Mutter gibt Sohn neuen Namen: „Der alte passte nicht zu ihm!”

Viele Eltern überlegen lange, welcher Name der richtige für ihr Kind sein könnte. Meistens steht der dann auch schon fest, bevor das Baby zur Welt kommt. Sich Zeit für die Entscheidung zu nehmen, macht ja auch absolut Sinn, wenn man bedenkt, dass manche Mütter den Namen für ihre Kinder bereuen, einen öffentlichen Shitstorm für ihre Namenswahl kassieren oder – noch schlimmer – das Kind für seinen Namen gehänselt wird.

Doch was ist, wenn man versucht hat, alle Tipps bei der Namenssuche zu berücksichtigen und dann doch merkt: Ich bin mit meiner Entscheidung unzufrieden, der Name passt einfach nicht zu meinem Kind. Genauso war es bei Mama Jen, die auf TikTok erzählt, dass sie vor vier Jahren ihren damals 18 Monate alten Sohn umbenannt hat. Eine komische Vorstellung, sein Kind anderthalb Jahre mit einem bestimmten Vornamen anzusprechen und ihn dann noch zu ändern, oder?

Wie kam es dazu?

In ihrem Video erklärt Jen: „Als ich mit meinem zweiten Sohn schwanger war, habe ich nachgedacht. Naja, mein ältester Sohn ist ein Naturbursche, sein Vater ist auch ein Naturbursche. Ich dachte: ‚Sicher, dieses Kind wird die Seele von jemanden haben, der Wildwasserfahrten leitet.‘” Also sucht sie im Internet nach Namen für kleine Naturburschen. Sie findet den Namen „Aspen”, der so viel wie „Baum” bedeutet. Sie und ihr Ehemann sind beide Feuer und Flamme.

Nach wie vor findet sie den Namen „super cool für, aber für jemand anderen”, zu ihrem Sohn passe er gar nicht. Ihre Begründung: „Ihm wird im Auto schlecht, wenn ich zu schnell fahre, er muss schon beim Gedanken an eine Blaubeere würgen. An seinem ersten Geburtstag verlor er beinahe den Verstand, weil er mit seiner Zehenspitze versehentlich den Kuchen berührte. Er liebte die Klimaanlage und sitzt gerne im Haus herum. Auch noch mit sechs liebt er es, von mir in den Armen getragen zu werden – am liebsten durchgehend.”

Jen betont, dass sie und ihr Mann ihn genau dafür lieben würden. Ihr Sohn ist für sie wie ein Licht, der süßeste und sensibelste kleine Junge, den sie kennen. Also wählen sie 18 Monate nach der Geburt einen neuen Namen für ihn und orientieren sich an der Bedeutung „Licht”. Die Eltern entscheiden sich dann für den Jungennamen „Luke”. „Er wird wahrscheinlich niemals Wildwasser-Touren machen, aber er wird ganz bestimmt an einem gemütlichen Ort sitzen und sein süßes Wesen versprühen – und ich liebe ihn so sehr dafür.”

Mama Jen sei schon früh aufgefallen, dass der Name Aspen nicht zu ihrem Sohn passe.

Sie habe zuerst mit ihrer Schwester darüber gesprochen, die ihr direkt vorgeschlagen habe, den Namen zu ändern. „Aber niemand tut das, deswegen hatte ich das Gefühl, sowas macht man nicht. Also versuchte ich mich damit zu arrangieren, dass ich ihn sein Leben lang Aspen rufen werde, auch wenn es sich falsch anfühlt.”

Doch als ihr Kind sechs Monate alt ist, spricht sie mit ihrem Ehemann und die beiden sind sich einig. Sie wenden sich an einen Anwalt für den Papierkram. Der Prozess der Namensänderung zieht sich dann über ein Jahr, doch als Aspen 18 Monate alt ist, heißt er offiziell Luke. Die Entscheidung haben sie bis heute an keinem Tag bereut.

Unter dem Video finden sich viele zustimmende Kommentare.

„Dein Sohn sieht überhaupt nicht aus wie ein Aspen, sondern vielmehr wie ein Luke”, schreibt jemand. Eine andere Mama erzählt: „Wir haben unseren Sohn ‚Wilder‘ genannt und er ist alles andere als das. Seine Oma nennt ihn immer ‚Milder‘ und ich betrachte es einfach als Ironie des Schicksals.

Andere finden es unmöglich, dass die Mama ihr Kind einfach unbenannt hat. Schließlich hat sich der Kleine schon einige Monate an seinen Namen gewöhnt. Für ihn sei es sicher verwirrend gewesen, dass er plötzlich anders hieß.

Was denkt ihr denn darüber?

