Darf mein Baby Quark essen? Tipps und Hinweise

Ist fürs Baby Quark schon erlaubt – ja oder nein? Diese Frage stellen sich viele Mamas. Spätestens, wenn die Beikostphase startet. Für den kleinen Hunger zwischendurch ist ein bisschen Quark nicht verkehrt, oder etwa doch? Wir verraten dir, ab wann dein Nachwuchs das Kuhmilchprodukt unbedenklich essen darf. 

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Quark zählt zu den Milchprodukten, die sehr viel Eiweiß enthalten.
  • Für Babys und Kleinkinder ist Quark erst ab dem zweiten Lebensjahr zu empfehlen.
  • Wird mit der Beikost begonnen, sollte Quark also noch nicht regelmäßig oder in großen Mengen auf dem Speiseplan stehen.
  • Durch den hohen Proteinanteil kann es bei deinem Baby zu einer Überlastung der Nieren sowie des Stoffwechsels kommen.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) stuft proteinreiche Beikost sogar als schädlich ein.

Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zum Thema Quark in der Schwangerschaft.

2. Darf mein Baby Quark essen?

Etwas Quark mit frischem Obst und ein paar Haferflocken als Topping – das schmeckt uns Erwachsenen und kann für Babys und kleine Kinder doch ebenfalls nicht verkehrt sein. Oder? Leider doch! Auch wenn du deinem Nachwuchs ab dem sechsten Monat (bis zum ersten Geburtstag) täglich bis zu 200 g Vollmilch oder Naturjoghurt anbieten kannst, sollte Quark in diesem Alter noch nicht regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Kleine Mengen wie zum Beispiel etwas Kräuterquark auf dem Brot sind in Ordnung.

3. Ab wann darf ich meinem Baby Quark geben?

Viele Mamas beginnen mit dem Zufüttern von Brei, wenn der Nachwuchs etwa fünf oder sechs Monate alt ist. Milchprodukte wie Quark sollten zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keine Rolle bei der Essensplanung spielen, denn sie tun deinem Baby nur bedingt bis gar nicht gut. Eine Ausnahme ist Joghurt, den du anstelle von Kuhmilch anbieten kannst – vor dem ersten Geburtstag maximal 200 g pro Tag, nach dem ersten Geburtstag täglich maximal 300 g. Mit Muttermilch oder auch spezieller Pre-Nahrung für Säuglinge machst du in den ersten Lebensmonaten deines Babys dagegen absolut nichts verkehrt.

In der Beikost-Zeit bietet sich zu Beginn dann vor allem Gemüse- oder Obstbrei an. Gelegentlich eine kleine Menge Quark (z. B. als Brotaufstrich) ist ab 6 Monaten in Ordnung. Mehr davon solltest du deinem Baby allerdings erst ab dem 12. Monat anbieten – und es auch dann nicht übertreiben.

Wichtig: Quark enthält weniger Kalzium als beispielsweise Joghurt oder Käse. Möchtest du deinem Würmchen etwas Gutes tun, greife eher zu diesen Lebensmitteln.

Wie viel Quark ist ok?

Wenn du dein Baby ab dem zweiten Lebensjahr hin und wieder Quark anbietest, ist das in der Regel kein Thema. Tatsächlich solltest du die Menge grundsätzlich in Grenzen halten. Die unabhängige Gesundheitsberatung empfiehlt für die Kleinsten ab dem 2. Lebensjahr insgesamt rund 300 g Milch bzw. Milchprodukte täglich (davor sind es 200 g).  An den folgenden Richtwerten kannst du dich super orientieren:

Maximale Menge pro Tag:

Milchbrei: 240 g
Joghurt: 125 g
Quark: 125 g
Butter: 30 g
Milch: 250 ml

4. Ist Quark für Babys schädlich?

Wenn du deinem Baby direkt mit dem Start der Beikost (also ab dem fünften bis sechsten Monat) regelmäßig größere Mengen Quark gibst, kann sich das tatsächlich negativ auf den kleinen Körper auswirken. Der Grund: Quark sowie auch zahlreiche andere Milchprodukte enthalten sehr viel Eiweiß. Dadurch kann es im schlimmsten Fall zu einer Überlastung der Nieren und des Stoffwechsels kommen. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (DGKJ) warnt sogar vor proteinreicher Beikost für Säuglinge und stuft diese als überflüssig sowie schädlich ein.

