Kindslage SL – was bedeutet das?

Die Angaben im Mutterpass können teilweise ganz schön verwirrend sein. Vielleicht du zum Beispiel unter „Kindslage“ den Eintrag „SL“ entdeckt und fragst dich, was dahintersteckt. Grundsätzlich ist damit gemeint, dass dein Baby in deine, Bauch in Schädellage liegt. Was genau das bedeutet, und welche Folgen die Kindslage SL für die Geburt hat, erklären wir dir hier.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

  • Bei der Angabe „Kindslage SL“ im Mutterpass steht SL als Abkürzung für Schädellage.
  • Das bedeutet, dass das Baby im Bauch mit dem Kopf nach unten, in Richtung des Muttermundes liegt.
  • Erkennen lässt sich die jeweilige Kindslage durch eine Ultraschalluntersuchung oder Ertasten.
  • Bei der Schädellage wird zwischen Kindslage SL I (a und b) und Kindslage SL II (a und b) unterschieden.
  • Die meisten Babys drehen sich bis zur 34. Schwangerschaftswoche in die Schädellage.
  • Für eine natürliche Geburt gilt die diese Schädellage des Babys als optimal.

2. Welche Bedeutung hat die Bezeichnung „Kindslage SL“ im Mutterpass?

Stellt deine Hebamme oder dein Arzt bzw. deine Ärztin fest, dass sich dein ungeborenes Baby in deinem Bauch mir dem Kopf nach unten positioniert hat, spricht man von der sogenannten Schädel-, Hinterhaupts- oder auch Kopflage. Dein Kind befindet sich zu dem Zeitpunkt also mit dem Kopf in deinem Becken. Diese Kindslage wird im Mutterpass mit SL abgekürzt und gilt als optimale Position für eine natürliche Geburt (rund 94 % aller Spontangeburten erfolgen in Schädellage).

Im Gegensatz dazu bedeutet Kindslage BEL, dass dein Baby mit dem Kopf nach oben in deinem Bauch liegt bzw. sitzt.

3. Ab wann sollte sich mein Baby in der Schädellage befinden?

Zunächst einmal ist es völlig normal, wenn sich dein Baby in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln in verschiedene Positionen dreht. Zu dieser Zeit hat es nämlich noch vergleichsweise viel Platz, um sich zu bewegen. Du musst dir also keine Sorgen machen, wenn dein Baby im zweiten Trimester noch nicht die Schädellage eingenommen hat.

Die meisten Babys drehen sich bis zur 34. Schwangerschaftswoche von allein in die Kopflage. Doch auch ,wenn dein Kind sich bis zu diesem Zeitpunkt nach wie vor in der Beckenendlage (BEL) oder Querlage (QL) befindet – keine Panik. Generell reicht der Platz zur Drehung in die SL bis zur 36. Schwangerschaftswoche aus. Nicht wenige Babys drehen sich sogar noch während der Geburt in die Kopflage.

Ob sich dein Baby in der Schädellage befindet, stellt dein Arzt bzw. deine Ärztin mittels Ultraschalluntersuchung fest. Zusätzlich kann deine Hebamme per Leopold-Handgriff die Kindslage im Bauch ertasten.

4. Wie erfolgt die Drehung des Babys in Kindslage SL?

Steht die Geburt unmittelbar bevor, haben sich die meisten Babys bereits von allein in die Schädellage gedreht. Allerdings kann es immer mal vorkommen, dass sich einige Kinder nach wie vor in der Beckenendlage oder Querlage befinden.

In der Regel warten Hebammen und Ärzte bzw. Ärztinnen eine spontane Drehung des Babys bis zur 34. Schwangerschaftswoche ab. Zu einem späteren Zeitpunkt ist das Umdrehen zwar nicht komplett ausgeschlossen, aufgrund des immer geringeren Platzes im Bauch nimmt die Wahrscheinlichkeit allerdings ab.

Um das ungeborene Baby zu einer Drehung zu animieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten – wie zum Beispiel das Moxen aus der traditionellen chinesischen Medizin, bestimmte Körperübungen oder auch durch Osteopathie bzw. Craniosacrale Therapie. Eine weitere Möglichkeit bietet die sogenannteäußere Wendung. Im Krankenhaus ertastet der Arzt bzw. die Ärztin über die mütterliche Bauchdecke den kindlichen Kopf und Po und regt das Baby durch sanftes Stupsen zum Drehen an.

Hinweis: In seltenen Fällen kann eine äußere Wendung zu einem Blasensprung führen und/oder Wehen auslösen.

5. Was ist der Unterschied zwischen Schädellage 1 und 2?

Die Schädellage wird noch einmal in verschiedene Unterkategorien aufgeteilt:

Kindslage SL I: Der Rücken des Babys liegt auf der linken Seite deines Bauches

Auch in der Kindslage SL I gibt es kleine Unterschiede. So steht die Bezeichnung „Kindslage SL I a“ dafür, dass der Rücken des Babys nach links vorne gerichtet ist. „Kindslage SL I b“ bedeutet dagegen, dass der kindliche Rücken nach links hinten zeigt. Die Kindslage SL I ist die Kopflage, die am häufigsten vorkommt.

Kindslage SL II: Der Babyrücken liegt auf deiner rechten Bauchseite

Im Unterschied zur vorherigen Einordnung befindet sich der kindliche Rücken in der Kindslage SL II auf der rechten Seite. Während der Babyrücken bei der „Kindslage SL II a“ nach rechts vorne ausgerichtet ist, zeigt er in der „Kindslage SL II b“ nach rechts hinten.

6. Ich bin erst in der 28. SSW, aber mein Baby liegt schon in der Schädellage – ist das normal?

Wenn du dich in der 28. Schwangerschaftswoche (oder eventuell noch früher) befindest und dein Baby mit dem Kopf nach unten in der Gebärmutter liegt, ist das tatsächlich nicht ungewöhnlich. Wie bereits erwähnt, können Ungeborene in den ersten beiden Dritteln der Schwangerschaft vermehrt ihre Position im Mutterleib wechseln. Liegt dein Baby in der 28. SSW also schon in SL, kann es sein, dass es sich doch noch einmal (oder auch mehrmals) dreht. Genauso gut kann dein Schatz zu dieser Zeit bereits seine finale Geburtsposition eingenommen haben. Beides ist vollkommen normal-

Lag oder liegt dein Baby in der Kindslage SL? Falls ja, ab wann hat sich dein Schatz denn in die Schädellage gedreht? Berichte uns sehr gerne in den Kommentaren von deinen Erfahrungen. Wir freuen uns!
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7. Du suchst mehr Infos zum Thema Schwangerschaftsvorsorge? Schau mal hier:

Hier findest du außerdem viele hilfreiche Tipps  und Infos rund um Schwangerschaft, Gesund schwanger und Geburt.

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Wiebke Tegtmeyer
Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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