Proteinpulver in der Schwangerschaft – ist das eine gute Idee?

Schwangere haben es mit der Ernährung nicht so leicht. Was schmeckt, ist oft verboten oder sollte „nur in Maßen“ zu sich genommen werden. Genau das ist auch bei Proteinpulver in der Schwangerschaft der Fall. Wir können es verstehen, wenn dir vor lauter Warnungen schon der Kopf schwirrt und verschaffen dir deswegen einen schnellen Überblick, worauf du achten solltest.

Gänzlich verboten ist Proteinpulver in der Schwangerschaft nicht, aber es gibt ein paar Dinge, die du wissen solltest. Unter welchen Umständen ihr Proteinpulver als Schwangere weiter konsumieren dürft, erklären wir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Proteine sind wichtig für dein Baby, denn die mitgelieferten Aminosäuren unterstützen sein Wachstum.
  • Als Vegetarierin musst du darauf achten, proteinreiche Alternativen in deine Ernährung zu integrieren.
  • Proteinpulver kann ausnahmsweise mal eine Mahlzeit ersetzen, das sollte aber niemals zur Regel werden.
  • Kaufe nur hochwertiges Proteinpulver ohne Zusatz von Vitaminen und Mineralien, mit ausgesuchten und geprüften Inhaltsstoffen.

2. Darf ich Proteinpulver in der Schwangerschaft zu mir nehmen?

Ja, grundsätzlich darfst du während der Schwangerschaft Proteinpulver konsumieren. Es gibt aber ein großes Aber. Man sagt zwar, dass man in der Schwangerschaft „für zwei isst”, aber das ist eigentlich nicht der Fall – vor allem nicht in Bezug auf Eiweiß! Es wird empfohlen, etwa 6 Gramm mehr Eiweiß zu essen als sonst, was nicht viel ist.

Wenn du dich jedoch pflanzlich ernährst und auf Proteinpulver zurückgreifst, um die empfohlene tägliche Proteinzufuhr zu erreichen, gibt es keinen Grund, während der Schwangerschaft darauf zu verzichten – vorausgesetzt, du wählst ein einfaches, „sauberes”, unbelastetes veganes Proteinpulver. Bevor du jedoch irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel in deinen Speiseplan aufnimmst, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin oder deiner Hebamme sprechen.

3. Ist Proteinpulver in der Schwangerschaft sicher?

Ja, Proteinpulver sind in der Schwangerschaft sicher, aber nicht alle Eiweißpulver sind gleich. Der Begriff „Proteinpulver“ kann für alles Mögliche verwendet werden, von Proteinshakes zum Abnehmen bis hin zu Shakes, die Mahlzeiten ersetzen. Sie können aus Molke, Soja oder Erbsen hergestellt und mit den unterschiedlichsten Zutaten, Zusatzstoffen und Süßungsmitteln gemischt werden.

Das Wichtigste in der Schwangerschaft ist, dass du dich vollwertig und ausgewogen ernährst. Es ist also nicht ratsam, Mahlzeiten durch Proteinshakes zu ersetzen. Einfaches Eiweißpulver kannst du jedoch deinen Shakes und Smoothies beimischen. Entscheide dich für ein Proteinpulver mit einer sehr einfachen Formel, ohne zusätzliche Vitamine oder Mineralien, und prüfe das Etikett genau.

Wenn du Inhaltsstoffe mit komplizierten chemischen Namen siehst, die du nicht kennst, ist es wie immer am besten, sie zu meiden! Du musst genau wissen, was du deinem Körper zuführst – und auch, was du dem Körper deines Babys zuführst.

4. Welche Zutaten sollte ich im Proteinpulver in der Schwangerschaft vermeiden?

Zusätzliche Vitamine oder Mineralien können zu viel des Guten sein

Normalerweise würdest du nach Produkten suchen, die dir einen zusätzlichen Nährstoffschub geben, aber während der Schwangerschaft solltest du sicherstellen, dass du keine übermäßigen Mengen zu dir nimmst, da dies negative Auswirkungen auf deine und die Gesundheit deines Babys haben könnte.

Verzichte auf Zuckerzusätze in der Schwangerschaft

Zucker kann dein Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und Blutzuckerschwankungen erhöhen.

Künstliche Süßstoffe sind nicht gut für dich und dein Baby

Achte auf die beliebtesten Süßstoffe wie Sucralose, Saccharin und Aspartam, die auch deinen Blutzucker beeinflussen können. Diese Süßstoffe sind in vielen Proteinpulvern enthalten, also achte darauf, dass das Proteinpulver deiner Wahl frei von diesen Stoffen ist! Entscheide dich stattdessen für natürliche Süßungsmittel wie Stevia-Extrakt, die als sicher für die Schwangerschaft herausgestellt haben.

