Was tun bei Senkwehen? Daran erkennst du sie!

Ziehen im Unterleib, harter Bauch? Nichts wirft so viele Fragezeichen auf, wie die ersten Anzeichen von Wehen. Dabei gibt viele Arten von Kontraktionen, die schon früh in der Schwangerschaft auftauchen können. Wir verraten dir, woran du Senkwehen erkennst, wie sie sich anfühlen, was jetzt passiert, was hilft, wie du sie von Geburtswehen unterscheidest und ab wann du ins Krankenhaus fahren solltest. „Was tun bei Senkwehen“? Hier findest du unsere Erfahrungen und Wissen von Hebammen!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Keine Sorge, solltest du Senkwehen verspüren, musst du gar nichts tun.
  • Sie bewirken, dass dein Baby tief ins Becken rutscht.
  • Wie sie sich anfühlen? Viele Frauen bemerken sie nicht, einige erzählen, dass sie mit Regelschmerzen vergleichbar wären.
  • Was tun bei Senkwehen? Das hilft bei starken Schmerzen: Wärme, Entspannung, tief atmen – und ein bisschen genießen. Dein Baby kommt bald!
  • Senkwehen treten meist ab der 36. Schwangerschaftswoche (SSW) auf.
  • Sie können 30-60 Sekunden andauern, kommen unregelmäßig und öffnen nicht den Muttermund – der größte Unterschied zu „richtigen“ Wehen.
  • Ab wann ins Krankenhaus? Bei Blutungen, viel Schleim, Krämpfe regelmäßig kommen und (sehr) weh tun.

2. Was tun bei Senkwehen? Linderung bei starken Schmerzen!

Meist sind Senkwehen nicht übermäßig schmerzhaft, manchmal bleiben sie sogar komplett unbemerkt. Wenn du sie jedoch als sehr unangenehm empfindest – besonders nachts -, können diese natürlichen Methoden aus unserer Erfahrung helfen:

Die besten Hausmittel gegen Senkwehen

  • Entspannung: Versuche Stress zu reduzieren und deinen Körper so gut es geht zu schonen.
  • Sanfte Übungen: Entspannungsübungen oder ganz sanftes Schwangerschaftsyoga könnten dein Becken wohling dehnen.
  • Wärme: Bad, Wärmeflasche oder Kirschkernkissen helfen (Vorsicht: Nicht zu heiß!).
  • Atemtechniken: Schließe die Augen. Wenn die Wehe kommt, tief einatmen und ganz lang durch den Mund wieder ausatmen. Stelle dir vor, du kannst mit deinem Atem das Baby nach unten leiten!
  • Veränderung der Position: Manchen Frauen hilft es, sich von der Seite auf den Rücken zu drehen, oder gegen einen Tisch zu lehnen, um die Wehe besser veratmen zu können.

Homöopathie, Tee und Akupunktur

Nach Absprache mit deinem Arzt kannst du auch bestimmte Mittel einnehmen, um die Beschwerden zu lindern. Dazu zählen zum Beispiel das pflanzliche, homöopathische Bryophyllum oder Magnesiumpräparate.

Sei vorsichtig mit Himbeerblättertee – er lindert zwar Krämpfe, kann aber den Muttermund lockern und sollte daher möglichst erst zur Geburtsvorbereitung genutzt werden, also ab ca. der 38. SSW. Bei netdoktor.de liest du mehr zum Thema.

Auch Massagen und Akupunktur können helfen, besonders wenn es schon in Richtung Wehen fördern geht. Besprich dich aber auch hier immer mit deiner Hebamme!

Videos mit Übungen, die bei Senkwehen helfen können

Yoga

Yoga tut gut, allerdings nur wenn du auf deine Grenzen achtest! Mach das, was dir hilft, dich zu entspannen und dein Becken zu dehnen. Alles andere lässt du sein!

Progressive Muskelentspannung oder Körperreise

Atemtechniken und Entspannungsübungen können dir nicht nur während der Geburt helfen, sondern auch schon vorab:

Was tun bei Senkwehen? Mama Sina berichtet von ihren Erfahrungen

Ehrlich gesagt habe ich mich über die Senkwehen gefreut, endlich tat sich etwas. Ich blieb stehen, atmete tief und übte damit schon einmal, Wehen zu veratmen. Das gab mir das Gefühl, gut vorbereitet zu sein – und half wirklich gegen die teilweise recht starken Schmerzen.

