Kamillentee fürs Baby: Ab wann darf ich ihn geben?

Kamillentee gilt als absoluter Alleskönner und wird auch schon bei den Kleinsten gerne gegen Husten, Schnupfen oder Blähungen eingesetzt. Doch ist Kamillentee fürs Baby tatsächlich eine so gute Idee? Wir haben dir die wichtigsten Tipps und Hinweise zusammengetragen – und verraten, worauf du generell achten solltest!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Kamillentee enthält kein Koffein und ist im Vergleich zu anderen Teesorten auch schon für Babys geeignet.
  • Dennoch solltest du deinem Nachwuchs Kamillentee erst anbieten, wenn die Beikostphase gestartet ist. Also ungefähr ab dem siebten Lebensmonat.
  • Da es sich bei Kamille um eine Heilpflanze handelt, sollte dein Baby den Tee nicht regelmäßig trinken.
  • Achte bei der Zubereitung von Kamillentee darauf, dass du diesen ausreichend lange ziehen lässt und verwende nur echte Kamille. Teebeutel aus dem Supermarkt sind nicht hoch genug konzentriert, wodurch eine positive Wirkung auf die Gesundheit eher selten eintritt.
  • Grundsätzlich bietet sich Kamillentee für Babys bei Bauschmerzen sowie Blähungen sehr gut an.

Dein Baby bekommt noch Muttermilch? Dann findest du hier alle Infos zu Kamillentee in der Stillzeit.

2. Ist Kamillentee gut für Babys?

Ja, solange du Kamillentee nur hin und wieder bei bestimmten Beschwerden anbietest, stellt Kamillentee für dein Baby keine Gefahr dar. Das liegt unter anderem auch daran, da der Tee kein Koffein enthält und somit bedenkenlos für Babys und Kleinkinder zubereitet werden kann.

3. Ab wann darf mein Baby Kamillentee trinken?

Solange du stillst, benötigt dein Baby keine zusätzliche Flüssigkeit – das gilt sowohl für Wasser als auch für Tee. Denn in der Muttermilch liegt der Wasseranteil bei etwa 90 Prozent. Bekommt dein Würmchen Pre-Nahrung, sind weitere Getränke ebenfalls noch nicht notwendig. Spätestens mit Einführung der dritten Breimahlzeit solltest du zu jeder Mahlzeit allerdings auch ein Fläschchen reichen – mit Wasser oder ungesüßtem Tee. Das ist meistens so ab dem achten Lebensmonat der Fall.

Aber Achtung: Möchtest du Kamillentee selber zubereiten oder die Blüten zur Linderung von den bereits genannten Beschwerden einsetzen, achte darauf, dass es sich um echte Kamille handelt und nicht um verwandte Arten wie etwa die Hundskamille oder die römische Kamille. Denn: Nur die echte Kamille hat eine positive Wirkung auf die Gesundheit.

Wie viel Kamillentee darf ich meinem Baby geben?

Da Kamille eine Heilpflanze ist, solltest du deinem Baby den Tee möglichst nur anbieten, wenn es krank ist oder Bauchweh hat, und zwar am besten nur ein paar Schlückchen über den Tag verteilt. Zwar hat die kurzzeitige Anwendung von Kamille keine Nebenwirkungen für dein Baby, aber du solltest den Tee auch nicht einfach so über mehrere Monate geben. Das kann bei deinem Nachwuchs sonst unter anderem zu Unruhe und Schwindel führen. Für die richtige Dosierung empfehlen wir daher immer die Absprache mit dem Kinderarzt/Kinderärztin oder deiner Hebamme.

4. Husten, Bauchweh, Bindehautentzündung: So wirkt Kamillentee bei Babys

Als Heilpflanze ist Kamille bereits seit Jahrhunderten in Europa bekannt. Das liegt vor allem an den enthaltenen ätherischen Ölen, die sich in den Kamillenblüten befinden. Sie sind für ihre antioxidative sowie entzündungshemmende Wirkung bekannt. Du kannst Kamillentee sowohl für äußerliche als auch für innerliche Beschwerden einsetzen:

Kamillentee gegen Blähungen, Bauchweh und Co.

Sollte dein Liebling langanhaltend weinen, können Blähungen und damit einhergehende Bauschmerzen die Ursache sein. Für uns Mamas ist das ebenfalls schlimm. Schließlich möchten wir unser Baby nicht leiden sehen. Blähungen entstehen, wenn dein Spatz beim Trinken oder Schreien zu viel Luft schluckt. Oftmals erkennst du die fiesen Bauchschmerzen daran, dass dein Baby unaufhörlich weint und dabei krampfartig die Beinchen an den Körper zieht.

Gerade bei Babys wird der Kamilllentee gerne bei Bauchschmerzen verabreicht, da er krampflösend wirkt und bei Verdauungsproblemen unterstützt. Außerdem ist Kamillentee für seine beruhigende Wirkung bekannt und kann gegen Magenkrämpfe, Verstopfung, Blähungen und Koliken helfen.

