Rote Beete fürs Baby: Ab wann ist sie erlaubt?

Rote Beete ist gesund, enthält aber auch Nitrat. Deshalb sind viele Mamas nicht sicher, ob sie das leckere Knollengemüse auch schon den ganz Kleinen anbieten dürfen. Ob Rote Beete generell für dein Baby geeignet ist, ab wann es sie essen darf, und worauf du achten solltest, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Rote Beete ist grundsätzlich sehr gesund. Sie enthält viele wichtige Nährstoffe und Mineralien wie Kalzium, Eisen, Folsäure, Vitamin A und C.
  • Allerdings enthält das Knollengemüse auch relativ viel Nitrat. Deshalb ist es für sehr junge Babys nicht geeignet.
  • Du kannst sie deinem Baby mit Einführung der Beikost anbieten, allerdings nicht häufiger als 2 Mal pro Woche.
  • Am besten kaufst du Rote Beete aus Bio-Anbau und kochst sie – so verringerst du den Nitratgehalt deutlich.

Du bist aktuell schwanger? Dann findest du hier alle Infos zu Rote Beete in der Schwangerschaft.

2. Darf mein Baby Rote Beete essen?

Grundsätzlich ja – wenn du einige Dinge beachtest. Rote Beete hat einen außergewöhnlichen Nährwert und ist reich an Kalzium, Eisen und den Vitaminen A und C. Die Kombination aus Eisen und Vitamin C trägt dazu bei, dass dein Baby das Eisen aus der Pflanze besser aufnehmen kann. Das ist wichtig, da Babys einen erhöhten Eisenbedarf haben. Es fördert die Produktion von roten Blutkörperchen, versorgt verschiedene Körperteile mit Sauerstoff und hilft auch bei der Entwicklung des Gehirns deines Babys.

Außerdem ist Rote Beete eine ausgezeichnete Quelle für Folsäure – was sie auch zu einem echten Powerfood für Schwangere macht – und enthält noch dazu viel Kalium und wichtige Ballaststoffe. Die wirken sich positiv auf die Darmtätigkeit aus, beugen Verstopfung vor und können den Cholesterinspiegel senken. Das ideale Gemüse für Babys, die mit Blähungen und Verstopfung zu kämpfen haben.

Allerdings enthält Rote Beete auch relativ viel Nitrat, dass besonders für Säuglinge gefährlich werden kann. Deshalb ist sie für Babys nur in Maßen geeignet nicht geeignet, und auch später solltest du es mit der Menge nicht übertreiben.

Die Nährwerte der Roten Beete
Nährwerte pro 100 g Rote Beete
Brennwert: 180 kJ / 41 kcal
Kohlenhydrate: 8,4 g
Eiweiß: 1,5 g
Fett: 0,1 g
Ballaststoffe: 2,8 g

3. Ab wann darf mein Baby Rote Beete essen?

Auch wenn Rote Beete sehr gesund ist, solltest du sie deinem Baby nicht direkt zum Beikoststart anbieten. Denn den ersten Brei bekommt dein Baby über mehrere Tage, damit es Zeit hat, sich an Geschmack und Konsistenz zu gewöhnen, und du schauen kannst, wie es den Brei verträgt. Da Rote Beete aber relativ viel Nitrat enthält, das nach dem Essen teilweise in Nitrit umgewandelt wird, solltest du sie maximal zweimal in der Woche anbieten und nicht mehrere Tage nacheinander.

Das Nitrit sorgt nämlich dafür, dass der Körper weniger Eisen aufnehmen kann, und verringert dadurch den Sauerstofftransport im Blut. Wenn sehr junge Babys größere Mengen (mehr als eine Portion) Rote Beete essen, kann der Sauerstoffmangel in sehr seltenen Fällen (!) dazu führen, dass sie eine so genannte „Säuglings-Blausucht“ entwickeln. Die Symptome sind bläuliche Haut, blaue Lippen und Atemnot.

