Meghan und Harry: Wieso so viele mit den eigenen Eltern brechen

Zuerst der „Megxit” im April 2020, dann die skandalösen Interviews mit Oprah und nun auch noch eine Netflix-Serie mit anschließender Buchpremiere. Das Medienspektakel um Harry und Meghan ist größer denn je und ein Thema steht dabei ganz klar im Mittelpunkt: Der Bruch zwischen Prinz Harry und seiner royalen Familie.

Wie es dazu kam? Umstritten!

Folgt man der Version von Harry und Meghan ging es vor allem darum, Meghan und die Kinder vor den Medien und vor der gefühlskalten und traditionsversessenen Familie zu schützen. Ein Leben im Royal-Korsett, das wollte Harry seiner Frau ersparen.

In der Netflix-Serie „Harry und Meghan” spricht er immer wieder darüber, dass er verhindern wolle, dass es Meghan so ergehe wie seiner Mutter. Denn Meghan habe unter dem großen öffentlichen Druck sogar Selbstmordgedanken entwickelt. Auch der royalen Familie macht das Paar schwere Vorwürfe: Es geht um Rücksichtslosigkeit, Rassismus und mangelnde Unterstützung.

Alle Vorwürfe im Einzelnen durchzugehen, würde hier definitiv den Rahmen sprengen. Außerdem hat Harry ja dafür sein Buch „Reserve”* herausgebracht, in dem sich die schmutzigen Details aus Sicht des Prinzen in Ruhe nachlesen lassen. Fest steht: Harrys Beziehung zu seinem Vater, König Charles, und zu seinem Bruder, Prinz William, ist inzwischen komplett zerbrochen. Sie haben keinen Kontakt mehr zueinander.

Der Bruch mit den eigenen Eltern – etwas, das nicht nur unter Royals vorkommt. Auch uns erreichen immer wieder Erfahrungsberichte von Frauen, die den Kontakt zur eigenen Familie abgebrochen haben oder auf ein Minimum reduzieren.

Was muss passieren, damit es zu so einem Bruch kommt?

Wer selbst in einer einigermaßen intakten Familie aufgewachsen ist, dem fällt es oft schwer, zu verstehen, wieso man den Kontakt zu den eigenen Eltern, den Großeltern der Kinder, abbricht. Vielleicht kommt sogar der Gedanke auf „Wie grausam, das könnte ich nicht!”

Doch leider gibt es Eltern, die ihren Kindern schaden – und das bis ins hohe Erwachsenenalter. Körperlicher oder psychischer Missbrauch sind ein Grund, den Kontakt abzubrechen. Und nicht alle Eltern sind rückblickend in der Lage, das eigene Fehlverhalten anzuerkennen. Auf Entschuldigungen warten Betroffenen meistens vergeblich.

Für die eigene psychische Gesundheit kann ein radikaler Einschnitt dann das beste sein.

Nicht immer können Betroffene genau benennen, warum sie sich in ihrem Elternhaus nie richtig sicher und wohl gefühlt haben. Viele erkennen erst im Erwachsenenalter, vielleicht durch die eigenen Kinder, was in ihrer Kindheit alles schief gelaufen ist. Bei ganz offensichtlichem Missbrauch, etwa durch körperliche Gewalt, ist die Sache meist klar.

Doch es gibt auch Übergriffe, die schwerer zu erkennen sind. Toxische Eltern haben nicht unbedingt eine diagnostizierte Persönlichkeitsstörung, aber sie können viel Schaden anrichten.

Die Folgen machen sich oft noch Jahre später in Form schädlicher Verhaltensmuster bemerkbar.

Toxische Eltern können das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung ihrer Kinder bis ins Erwachsenenalter negativ beeinflussen. Woran du erkennst, ob du betroffen bist, und wie du dich schützt, erfährst du HIER >>>

Familien- und Paartherapeutin Eva Hesse stellt gegenüber RND klar: „Zu einem Kontaktabbruch kommt es aber in der Regel nur dann, wenn schon lange vorher Verletzungen stattgefunden haben, die sich seit den frühesten Kindheits- und Jugendtagen aufgestaut haben.” Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen, hätten in der Regel emotionalen Missbrauch erlebt.

Und die Therapeutin bestätigt: „Einen Kontaktabbruch muss man sich in jedem Fall gut überlegen. In der Regel gehen aber jahrelange Konflikte voraus. Und wenn Gespräche nichts fruchten, muss man vielleicht diesen Weg gehen.“

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Außerdem könnten für dich auch die Erfahrungsberichte von Betroffenen spannend sein:

 

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Lini
Lini
1 Jahr zuvor

Und dann ist man als Tochter die Böse, weil man ja den Großeltern das Enkelkind wegnimmt.

Dass sie möglicherweise dazu beitragen, der grund sind, dass es soweit kommt, zb eine ION im Raum steht, die einen dann belastet, man als Mutter des eigenen Kindes nicht ein u aus weiß,dass sehen die Großeltern nicht, wollen es sogar nicht sehen.