Ein paar Sekunden später war alles vorbei. Mal hier eine Wehe, mal da, dann tagelang Ruhe. Richtig gelitten habe ich unter den Senkwehen also nicht.

Wenn ich eh schon auf dem Sofa lag, habe ich mich in die Decke gekuschelt, eine warme Hand auf meinen Bauch gelegt und geatmet – und gespannt gewartet, ob das vielleicht schon echte Wehen werden.

Nein, dem war nicht so. Mein Baby kam einen Tag nach Geburtstermin, die Senkwehen fingen schon 2-3 Woche früher an. Mindestens.

3. Wie fühlen sich Senkwehen an, wo sind sie zu spüren? Erfahrungen von Mamas

Viele Frauen fragen sich: „Spürt man die Senkwehen?“. Und: „Sind diese schmerzhaft?“ Leider gibt es darauf keine pauschale Antwort. Manche Frauen merken sie sehr stark, andere hingegen kaum.

Viele Frauen berichten aber, dass sie sich ähnlich anfühlen wie Übungswehen, nur etwas intensiver, und an Regelschmerzen erinnern.

So war es auch bei Sina:

„Ich hatte immer wieder einen harten Bauch in der Schwangerschaft, doch irgendwann zog es so kräftig, dass ich dabei stehenbleiben musste. Die Senkwehen fühlten sich wirklich wie starke Unterleibsschmerzen an, nur kürzer und unregelmäßig.

Anzeichen bzw. Symptome für Senkwehen

  • Unterleibsschmerzen: Ein Ziehen im Unterleib, ähnlich wie bei Menstruationsschmerzen. Diese können mehr oder weniger heftig sein und in den Rücken oder die Oberschenkel ausstrahlen.
  • Harter Bauch: Fühlt sich deine Kugel unangenehm hart an, wie bei Übungswehen, könnte es sich um eine Senkwehe handeln.
  • Aktivität der Bauchmuskeln: Viele Frauen spüren deutlich, wie sich die Muskeln im Bauchbereich anspannen und dann wieder lockern.
  • Plötzliche Atemprobleme: Manche Mamas haben Schwierigkeiten beim Atmen, als würde Druck auf die Brust ausgeübt werden.
  • Mögliche Übelkeit und plötzlicher Harndrang: Auch diese Symptome sind normal.

Wie bereits erwähnt, bemerken viele Frauen diese Vorgänge nicht. Es kann also durchaus passieren, dass sich diese auch bei dir nur schwach zeigen oder sich nicht von Übungswehen unterscheiden lassen.

Erfahrungen von Dounia im Video

Du bist unsicher, ob du bereits Senkwehen hattest?

Ob sich dein Babybauch bereits gesenkt hat, ist nicht immer sofort erkennbar. Bei manchen Frauen passiert das regelrecht über Nacht, bei anderen langsam über mehrere Tage.

Achte mal auf folgende Anzeichen:

  • Atmen fällt auf einmal wieder leichter, weil dein Kleines weiter unten sitzt – yeah!
  • Weniger Völlegefühl
  • Weniger Sodbrennen und Aufstoßen
  • Erhöhter Druck auf die Blase und dadurch häufigeres Wasserlassen.
  • Mehr Druck im Beckenbereich, was möglicherweise zu Symphysen- oder Ischiasschmerzen führt
  • Tiefer sitzender Bauch: unten runder, der Bereich zwischen Kugel und Brüsten ist flacher. Vielleicht passt eine Hand jetzt dazwischen?

4. Was sind Senkwehen – und was passiert da?

Die Senkwehen sind ein wichtiger Schritt zur Vorbereitung auf die Entbindung, leiten sie aber noch nicht ein. 

Tatsächlich ist deine Gebärmutter während der ganzen Babybauchzeit höchst aktiv. Denn das Organ behütet nicht nur dein Baby, sondern bereitet sich auch darauf, das Kleine auf die Welt zu bringen – und zwar von Anfang an.

Diese Aktivität und Entwicklung der Gebärmutter merkst du an Wehen, die deshalb nicht nur zum Geburtsbeginn auftreten, sondern manchmal schon relativ frühzeitig (Übungswehen).