Die Gefahr wird geringer, je älter das Baby wird. Ab etwa 6 Monaten hat der Körper deines Kindes genügend Hämoglobin gebildet, um das Nitrit zu blockieren und die Zellen weiterhin mit Sauerstoff zu versorgen. Wenn du sichergehen möchtest, wartest du bis zum 8. Monat. Und falls du deinem Baby schon ab dem 6. Monat Rote Beete geben möchtest, solltest du sie in jedem Fall mit Gemüsesorten mischen, die kein Nitrat enthalten.

4. Wie viel Rote Beete darf mein Baby essen?

Wie gesagt enthält Rote Beete zwar viele sehr gesunde Stoffe, aber eben leider auch relativ viel Nitrat. Deshalb solltest du es nicht übertreiben, und deinem Baby die rote Knolle nicht öfter als 2 Mal pro Woche anbieten. Außerdem ist es hilfreich, die Rote Beete im Brei mit nitratarmen Gemüsesorten und Zutaten zu mischen, zum Beispiel Kartoffeln, Kürbis, Brokkoli, Erbsen oder Getreide.

Am besten verwendest du übrigens Bio-Rote Beete, denn sie enthält im Normalfall weniger Nitrat. Und wenn du sie für den Babybrei kochst, reduziert sich der Nitratgehalt um bis zu 70 %.

5. Was solle ich beachten, wenn ich meinem Baby Rote Beete gebe?

Damit du deinem Baby die Rote Beete ohne Bedenken anbieten kannst, solltest du einige Dingte beachten:

  • Kaufe am besten nur Rote Beete aus Bio-Anbau. Sie enthält im Normalfall deutlich weniger Nitrat.
  • Falls du sie nicht sofort verarbeitest, lagere sie am besten im Kühlschrank, allerdings nicht länger als ein paar Tage.
  • Wenn du die Rote Beete kochst, kannst du den Nitratgehalt um bis zu 70 % reduzieren. Das Kochwasser solltest du allerdings dann nicht für die Zubereitung des Breis verwenden. Das gilt allerdings nicht für das Kochen in der Mikrowelle.
  • Vitamin C verhindert, dass der Körper Nitrat zu Nitrit umwandelt. Deshalb solltest du nitratreiches Gemüse am besten mit Vitamin C-haltigen Sorten wie Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel und Co. kombinieren, oder etwas Fruchtsaft in den Brei mischen.

Übrigens: Falls dein Baby plötzlich roten Stuhl oder Urin hat, nachdem es Rote Beete gegessen hat – keine Panik! Das ist kein Blut, sondern liegt in diesem Fall am Farbstoff des knalligen Gemüses.

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn du deinem Baby Rote Beete anbietest, hol am besten schon mal das Putzzeug aus dem Schrank. Hände oder Gesicht deines Babys, Kleidung, Tisch und Co. – vermutlich wird nach dem Essen so einiges rot eingefärbt sein.

6. Darf ich Babybrei mit Rote Beete enfrieren?

Rote Beete ist ein stark nitrathaltiges Gemüse und sollte daher nicht erneut erwärmt werden. Durch das erneute Erwärmen können sich krebserregende Nitrite bilden. Das heißt, du kannst Babybrei mit Roter Beete nicht einfrieren.

7. Babybrei oder Fingerfood

Du kannst die Rote Beete deinem Baby sowohl als Püree als auch in Form von Fingerfood anbieten. Wenn es gerade erst mit fester Nahrung beginnt, solltest du sie dämpfen oder kochen. Dann kannst du sie entweder für den Brei pürieren, oder du schneidest sie in größere Stücke, damit dein Baby sie selbstständig greifen und essen kann.

Beim Fingerfood solltest du darauf achten, dass du die Rote Beete dem Alter deines Kindes entsprechend zuschneidest. Wenn dein Baby seinen Zangengriff noch nicht entwickelt hat, kannst du ihm ein großes Stück gekochter Rote Beete geben, die es mit der Handfläche aufheben kann, um an ihr zu nagen. Sobald dein Baby das Stück soweit abgenagt hat, dass es klein genug ist, um in Gänze in den Mund zu gelangen, solltest du ihm das Stück abnehmen. Wenn dein Baby seinen Zangengriff entwickelt hat, kannst du ihm auch kleinere Stücke anbieten. Sie sollten aber trotzdem weichgekocht sein, damit dein Kind sich nicht daran verschluckt.

