Nub-Theorie: (Wie) funktioniert die Geschlechtserkennung?

Die meisten Bald-Eltern möchten es unbedingt so schnell wie möglich wissen: Wird es ein Mädchen oder ein Junge? Besonders früh soll die Bestimmung des Geschlechts mit Hilfe der Nub-Theorie möglich sein. Angeblich sollen Ärzte anhand eines „Knubbels“ auf dem Ultraschall schon beim Ersttrimesterscreening in der 12. Schwangerschaftswoche erkennen können, ob du ein Mädchen oder einen Jungen erwartest. Wie das Ganze funktioniert, und wie sicher die Voraussage mit der Nub-Theorie ist, erfährst du hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Mit Hilfe der Nub-Theorie soll es möglich sein, das Geschlecht eines Babys schon ab Beginn der 12. Schwangerschaftswoche (11+0) zu bestimmen.
  • Dafür wird per Ultraschall der Winkel des Genitalhöckers des Babys zur Wirbelsäule bestimmt.
  • Die Trefferquote liegt in diesem frühen Stadium allerdings nur bei 50 % – wirklich sicher ist die Nub-Theorie damit leider nicht.
  • Abgesehen davon dürfen Ärzt*innen in Deutschland das Geschlecht offiziell erst nach Ablauf der 14. SSW verraten, um mögliche Abtreibungen zu vermeiden, wenn das Baby nicht das „Wunschgeschlecht“ hat.

2. Erklärung: Nub-Theorie – was ist das?

Viele Eltern können es gar nicht abwarten, das Geschlecht ihres Kindes zu erfahren. Denn obwohl es genetisch bereits ab der 3. Schwangerschaftswoche feststeht, kann der Gynäkologe leider erst im Rahmen der zweiten großen Ultraschalluntersuchung zwischen der 19. oder 22. Schwangerschaftswoche (relativ) zuverlässig sagen, ob das Baby ein Mädchen oder ein Junge ist.

Wer nicht so lange warten möchte, kann es mit der Nub-Theorie versuchen. Der Name stammt vom englischen Begriff „nub“ ab und heißt übersetzt so viel wie „Noppe“ oder auch „Knubbel“ bzw. „Stummel“.  Gemeint ist damit der Genitalhöcker (Nubus) eines Babys, der zu Beginn der Schwangerschaft bei Jungen und Mädchen identisch aussieht, und sich erst ab der 14. Schwangerschaftswoche zu den jeweiligen Geschlechtsorganen weiterentwickelt.

Aber wieso kann die Nub-Theorie dann schon ab der 12. SSW das Geschlecht voraussagen? Ganz einfach: Angeblich soll der Genitalhöcker schon in diesem frühen Stadium bei Mädchen in einem anderen Winkel zur Wirbelsäule des Babys stehen als bei Jungen. Und genau das soll der Arzt bzw. die Ärztin auf dem Ultraschall im Rahmen des Ersttrimesterscreenings erkennen können.

3. Wie berechnet die Nub-Theorie das Geschlecht?

Die Berechnung der Nub-Theorie ist eigentlich sehr simpel:

  • Bei Jungen soll der Stummel eher nach oben ragen. Dementsprechend gilt: Wenn der Winkel des Noppens über 30° zur Wirbelsäule liegt, ist es ein Junge.
  • Und wenn der Winkel des Noppen unter oder maximal 30° zur Wirbelsäule liegt, ist es ein Mädchen

Zum besseren Verständnis kannst du dir diesen Instagram-Post von Jessica Borges anschauen:

Wie kann man die „Noppe“ per Ultraschall besser erkennen?

Alle Ärzte sind bei der Vorhersage des Geschlechts auf das „perfekte“ Ultraschallbild angewiesen. Die Noppe muss auf den Bildern gut erkennbar sein, um die Nub-Theorie überhaupt anwenden zu können. Und dafür muss das Baby gut und ruhig im Bauch liegen, ebenso spielen die Menge an Fruchtwasser und die Dicke der Bauchdecke eine Rolle.

Leider kannst du nicht alles beeinflussen, um das „perfekte“ Bild zu bekommen. Allerdings kannst du darauf achten, vor der Untersuchung (am besten schon ein paar Tage vorher) viel zu trinken, damit du genügend Flüssigkeit im Körper hast. Durch die Flüssigkeit sollen bessere Aufnahmen entstehen.

