähren – schau mal hier:

Und hier findest du weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Du möchtest dich zum Thema „Ernährung in der Stillzeit“ auch gerne mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen? Dann komm dazu in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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