Darf ich Leinsamen während der Schwangerschaft essen?

Eine Schwangerschaft ist die erste Phase, in der du Entscheidungen für dich und dein Baby treffen musst – zum Beispiel bezüglich der Ernährung. In diesem Beitrag geht es um Leinsamen, denn Leinsamen in der Schwangerschaft sind nicht unbedingt gesund, obwohl sie sehr nahrhaft sind. Hättest du das gewusst?

Wenn du schwanger bist, musst du wertvolle und nahrhafte Nahrungsmittel essen, damit dein Baby richtig wachsen und sich gesund entwickeln kann. Hier erfährst du alles, was du zum Thema Leinsamen in der Schwangerschaft wissen solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Leinsamen sind ein wirksames Abführmittel
  • Zu Leinsamen in der Schwangerschaft gibt es geteilte Meinungen.
  • In der Schwangerschaft solltest du Leinsamen nur in Maßen zu dir nehmen.

2. Was sind Leinsamen?

Leinsamen stammen von der Flachspflanze, die in Europa, Asien und im Mittelmeerraum wächst. Sie sind ein wirksames Abführmittel, reich an Magnesium, Kalium, Eiweiß, Zink und den Vitaminen B6 und E.

Leinsamen enthalten sogar eine Omega-3-Fettsäure, die sogenannte Alpha-Linolensäure, die den Cholesterinspiegel senken und Entzündungen heilen kann. Aufgrund ihres hohen Ballaststoffgehalts können Leinsamen sogar in hohem Maße bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels und des Cholesterinspiegels helfen.

3. Sind Leinsamen gesund in der Schwangerschaft?

In der medizinischen Fachwelt gibt es geteilte Meinungen über den Nutzen und die Sicherheit des Verzehrs von Leinsamen während der Schwangerschaft. Wenn du dich fragst, ob du während der Schwangerschaft Leinsamen essen kannst, lautet die Antwort: Nur in Maßen.

4. Das sind die Vorteile von Leinsamen während der Schwangerschaft

Leinsamen enthalten mehrfach ungesättigte  Fettsäuren, wie z. B. Linolsäure und Alpha-Linolensäuren, die als Omega-3-Fettsäure während der Schwangerschaft wichtig sind, da sie die Entwicklung des Gehirns des Kindes fördern, besonders in den ersten Monaten der Schwangerschaft.

Als gute Ballaststoffquelle können Leinsamen dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, was für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes von Vorteil sein kann. Außerdem kann der Verzehr von Leinsamen Verstopfungen während derSchwangerschaft vorbeugen, was ein häufiges Problem von Schwangeren ist.

Doch Vorsicht: Trotzdem überwiegen die unerwünschten Nebenwirkungen von Leinsamen, weshalb sie während der Schwangerschaft am besten nur streng in Maßen gegessen werden sollten.

5. Das sind die Nachteile von Leinsamen während der Schwangerschaft

Wie bereits erwähnt, können Leinsamen in großen Mengen eine negative Auswirkung auf den Schwangerschaftsverlauf haben.

  • Der Verzehr von rohen Leinsamen kann den Blutdruck in der Schwangerschaft erhöhen.
  • Der Verzehr von Leinsamen in zu großen Mengen kann zu Übelkeit und Durchfall führen.
  • Rohe Leinsamen enthalten winzige Mengen an Zyanid, die zu Vergiftungen führen können.
  • Der Verzehr von Leinsamenöl, besonders in den letzten beiden Monaten der Schwangerschaft, kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

6. Wie kann ich Leinsamen in meine Ernährung während der Schwangerschaft sicher einbauen?

Ärzte raten davon ab, Leinsamen in ihrer rohen Form zu verzehren, da sie geringe Mengen an Zyanid enthalten. Am besten nimmst du Leinsamen in deine Ernährung auf, indem du sie röstest, denn dadurch werden die darin enthaltenen Zyanidverbindungen zerstört. Leinsamen kannst du in der Schwangerschaft in moderaten Mengen essen.
Du kannst die Samen mahlen und zu Pulver verarbeiten. Dieses Pulver kannst du in Smoothies oder in Joghurt einrühren. Du kannst das Pulver auch zum Garnieren deines Salats oder deines Müslis verwenden.

7. Wie viel Leinsamen gelten als sicher in der Schwangerschaft?

Leinsamen müssen in der Schwangerschaft in Maßen verzehrt werden. Dabei ist zu beachten, dass der Bedarf an Alpha-Linolensäure (ALA) etwa 1,4 g/Tag beträgt. Das bedeutet, dass du nicht mehr als einen Esslöffel frisch gemahlene Leinsamen verzehren solltest. Leinsamen sind häufig in unserer täglichen Ernährung enthalten, z. B. in Brot und Backwaren – behalte das im Hinterkopf.

8. Nährwerte der Leinsamen

Nun hast du schon eine Menge zu den Vor- und Nachteilen von Leinsamen in der Schwangerschaft gehört. Hier kommen die konkreten Nährwerte, die in Leinsamen stecken:

Nährwerte pro 100 g Leinsamen
Brennwert: 2042 kJ / 480 kcal
Kohlenhydrate: 8 g
Eiweiß: 22,3 g
Fett: 36 g
Ballaststoffe: 23 g

Übrigens: Wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Leinsamen in der Stillzeit.

9. Noch mehr Infos zu Ernährung in der Schwangerschaft

Falls du dich für das Thema Ernährung in der Schwangerschaft interessiert und deine Lieblings-Lebensmittel prüfen möchtest, bist du bei uns genau richtig. Wir verraten dir zum Beispiel, ob du Milchschnitte bedenkenlos genießen kannst und was du beachten musst, wenn du Kaffee in der Schwangerschaft trinken willst.

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Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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