Das passiert während der Senkwehen

  • Es kommt zu Kontraktionen der Gebärmutter.
  • Der Gebärmutterhals bewegt sich in Richtung Schambein.
  • Die Gebärmutter verändert ihre Form: Sie wird weiter und runder.
  • Das Baby ändert seine Position, legt das Köpfchen ins mütterliche Becken und drückt nun auf den Muttermund.
  • ABER: Der Muttermund bleibt geschlossen.

Wichtig zu wissen ist, dass diese Vorgänge durch Hormone – und nicht etwa durch die Lage des Babys – ausgelöst werden. Es spielt also keine Rolle, ob dein Kind eine Schädel-, Quer- oder Steißlage eingenommen hat. 

Hat sich der Uterus geweitet, gibt es im unteren Bereich mehr Platz, was das Baby dazu animiert, sein Köpfchen ins Becken zu legen. Das muss aber nicht sofort passieren. Manche Babys nehmen erst kurz vor knapp die richtige Lage ein.

Mehr dazu: Geburtsbericht – Natürliche Geburt in Steißlage

5. Ab wann treten Senkwehen auf?

Meist beginnen sie ca. in der 36. Schwangerschaftswoche, also etwa drei bis vier Wochen vor der Geburt. Der genaue Zeitpunkt kann allerdings von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein.

Mach dir also keine Sorgen, wenn du schon früher ein Ziehen spürst oder das Ganze auf sich warten lässt.

Senkwehen beim zweiten, dritten, … Kind

Du bekommst nicht dein erstes Baby? Bei Folgeschwangerschaften erscheinen die Kontraktionen häufig viel später und treten oft erst kurz vor der Entbindung auf. Das kann verunsichern, ist aber völlig normal!

6. Dauer der Senkwehen: Wie oft und wie lange?

Senkwehen kommen und gehen, aber vor allem erscheinen sie unregelmäßig. Sie können mehrmals täglich oder nur alle paar Tage auftreten. Meist dauern sie etwa 30 bis 60 Sekunden, beginnen schwach und werden stärker, bevor sie schließlich abklingen.

Es kann sogar sein, dass du einige von ihnen schon leicht veratmen musst, das heißt, du bleibst unter Umständen stehen und atmest tief ein und wieder aus.

So lästig die schmerzhaften Krämpfe auch sind – sie bedeuten, dass sich dein Körper startklar macht, um dein Kleines auf die Welt zu bringen. Vielleicht kannst du die Vorgänge unter diesem Blickwinkel sogar etwas genießen, schon einmal die Geburtsatmung trainieren und dich so auf die Geburtswehen vorbereiten?

Wenn dir das nicht gelingt, ist das auch nicht wild. Bald hast du es geschafft!

7. Senkwehen oder „richtige“ Wehen? Wie du die verschiedenen Formen unterscheidest

Ehrlicherweise ist das nicht immer einfach. Jede Frau nimmt die Kontraktionen unterschiedlich wahr. 

Du spürst ein Ziehen? Dabei kann es sich auch „nur“ um deine Mutterbänder handeln, die sich dehnen und strecken, um Platz für dein Kind zu schaffen. Oder es ist dein Becken. Oder dein Darm.

Na toll, denkst du jetzt?

Ok, es gibt Anzeichen, die die verschiedenen Wehentypen ausmachen. Daran kannst du dich orientieren. ABER: Die Wehen können auch wie Wellen ineinander übergehen, was eine klare Trennung nicht immer möglich macht.

Ganz grundsätzlich: So kannst du die Wehen voneinander unterscheiden

  • Übungswehen: Diese ersten, unregelmäßigen (!) Kontraktionen treten ca. ab der 20. SSW auf, können Menstruationsschmerzen ähneln oder sich lediglich durch einen harten Bauch bemerkbar machen. Sie sind wenig bis gar nicht schmerzhaft.
  • Senkwehen: Sie treten ca. ab der 36. Schwangerschaftswoche auf und betreffen die Gebärmutter, aber nicht den Muttermund. Auch sie kommen unregelmäßig und sind häufig etwas stärker spürbar als Übungswehen. Dein Babybauch senkt sich.
  • Frühwehen: Diese können vor der 36. SSW auftreten, sind unterschiedlich stark. Hier heißt es Achtung, denn sie können den Muttermund öffnen, eine Frühgeburt auslösen oder auf eine Infektion deuten. Wende dich daher unbedingt an einen Arzt, wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt.
  • Geburtswehen: Die so genannten Eröffnungswehen sind stärker als andere Wehen und betreffen den Muttermund. Sie kommen regelmäßig, werden stetig intensiver und lassen sich nicht durch Wärme lindern. Jetzt heißt es: Vorfreude pur – oder einfach nur atmen! Es geht los.

