Warum heißt der Kreißsaal Kreißsaal?

Wenn eine Schwangere sich dafür entscheidet, ihr Baby im Krankenhaus zur Welt zu bringen, findet die Geburt in den meisten Fällen im Kreißsaal statt. Wer bei dem Namen vermutet, dass es sich um einen runden Raum handelt, liegt allerdings falsch. Denn mit der Form hat die Bezeichnung so gar nichts zu tun. Aber warum heißt der Kreißsaal eigentlich Kreißsaal? Wir verraten es euch!

1. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der Name Kreißsaal hat nichts mit der Form des Raumes (Kreis) zu tun.
  • Auch wenn man verschiedene Schreibweisen findet – richtig ist die Variante mit ß, also Kreißsaal.
  • Die Bezeichnung Kreißsaal stammt aus dem 17. Jahrhundert.
  • Sie lässt sich von dem Verb „kreißen“ ableiten, was so viel heißt wie „Wehen haben“ oder „in den Wehen liegen“.
  • Das Verb „kreißen“ ist wiederum eine Ableitung des mittelhochdeutschen Wortes „krizen“, das die Bedeutung „schreien“ oder „stöhnen“ hat und auch der Ursprung des Wortes „kreischen“ ist.

2. Warum heißt der Kreißsaal eigentlich so?

Auch wenn man es im ersten Moment vielleicht vermuten könnte: Der Name Kreißsaal hat nichts mit der Form des Raumes zu tun. Denn wie fast alle anderen Räume ist auch der Entbindungssaal in den meisten Fällen eckig und nicht rund. Sollte ein Kreißsaal doch mal eine runde Form haben, dann ist das wohl eher eine gewünschte architektonische Besonderheit und hat nichts mit der Bezeichnung an sich zu tun.

Aber warum heißt der Kreißsaal denn jetzt Kreißsaal? Der Name stammt ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert und leitet sich von dem Verb „kreißen“ ab, das die Bedeutung „in den Wehen liegen“ bzw. „Wehen haben“ hat. Kreißen ist wiederum eine Ableitung des Wortes „krizen“, das aus dem Mittelhochdeutschen stammt und „schreien“ sowie „stöhnen“ bedeutet.

Beide Herleitungen bringen also ziemlich gut auf den Punkt, was in einem Kreißsaal passiert, wenn eine Schwangere ihr Baby bekommt.

3. Darum fürchteten sich viele Frauen früher vor dem Kreißsaal

Wusstet du, dass es vor gar nicht so langer Zeit unvorstellbar war, dass der werdende Papa mit in den Kreißsaal kommt? Ursprünglich ist der Geburtssaal nämlich schon vor rund 250 Jahren entstanden. Sein Zweck war es, Schwangeren, die nicht verheiratet waren, einen geschützten Ort zu schaffen, an dem sie ihr Baby zur Welt bringen konnten, ohne etwas dafür zu bezahlen.

Das klingt an sich gut, hatte aber einen Haken. Denn die damaligen Kreißsäle wurden genutzt, um Hebammen und Ärzte auszubilden, die an den Schwangeren Untersuchungen durchführen durften, ohne dass diese ein Mitspracherecht hatten. Die Bedürfnisse der Frauen spielten in dem Zusammenhang keine Rolle. Und da sie alleinstehend waren, stellte sich die Frage nach der Anwesenheit des Vaters in den meisten Fällen erst gar nicht.

Diese Einstellung hielt sich erstaunlich lange und wurde auch für verheiratete Frauen übernommen. Tatsächlich entstand erst in den 70er Jahren langsam das Bewusstsein dafür, dass der werdende Papa das Recht haben sollte, bei der Geburt dabei zu sein und seine Partnerin zu unterstützen. Heute ist das ja zum Glück selbstverständlich!

Wusstest du, warum der Kreißsaal eigentlich Kreißsaal heißt? Oder hast du dir darüber bisher noch keine Gedanken gemacht? Wir freuen uns auf dein Feedback in den Kommentaren.
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4. Was sollte ich über den Ablauf einer Geburt wissen?

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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