Knoblauch fürs Baby: Ab wann ist er erlaubt?

Knoblauch fürs Baby – ja oder nein? Viele Eltern sind sich unsicher, ob gewürzte Speisen für die Kleinen wirklich schon eine gute Idee sind. Wir haben die Antwort und geben dir Tipps & Hinweise zur richtigen Zubereitung.

1. Das Wichtigste zu Knoblauch fürs Baby

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Ab wann dein Baby Knoblauch essen darf, hängt stark davon ab, ob und wie es ihn verträgt.
  • Viele empfehlen die scharfe Knolle erst ab 10 Monaten, andere sagen, dass du sie deinem Baby mit 8 Monaten anbieten kannst.
  • Um deinen Schatz langsam an den Geschmack von Knoblauch heranzuführen, sind winzige Mengen im Beikostalter ideal.
  • Wie auch bei Zwiebeln kann es nach dem Verzehr von Knoblauch bei einigen Säuglingen zu Blähungen oder auch Bauchschmerzen kommen. Dann solltest du Knoblauch erst einmal wieder vom Speiseplan deines Lieblings streichen.
  • Roher Knoblauch ist für Babys und Kleinkinder aufgrund der Schärfe nicht geeignet. Besser: Die Knolle ausreichend lange kochen, dadurch wird der Geschmack milder, und das Gewürz ist zudem verträglicher.
  • Solltest du noch stillen, kannst du ebenfalls Knoblauch essen. Bedenke aber, dass sich dadurch der Geschmack der Muttermilch verändern kann, was vielen Babys nicht unbedingt gefällt.

2. Ab wann darf mein Baby Knoblauch essen?

Zu dieser Frage gibt es verschiedene Meinungen. Viele Experten raten dazu, deinem Baby Knoblauch erst ab dem Ende des ersten Lebensjahres anzubieten. Andere vertreten die Meinung, dass du die Beikost schon ab dem achten Monat mit etwas Knoblauch würzen kannst – vorausgesetzt, er ist gekocht, und dein Baby verträgt ihn. Am besten probierst du es einfach aus und schaust, wie dein Schatz auf das Essen reagiert. Wenn er keine Bauchschmerzen und/oder Blähungen bekommt, kannst du bei kleinen Mengen gegartem Knoblauch bleiben.

Ist Knoblauch für mein Baby gesund?

Knoblauch enthält eine Vielzahl von wichtigen Nährstoffen und ist damit auch für Babys und Kleinkinder keinesfalls ungesund. Vor allem bei Erkältung wird die Knolle gerne als Hausmittel eingesetzt. Durch die enthaltenen Antioxidantien zerstört Knoblauch Bakterien und wirkt positiv auf das Immunsystem.

Nährwertangaben für 100 g Knoblauch

Kalorien: 145 kcal
Eiweiß: 6,05 g
Fett: 0,12 g
Kohlenhydrate: 28,41 g
Ballaststoffe: 1,81 g
Folsäure: 200 µg
Vitamin C: 14 mg

3. Kann Knoblauch bei meinem Baby Bauchweh verursachen?

Ja, der Verzehr von Knoblauch kann (wie auch der von Zwiebeln) bei deinem Baby zu unangenehmen Blähungen oder auch Bauchschmerzen führen. Aus diesem Grund empfehlen Experten, dass sich dein Kind erst einmal langsam an die Knolle herantasten sollte. Kleinere Mengen Knoblauch reichen für den Anfang vollkommen aus, um bei etwaigen Empfindlichkeiten schnell reagieren zu können. Besonders, wenn Knoblauch roh ist, kann es sein, dass dein Baby ihn nicht verträgt.

Selbst wir Erwachsene sollten Knoblauch nur in moderaten Mengen essen, da es sonst zu Reizungen des Magen-Darm-Trakts und Sodbrennen kommen kann.

4. Ist Knoblauch für Brei und Baby Led Weaning geeignet?

Ganz egal, ob du dein Baby mit Brei oder Fingerfood an feste Nahrung heranführen möchtest: Du kannst in beiden Fällen etwas Knoblauch zum Würzen verwenden. Allerdings solltest du die scharfe Knolle vorher gut durchgaren und besonders am Anfang nur wirklich kleine Mengen davon in das Essen geben. So kannst du am besten herausfinden, ob dein Kind den Knoblauch mag und verträgt. Wenn beides der Fall ist, spricht nichts dagegen!

5. Knoblauch fürs Baby richtig zubereiten: So geht’s

  • Knoblauch ist im rohen Zustand für Babys noch nicht geeignet. Daher solltest du diesen vor dem Servieren idealerweise möglichst lange garen.
  • Gerade im gekochten Zustand ist Knoblauch für die Kleinen deutlich besser verträglich und weniger blähend.
  • Ebenso überzeugt Knoblauch dadurch mit einem milden Geschmack.
  • Zu Beginn solltest du deinem Baby nur wenig Knoblauch anbieten. Somit lernt dein Spatz den Geschmack langsam kennen.

