Gewürze fürs Baby: Ab wann sind sie erlaubt?

Frische Kräuter und duftende Gewürze verfeinern jedes Essen. Doch gerade beim Babybrei in den ersten Monaten solltest du darauf achten, dass du ihn möglichst ungewürzt anbietest. Dadurch gewöhnst du deinen Nachwuchs an den Grundgeschmack von beispielsweise Gemüse. Nach und nach kannst du dann langsam mit einer milden Würze beginnen. Wir verraten dir, welche Gewürze für dein Baby ab welchem Alter geeignet sind!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Für Babys sind frische, milde Küchenkräuter grundsätzlich schon geeignet, wenn die erste Beikost ohne Anzeichen von Unverträglichkeiten eingeführt werden konnte
  • Da die Kleinen im Vergleich zu uns Erwachsenen rund doppelt so viele Geschmacksknospen besitzen und alles intensiver schmecken, solltest du sparsam beim Würzen sein.
  • Wichtig zu wissen: Salz ist kein Gewürz und sollte in den ersten zwölf Lebensmonaten nicht zum Verfeinern von Babybrei verwendet werden.
  • Auch recht starke Gewürze sind für Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren noch nicht geeignet.
  • Gut aufgestellt bist du mit milden Küchenkräutern in Bio-Qualität oder du legst selber ein kleines Kräuterbeet an.

2. Ab wann darf mein Baby Gewürze essen?

Generell kannst du, wenn die erste Beikost erfolgreich eingeführt wurde, auch die einen oder anderen Gewürze bzw. Kräuter einführen. In vielen Fällen ist dies rund drei Monate nach der Nahrungsumstellung kein Problem. Du solltest allerdings darauf achten, dass du im Supermarkt lieber zu den Bio-Kräutern greifst oder deinem Baby selbst geerntete Gewürze anbietest. Nach wie vor gilt, dass du beim Würzen von Babybrei & Co. recht sparsam bleibst.

Hier erfährst du, wann dein Baby bereit für die erste Beikost ist ➤ Beikost Reifezeichen: So erkennst du sie

Warum keine Gewürze fürs Baby?

Vielleicht hast du gelesen, dass dein Baby im ersten Lebensjahr möglichst gar keine Gewürze essen soll. Wie bei so vielen Themen gibt es auch hier viele verschiedene Meinungen. So stehen Gewürze und auch milde Kräuter im Verdacht, bei Babys und Kleinkindern Allergien auszulösen. Die aktuelle Empfehlung im Rahmen der Allergiepräventionen lautet deshalb, Gewürze in kleinen Mengen im ersten Lebensjahr einzuführen.

Dazu kommt, dass dein Kind sich erst einmal an den Geschmack verschiedener Lebensmittel gewöhnen muss. Das geht am besten, indem es sie erst einmal pur probiert, um sie kennenzulernen. Gewürze verfälschen oder überdecken den natürlichen Geschmack. Denn dein Baby schmeckt alles noch viel intensiver als du selbst. Außerdem ist sein Verdauungstrakt noch sehr empfindlich, sodass stark gewürztes Essen zu Bauchschmerzen führen kann.

3. Welche Gewürze darf mein Baby essen?

Wenn schon auf Salz verzichtet werden muss, sind milde Kräuter oft eine gute Alternative, um dem Essen der Kleinen etwas mehr Geschmack zu verleihen – auch wenn das grundsätzlich eigentlich gar nicht notwendig ist. Viele Gewürze und Kräuter gelten aber als verdauungsfördernd sowie appetitanregend. Für den Start sind zum Beispiel Basilikum, Pfefferminze, Schnittlauch, Petersilie, Oregano und Rosmarin sehr zu empfehlen. Welche Kräuter sich außerdem super auf dem Speiseplan deines Würmchens machen, verraten wir dir in unserer praktischen Liste. Denn nicht alle Gewürze sind für jedes Alter gleich gut geeignet. Hinweis: So sollte etwa auf sehr starke Gewürze, wie Chili, Paprika und Pfeffer idealerweise bis zum zweiten Lebensjahr verzichtet werden.

4. Gibt es auch verbotene Gewürze fürs Baby?

Ja! Im ersten Jahr solltest du deinem Baby auf keinen Fall Salz geben. Während der ersten 12 Monate braucht es nicht mehr als ein Gramm Salz pro Tag, und das bekommt es durch Muttermilch und Beikost. Die Nieren deines Kindes sind in diesem Alter noch nicht vollständig entwickelt und können eine zu große Menge an Salz nicht ausscheiden. Außerdem kann das Gewürz auch für einen erhöhten Blutdruck sorgen. Im schlimmsten Fall droht sogar eine Salzvergiftung.

