Ist Eistee in der Schwangerschaft erlaubt?

Während der berüchtigten Schwangerschaftsübelkeit ist selbst das Trinken von Wasser hin und wieder eine echte Tortur, die nicht selten über der Toilettenschüssel endet. Oftmals bleibt da nur der Griff zu süßen Zuckerbomben. Aber ist Eistee in der Schwangerschaft wirklich so ungefährlich, oder sollte man doch lieber die Finger davon lassen? Hier erfährst du alles dazu.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • In der Schwangerschaft ist gegen den Genuss von Eistee grundsätzlich nichts einzuwenden, aber wirklich nur in Maßen.
  • Beim Kauf von Eistee solltest du darauf achten, dass möglichst wenig Koffein, Tannin sowie Zucker enthalten ist.
  • Die meisten Eistee-Sorten enthalten zwischen 46 und 73 mg Koffein pro Liter.
  • Gesunder Eistee für die Schwangerschaft mit wenig Kalorien und ohne Koffein lässt sich auch easy selbst zubereiten.

2. Darf ich Eistee in der Schwangerschaft trinken?

Grundsätzlich ja – aber nur in wirklich kleinen Mengen. Zunächst ist es super wichtig, dass du in deiner Schwangerschaft ausreichend viel Flüssigkeit am Tag (mindestens 1,5 Liter täglich) zu dir nimmst – und zwar nicht nur für deinen Körper, sondern vor allem auch für den Kreislauf, die Nährstoffzufuhr sowie die Stoffwechselprozesse deines Würmchens im Bauch. Stilles Wasser ist zum Beispiel super! Klar, immer nur geschmackloses Trinken ist auf Dauer auch ein bisschen öde. Schnell geht da der Griff zum Eistee oder anderen süßen Getränken. Völlig verständlich.

Aber darf man in der Schwangerschaft überhaupt Eistee trinken? Grundsätzlich ja. Aber wie immer gilt auch hier: so wenig wie möglich. Denn industriell verarbeiteter Eistee ist nicht gerade gesund und obendrein eine echte Zuckerbombe.

3. Ist Eistee in der Schwangerschaft gesund oder gefährlich?

Natürlich gibt es genügend andere Getränke, die deutlich gesünder sind als Eistee und mindestens genauso gut schmecken. Aber wenn aktuell nichts anderes geht, dann ist das Trinken von Eistee besser als gar nichts. Wirklich gefährlich sind die süßen Drinks in der Regel nicht. Aber du solltest darauf achten, dass folgende Zutaten nicht enthalten sind:

  • Koffein: Viele Eistee-Sorten enthalten Koffein (pro Liter etwa 46 bis 73 mg), das anregend wirkt, die Gefäße im Körper verengt und dadurch die Sauerstoffversorgung der Plazenta mindern kann. Zudem braucht der Fötus im Bauch rund 20-mal länger, um das Koffein im eigenen Körper abzubauen. Die Aufnahme von Koffein sollte in der Schwangerschaft daher möglichst reduziert werden. Laut der EFSA (European Food Safety Authority) sind für stillende Mütter maximal 200 mg Koffein pro Tag unbedenklich.
  • Zucker: Nicht selten überkommt schwangere Frauen der Heißhunger auf Süßigkeiten und zuckerhaltige Drinks. In Maßen stellt auch dies grundsätzlich kein Problem dar. Aber Getränke mit Zucker (wie eben Eistee) besitzen nur einen geringen Nährwert. In geringer Menge wirkt sich der Zucker im Eistee jedoch nicht schädlich auf das Baby aus.
  • Tannin: Egal ob schwarzer Tee, grüner Tee oder weißer Tee – das enthaltene Tannin (auch als Teein bekannt) wirkt genauso anregend und gefäßverengend wie koffeinhaltiger Kaffee. Außerdem kann Tannin zu einer Reduzierung der Verwertung von Eisen im Körper führen. Gleichzeitig sind Verstopfungen durch die Gerbstoffe keine Seltenheit.

Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

4. Eistee in der Schwangerschaft – worauf sollte ich achten?

Aufatmen für alle Eistee-Fans: Der gelegentliche Genuss der Zuckerbombe stellt in der Schwangerschaft grundsätzlich kein Problem dar. Aber wir raten immer, auf die Empfehlungen deines Arztes zu hören. Denn gerade die Aufnahme von zu viel Koffein kann unangenehme (und schlimme!) Nebenwirkungen bei Schwangeren hervorrufen, wie zum Beispiel:

  • steigender Puls
  • Schlafstörung
  • erhöhter Blutdruck
  • unkontrollierte Schweißausbrüche
  • allgemeine Unruhe
  • erhöhtes Stresslevel
  • geringes Geburtsgewicht beim Kind
  • Fehlbildungen
  • Fehlgeburt

Wenn du dich an die maximale Menge Koffein pro Tag hältst, kannst du Eistee aber auch in deiner Schwangerschaft genießen.

5. Rezept: Eistee für die Schwangerschaft selber machen – ohne Koffein

Natürlich lässt sich Eistee auch wunderbar selbst machen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem sommerlichen Früchtetee-Cocktail? Schmeckt super lecker, ist kalorienarm und kommt vollkommen ohne Koffein aus. Perfekt! Gefunden haben wir das easy Eistee-Rezept auf vivabini.de – danke für die tolle Inspiration!

Was du dafür brauchst:

  • ausreichende Menge Früchtetee
  • Eiswürfel nach Wahl
  • etwas Zitronenlimonade 
  • einige Scheiben Zitrone

Und so einfach wird’s gemacht:

  1. Bereite den Früchtetee wie gewohnt zu und lasse diesen anschließenden ausreichend abkühlen.
  2. Ist der Tee kalt, gibst du die gewünschte Menge in ein Glas.
  3. Jetzt kommen noch Eiswürfel und Zitronenscheiben dazu.
  4. Ein Schuss Zitronenlimonade verfeinert deinen DIY-Eistee. Lecker!

Tipp: Schmeckt übrigens auch mit einem Schuss Tonic Water (natürlich ohne Chinin) köstlich.

Welches Getränk hat es dir in der Schwangerschaft total angetan? Oder worauf musstest du plötzlich verzichten?

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Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tatsächlich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Unsere Expertin

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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