Welches Fleisch ist für Babybrei geeignet?

Fleisch hat viele wichtige Inhaltsstoffe, die dein Baby für seine gesunde Entwicklung braucht. Doch welches Fleisch ist für Babybrei geeignet? Hier erfährst du, welche Fleischsorten du am besten verwendest, und wie du den Brei für deinen Schatz schnell und einfach zubereiten kannst.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Fleisch ist ein wichtiger Eisenlieferant für dein Baby.
  • Es enthält so genanntes Häm-Eisen, das unser Körper am einfachsten verwerten kann.
  • Rotes Fleisch enthält besonders viel Eisen, du kannst aber auch Geflügel, Schwein oder Lamm verwenden.
  • Ab der 3. Woche nach dem Start der Beikost kannst (und solltest) du deinem Baby auch Fleisch im Babybrei anbieten.
  • Eine Portion Babybrei sollte etwa 20-30 Gramm Fleisch enthalten und das am besten fünf Mal pro Woche.

2. Warum ist Fleisch wichtig für mein Baby?

Direkt nach der Geburt ist der Eisenspeicher deines Babys gut gefüllt. Im Laufe der Zeit verbraucht der kleine Körper aber einen Großteil des Eisens, und Muttermilch allein reicht nicht mehr aus, um den Speicher wieder aufzufüllen. Stattdessen muss das mit dem Start der Beikost über die Nahrung passieren.

Da Babys eine relativ hohe Menge an Eisen in ihrer Ernährung brauchen, solltest du bei der Zubereitung des Breis unbedingt darauf achten, eisenreiche Lebensmittel zu verwenden. Und genau hier kommt das Fleisch ins Spiel. Bestimmte Fleischsorten enthalten nämlich nicht nur besonders viel, sondern auch „gutes“ Eisen. Das so genannte Hämeisen ist am leichtesten verdaulich, und gleichzeitig kann unser Körper es am besten aufnehmen. Rotes Fleisch ist eine der besten Quellen für Hämeisen, die es gibt. Auch in Geflügel ist viel „gutes“ Eisen enthalten. Darüber hinaus enthält mageres rotes Fleisch auch Zink, Vitamin B12, Fette und natürlich viel Eiweiß.

Natürlich gibt es auch pflanzliche Lebensmittel, die viel Eisen enthalten, wie zum Beispiel Getreideflocken, Tofu, Bohnen, Linsen und grünes Blattgemüse. Allerdings handelt es sich dabei um Nicht-Hämeisen, das unser Körper nicht so gut aufnehmen und verwerten kann.

Deshalb solltest du deinem Baby relativ frühzeitig Fleisch in seinem Babybrei anbieten.

3. Welches Fleisch ist überhaupt für Babybrei geeignet?

Wenn du dich fragst, welches Fleisch du für Babybrei am besten verwenden kannst, gibt es eine relativ einfache Faustregel. Je dunkler das Fleisch ist, desto mehr Eisen enthält es. Am besten nimmst du also mageres, rotes Fleisch oder Geflügel. Wobei Rindfleisch beispielsweise deutlich mehr Eisen enthält als Pute oder Hähnchen.

Dieses Fleisch kannst du für den Babybrei verwenden:

  • Mageres Rindfleisch – zum Beispiel Tafelspitz, Hack oder Tatar
  • Geflügel wie Hähnchen- oder Putenbrust
  • Mageres Schweinefleisch (Schnitzel)
  • Lamm

Übrigens: Falls du das Fleisch für den Babybrei nicht selbst zubereiten möchtest oder mal in Zeitnot bist – es gibt auch Babygläschen mit einer fertigen Fleischzubereitung. Die kannst du genauso für den Brei verwenden wie frisches Fleisch.

4. Ab wann darf mein Baby Brei mit Fleisch essen?

Nach offiziellen Empfehlungen sollten Babys etwa ab Beginn des 7. Lebensmonats die erste Beikost bekommen – frühestens Anfang des 5. Monats. Der erste Brei besteht im Idealfall nur aus einer Sorte Gemüse, in der zweiten Woche kommt Kartoffel dazu, und in der dritten Woche schließlich das Fleisch. Je nachdem, wann du mit der Beikost startest, kannst du deinem Kind also zwei Wochen später schon Fleisch anbieten.

