Ab wann darf ich Hackfleisch fürs Baby zubereiten?

Fleisch ist grundsätzlich gut für Babys, denn es versorgt sie mit lebenswichtigem Eisen und Vitamin B12. Deshalb solltest du etwa drei Wochen nach dem Beikost-Start anfangen, deinem Kind auch etwas Fleisch anzubieten. Allerdings sollte nicht jede Sorte sofort am Anfang auf dem Speiseplan stehen. Ab wann Hackfleisch für dein Baby erlaubt ist, wie du es zubereiten kannst und alle Infos zum Thema, findest du hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Hackfleisch ist für Babys nach erfolgreicher Einführung der ersten Beikost geeignet.
  • Da in Hackfleisch oft relativ viel Fett verarbeitet ist, solltest du idealerweise auf ein mageres Produkt setzen, das möglichst frisch hergestellt wird.
  • Rohes Hackfleisch solltest du deinem Schatz auf keinen Fall geben. Hier können sich gefährliche Bakterien angesiedelt haben.
  • Auch gebratenes Hackfleisch ist für Babys nicht geeignet, da es nur schwer verdaut werden kann.
  • Bestenfalls bereitest du Hackfleisch für deinen Nachwuchs mit ausreichend Wasser (ohne zusätzliches Salz) in einem Topf zu.

Dein Baby ist noch nicht auf der Welt? Dann findest du hier alles über Hackfleisch in der Schwangerschaft.

2. Ab wann darf mein Baby Hackfleisch essen?

Steht der Start der Beikostphase an, raten Experten dazu, erst einmal mit Gemüse zu beginnen und sich dann in kleinen Schritten an Vollkost heranzuwagen – dazu zählt auch Fleisch. Dies ist vor allem für das Auffüllen der Eisenspeicher im Körper der Kleinen wichtig. Tipp: Je dunkler das Fleisch ist, desto höher ist der Eisengehalt. Mageres sowie hochwertiges Hackfleisch kannst du deinem Baby in geeigneter Form daher ungefähr ab dem siebten Monat anbieten.

3. Wie kann ich Hackfleisch für mein Baby zubereiten?

Möchtest du deinem Baby Hackfleisch servieren, dann achte darauf, dass die Babynahrung gut bekömmlich und möglichst salzarm ist. Aus diesem Grund solltest du das Hackfleisch für den Babybrei nur mit wenig Wasser (ohne Salz) in einem Topf für einige Minuten garen lassen.

Hackfleisch fürs Baby – kochen oder braten?

Damit das Hackfleisch gut bekömmlich ist, und dein Baby keine Bauchschmerzen bekommt, solltest du es kochen und nicht braten. Denn gebratenes Fleisch ist für den kleinen Magen- sowie Darmtrakt vorerst noch schwer verdaulich.

Wie lange muss ich das Hackfleisch kochen?

Ganz genau lässt sich das nicht sagen, weil es natürlich auch von der Menge abhängt. Grundsätzlich sind 10 Minuten aber ein guter Richtwert. Wichtig ist, dass du genau prüfst, ob das Hack auch wirklich durch ist – und zwar überall. Das erkennst du daran, dass es eine gräuliche Farbe annimmt und nichts mehr rot durchschimmert. Am besten teilst du mit einer Gabel einige Stücke durch. So kannst du sichergehen, dass sich auch innen nichts Rohes mehr versteckt.

Kann ich Hackfleisch für mein Baby Dampfgaren?

Ja! Wie gesagt ist diese Art der Zubereitung für Babys gut geeignet, da sich das Hackfleisch so besser verdauen lässt. Dabei bleibt es dir natürlich selbst überlassen, ob du das Hack lieber dünsten oder dämpfen möchtest. Der Unterschied liegt nur darin, dass es beim Dünsten im eigenen Saft oder zumindest nur mit sehr wenig Flüssigkeit gegart wird, beim Garen über Wasserdampf. Beide Methoden sind sehr schonend, und das Hackfleisch bleibt gut bekömmlich.