6. Rezepte mit Knoblauch für Babys

Ist dein Baby bereit für Brei oder verlangt sogar schon nach deinem Essen, sind auch Gerichte mit ein wenig Knoblauch in der Regel kein Problem mehr. Diese beiden Rezepte sind daher für Babys (frühestens) ab dem sechsten Lebensmonat geeignet.

1. Rezept: Tomatensoße für Babys und Kinder

Die selbst gemachte Tomatensoße von babybrei-selber-machen.de ist perfekt für Babys und Kleinkinder, die bereits am Familientisch sitzen können und mitessen.

Diese Zutaten benötigst du:

  • eine Zwiebel
  • eine Knoblauchzehe
  • etwas Olivenöl
  • 200 g Gemüse nach Wahl
  • 400 ml passierte Tomaten
  • 200 ml Wasser
  • etwas Rosmarin und Thymian (getrocknet)
  • etwas Salz und Pfeffer

So geht’s:

  1. Knoblauch und Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Auch das Gemüse in kleine Stücke zerteilen.
  3. Etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze in einem geeigneten Topf erwärmen.
  4. Rund zwei Minuten Zwiebeln und Knoblauch darin anbraten.
  5. Gemüse hinzugeben und für circa drei Minuten mitbraten.
  6. Mit den passierten Tomaten und Wasser ablöschen.
  7. Die Soße mit Deckel für rund 30 Minuten leicht köcheln lassen.
  8. Gewürze hinzugeben und mit einem Mixer fein pürieren.

2. Rezept: Kartoffelgulasch

Das Rezept von breirezept.de schmeckt der ganzen Familie und kann auch schon von den Kleinsten im Beikostalter probiert werden.

Das brauchst du für das Rezept:

  • 750 g Kartoffeln
  • etwa drei Karotten
  • eine Zwiebel
  • eine Knoblauchzehe
  • ein Esslöffel Butter
  • ein Teelöffel Paprikapulver
  • ein Teelöffel Oregano 
  • ein Lorbeerblatt
  • 500 ml Gemüsebrühe

Zubereitung:

  1. Erst einmal die Zwiebel sowie den Knoblauch schälen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Kartoffeln und Karotten ebenfalls schälen und zerkleinern.
  3. In einem Topf die Butter erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Temperatur anschwitzen.
  4. Knoblauch sowie Paprikapulver dazugeben.
  5. Im nächsten Schritt Kartoffeln und Karotten sowie das Lorbeerblatt und Gemüsebrühe hinzufügen.
  6. Alles für rund 15 Minuten kochen.
  7. Vor dem Servieren das Lorbeerblatt entfernen und das Kartoffelgulasch mit Oregano abschmecken.

6. Darf ich Knoblauch essen, während ich mein Baby noch stille?

Während du es mit Knoblauch in der Schwangerschaft nicht übertreiben solltest, ist Knoblauch in der Stillzeit normalerweise kein Problem. Allerdings kommt es relativ häufig vor, dass Babys den Geschmack der Muttermilch ablehnen, wenn die Mama zu viel Knoblauch gegessen hat. Denn tatsächlich kann Knoblauch den Geschmack der Muttermilch beeinflussen, sodass diese anders riecht und eben auch schmeckt. Spätestens in der Windel deines Sprösslings wirst du den typischen Knoblauchgeruch mit Sicherheit feststellen.

Wenn du also viel und gerne Knoblauch isst und merkst, dein Baby trinkt nicht, solltest du vorsichtshalber erst einmal darauf verzichten. Aber keine Sorge: Nach ein paar Stunden ist der spezielle Geschmack meistens wieder verflogen.

Noch mehr Wissenswertes zum Thema „Babyernährung“ findest du hier:

7. Übrigens: Knoblauch hilft deinem Baby bei Ohrenschmerzen

Wusstet du, dass Knoblauch nicht nur lecker ist, sondern auch bei Erkältung und Co. helfen kann? Wenn dein Baby zum Beispiel Ohrenschmerzen hat, kannst du ein Knoblauchsäckchen herstellen. Dafür nimmst du eine Knoblauchzehe, drückst sie etwas ein, wickelst sie in ein Tuch oder eine Socke und legst das Ganze vorsichtig auf das schmerzende Ohr.

Aber Achtung: Falls die Augen deines Babys anfangen zu tränen, oder du merkst, dass es den Geruch unangenehm findet, solltest du das Säckchen wieder entfernen. Wir legen das Säckchen zum Beispiel immer in eine kleine Schale und stellen sie nachts ins Zimmer. So hat das Baby sie nicht direkt auf dem Ohr, und die ätherischen Öle können trotzdem wirken.

Alternativ kannst du es übrigens bei Ohrenschmerzen auch mit Zwiebeln versuchen.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Ursi
Ursi
1 Monat zuvor

ich mag knoblauch!