Oft wird Müttern empfohlen, auf Petersilie in der Stillzeit zu verzichten. Denn dem Kraut wird nachgesagt, dass es in größeren Mengen die Milchproduktion hemmen soll. Doch ist das wirklich so? Wir verraten dir alles, was du als stillende Mama über Petersilie wissen solltest!
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Prinzipiell musst du während der Stillzeit nicht auf Petersilie verzichten.
- Du darfst als stillende Mama sowohl frische als auch getrocknete Petersilie zu dir nehmen.
- Das Kraut enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe, wie etwa zahlreiche B-Vitamine, Beta-Carotin oder auch Eisen und Kalzium.
- Aber: Expert*innen raten dazu, Petersilie während der Stillzeit nur in Maßen zu essen, da die Milchbildung durch zu große Mengen gehemmt werden kann.
- Mehr als fünf Gramm Petersilie täglich solltest du in der Stillzeit deshalb vorsichtshalber nicht essen.
2. Darf ich Petersilie in der Stillzeit essen?
Da nach der Geburt keine Lebensmittel mehr grundsätzlich verboten sind, darfst du in der Stillzeit (endlich!) wieder alles essen. Petersilie gilt schon während der Schwangerschaft, in Maßen, als weitestgehend unbedenklich für Mama und Baby, und so spricht auch nichts dagegen, das Kraut beim Stillen weiterhin zu essen.
Trotzdem solltest du auch in der Stillzeit die Menge der Petersilie im Blick behalten. Denn zu viel davon kann sich negativ auf deine Milchproduktion auswirken. Häufig wird stillenden Müttern deshalb empfohlen, nicht mehr als fünf Gramm frische oder getrocknete Petersilie pro Tag zu verzehren.
3. Wie gesund ist Petersilie für stillende Mütter?
Mit Petersilie lassen sich viele Gerichte verfeinern, und du kannst in der Stillzeit außerdem von den wertvollen Inhaltsstoffen des Krauts profitieren. Tatsächlich ist Petersilie nämlich sehr gesund und liefert sowohl dir als auch deinem Baby wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
So ist Petersilie unter anderem reich an Eisen, Kalzium und Magnesium. Außerdem sind viele B-Vitamine, Vitamin E und Beta-Carotin enthalten. Gleichzeitig ist Petersilie ein idealer Lieferant für Folat bzw. Folsäure in der Stillzeit.
4. Hat Petersilie in der Stillzeit Nebenwirkungen?
Bei einem normalen Verzehr von Petersilie treten grundsätzlich keine Nebenwirkungen auf. Zwischen Juni und Juli solltest du Petersilie jedoch nicht frisch ernten und essen. Zu dieser Zeit blüht das Kraut und bildet den Giftstoff Apiol, der in großer Menge (!) zu Schäden an Leber oder auch Nieren führen sowie eine allergische Reaktion auslösen kann.
Kann Petersilie die Milchproduktion negativ beeinflussen?
Tatsächlich steht Petersilie nach wie vor im Verdacht, die Milchbildung zu hemmen – ähnlich wie Salbei oder auch Pfefferminze. Gänzlich ausschließen lässt sich diese Nebenwirkung nicht, auch wenn es dafür bisher keinen wissenschaftlichen Beleg gibt.
Allerdings tritt eine milchreduzierende Wirkung in der Regel erst auf, wenn du große Mengen Petersilie zu dir nimmst. Isst du das Kraut also nur in normaler Menge, musst du dir darüber im Normalfall keine Sorgen machen.
5. Ich habe beim Stillen Petersilie gegessen – was jetzt?
Kein Grund zur Panik! Hast du Petersilie während der Stillzeit gegessen, ist das zunächst überhaupt nicht schlimm. Selbst wenn es etwas mehr von dem Kraut war, als von uns empfohlen wird, musst du dir erst einmal keine Gedanken über mögliche gesundheitliche Schäden machen. Davon wird deine Milch in der Regel nicht von heute auf morgen verschwinden.
Achte aber zukünftig darauf, dass du Petersilie in der Stillzeit nur in Maßen isst und es nicht übertreibst. Vor dem Verzehr solltest du frische Petersilie außerdem immer gründlich waschen, trocknen und auf einem extra Schneidebrett zubereiten. Es gelten also die normalen Hygieneregeln in der Küche.
6. Rezept: Pesto mit Petersilie für die Stillzeit
Schnell gemacht und super lecker zu Pasta ist das Petersilie-Pesto mit Walnüssen von koch-mit.de. Vielen Dank für die tolle Inspiration! Wir wünschen dir viel Freude beim Nachmachen und guten Appetit.
Das brauchst du für vier Portionen:
- 2 Bunde Petersilie
- 2 Handvoll Walnusskerne
- etwas Zitronensaft
- 2 Knoblauchzehen
- 100 g Pecorino
- 100 ml Olivenöl
- etwas Salz
Und so bereitest du das Petersilie-Walnuss-Pesto zu:
- Bevor es ans Zubereiten geht, sollte die Petersilie gründlich gewaschen werden.
- Als Nächstes entfernst du die Stiele der Petersilie.
- Jetzt den Knoblauch schälen und klein schneiden.
- Gib nun alle Zutaten in einen Mixer und püriere sie zu einer homogenen Masse.
- Ist dir das Pesto noch zu dickflüssig, kannst du es mit etwas mehr Olivenöl strecken.
- Zum Schluss das fertige Pesto mit Salz abschmecken. Fertig!
Hinweis: Luftdicht verschlossen hält sich das selbst gemachte Petersilie-Walnuss-Pesto rund zwei Wochen.
7. Welche Kräuter sind in der Stillzeit erlaubt?
Beim Stillen darfst du deine Speisen grundsätzlich nach Lust und Laune mit Kräutern verfeinern. In Maßen sind die meisten Gewürze in der Stillzeit nämlich nicht bedenklich:
Hier findest du viele weitere Tipps, Infos und einfache Rezepte zum Nachmachen rund um Ernährung in der Schwangerschaft, Stillen und Babyernährung.
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Du möchtest dich zum Thema „Ernährung in der Stillzeit“ ebenfalls mit anderen Mamas aus unserer Community austauschen? Dann komm gerne in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas – Unsere Fragen und Antworten“.