Ist Curry in der Schwangerschaft gefährlich?

Wenn es um das Thema Lebensmittel geht, sind werdende Mamas oft unsicher. Denn nicht alles, was sie vorher gern gegessen haben, ist auch gut für das ungeborene Baby. Neben rohem Fisch, rohem Fleisch und Käse aus Rohmilch, sollten Schwangere auch bei Gewürzen genau hinschauen. Ob Curry in der Schwangerschaft erlaubt ist, oder du es lieber von deinem Speiseplan streichen solltest, verraten wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Curry darfst du grundsätzlich auch in der Schwangerschaft essen.
  • Die indische Gewürzmischung besteht aus verschiedenen einzelnen Gewürzen, die sich je nach Hersteller unterscheiden können.
  • Deshalb sind die verschiedenen Sorten Currypulver auch unterschiedlich scharf.
  • Falls du scharfes Essen nicht gut verträgst, solltest du zu milderen Sorten greifen, oder die Schärfe zum Beispiel durch Joghurt etwas abmildern.
  • Sehr scharfes Essen stimuliert den Darm und kann darüber auch die Gebärmutter anregen. Wenn du zu vorzeitigen Wehen neigst, solltest du es deshalb mit dem Curry nicht übertreiben und vorsichtshalber einmal mit deinem Arzt sprechen.
  • Zum Ende der Schwangerschaft hin kannst du diese Wirkung nutzen, um zu versuchen, die Wehen in Gang zu bringen
    In Maßen kann Curry dabei helfen, das Immunsystem deines Babys zu unterstützen.

2. Ist Curry in der Schwangerschaft erlaubt?

Grundsätzlich: ja. Wenn wir von Curry sprechen, meinen wir in der Regel die indische Gewürzmischung. Sie besteht aus verschiedenen einzelnen Gewürzen, und ihre Zusammensetzung variiert je nach Sorte und Hersteller. Dabei sind einige Mischungen schärfer als andere. Falls du merkst, dass dein Magen empfindlich auf die Schärfe reagiert, kannst du also einfach zu einer milderen Curry-Mischung greifen. Oder du milderst die Schärfe mit etwas Joghurt, Sahne oder Kokosmilch ab.

Es spricht also auch in der Schwangerschaft nichts gegen ein leckeres Mango-Curry oder eine Currywurst mit Pommes.

Aber Achtung: Wenn du besonders empfindlich auf Gewürze reagierst oder eine Risikoschwangerschaft hast, sprich am besten einmal mit deinem Arzt, bevor du zu Curry greifst.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

3. Kann Curry in der Schwangerschaft gefährlich werden?

Solange du das Currypulver in normalen Mengen verwendest und es nicht übertreibst, musst du dir auch während der Schwangerschaft keine Sorgen machen. Die indische Gewürzmischung besteht in der Regel aus Kreuzkümmel, Kurkuma, Pfeffer, Koriander und Bockshornklee. Allerdings gibt es verschiedene Varianten, von denen viele noch weitere Gewürze enthalten, zum Beispiel Muskatnuss, Ingwer, Nelken, Zimt, Paprikapulver, Chili oder Knoblauch.

Einige dieser Gewürze solltest du als Schwangere nicht in großen Mengen essen. Besonders bei einer Risikoschwangerschaft sind Ingwer, Kurkuma oder Zimt nur in Maßen zu empfehlen. Zuviel Kurkuma kann zum Beispiel Magen-Darm-Krämpfe auslösen, Muskatnuss wirkt menstruationsfördernd und kann bei zu großen Mengen zu Vergiftungen führen und Kreuzkümmel stimuliert die Gebärmutter. Zu viel Paprika, Chili und Pfeffer solltest du ebenfalls vermeiden, da sie magenreizend wirken und Sodbrennen verursachen können.

Aber: Im Normalfall gilt das wirklich nur, wenn du die Gewürze in größeren Mengen zu dir nimmst. In Maßen sind die meisten für Schwangere sogar gesund.

4. Schadet Curry meinem Baby?

Nein, generell schadet der „Scharfmacher“ in moderaten Mengen deinem Baby nicht. Es ist sogar so, dass dein Baby die Aromen des Currys ab der 20. Schwangerschaftswoche durch das Fruchtwasser wahrnehmen kann. Sofern du es nicht übertreibst, stärkt die Gewürzmischung sogar das Immunsystem deines Babys. Einige Bestandteile des Currys – Zink beispielsweise – helfen deinem Schatz zudem beim Wachsen. Wenn du dich für rotes Curry entscheidest, unterstützt es außerdem die Aufnahme von Eisen und Vitamin C.

Vorsichtig sein solltest du allerdings, wenn du zu vorzeitigen Wehen neigst oder bei einer Risikoschwangerschaft. In diesem Fall ist es besser, auf zu scharfes Curry zu verzichten. Und wenn du ein fertiges Curry nachwürzen möchtest, dann am besten nicht mit Ingwer, Kurkuma oder Muskat.

5. Kann Curry Wehen auslösen?

Jein. Generell ist es so, dass scharfes Essen den Darm anregt und dadurch auch die Gebärmutter stimulieren kann. Das heißt, wenn du zu viel und zu scharfes Essen isst, und das Curry dazu noch Gewürze wie Kurkuma, Zimt oder Ingwer enthält, kann es theroetisch wirklich passieren, dass Wehen ausgelöst werden.

Im Normalfall enthält ein mit Curry gewürztes Essen aber eine so geringe Menge der Gewürze, dass keine Gefahr besteht. Wenn du allerdings zu vorzeitigen Wehen neigst oder eine Risikoschwangere bist, Curry wirklich nur in Maßen verwenden. Um ganz sicher zu gehen, sprich dazu am besten einmal mit deinem Arzt.

Falls dein Baby sich sehr viel Zeit lässt, der errechnete Geburtstermin schon überschritten ist, und du scharfes Essen gut verträgst, kannst du aber durchaus versuchen, die Wehen mit einer Extraportion Curry in Gang zu bringen.

6. Und was ist mit Curry Ketchup während der Schwangerschaft?

Wenn du schwanger bist und Heißhunger auf Currywurst mit Pommes hast – lass es dir schmecken. Curry Ketchup darfst du nämlich auch in der Schwangerschaft ohne Bedenken essen. Die Menge an Currypulver ist so gering, dass du keine Nebenwirkungen befürchten musst. Du solltest nur darauf achten, den Deckel der Ketchup-Flasche gut zu verschließen, damit sich keine Bakterien bilden können.

Allerdings solltest du daran denken, dass Ketchup sehr viel Zucker enthält. Deshalb gilt auch für den Curry Ketchup: Manchmal ist er kein Problem – aber bitte nicht übertreiben.

Wir wünschen dir guten Appetit und eine schöne Schwangerschaft!

Und wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Curry in der Stillzeit.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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