Liebe Nörgler, es geht jetzt nicht um euch!

Veranstaltungen werden abgesagt, Urlaubsgebiete für Touristen gesperrt, Kitas und Schulen geschlossen, genau wie Freizeitparks, Schwimmbäder, Restaurants und vieles mehr. Eltern dürfen mit ihren Kindern, die sie zuhause betreuen müssen, nicht mehr auf den Spielplatz. Und das sind nur einige der Maßnahmen, die uns alle vor einer Ausbreitung des Coronavirus schützen sollen. Gehört ihr auch zu denen, die alle Schutzmaßnahmen „unfair, übertrieben und absolut unnötig“ finden? Weil ihr selbst gesund seid und eure Kinder auch? Dann lasst euch bitte eins gesagt sein: Es geht hier und jetzt nicht um euch!

Spielplätze geschlossen – na und?

Ihr regt euch darüber auf, dass die Spielplätze geschlossen wurden – ausgerechnet jetzt, wo eure Kinder nicht in die Kita können. Ganz ehrlich: Ja, es ist anstrengend. Und ich weiß, wovon ich spreche, denn wir sitzen hier auch im Home Office, müssen beide arbeiten – und gleichzeitig zwei Kinder betreuen. Aber wisst ihr was? Darum geht es nicht.

Ihr seid sauer, weil ihr den lang geplanten Urlaub absagen müsst, obwohl ihr doch selbst gesund seid. Ja, ich bin auch traurig darüber, dass wir vermutlich nicht nach Fehmarn fahren können. Aber darum geht es nicht.

Ihr beschwert euch, weil ihr nicht mehr mit euren Freunden feiern gehen könnt. Teilweise organisiert ihr „heimliche“ Partys über WhatsApp. Oder ihr trefft euch einfach weiter munter in überfüllten Cafés. Weil ihr ja keine Symptome habt und euch das Vergnügen nicht verderben lassen wollt.

Aber wisst ihr was? Es geht hier und jetzt nicht um euch

Es stimmt, dass das Coronavirus für gesunde und junge Menschen in den meisten Fällen nicht gefährlich ist. Oft kommt es nicht einmal zu Symptomen, und auch Kinder sind nach bisherigem Stand so gut wie nicht gefährdet. Wenn ihr nicht zu einer der Risikogruppen gehört – seid froh! Aber denkt bitte nicht, dass das Coronavirus euch dadurch nichts (mehr) angeht.

Denn auch, wenn euch die Schutzmaßnahmen ärgern, weil das Virus euch ja vermutlich nicht gefährlich wird – sie tragen dazu bei, diejenigen zu schützen, die Corona im schlimmsten Fall das Leben kosten kann. Das können im übrigens nicht nur Oma und Opa sein, die ihr aus diesem Grund aktuell möglichst nicht besuchen solltet. Und ja, wir wissen, was es bedeutet, wenn Oma und Opa nicht mehr auf ihre Enkel aufpassen dürfen. Klar kann es schwierig werden, wenn der beliebteste Babysitter über Wochen ausfällt. Aber wollt ihr deshalb Omas und Opas Leben riskieren?

Neben den älteren Menschen gibt es auch andere Risikogruppen. Menschen mit Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, Krebs oder chronischen Lungenkrankheiten wie Asthma.

Deshalb sind wir alle jetzt gefragt – auch ihr

Wir müssen Verantwortung übernehmen. Nicht nur für uns selbst und unsere Kinder. Sondern für alle Menschen, denen das Coronavirus wirklich gefährlich werden kann. Wir müssen dafür sorgen, dass Krankenhäuser und Ärzte nicht unnötig noch mehr überlastet werden, als sie es jetzt schon sind. Sondern dass die Ärzte Zeit bekommen, sich auf das Virus einzustellen. Die Versorgung der Infizierten sicherzustellen. Und vielleicht einen Impfstoff zu entwickeln, der uns irgendwann alle vor dem Coronavirus schützt.