Ist rohes Hackfleisch für mein Baby erlaubt?

Nein! Rohes Fleisch und roher Fisch sind für Babys grundsätzlich tabu. Denn sie können viele gefährliche Keime und Bakterien wie zum Beispiel Salmonellen oder Toxoplasmose-Erreger enthalten. Das gilt bei rohem Hackfleisch besonders, denn dadurch, dass es quasi püriert ist, bietet es eine besonders große Angriffsfläche für diese Keime und verdirbt außerdem sehr schnell. Dazu kommt, dass sich auf rohem Hack auch Bakterien sehr gut ansiedeln und Histamin bilden können. Das wiederum kann bei deinem Baby eine Allergie auslösen. Deshalb: Bitte Hände weg von rohem Hackfleisch, Mett, Tatar und Co.!

4. Welches Hackfleisch ist fürs Baby zu empfehlen?

Oft ist in Hackfleisch sehr viel Fett verarbeitet. Deshalb solltest du darauf achten, möglichst mageres Hack aus der Metzgerei zu kaufen. Rinderhack darf zum Beispiel maximal 20 % Fett enthalten, bei Hack aus Schweinefleisch sind es 35 % und bei gemischtem 30 %. Dazu kommt, dass Rindfleisch grundsätzlich auch mehr Eisen enthält als Schwein.

Außerdem solltest du dir das Fleisch möglichst erst vor Ort durch den Fleischwolf drehen lassen. So kannst du sicher sein, dass es wirklich frisch ist, und sich noch keine Bakterien daran gebildet haben. Abgepacktes Hackfleisch ist für Babys eher nicht zu empfehlen.

Grundsätzlich raten einige Experten dazu, Babys statt Hackfleisch lieber mageres Muskelfleisch anzubieten – darin sind mehr Nährstoffe enthalten.

5. Hackfleisch für den Brei – geht das?

Grundsätzlich kannst du Hackfleisch auch für die Zubereitung von Babybrei verwenden. Dafür solltest du es ganz normal dampfgaren, dünsten oder kochen und anschließend noch einmal fein pürieren. Am besten achtest du darauf, möglichst fettarmes Rinderhack oder besser noch Tatar zur verwenden. Denn es enthält mehr Nährstoffe als Schweinehack und gleichzeitig deutlich weniger Fett.

Generell ist allerdings mageres Muskelfleisch für den Babybrei besser geeignet.

6. Ist Hackfleisch für Baby Led Weaning geeignet?

Sollte du beim Thema Beikost auf die breifreie Variante setzen, kannst du deinem Kind auch beim Baby-led Weaning Hackfleisch anbieten. Zum Beispiel eignen sich Hackbällchen ganz hervorragend als Fingerfood für deinen Schatz. Voraussetzung ist natürlich auch hier, dass dein Baby kein rohes Hack bekommt, und du das Fleisch schonend im Topf oder Dampfgarer zubereitest.

7. Leckere Rezepte mit Hackfleisch für dein Baby

Hackfleisch lässt sich auch schon für Babys und Kleinkinder vielseitig zubereiten. Wir haben dir leckere Rezepte herausgesucht, die schnell und einfach zubereitet werden. Viel Spaß beim Nachkochen!

1. Rezept: Babybrei mit Hackfleisch und Erbsen

In nur zehn Minuten wird der Brei mit Hackfleisch für dein Baby von lidl-kochen.de zubereitet. So easy!

Das brauchst du für eine Portion:

  • 50 g Kartoffeln
  • 100 g Erbsen (tiefgekühlt)
  • 20 g Hackfleisch vom Rind
  • zwei Esslöffel Orangensaft
  • etwas Öl

So wird der Babybrei zubereitet:

  1. Die Kartoffeln schälen, waschen und in kleine Stücke schneiden.
  2. In einem Topf zusammen mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen.
  3. Auf niedrigster Stufe circa zehn Minuten garen lassen.
  4. Anschließend Hackfleisch sowie Erbsen dazugeben und für weitere fünf Minuten sanft köcheln lassen.
  5. Alles abgießen – dabei das Kochwasser auffangen.
  6. Die Zutaten im Topf mit Saft sowie Öl und drei Esslöffel vom Kochwasser zu einem feinen Brei pürieren.