5. Mein Baby hat Quark gegessen – und jetzt?

Wenn dein Baby aus Versehen (einmalig) eine kleine Menge Quark isst, ist das kein Grund zur Panik. Im Normalfall sollte nichts passieren, so lange es bei dem einen Mal bleibt oder nur sehr selten vorgekommen ist. Du solltest du vermeiden, deinem Schatz regelmäßig Quark oder Produkte mit Quark zu geben.

6. Leckere Rezepte mit Quark fürs Baby zum Selbermachen

Sobald dein Spatz bereit für Quark ist, kannst du ab und zu ein kleines Schüsselchen mit dem Milchprodukt servieren. Um den Speiseplan allerdings etwas fröhlicher und kindgerechter zu gestalten, haben wir drei leckere Rezepte herausgesucht, die für Babys und Kleinkinder ab dem zweiten Lebensjahr geeignet sind und sich super easy nachmachen lassen. Viel Spaß!

1. Rezept: Quarkbrötchen ohne Zucker

Blitzschnell gemacht sind die gesunden Quarkbrötchen von breirezept.de ohne Zucker.

Du brauchst für etwa 12 Quarkbrötchen

  • 275 g Mehl
  • ein Päckchen Backpulver
  • 250 g Quark
  • sechs Esslöffel Milch
  • vier Esslöffel Öl
  • etwas Salz

Kinderleichte Zubereitung

  1. Das Rezept lässt sich wirklich einfach umsetzen. Im ersten Schritt verknetest du alle Zutaten zu einem möglichst glatten Teig. Nimm dir dafür gerne eine Küchenmaschine mit Rührhaken oder die Hände zur Hilfe.
  2. Forme aus dem Teig nun ungefähr zwölf gleich große Quarkbrötchen.
  3. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech gibst du sie nun bei 180 °C (Ober- und Unterhitze) für rund 15 Minuten in den Ofen. Fertig!

2. Rezept: Babypizza mit Quark

Diese Quarkpizza von meinestube.de schmeckt der ganzen Familie und lässt sich in wenigen Minuten zubereiten.

Was du dafür brauchst

  • fünf Esslöffel Dinkelmehl
  • ein Esslöffel Magerquark
  • zwei Esslöffel Olivenöl
  • einen halben Teelöffel Backpulver

Für den Belag eignen sich beispielsweise Tomatenmark, Mozzarella, Paprika und alles, was deiner Familie schmeckt und schon von den Kleinen gegessen werden darf.

So geht’s

  1. Bevor du dich ans Zubereiten machst, heize den Backofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze) vor.
  2. Nun verrührst du das Olivenöl mit dem Quark.
  3. Gib nun das Backpulver mit dem Dinkelmehl in einen Behälter und anschließend zum Quark.
  4. Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten.
  5. Forme aus dem Teig nun vier Mini-Pizzen und bestreiche diese mit Tomatenmark, Käse sowie den Zutaten deiner Wahl.
  6. Für etwa 15 Minuten geht es nun ab damit in den Backofen.

3. Rezept: Quarkkeulchen

Die Quarkkeulchen von breifreibaby.de sind nicht nur veggie, sondern ebenfalls zuckerfrei.

Zutaten, die du brauchst

  • 500 g Kartoffeln
  • 500 g Magerquark
  • ein Ei
  • eine Bio-Zitrone
  • drei bis fünf Esslöffel Mehl

So werden die Leckereien gemacht

  1. Idealerweise hast du die Kartoffeln bereits am Vortag vorgekocht, sodass du diese jetzt nur noch schälen und stampfen musst.
  2. Hebe nun das Ei sowie den Quark unter die Kartoffeln.
  3. Jetzt kommt der Abrieb der Bio-Zitrone sowie etwas Mehl dazu.
  4. Forme die Quarkkeulchen nun mit zwei Esslöffeln und brate sie von jeder Seite etwa fünf Minuten in der Pfanne an.

Tipp: Achte darauf, dass du alle Zutaten wirklich nur langsam unterhebst. Dadurch wird der Teig nicht zu feucht und die Quarkkeulchen fallen beim Backen nicht auseinander.

Noch mehr Tipps für die Ernährung deines Babys findest du hier:

Kommt bei euch schon Quark auf den Tisch oder hast du vielleicht sogar Fragen zu dem Thema? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos und viele nützliche Tipps zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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