Auch scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Paprika solltest du deinem Baby in den ersten zwei Jahren nicht anbieten. Zum einen schmeckt es alles viel intensiver, weil seine Geschmacksnerven sich erst an die Aromen gewöhnen müssen. Zum anderen ist auch das Verdauungssystem der Kleinen noch nicht auf scharfes oder stark gewürztes Essen eingestellt. Das heißt, dein Baby und auch Kleinkind kann davon Bauchschmerzen oder andere Magen-Darm-Beschwerden bekommen.

5. Gewürze im Babybrei: Darauf solltest du achten

Möchtest du Babybrei oder Babynahrung würzen, beachte ein paar Dinge:

  1. Grundsätzlich solltest du deinen Nachwuchs erst einmal an ungewürzte Speisen gewöhnen. Dadurch lernen sie den Grundgeschmack kennen. Anschließend kannst du mit milden Gewürzen beginnen.
  2. Da Babys und Kleinkinder doppelt so viele Geschmacksknospen besitzen wie Erwachsene, reicht minimales Würzen vollkommen aus.
  3. Gewöhne deinen Spatz langsam an die verschiedenen Gewürze! Bestenfalls testest du ein Gewürz pro Woche und beobachtest die Reaktion deines Nachwuchses.
  4. Statt klassischer Gewürze kannst du auch erst einmal mit Kräutern starten, diese sind oftmals deutlich milder im Geschmack.
  5. Salz ist in den ersten zwölf Lebensmonaten absolut nicht zu empfehlen, da sich die hohe Zufuhr von Natrium unter anderem negativ auf die Verdauung deines Babys auswirken kann.
  6. In den ersten beiden Lebensjahren sind zudem pikante Gewürze zu vermeiden.

6. Und wie ist es mit Gewürzen fürs Baby beim Baby-led Weaning?

Genau wie beim Babybrei gilt auch beim (Baby-led Weaning (BLW): Ab dem 6. Monat kannst du das Fingerfood mit Gewürzen verfeinern – wenn du es nicht übertreibst. Am besten lässt du es langsam angehen und testet aus, was deinem Baby schmeckt und was es verträgt. Dabei solltest du auf Salz und scharfe Gewürze wie Chili und Co. natürlich erstmal noch verzichten. Am besten startest du mit leicht verdaulichen Kräutern wie Petersilie oder Basilikum.

7. Erste Gewürze fürs Baby: Praktische Liste

Tatsächlich gibt es keine in Stein gemeißelte Richtlinie, was das Würzen von Speisen deines Babys betrifft. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du dich aber gerne an dieser Liste orientieren:

  • Nach der Geburt: Zu diesem Zeitpunkt ist noch komplett auf Salz sowie Gewürze zu verzichten.
  • Bis ein Jahr: In den ersten zwölf Lebensmonaten sind Honig sowie Pfeffer, Chili, Paprika und andere starke Gewürze für dein Baby tabu.
  • Ab dem 6. Monat: Mit dem Start der Beikost kannst du nach und nach milde Kräuter wie Petersilie, Basilikum, Kerbel sowie Minze einführen.
  • Zum Ende des ersten Jahres (ab dem 8. Monat):  Jetzt sind grundsätzlich auch Zitrone sowie Schnittlauch für dein Baby geeignet. Wenn keine Allergien bekannt sind, dann probiere es gern auch mit Zimt, Vanille, Zwiebeln, Knoblauch sowie Schalotten (jeweils gekocht!), Kurkuma, Anis oder Fenchel.
  • Mit einem Jahr: Nach dem ersten Geburtstag kannst du es mit Thymian, Rosmarin, Lorbeerblättern, Oregano, Muskatnuss, getrockneter Paprika, getrockneten Tomaten sowie Ingwer probieren.
  • Ab zwei Jahren: Mit 24 Monaten sind generell alle Gewürze für Babys erlaubt.

Noch mehr tolle Tipps zum Thema Babyernährung findest du hier:

Und für alle werdenden Mamas haben wir hier alle Infos zu Gewürzen in der Schwangerschaft.

Werden bei euch Zuhause die Speisen für die Kleinen bereits gewürzt? Oder hat dein Baby vielleicht sogar schon ein Lieblingsgewürz? Wir freuen uns über deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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