2. Rezept: Zucchini-Nudel-Brei mit Hackfleisch

Das Rezept von eatsmarter.de ist grundsätzlich für Babys ab dem fünften Monat geeignet. Achte aber vorab immer darauf, ob dein Würmchen schon die Reifezeichen für Beikost anzeigt.

Folgende Dinge werden benötigt:

  • zwei Zucchini
  • vier Esslöffel Rapsöl
  • 80 g Hackfleisch (gemischt)
  • 100 g Vollkornnudeln
  • ein Salbeiblatt

Zubereitung:

  1. Erst einmal werden die Zucchini gewaschen, geschält und mithilfe einer Reibe grob geraspelt.
  2. In einem Topf erwärmst du nun einen Esslöffel Öl bei kleiner Hitze.
  3. Hackfleisch andünsten und die Zucchini hinzufügen.
  4. Bei kleiner Hitze alles abgedeckt für rund 15 Minuten garen lassen.
  5. Die Vollkornnudeln laut Packungsanleitung zubereiten (Salbeiblatt nicht vergessen!).
  6. Sollte die Nudelsoße etwas zu dickflüssig sein, kannst du etwas Kochwasser von den Nudeln hinzufügen.
  7. Gib jetzt die Nudeln zu den Zucchini sowie dem Fleisch.
  8. Mit einem Stabmixer fein pürieren. Fertig!

3. Rezept: Einfache Hackbällchen fürs Baby

Die Frikadellen von breifreibaby.de schmecken auch kalt super lecker und sind ein toller Snack für den kleinen Hunger zwischendurch.

Was du für die Frikadellen brauchst:

  • 250 g Hackfleisch vom Rind
  • eine Zwiebel
  • zwei Esslöffel Semmelbrösel (Vollkorn)
  • ein Ei
  • Gewürze (wie Pfeffer & Paprikapulver) nach Belieben

Und so geht das Rezept:

  1. Die Zwiebel schälen und in feine Stücke schneiden.
  2. In einer Schüssel vermengst du Hackfleisch, Ei, Semmelbrösel, Zwiebelstücke und die Gewürze (nach Belieben).
  3. Forme jetzt kleine Frikadellen und lege diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech aus.
  4. Für rund 20 Minuten bei 200 °C in den Backofen geben. Das war’s schon!

8. Kann ich das Hack für mein Kind auch einfrieren?

Wenn du Hack auf Vorrat kochen und für den Babybrei einfrieren möchtest, ist das grundsätzlich möglich. Am besten garst du es dafür vorher richtig durch. Du kannst das Hackfleisch entweder einzeln einfrieren und dann jeweils die Portion auftauen, die du für den Brei brauchst. Oder du frierst den schon fertigen Brei mit Gemüse und Kartoffeln ein.

Wichtig ist in beiden Fällen, dass du das Hack bzw. den Brei schnell auftaust und erwärmst, damit sich keine Keime bilden können. Über längere Zeit bei Zimmertemperatur auftauen, ist also definitiv keine gute Idee!

9. Kann Hackfleisch für Babys gefährlich sein?

Wenn du das Hackfleisch richtig zubereitest, ist es für dein Baby in der Regel nicht gefährlich. Achte unbedingt darauf, dass dein Würmchen kein rohes Fleisch zu essen bekommt. Darin können sich nicht selten Bakterien (wie Salmonellen oder Toxoplasmose) befinden – und die sind für Babys sowie Kleinkinder durchaus gefährlich. Ebenso ist gebratenes Hackfleisch noch nicht zu empfehlen, da dies von den Kleinen oftmals nur schwer verdaut werden kann.

Noch mehr zum Thema „Babyernährung“ findest du zum Beispiel hier:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm doch gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“.

Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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