Das heißt nicht, dass ihr nicht traurig sein dürft, wenn euer Urlaub ausfällt. Darüber habe ich hier auch schon ein paar Tränchen vergossen. Und natürlich dürft ihr es bedauern, wenn eine Veranstaltung nicht stattfindet, auf die ihr euch schon so lange gefreut habt.

Aber bitte, hört auf, über die Maßnahmen gegen Corona als „unnötig“ und „übertrieben“ zu schimpfen. Hört auf, sie zu ignorieren, weil es euch selbst (im Moment) gut geht. Und hört verdammt noch mal auf, andere Menschen in Gefahr zu bringen.

Wusstet ihr, dass ihr durchschnittlich 2,5 Menschen in eurem Umfeld mit dem Coronavirus ansteckt, sobald ihr selbst infiziert seid?

Auch wenn ihr es vielleicht gar nicht merkt, weil ihr keine Symptome habt: Wollt ihr riskieren, dass euren Eltern und Großeltern das gleiche passiert, weil jemand anderes so denkt wie ihr? Dass sie vielleicht ins Krankenhaus müssen, sich dort aber niemand richtig um sie kümmern kann, weil wegen des Coronavirus alles überfüllt ist? Schätzungen zufolge werden durch das Virus in Deutschland rund 1 Million Menschen intensivmedizinische Betreuung brauchen. Wir können und müssen JETZT dafür sorgen, dass sie sie nicht alle gleichzeitig benötigen. Denn so viele Beatmungsgeräte, Sauerstoffmasken und Krankenhausbetten sind einfach nicht da!

Deshalb: Nehmt bitte Rücksicht!

Helft mit, die schnelle Verbreitung des Coronavirus zu stoppen – oder sie zumindest einzudämmen: Verabredet euch nicht zu „geheimen“ Partys, kauft nicht die Regale leer, sodass andere nichts mehr bekommen. Gebt eure Kinder nicht bei Oma ab, wenn es nicht unbedingt sein muss, und geht auch nicht auf Spielplätze. Wenn ihr euch krank fühlt, bleibt zuhause! Wenn ihr in einem Risikogebiet wart, bleibt zuhause! Wenn ihr husten müsst, macht das in eure Armbeuge. Wascht euch regelmäßig die Hände und vermeidet unnötige soziale Kontakte. Und bitte, klaut um Himmelswillen keine Desinfektionsmittel und keine Atemschutzmasken, die für andere lebenswichtig sind!

Wenn ihr etwas Gutes tun wollt, bietet älteren Nachbarn an, für sie mit einzukaufen und stellt es ihnen vor die Tür. Fragt Freunde und Bekannte, die in Quarantäne sind, ob sie eure Hilfe brauchen. Und fahrt mit Husten nicht panisch in die Notaufnahme, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, damit die Ärzte sich um die Patienten kümmern können, denen es wirklich schlecht geht.

Ja, das alles sind Einschränkungen, und zwar für jeden von uns

Aber sie sind leider nötig, und zwar für uns alle. Bitte denkt daran: Niemand will euch in eurer Freiheit einschränken, und es geht auch nicht darum, euch etwas wegzunehmen. Niemand hat „Schuld“ daran, dass diese Maßnahmen jetzt notwendig sind. Und niemand möchte euch damit ärgern. Sie dienen lediglich dazu, uns alle und unsere Lieben vor dem Virus zu schützen. Die weitere Ausbreitung des Coronavirus können wir nur zusammen verhindern. So hart es dem einzelnen im Moment auch vorkommen mag.

Deshalb noch mal mein Appell:

Bitte denkt daran – es geht nicht um euch. Nicht um eure sozialen Kontakte, eure Freizeitgestaltung, die Betreuung eurer Kinder oder euren Urlaub, der ins Wasser fällt. Es geht darum, niemanden unnötig in Gefahr zu bringen. Denn für viele Menschen geht es darum, das Coronavirus zu überleben.

Lest hier das Statement zur Corona-Krise von Echte Mamas

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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