Darf ich Edamame in der Schwangerschaft essen?

Salzige Snacks sind bei vielen Schwangeren total beliebt. Auch ich hatte während meiner Schwangerschaft vermehrt Lust auf herzhafte Lebensmittel, die gut gewürzt waren. Doch wie sieht es eigentlich mit gesalzenen Sojabohnen aus? Darf man Edamame in der Schwangerschaft bedenkenlos genießen? Oder sollte man sich als Bald-Mama vorerst lieber einen anderen Snack suchen? Alle wichtigen Infos zum Thema verraten wir dir hier!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Bei Edamame handelt es sich um unreife und in Salzwasser gekochte Sojabohnen.
  • Da Edamame vor dem Verzehr gekocht werden, wird die Gefahr der Toxoplasmose-Übertragung reduziert.
  • In den Sojabohnen ist pflanzliches Östrogen enthalten, was bei einem Verzehr in großen Mengen möglicherweise zu Fehlbildungen beim ungeborenen Baby führen kann.
  • Edamame ist reich an Pflanzenprotein, Ballaststoffen und enthält zudem viel Folsäure sowie Phytosterin.
  • Ein geeigneter Ersatz für Edamame in der Schwangerschaft sind zum Beispiel Linsen oder auch Kidneybohnen.

2. Was sind Edamame eigentlich genau?

Edamame sind nichts anderes als am Stiel servierte Sojabohnen, die noch nicht ganz reif sind und ohne die Hülsen verspeist werden. Der gehypte Snack aus Japan wird nach der Ernte kurz in Salzwasser gekocht, schmeckt etwas nussig sowie leicht süß und kommt gerne als Beilage zu Sushi, Tofu oder Nudeln auf den Teller. Traditionell werden Edamame allerdings als Vorspeise zum Bier serviert. Sushi und Bier fallen in der Schwangerschaft natürlich weg – aber auch im Salat, einer Bowl oder einfach als Beilage machen sich die Sojabohnen gut. Bleibt nur noch die Frage:

3. Sind Edamame in der Schwangerschaft erlaubt?

Ja! Es gibt zwar eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die für Schwangere absolut ungeeignet sind – Edamame gehören allerdings nicht dazu. Zwar können rohes Obst und Gemüse über eventuell enthaltene Parasiten Toxoplasmose an Schwangere übertragen. Da die unreifen Sojabohnen aber vor dem Essen in Salzwasser gekocht werden, besteht diese Gefahr nicht – durch die hohen Temperaturen werden potentielle Krankheitserreger nämlich abgetötet.

Allerdings solltest du es mit Soja in der Schwangerschaft (wie mit vielen anderen Lebensmitteln auch) nicht übertreiben. Denn die Bohnen enthalten pflanzliches Östrogen, das in sehr großen Mengen möglicherweise zu Fehlbildungen bei deinem Baby führen könnte. Einen wissenschaftlichen Beleg gibt es dafür aber bisher nicht. So lange du Edamame in normalen Mengen und nicht täglich ist musst du dir im Normalfall keine Sorgen machen.

Du möchtest wissen, welche Lebensmittel während der Schwangerschaft wirklich tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.

4. Sind Edamame in der Schwangerschaft gesund?

In Maßen sind die japanischen Super-Bohnen auch für Schwangere sehr gesund. Denn Edamame sind eine hervorragende (pflanzliche) Proteinquelle und besonders reich an Nährstoffen sowie Ballaststoffen. Also perfekt als gesunder und zugleich sättigender Snack für zwischendurch. Enthalten sind in Edamame unter anderem reichlich Folsäure, Phytosterin, Omega-3-Fettsäuren sowie die Vitamine C, E und B6. Zudem kann sich der Verzehr von Edamame positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken, da Sojaprotein dazu beitragen kann, den Cholesterinspiegel zu senken, wie eine Studie der University of Toronto aus dem Jahr 2019 zeigt.

Hier ein kleiner Überblick der Nährwerte (pro 100 g Edamame):

Kalorien: 125 kcal
Kohlenhydrate: 13 g
Ballaststoffe: 5 g
Fett: 3,6 g
Eiweiß: 12 g
Zink: 1,4 mg
Magnesium: 64 mg
Kalium: 436 mg
Calcium: 63 mg

5. Ist Soja für Schwangere gefährlich?

In Maßen ist Soja generell auch in der Schwangerschaft erlaubt. Da in den Sojabohnen aber vergleichsweise viele Isoflavone enthalten sind, sollte der Verzehr als werdende Mama möglichst reduziert werden. In hohen Mengen kann Soja in der Schwangerschaft nämlich tatsächlich eine negative Wirkung auf das ungeborene Kind haben. Dies ist wissenschaftlich zwar noch nicht vollumfänglich belegt, aber schlimmstenfalls könnte das pflanzliche Östrogen zu Fehlbildungen beim ungeborenen Kind sorgen.

Noch mehr zum Thema Soja in der Schwangerschaft findest du hier » Darf ich Soja in der Schwangerschaft essen?

6. Wie viel Edamame darf ich essen, wenn ich schwanger bin?

Generell solltest du in der Schwangerschaft nicht zu viel Edamame essen. Gegen eine Portion (etwa 200 g) pro Tag ist aber in der Regel nichts einzuwenden.

Hast du ohnehin etwas Probleme mit dem Verzehr von Hülsenfrüchten, solltest du dich gerade in der Schwangerschaft einmal an deinen Arzt bzw. deine Ärztin wenden und mögliche Fragen fachlich abklären lassen.

7. Rezept: Edamame ganz einfach selber machen

Wenn dich der Heißhunger auf die leckeren Sojabohnen packt, kannst du dir Edamame ganz einfach selber machen.

Für eine Portion brauchst du nur drei Zutaten:

  • 200 g Edamame
  • 2 TL grobes Meersalz
  • 500 ml Wasser

Und so einfach geht’s:

  • Edamame gründlich waschen
  • In der Zeit das Wasser mit einem Esslöffel Meersalz in einen Topf geben und aufkochen
  • Jetzt die Sojabohnen ins kochende Wasser geben und ca. 5 Minuten kochen
  • Edamame in ein Sieb abgießen oder mit einer Kelle aus dem Wasser holen
  • Mit einem Esslöffel Meersalz bestreuen – fertig!

8. Fazit: Edamame in der Schwangerschaft – essen oder nicht?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Edamame auch während der Schwangerschaft zu essen. Um mögliche (wenn auch seltene!) Nebenwirkungen zu vermeiden, solltest du es allerdings mit der Menge nicht übertreiben. Wenn du gelegentlich eine Portion von ca. 200 g isst, ist das im Normalfall vollkommen in Ordnung. Bei Zweifeln oder Bedenken sprich am besten einmal mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du HIER »

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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