8. Rezepte mit Rote Beete für dein Baby

Du möchtest deinem Baby Rote Beete anbieten, dir fehlen aber noch die richtigen Ideen? Kein Problem! Wir haben drei verschiedene Rezepte für dich, die du ganz einfach nachkochen kannst:

Einfacher Babybrei

Dieser schnell gemachte Brei besteht aus nur 5 Zutaten:

Das brauchst du

  • 100 g Rote Beete (Bio)
  • 50 g Kartoffel
  • 20-30 g Fisch oder Fleisch (alternativ 2 EL Haferflocken)
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 EL Rapsöl
  • Tipp: Einmal-Handschuhe

Und so geht’s

  • Wenn du vermeiden willst, dass deine Finger komplett rot gefärbt werden – am besten zuerst Handschuhe anziehen.
  • Jetzt Rote Beete und Kartoffeln schälen und beides klein schneiden.
  • Fleisch ebenfalls klein schneiden
  • Gemüsewürfel und FLeisch in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen.
  • 10 Minuten kochen lassen, dann abgießen und das Kochwasser entsorgen.
  • Orangensaft dazugeben und alles mit einem Pürierstab fein pürieren.
  • Tipp: Wenn der Brei zu fest ist, kannst du einfach ein bisschen lauwarmes Wasser dazugeben.
  • Wenn der Babybrei etwas abgekühlt ist, das Rapsöl unterrühren – fertig!

Gebratene Rote Beete

Wenn du die Rote Beete deinem Baby als Fingerfood anbieten möchtest, kannst du es mit diesem Rezept auf den Geschmack bringen:

Das brauchst du

  • 1 Rote Beete
  • Rapsöl oder Olivenöl

Und so geht’s

  • Heize den Ofen auf 200 Grad vor.
  • Wasche die Rote Beete und entferne die Blätter und Stiele.
  • Schneide die Rote Beete in Viertel, bestreiche sie mit dem Öl und lege sie in eine abgedeckte Auflaufform.
  • Backe sie im Ofen, bis sie weich ist. Je nach Größe kann das zwischen 30 und 60 Minuten dauern.
  • Stich am besten mit dem Messer leicht in die dickste Stelle hinein. Wenn das Messer widerstandslos hineingleitet, ist die Rote Beete durch und du kannst sie aus dem Ofen nehmen.
  • Decke die Form ab und lasse die Rüben abkühlen.
  • Ziehe die Haut mit den Händen ab und schneide sie in altersgerechte Stücke.

Rote Beete Suppe

Dein Baby ist ein kleiner Suppen-Fan? Dann ist dieses Rezept bestimmt genau das richtige – wegen der salzigen Gemüsebrühe allerdings erst für Kinder ab 12 Monaten:

Das brauchst du

  • 3 Rote Beete (Bio)
  • 1 Kartoffel
  • 1 Zwiebel
  • 2 Tassen Gemüsebrühe
  • ¼ Tasse Joghurt
  • Etwas Rapsöl

Und so geht’s

  • Rote Beete und Kartoffeln schälen und würfeln, Zwiebel hacken.
  • Alle Zutaten außer dem Joghurt in einen Kochtopf geben.
  • Mit Wasser aufgießen und zum Kochen bringen.
  • Sobald das Gemüse gekocht ist, abgießen und pürieren.
  • Den frischen Joghurt und das Öl hinzugeben und gut verrühren – fertig.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren – und deinem Baby guten Appetit!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos und viele nützliche Tipps zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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Babybrei mit Thermomix kochen: So einfach geht's
2 Jahre zuvor

[…] nicht jeden Babybrei einfrieren, denn es kommt darauf an, welche Zutaten du verwendest.Spinat oder Rote Beete sind stark nitrathaltig und dürfen nicht erneut aufgewärmt werden. Ebenso solltest du bereits […]