4. Ab wann funktioniert die NUB-Theorie – und bis wann?

Wie gesagt soll die Nub-Theorie schon beim ersten großen Ultraschall, dem so genannten Ersttrimesterscreening möglich sein. Das heißt, theoretisch ist die Vorhersage zum Geschlecht des Babys somit ab dem Beginn der 12. Schwangerschaftswoche (11+0) möglich. Zwei Wochen später liefert die Nub-Theorie allerdings schon deutlich bessere Ergebnisse.

Bis wann sie zur Anwendung kommen kann, können wir dir leider gar nicht sagen. Allerdings macht sie keinen Sinn mehr, sobald das Geschlecht auf dem Ultraschall klar ersichtlich ist. Das kann tatsächlich teilweise auch schon in der 12. SSW so sein – auch wenn dein Arzt bzw. deine Ärztin es dir zu diesem Zeitpunkt (leider) noch nicht verraten dürfen.

5. Wahrscheinlichkeit: Wie sicher ist die Nub-Theorie?

Leider müssen wir alle Bald-Eltern jetzt enttäuschen. Die Nub-Theorie ist nicht zu 100 % sicher. Laut Ärzten und Studien liegt die Trefferquote sogar nur bei 50 %. Man muss einfach mehr vom Baby erkennen können, um das Geschlecht korrekt vorherzusagen. Die 12. Schwangerschaftswoche ist sehr früh. Aber schon zwei Wochen später, ab der 14. Schwangerschaftswoche, steigt die Treffsicherheit auf über 80 % an.

6. Darf ich überhaupt das Geschlecht so früh erfahren?

Es ist absolut verständlich, dass du als werdende Mama das Geschlecht deines kleinen Lieblings so früh wie möglich erfahren möchtest. Dennoch schreibt Deutschland strikte Regeln vor, was die Bekanntgabe des Geschlechts angeht. Das deutsche Gendiagnostikgesetz schließt aus, werdende Eltern vor Ablauf der 14. Schwangerschaftswoche zu informieren.

Somit darf dir dein Arzt, auch wenn er schon früh die Nub-Theorie anwendet und eine Vermutung hat, gar nicht das Geschlecht sagen.

Du musst dich leider gedulden. Der Grund, warum aus dem Geschlecht des Babys vorerst ein Geheimnis gemacht wird, ist simpel: Ärzte möchten damit verhindern, dass sich Frauen für eine Abtreibung entscheiden, sollte das Kind nicht das gewünschte Geschlecht haben. Somit dürfen die Mediziner erst dann Aussagen zum voraussichtlichen Geschlecht treffen, wenn das Zeitfenster für eine mögliche Abtreibung verstrichen ist.

7. Fazit zur Nub-Theorie

Die Nub-Theorie hat nur eine sehr geringe Treffsicherheit, und für die meisten Ärzte spielt sie keinerlei Rolle, weil sie dir das Geschlecht so früh sowieso nicht verraten dürfen. Und es gibt sehr viele Methoden und Theorien, die das Geschlecht eines Babys vorhersagen wollen, zum Beispiel auch den „Chinesischen Empfängniskalender“ – aber am Ende können sie dir alle keine 100 % ige Sicherheit geben. Und bei einer Wahrscheinlichkeit von 50 %, wie bei der Nub-Theorie, kannst du genauso gut eine Münze werfen.

Aber ganz ehrlich: Am Ende ist es doch das Wichtigste, dass unsere Babys gesund und munter zur Welt kommen – ganz egal, ob Mädchen oder Junge.

8. Hast du Erfahrungen mit der NUB-Theorie gemacht?

Jetzt sind wir natürlich gespannt: Willst oder wolltest du das Geschlecht deines Babys möglichst früh erfahren? Oder hast du dich überraschen lassen? Vielleicht hast du sogar Erfahrungen mit der Nub-Theorie gemacht? Wir würden wirklich sehr gern wissen, bei wem die Voraussage gestimmt hat – und bei wem nicht. Deshalb freuen wir uns auf dein Feedback

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Stadion zu finden. Nach meinem Bachelor in Medienkultur an der Uni Hamburg, einem Volontariat zur Online-Redakteurin und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Dazu nutze ich auch die Bastel-Erfahrungen mit meinen Kindern für einfache DIY-Anleitungen.

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