Osterbräuche für Kinder erklärt: Woher kommen Hase & Eier?

Traditionen sind etwas Wunderschönes. Und Persönliches. So hat sicher jede Familie ihre ganz eigenen Leckereien, Dekorationen und Rituale, die jedes Jahr aufs Neue in die Osterzeit gehören. Einige Dinge aber kennen wir alle, sie gehören untrennbar zu Ostern wie die Tanne zur Weihnacht. Aber: Warum werden zu Ostern eigentlich Eier bemalt, Feuer angezündet und was hat ausgerechnet der Hase damit zu tun? Wenn die lieben Kleinen so genau nachfragen, kommen wir häufig ins Schwitzen. Deswegen findet ihr hier alle Osterbräuche für Kinder erklärt:

1. Ganz wichtig: Ostereier & Co. suchen

Ganz klar, die große Suche nach dem Ei bzw. kleinen Naschereien gehört zu den Favoriten unsere Kleinen. Aber wie kann man diesen Osterbrauch seinen Kindern erklären – wer kam denn eigentlich auf die Idee, Leckereien zu verstecken?

Das weiß keiner mehr genau, aber die Idee ist schon ziemlich alt: Sie wird im 17. Jahrhundert das erste Mal in Deutschland schriftlich erwähnt. Historiker vermuten aber, dass dahinter ein noch viel älterer heidnischer Brauch steckt: Der Frühlingsgöttin Ostara zu Ehren wurden schon vor über tausend Jahren Eier verschenkt – als Symbol der Fruchtbarkeit. Die Kirche verbot diesen Brauch irgendwann, ab da mussten die Eier heimlich verschenkt bzw. versteckt werden.

2. Osterbräuche für Kinder erklärt: Eier bemalen & verschenken

Bei den Osterbräuchen für Kinder darf natürlich niemals das Auspusten und Bemalen von Eiern fehlen! Aber wie erläutern wir, warum das gemacht wird?

Das ist erstmal gar nicht so einfach, denn der Ursprung der gefärbten Eier ist nicht ganz geklärt. Aber: Das Ei galt in der Kunst seit jeher als Symbol für die Auferstehung und in vielen Religionen steht es für die Wiedergeburt, da aus dem Ei neues Leben schlüpft. Da schließt sich der Kreis zu Ostern. Schon im alten Rom und bei den Griechen wurden im Frühjahr Eier verziert und Freunden geschenkt und in den Tempeln hingen die bunten Eier als Dekoration.

Und auch die Ostertradition des Verschenkens der Eier kann man Kindern gut erklären: Dieser Brauch kommt aus dem Mittelalter. Abgaben an den Lehnsherrn, an seine Lehrer oder Kirchenväter wurden in Eiern ausgezahlt, denn die Eier galten als sehr kostbares Gut.

Aber wie wurden diese dann bunt? Das hat mit der Fastenzeit nach christlicher Tradition zu tun. Die abgegebenen Eier durften in diesen Wochen nicht gegessen werden. Daher wurden die Eier gekocht, die in den 40 Tagen von Beginn bis zum Ende der Fastenzeit gelegt wurden – so waren sie länger haltbar. Farbig markiert wurden diese dann, um sie von den rohen Eiern unterscheiden zu können. Am Ostersonntag durften die bunten Eier dann endlich genüsslich verspeist – oder eben an die Liebsten verschenkt werden.

3. Fast zu süß zum Essen: Osterlamm backen

Zu süß sehen die kleinen Teiglämmer aus – und lecker sind sie allemal. Aber warum backt man sie denn zu Ostern?

Diese Tradition ist auf einen Brauch beim jüdischen Pessachfest zurückzuführen, das an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung der Israeliten erinnert. Denn dazu wird traditionell ein Lamm geschlachtet. (Da backen wir doch lieber, oder!?) Außerdem steht das Lamm in der christlichen Tradition als Zeichen des Lebens und der Reinheit.  Und Jesus Christus wird auch als das Lamm Gottes bezeichnet, das den Tod überwunden hat.

4. Osterbräuche für Kinder erklärt: Wieso ausgerechnet Osterhase?

Der Osterhase mopst den Hühner ihre Eier, bemalt und versteckt sie dann. Aber: Wie erklären wir diesen Osterbrauch unseren Kindern?

Dieses österliche Symbol ist deutlich moderner als die anderen Bräuche. Der erste Hinweis darauf findet sich zwar auch schon in der Hälfte des 17. Jahrhunderts, der Hase stand für Fruchtbarkeit und einen Neuanfang. Aber erst deutlich später setzte sich der Hase als Ostersymbol wirklich durch. Vorangetrieben durch die Industrie, also Spielzeug- und Süßwarenfabrikanten.

5. Gemütlich und aufregend: Das Osterfeuer

Es knistert und prasselt, es duftet herrlich und es wärmt am kühlen Frühlingsabend: Ein Osterfeuer ist etwas ganz Besonderes. Es gibt Würstchen und Limo. Manchmal spielt noch eine Band und man tanzt um die Flammen. Auch diese Osterbräuche lassen sich für Kinder erklären, diesmal mit einer heidnischen Tradition: Nach dem langen, kalten Winter sollte im Frühling durch das Feuer die Sonne herausgelockt, um die Erde nach einem langen Winter wieder zu wärmen und die Erntezeit einzuleiten. (Wichtig: Bei dem ganzen Spaß bitte nicht die Wildtiere vergessen, hierzu informiert z.B. der NABU.)

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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