Was sonst noch gegen Blähungen helfen kann, liest du hier – Blähungen beim Baby: Hilfe gegen die Bauchschmerzen!

Husten, Schnupfen & Erkältung: Kamillentee kann deinem Baby helfen

Ist dein Baby erkältet, kann Kamillentee gegen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und sogar Fieber helfen. Denn die Heilpflanze wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Dabei kann dein Schatz den Tee nicht nur trinken, sondern ihr könnt ihn auch zum Inhalieren benutzen. Dafür gibst du einfach einen Esslöffel Kamillenblüten in eine Schüssel mit heißem Wasser – oder du verwendest direkt den heißen Tee. Durch die Dämpfe schwellen die Atemwege ab, und dein Kind kann wieder besser atmen. Aber Achtung: Heißes Wasser kann besonders für Babys gefährlich werden! Am besten fragst du deinen Kinderarzt, ob er euch einen speziellen Inhalator verschreiben kann.

Auch beim Zahnen kann Kamille helfen

Wenn die ersten Zähnchen kommen, ist das für die meisten Babys relativ schmerzhaft. Kein Wunder, schließlich müssen die Milchzähne erst einmal durchs Zahnfleisch nach draußen. Für die Kleinen heißt das, sie haben Schmerzen – und wir Eltern unruhige Nächte (und Tage). Aber auch beim Zahnen kann Kamillentee helfen, und zwar durch seine beruhigende und gleichzeitig entzündungshemmende Wirkung. Dafür bietest du deinem Baby den Tee entweder zu Trinken an – oder Du nimmst ein Wattepad und tupfst das Ganze ganz vorsichtig auf Babys Zahnfleisch.

Achtung: Dein Baby hat verklebte Augen? Dann bitte keinen Kamillentee benutzen!

Vielleicht hast du von dem Tipp gelesen, dass Kamillentee auch gegen verklebte Augen oder Augenentzündung helfen kann. Aber auch, wenn es logisch klingt: Bitte nicht ausprobieren! Denn zum einen enthält Kamillentee Pollen und damit Allergene, die die Augen deines Babys zusätzlich reizen können. Zum anderen stecken auch winzig kleine Härchen aus den Blüten im Tee, die die Reizung ebenfalls verstärken können.

Hast du Erfahrungen mit Kamillentee gemacht – und hat er deinem Baby geholfen? 
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5. Kamillentee fürs Baby – worauf sollte ich achten?

Auch wenn Kamillentee zu den Teesorten gehört, welche dein Baby grundsätzlich bedenkenlos trinken kann, solltest du dennoch auf ein paar Dinge achten:

  1. Lasse den Tee für dein Würmchen nicht zu lange ziehen. Ideal sind etwa fünf bis zehn Minuten. Anschließend unbedingt abkühlen lassen!
  2. Biete deinem Baby nur ungesüßten Kamillentee an.
  3. Um Koliken vorzubeugen, kannst du rund fünf Teelöffel Kamillentee bei jeder Milchmahlzeit ins Fläschchen füllen.
  4. Generell solltest du reinen Kamillentee aber nur geben, wenn dein Spatz tatsächlich krank ist.

6. Rezept: Kamillentee fürs Baby zubereiten

Ein paar Schlucke Kamillentee können auch schon bei den kleinen Würmchen zur Linderung unterschiedlicher Beschwerden eingesetzt werden. Ob du dabei auf klassische Teebeutel oder losen Tee zurückgreifst, ist natürlich dir überlassen. Dass sich Kamillentee aber ganz einfach selber zubereiten lässt, beweist dieses Rezept von helpster.de mit nur zwei Zutaten!

Für den DIY-Kamillentee brauchst du gar nicht viel:

  • 250 ml Wasser
  • einen Teelöffel Kamillenblüten

So wird der Tee zubereitet:

Die Kamillenblüten in das kochende Wasser geben und alles für etwa fünf Minuten ziehen lassen. Anschließend den Kamillentee durch ein Sieb abgießen.

Tipp: Am besten kaufst du direkt getrocknete Kamillenblüten. Denn die Teebeutel sind oftmals mit Stängel und Blätter der Kamille gefüllt. Allerdings lassen sich die wichtigen ätherischen Öle nur in den Blüten der Pflanze finden.

Grundsätzlich solltest du die Kamillenblüten immer kühl und luftdicht aufbewahren. Dann sind sie bis zu 18 Monate haltbar.

Wie sieht es eigentlich mit Früchtetee oder Pfefferminztee für Babys aus? Das liest du hier: 

Und wenn du aktuell ein Baby erwartest, findest du hier alle Infos zu Kamillentee in der Schwangerschaft.

Trinkt dein Baby schon Kamillentee? Wir freuen uns über deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren!

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Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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