Könnt ihr die Entscheidung der Mutter verstehen oder findet ihr es schwachsinnig, ein Kind nach anderthalb Jahren umzubenennen? Verratet es uns gerne in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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Astrid
Astrid
1 Jahr zuvor

Sehr bemerkenswert dieses Beispiel, denn Namen sind nicht nur Schall und Rauch, sondern Nomen est Omen. Die Mutter hätte sich vorher ein bisschen näher mit dem Namen und seiner wirklichen Bedeutung befassen können, den Aspe oder Espe ist zwar ein Baum, aber eben die Zitterpappel. Dazu gibt es den bekannten Spruch “ zittern wie Espenlaub! „. Da sind Ängste aller Art ja förmlich vorprogrammiert. Nun kann man eigentlich nur rätseln, ob die Mama eine bemerkenswerte Intuition hatte bezüglich der Veranlagung ihres Kindes, so dass sie auf speziell diesen Baumnamen kam oder wäre das Kind anders geraten, wenn es mit einem Baum wie zB Oak durch seinen Namen verbunden wäre?

LovelyMother
LovelyMother
1 Jahr zuvor

Ich fände es „schwachsinnig“ sein Kind ein Leben lang mit einem Namen zu rufen den man als „falsch“ empfindet und deshalb ablehnt. Das geht nicht spurlos an einem Kind vorüber. Also herzlichen Glückwunsch an die mutigen Eltern.

Ruck
Ruck
1 Jahr zuvor

Die Mutter tickt nicht richtig. Die Begründung ist äußerst naiv.

Jesse
Jesse
1 Jahr zuvor

Wenn sich beide Elternteile so unwohl damit gefühlt haben und der Kleine es ohnehin noch nicht so wahrgenommen hat, dann ist es doch okay. Man hätte aber auch Luke als Spitznamen geben können. Dann würde er später sagen, ich heiße Aspen, werde aber Luke genannt. Damit hätte man sich den Papierkram ersparen können.

Doch das soll jeder für sich selbst entscheiden.

Yasemin
Yasemin
1 Jahr zuvor

Kein Wunder wenn man sein Kind ASPEN nennt die ticken doch nicht richtig sowas muss verboten werden ich hasse solche eltern denken gar nicht an ihre kinder sondern nur an sich weil es denen gefällt aspen klingt wie ein gift wie irgend eine chemische Substanz oder ein reiniger was soll das jetzt mal ganz ehrlich zum Glück wurde es geändert!!!

Norbert
Norbert
1 Jahr zuvor

Die Espe (auch Zitterpappel) ist zwar ein Baum, aber Aspen heißt auf deutsch Espe und nicht Baum!

Janka
Janka
1 Jahr zuvor

Wir haben unsere Tochter umgenannt, glaube zwri monate nach der Geburt. Der name passte sowas von nicht. Es war völlig unproblematisch, namensänderung beim bezirksamt beantragt und fertig. Dauerte paar wochen und kostete um die hundert euro , aber habs bis heute nicht bereut. Der name passt zu ihr wie kein anderer.

Haints
Haints
1 Jahr zuvor

Der Nachname und schon gar nicht der Vorname lassen sich so einfach ändern. Zumindest in Deutschland nicht. Der Name gehört nicht mir, sondern dem Staat. Ich hätte meinen Namen (anders als sichtbar) gerne geändert. Aber dann muss ich nachweisen, dass der derzeitige Name mich psychisch krank machen würde….
„….wenn man sonst keine Probleme hat….“

Last edited 1 Jahr zuvor by Haints
Tatze
Tatze
1 Jahr zuvor

Heute ist ja alles möglich und wer sonst keine Probleme hat… Ich finde beide Namen okay. Meine Meinung: ein Name sollte nie abstempeln bzw. der Namensträger abgestempelt werden. Genau das tut die Mutter. Sie sagt von einem Baby bzw. Kleinkind, dass er nie ein Naturbursche wird. Woher weiß sie das? Ich finde es gut, sich mit der Bedeutung der Namen auseinander zu setzen, aber das finde ich übertrieben. So ein typisches Wohlstandsproblem eben.

Maria
Maria
1 Jahr zuvor

Wenn es sich so falsch für sie angefühlt hat, ihr Kind so zu rufen, dann war es richtig den Namen zu ändern. Wenn man das Gefühl hat, die Seele eines Kindes mit dem gewählten Namen nicht greifen zu können, muss das ein schreckliches Gefühl sein.
Wenn die Eltern nun glücklich sind, ist es doch schön. Und mit grade einmal 18 Monaten hat ein Kind sich noch nicht allzusehr an einen Namen gewöhnt