Ist Aloe vera in der Schwangerschaft gesund?

Aloe vera ist nicht nur eine hübsche Topfpflanze, sondern kann vor allem als Drink oder Gel mit positiven Eigenschaften punkten. Dennoch ist bei Aloe vera während der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Warum das so ist und ob du als Schwangere wirklich komplett auf Aloe vera verzichten musst, erfährst du bei uns.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Aloe vera gilt als Heilpflanze und weist zahlreiche positive Eigenschaften auf.
  • Vor allem für die Wundversorgung und zur Hautpflege wird Aloe vera vermehrt eingesetzt. Ebenso soll Aloe vera gegen Schwangerschaftsstreifen helfen.
  • Für Schwangere wird die innerliche Anwendung von Aloe vera nicht empfohlen.
  • Durch die entgiftende Wirkung kann unter anderem das Risiko für Uteruskontraktionen während der Schwangerschaft steigen.
  • Gegen die äußerliche Anwendung von Aloe vera (bspw. in Form von Gel oder Creme) spricht dagegen nichts.

2. Was ist Aloe vera?

Die Aloe-Vera-Pflanze ist ein echter Hingucker und eignet sich somit prima als immergrüne Zimmerpflanze. Aber Aloe vera kann noch viel mehr als nur den Raum verschönern: Das Liliengewächs, welches seinen Ursprung im Mittleren Osten findet, überzeugt mit vielfältigen Eigenschaften, die sich allesamt positiv auf die Gesundheit sowie das Wohlbefinden auswirken können.

Kein Wunder also, dass Aloe vera bei uns als eine Art Heilpflanze gilt. Oft werden die Inhaltsstoffe der Pflanze zum Beispiel für die Versorgung von Wunden, die Hautpflege sowie für das schnellere Abheilen von Hauterkrankungen verwendet. Aus diesem Grund wird Aloe vera vielfach als Gel, Salbe oder Creme angeboten.

3. Ist Aloe vera während der Schwangerschaft erlaubt?

Obwohl der Aloe-Vera-Pflanze so viele positive Eigenschaften und Wirkungsweisen auf den menschlichen Körper zugeschrieben werden, raten Expert*innen werdenden Mamas von Lebensmitteln, die Aloe vera enthalten, ab. Das Gleiche gilt während der Schwangerschaft für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Produkten, die Pflanzenbestandteile von Aloe vera enthalten.

Denn: Die entschlackende und entgiftende Wirkung von Aloe vera kann bei Schwangeren nicht selten zu ungewollten Kontraktionen in der Gebärmutter führen. Und das wiederum kann im schlimmsten Fall die Gefahr für eine Früh- oder Fehlgeburt erhöhen. Da außerdem kaum Studien vorliegen, gibt es keine gesicherte Aussage zum Einsatz von Aloe vera bei Schwangeren.

Darf ich Aloe vera Saft während der Schwangerschaft trinken?

Nein, Aloe vera Saft ist für Schwangere grundsätzlich nicht empfehlenswert. Denn die flüssige Tinktur kann unter Umständen abführend wirken und dazu führen, dass eventuelle Giftstoffe gelöst werden. Wenn es ganz schlimm kommt, können durch das Trinken von Aloe vera außerdem Wehen ausgelöst werden.

Diese Szenarien treten zwar äußerst selten auf und oftmals auch lediglich im Zusammenhang mit der Einnahme einer größeren Menge Aloe vera. Dennoch solltest du während der Schwangerschaft besser nichts riskieren und auf Nummer sicher gehen.

Auf Aloe vera solltest du während der Schwangerschaft also verzichten – welche Lebensmittel noch tabu sind, verrät dir unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest.

4. Ist Aloe vera in der Schwangerschaft äußerlich erlaubt?

Ja. Während die innerliche Anwendung von Aloe vera in der Schwangerschaft nicht empfohlen wird, spricht grundsätzlich nichts gegen die äußerliche Verwendung von Hautpflegeprodukten, die Aloe vera enthalten bzw. aus der Pflanze hergestellt wurden.

Trotzdem empfehlen wir dir, wenn du unsicher bist, doch fachlich von deiner Hebamme oder deinem Arzt bzw. deiner Ärztin beraten zu lassen.

Wie sieht es mit Aloe vera Duschgel in der Schwangerschaft aus?

Möchtest du deiner Haut etwas Gutes tun und sie mit Feuchtigkeit versorgen, kannst du als Schwangere weiterhin (d)ein Duschgel mit Aloe vera verwenden. Gegen die Anwendung von Pflegeprodukten, die auf Aloe vera basieren, ist auch während einer Schwangerschaft generell nichts einzuwenden.

Muss ich zwingend auf Kosmetik mit Aloe vera während der Schwangerschaft verzichten?

Natürlich nicht. Um dich in deiner Haut wohlzufühlen, musst du als Bald-Mama nicht zwangsweise auf Kosmetik verzichten, die Aloe vera enthält. Tatsächlich wird einigen Produkten sogar nachgesagt, dass sie das Entstehen von Schwangerschaftsstreifen verhindern sollen. Gegen die äußerliche Anwendung von Kosmetik mit Aloe vera (ob als Gel, Creme oder Salbe) spricht erst einmal nichts. Achte allerdings darauf, dass du das jeweilige Produkt gut verträgst.

5. Hilft Aloe vera bei Schwangerschaftsstreifen?

Nicht selten liest man in einschlägigen Magazinen, dass Aloe vera eine wahre Wunderwaffe gegen Schwangerschaftsstreifen sein soll. Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich darauf, dass Aloe vera das Kollagen in der Haut stimulieren und die Haut gleichzeitig regenerieren kann.

Ob die Heilpflanze aber tatsächlich gegen Dehnungsstreifen wirkt und diese womöglich sogar entfernt, musst du für dich persönlich ausprobieren. Wir können dir hierbei nur mit auf den Weg geben, dass vor allem die Gene eine nicht ganz unwichtige Rolle bei der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen spielen.

6. Fazit: Aloe vera in der Schwangerschaft – ja oder nein?

Während du als Schwangere auf die Einnahme von Aloe vera in Form von Säften, Tinkturen sowie anderweitigen Präparaten zur innerlichen Anwendung verzichten solltest, spricht nichts gegen die äußerliche (Haut-)Pflege mit Aloe vera. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, sprich am besten mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin, bevor du mit der Anwendung startest.

Wir wünschen dir eine schöne Kugelzeit!

Obwohl sie als gesund gelten, solltest du bei einigen Lebensmitteln in der Schwangerschaft aufpassen:

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Noch mehr wertvolle Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ findest du HIER »

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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