5. Wie viel Fleisch gehört in eine Portion Babybrei?

Damit dein Kind ausreichend mit Eisen versorgt wird, brauchst du etwa 20-30 Gramm Fleisch für eine Portion Babybrei. Ehrlich gesagt habe ich manchmal komische Blicke geernet, wenn ich an der Fleischtheke so eine Mini-Menge bestellt habe. Es geht aber auch einfacher: Du kannst nämlich problemlos eine größere Menge Fleisch kochen, pürieren und einfrieren. Am besten nimmst du dafür kleine Eiswürfelbehälter oder ähnliches. So kannst du relativ einfach immer die gewünschte Menge wieder auftauen. Alternativ kannst du natürlich auch den fertigen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei einfrieren.

6. Und wie viel Brei mit Fleisch sollte mein Baby in der Woche essen?

Die Empfehlung lautet, dass dein Baby am besten fünf Mal die Woche jeweils 20-30 Gramm Fleisch essen sollte. Wobei du es ein- oder zweimal wöchentlich auch durch Fisch ersetzen solltest.

Natürlich gibt es auch viele fertige Babygläschen, die Fleisch enthalten. Allerdings ist der Fleischanteil in den meisten Fällen deutlich niedriger als empfohlen. Deshalb solltest du deinem Baby in diesem Fall zusätzlich Fleisch anbieten bzw. den Fleischanteil beim nächsten selbstgekochten Brei entsprechend erhöhen.

7. Was muss ich bei Fleisch für Babybrei beachten?

Damit dein Baby optimal mit Eisen versorgt wird und das Fleisch gut verträgt, solltest du einige Dinge beachten:

  • Das Fleisch für den Babybrei sollte immer gut durch sein. Denn rohes Fleisch überfordert den Magen deines Babys und kann außerdem gefährliche Bakterien enthalten.
  • Am besten entscheidest du dich für Fleisch in Bio-Qualität.
  • Der Körper deines Babys kann Eisen am besten in Kombination mit Vitamin C aufnehmen. Deshalb solltest du dem Babybrei neben dem
  • Fleisch auch 2 bis 3 Esslöffel Saft hinzufügen – oder deinem Kind Apfelmus und Co. als Nachtisch anbieten.
  • Wenn du statt Brei auf Fingerfood schwörst, ist das kein Problem: Du solltest in diesem Fall nur darauf achten, dass das Fleisch nicht zu trocken und zu hart wird. Sonst besteht die Gefahr, dass dein Kind sich verschluckt.

8. Kann ich Babybrei mit Fleisch einfrieren?

Ja, du kannst Babybrei mit fertig gekochtem Fleisch einfrieren. Achte darauf, dass du den Brei innerhalb von 2 Monaten aufbrauchst. Bereits tiefgekühltes Fleisch solltest du grundsätzlich nicht noch einmal einfrieren. Wenn du unsicher bist, ob es schon einmal eingefroren war, friere es lieber nicht noch einmal ein.

9. Rezept: Babybrei mit Fleisch einfach & schnell zubereiten

Wenn du weißt, welches Fleisch du für den Babybrei verwenden möchtest, kannst du auch schon mit der Zubereitung starten. Zum Beispiel mit diesem schnellen und einfachen Rezept:

Das brauchst du

  • 100 g Gemüse (Karotten, Pastinaken, etc.)
  • 50 g Kartoffeln
  • 20-30 g Fleisch
  • 1 EL Rapsöl oder Olivenöl
  • 1-2 EL 100%igen Orangensaft

Und so geht’s

  • Reinige das Gemüse und die Kartoffeln gründlich, schäle sie und schneide sie in kleine Stücke.
  • Wasche das Fleisch ebenfalls und schneide es klein.
  • Gib das Gemüse, die Kartoffeln und das Fleisch in einen Topf und koche alles bei geschlossenem Deckel für 15 Minuten.
  • Nimm danach alles auf dem Topf, lasse es abkühlen und püriere es zusammen mit dem Saft und dem Öl.
  • Falls die Konsistenz nicht deinen Vorstellungen entspricht, kannst du etwas Wasser hinzufügen, um die Mischung geschmeidiger zu machen.

Wir wünschen deinem Baby guten Appetit!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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2 Jahre zuvor

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