Kräuter, Grünzeug oder „Superfoods” – in der Schwangerschaft keine gute Idee

Auch hier möchtest du vielleicht ein paar harmlose Kräuter in deinem Proteinpulver ausprobieren, aber viele von ihnen haben sich in der Schwangerschaft nicht als sicher erwiesen. Sie sind auch nicht als unsicher erwiesen ,aber es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen!

Verarbeitete Eiweißpulver auf Sojabasis hat in deinem Proteinshake nichts zu suchen

Soja kann ohnehin einen negativen Einfluss auf die Schwangerschaft haben, denn es enthält viel Phytinsäure, die die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen durch den Körper beeinträchtigen kann. Außerdem ist Soja stark mit Pestizidrückständen belastet, die du deinem Baby auf keinen Fall geben willst! Entscheide dich stattdessen für ein Protein auf Erbsen-, Kichererbsen– oder Hanfbasis.

Mehr zu Soja in der Schwangerschaft erfährst du übrigens HIER >>>

Achte auf Koffein, wenn du Proteinpulver in der Schwangerschaft konsumierst

Koffein ist eine Zutat, die in vielen Proteinpulvern enthalten ist. Lass die Finger von diesen koffeinhaltigen Shakes, denn die Richtlinien für Schwangere empfehlen eine Begrenzung der Koffeinaufnahme auf etwa 200 mg pro Tag.

Achte auf deinen Koffeinkonsum während der Schwangerschaft. Denk daran, dass nicht nur Kaffee, sondern auch Tee und Schokolade Koffein enthalten und meide alle Proteinpulver, in denen Koffein als Inhaltsstoff angegeben ist.

Finger weg von Pestiziden, Chemikalien und andere Schadstoffen

Diese sind zwar nicht auf den Inhaltsstoffen des Proteinpulvers aufgeführt, aber sie sind oft bei der Herstellung vorhanden. Schwermetalle und andere Verunreinigungen gelangen oft in Proteinpulver, wenn die großen Marken ihre Zutaten auf industriellen Farmen mit schlechter Bodenqualität und unter Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden anbauen.
Eiweißpulver ist ein weitgehend unregulierter Markt, so dass es Sache des Lieferanten ist, auf diese Schadstoffe zu testen.

5. Wie viel Proteinpulver brauche ich in der Schwangerschaft?

Da jeder Körper anders ist, hängt die empfohlene tägliche Proteinzufuhr von einer Reihe von Faktoren ab. Deshalb solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin fragen, wie viel Protein du brauchst. Wenn du das herausgefunden hast, deckst du deinen Eiweißbedarf am besten durch eine ausgewogene pflanzliche Vollwertkost mit einem hohen Anteil an Bohnen, Hülsenfrüchten, Körnern, Nüssen und Samen.

Du kannst dann bei Bedarf einen Löffel Proteinpulver verwenden, um Lücken in deiner täglichen Zufuhr zu schließen, aber achte darauf, dass der Großteil deines Proteins aus echten Lebensmitteln stammt.

6. Gibt es Risiken, wenn ich Proteinpulver in der Schwangerschaft nehme?

Während der Schwangerschaft ist der Eiweißbedarf zwar höher, aber du solltest auch vermeiden, zu viel davon zu konsumieren, da ein übermäßiger Eiweißkonsum schädliche Auswirkungen auf den sich entwickelnden Fötus haben kann. Wenn du zu viele Shakes trinkst und gleichzeitig viele eiweißhaltige Lebensmittel isst, kann sich das Risiko einer Frühgeburt und einer Wachstumsstörung erhöhen.

Es besteht auch das Risiko einer möglichen Verunreinigung mit Schwermetallen wie Blei, Arsen, Kadmium oder Quecksilber. Vergewissere dich immer, dass deine Nahrungsergänzungsmittel von einer dritten Partei getestet wurden und frei von allen möglichen Verunreinigungen sind.

7. Haben Proteinpulver Vorteile in der Schwangerschaf?

Wenn du Schwierigkeiten mit Energie- oder Proteinmangel hast, sind Proteinpulver eine einfache Möglichkeit, um sicherzustellen, dass du genug Protein zu dir nimmst, um das Wachstum des Fötus zu fördern. Wenn du z. B. unter morgendlicher Übelkeit leidest und Schwierigkeiten hast, etwas zu essen, ist die Zugabe von Eiweiß zu einem Shake oder Smoothie eine gute Möglichkeit, deinen Eiweißbedarf zu decken.

8. Alles über Ernährung in der Schwangerschaft

Du machst dir viele Gedanken zu deiner Ernährung in der Schwangerschaft? Erste Hilfe bieten unsere Ratgeber-Artikel. Dort erfährst du zum Beispiel, welcher Tee in der Schwangerschaft gesund ist und warum du Zitronengras eher mit Vorsicht genießen solltest.

Und wenn du wissen möchtest, welche Lebensmittel für werdende Mamas tabu sind, hole dir jetzt unseren kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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