So findest du heraus, ob dein Baby auf die Welt kommt

Mach den Wärmetest! Übungswehen und Senkwehen lassen bei Wärme nach – wenn du also eine Wärmflasche benutzt oder ein warmes Bad nimmst und sie weniger werden, dann sind es in den meisten Fällen keine Eröffnungswehen. Denn diese können durch Hitze zusätzlich animiert werden und würden sich verstärken bzw. nicht einfach wieder abklingen.

Mehr dazu: Geburtsanzeichen – wann geht es los?

Ab wann ins Krankenhaus bzw. zum Arzt?

Senkwehen können zwar unangenehm sein, sind aber ein wichtiger Vorgang in deinem Körper und im Normalfall nicht gefährlich.

Selbst bei Geburtswehen musst du nicht sofort ins Krankenhaus eilen (kannst du aber!), denn bis der Muttermund sich ausreichend geöffnet hat, dauert es normalerweise einige Stunden.

Erst, wenn die Wehen stärker und regelmäßiger werden, solltest du dich auf den Weg machen.

Wenn du dir unsicher bist oder sehr starke Schmerzen hast, wende dich immer an deine Ärztin oder Hebamme. Das gilt insbesondere, wenn dein Baby nicht in der richtigen Position liegt. Die Experten erklären dir dann, worauf du achten musst.

In folgenden Fällen solltest du bereits bei Senkwehen einen Arzt aufsuchen

  • Die Schmerzen sind nicht auszuhalten, halten länger an und lassen sich nicht durch Wärme lindern (meist sind es in diesem Fall schon Geburtswehen).
  • Die Kontraktionen kommen regelmäßig, alle paar Minuten. Außerdem bemerkst du eine Pause zwischen den Wellen, bevor die nächste Wehe beginnt.
  • Eine Blutung setzt ein.
  • Du spürst einen starken Druck nach unten.
  • Du verlierst dabei viel (!) Schleim. Das könnte der Schleimpropf gewesen sein, der deinen Muttermund verschließt.
  • Du verlierst plötzlich viel durchsichtige Flüssigkeit.

Wenn du einen Schwall Flüssigkeit bemerkst, solltest du besonders vorsichtig sein. Das bedeutet nämlich, dass die Fruchtblase geplatzt ist.

Liegt dein Baby dabei noch nicht richtig im Becken, dann handelt es sich um einen vorzeitigen Blasensprung. Nimm in diesem Fall sofort eine liegende Position ein oder begebe dich in den Vierfüßlerstand. Rufe dann unverzüglich den Rettungswagen. Du wirst dann liegend ins Krankenhaus transportiert und dort untersucht. Solange du liegst, ist dein Liebes nicht in Gefahr.

8. Ein Zeichen, dass es bald losgeht? Wie lange es noch bis zur Geburt dauert

Leider lässt sich nicht genau voraussagen, wie lange es noch dauert. Da die Senkwehen zum Ende der Kugelzeit eintreten und etwas stärker sein können, denken viele Eltern, die Geburt beginnt.

Leider müssen wir dich hier enttäuschen: Es können noch Tage oder sogar Wochen vergehen, bis du dein kleines Wunder im Arm halten darfst.

Da die meisten werdende Mamas diese um die 36. Woche zum ersten Mal bemerken, braucht es meist noch mindestens drei bis vier Wochen. Hart, aber wahr. Geduld ist angesagt, auch wenn´s schwer fällt.

Jede Schwangerschaft und jede Geburt ist individuell – und das schließt die Wehen mit ein. Letztendlich können wir dir nur raten: Höre auf deinen Körper und deine Ärzte und Hebammen – sie wissen im Zweifelsfall, was zu tun ist. Wir wünschen dir alles, alles Liebe!

 

Hast du Fragen oder möchtest von deinen Erfahrungen berichten? Dann freuen wir uns auf deinen Kommentar!

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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